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Heimatliebe schadet an der Börse

24. März 2024
Raimund Brichta
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von Raimund Brichta

Eins kann man uns nicht vorwerfen: eine übertriebene Heimatliebe. Wir setzen im Gegenteil inzwischen hauptsächlich auf US-Aktien (das war nicht immer so). Denn:

➡️ Wer nur auf deutsche Aktien setzt, zieht den Kürzeren. Hier die Zahlen:

👉 Seit 2010 haben amerikanische Aktien 𝗺𝗲𝗵𝗿 𝗮𝗹𝘀 𝗱𝗮𝘀 𝗗𝗼𝗽𝗽𝗲𝗹𝘁𝗲 an Ertrag gebracht als deutsche. Konkret: Der DAX stieg um 𝟮𝟬𝟬%, der vergleichbare US-Index S&P 500 um 𝟱𝟴𝟱% (inklusive Dividenden).

👉Das ist nicht alles: Ein Währungsgewinn von 𝟮𝟬% kommt in dieser Zeit obendrauf.

👉Zur Wahrheit gehört auch: Heimatliebe schadet deutschen Anlegenden, amerikanischen aber nicht 🙂

Im ntv-Interview habe ich darüber mit Matthias Hüppe gesprochen.

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Kommentare

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  • Andreas B sagt:

    Grundsätzlich sind die Ausführungen nicht verkehrt und richtig Raimund, aber die Betrachtung ist immer zu einseitig.

    Es sagt keiner,
    – dass der S&P500 vor allem auch in letzter Zeit durch die großen Techs getrieben ist
    – dass die Bewertung von US-Titeln deutlich höher ist als deutsche/europäische
    – dass dadurch evtl. die nächsten 10 Jahre möglicherweise die Outperformance vielleicht in anderen Märkten als den US-Märkten liegt
    – dass man als deutscher Anleger auch immer das Währungsrisiko mit trägt
    – dass man überall gute Werte findet und es auch auf den Kauf- und Verkaufszeitpunkt vor allem ankommt,
    – dass ich gerade vor kurzem gelesen habe, dass Fondsmanager aktuell vor allem Geld in die Aktienmärkte in Europa und Schwellenländer legen und nicht unbedingt in US-Titeln
    – gerade ältere Menschen oder auch Menschen wie mich, die nun nicht total sprachbegabt sind, ist es viel einfacher und schneller Informationen zu deutschen Titeln zu finden und zu verarbeiten, um seine Einschätzung zum Titel zu treffen, als zu ausländischen Werten (die großen US-Player mal ausgenommen).

    Ich habe auch US-Titel, chinesische Werte, französische Werte, aber werde vermutlich auch die nächsten 10 Jahre bei deutschen Titel als größter Gesamtanteil im Depot verbleiben. Es kommt immer auf den Kauf- und Verkaufszeitpunkt an.

    Rechnen wir mal die nächsten 10 Jahre ab (oder halt bis zum Systemcrash) und ich könnte mir durchaus vorstellen, schon allein aus bewertungstechnischen Gründen, dass deutsche/europäische/Schwellenländer-Titel (natürlich kommt es auch hier auf die Auswahl an), aber besser performen könnten als US-Titel.

    Mir persönlich ist es egal, ob ich etwas schlechter abschneide als der Markt. Ich will deutlich besser sein als bei Renditen in Anleihen oder Immobilien und Erhalt des Vermögens, also auch besser als die Inflation. Ich habe in Teilen des Depots das Trading entdeckt und nehme auch mal schnell 10 oder 15% mit und warte mit dem Cash auf die nächste Einstiegsgelegenheit.

    • Raimund Brichta sagt:

      Das sind einige Gegen-Argumente, lieber Andreas, auf die ich Folgendes antworten würde:

      1. Ja, es sind immer die besonders erfolgversprechenden Aktien, welche Börsen antreiben. Aber auch unter diesen Aktien gibt es Rotationen.
      Ich sage auch nicht, dass die Outperformance in den nächsten 10 Jahren wieder die Gleiche sein wird. Aber: Wenn die amerikanische Börse nicht nach oben geht, dürften es auch alle anderen Märkte schwer haben. Das Schlimmste, was einem also passieren kann, wäre eine durchschnittliche Performance.

      2. Die Bewertung ist in den USA höher als bei uns, seitdem ich das Börsengeschehen beobachte. Das tue ich inzwischen seit Jahrzehnten. Hätte man sich also vor 10 Jahren von diesem Argument beeindrucken lassen, hätte man was verpasst.

      3. Klar kann es sein, dass „evtl. die nächsten 10 Jahre möglicherweise die Outperformance vielleicht in anderen Märkten als den US-Märkten liegt.“ Aber niemand weiß jetzt, ob das so sein wird, und wenn ja, welche Märkte es sein könnten. Man müsste also streuen, und damit erreicht man wiederum auch nur eine durchschnittliche Performance.

      4. Das Währungsrisiko kann genauso gut eine Währungschance sein, wie es im Zeitraum seit 2010 der Fall war. Und selbst wenn der Dollar in dieser Zeit um 20% gefallen wäre statt gestiegen, hätte dies von der Outperformance der USA nur einen ganz minimalen Teil gekostet.

      5. „ … dass man überall gute Werte findet und es auch auf den Kauf- und Verkaufszeitpunkt vor allem ankommt.“
      Das Timing lasse ich mal außen vor, weil es erstens ohnehin Glückssache ist und weil es zweitens an Bedeutung verliert, je länger der Anlagehorizont wird.

      Interessant finde ich aber Dein Argument, dass man überall gute Werte findet: Mit Eurer Hilfe haben wir allein auf dieser Webseite 30 Premiumaktien gefunden, die sogar zu den langfristig besten gehören. Lediglich 5 davon stammen nicht aus Nordamerika. Warum schafft es die Schwarmintelligenz nicht, solche Werte in derselben Zahl überall zu finden? Schaffst Du es vielleicht? Dann nix wie her damit 🙂

      6. „… dass ich gerade vor kurzem gelesen habe, dass Fondsmanager aktuell vor allem Geld in die Aktienmärkte in Europa und Schwellenländer legen und nicht unbedingt in US-Titeln.“

      Fondsmanager favorisieren immer mal wieder Europa. Das taten sie zum Beispiel Anfang des vergangenen Jahres auch. Erinnerst Du Dich? Im Januar und Februar 2023 liefen der DAX und Europa ne Zeitlang besser als die USA, genau mit diesem Argument. Im Lauf des Jahres hat sich das aber wieder egalisiert. D.h. solche Meldungen haben in der Regel langfristig keine Relevanz.

      7. „… gerade ältere Menschen oder auch Menschen wie mich, die nun nicht total sprachbegabt sind, ist es viel einfacher und schneller Informationen zu deutschen Titeln zu finden und zu verarbeiten, um seine Einschätzung zum Titel zu treffen, als zu ausländischen Werten (die großen US-Player mal ausgenommen).“

      Da hast Du recht. Ich sehe aber ein probates Mittel dagegen in den Charts. Denn die sprechen überall dieselbe Sprache. Zu vielen unserer Premiumwerte wirst Du kaum aktuelle Infos in den gängigen Medien finden. Meiner Meinung nach brauchst Du diese Infos aber auch nicht.

      8. Und klar, wenn Du das Trading ansprichst, geht das mit deutschen Aktien genauso gut. Aber das Traden habe ich in dem Beitrag nicht gemeint.

      • Andreas B sagt:

        Raimund und wieder stimme ich dir in allen Punkten zu. 😉

        Dennoch sind die meisten Werte hier im WWD – in der aktuellen Phase – nichts für mich. Vielleicht sieht das kurz vor dem Systemcrash anders aus.

        Es fehlt mir auch der Spaß. Wenn einer faul sein will 😉 und nichts groß tun, dann sind eure Werte perfekt. Ich liebe aber den Reiz, die Rendite, teilweise das Trading, gute bis sehr gute Dividenden usw.

        Für mich ist es nicht klar, ob alle Premiumwerte auch zukünftig die nächsten 10 Jahre gut bis sehr gut performen werden. Bin gespannt und wünsche natürlich viel Glück 🙂

        Wie ich schon sagte, für mich sind die Werte zu hoch bewertet und vielleicht liege ich mit einer VW auch falsch… nur z.Zt. gibt es 8 Prozent Dividendenrendite, ein KGV von 4, Mrd die weiter bei so einem großen Konzern allein eingespart werden könnten, 18 Mrd. Nettogewinn usw. Ich sage z.B. nicht, dass ich VW ein Leben lang halten werde, aber ich sehe die nächsten 2-3 Jahre zumindest 50% Kurschance, plus die üppige Dividende und selbst wenn es nur bei der Dividende bleibt und der Kurs sich in drei Jahren nicht bewegt…

        Also, ich habe auch US-Titel und ich wähle auch Titel aus, wenn sie mir zusagen und ich brauch bei der Börse einfach auch den Spaß, die Spannung, die Chance auf Rendite… und bei dem Vergleich ging es mir nur darum, dass eben häufig deutsche Titel gefühlt schlecht gemacht werden, im Vergleich. Aber z. B. Mutares, die letzten 2-3 Jahre, wow was die geleistet haben und wenn sie ihre Vision bis 2028 umsetzen, was soll ich da mit einem US-Titel?

        Oder mein Limit bei LVMH hat bisher nicht gegriffen, aber ich habe mit Kering schon dieses Jahr kurz getradet und nun bin ich Ende der Woche wieder rein…

        • Raimund Brichta sagt:

          „ Ich liebe aber den Reiz, die Rendite, teilweise das Trading, gute bis sehr gute Dividenden usw.“

          Klar, das ist ein völlig anderes Anforderungsprofil. Das ist nicht der Ansatz für unsere WahrenWerte.

          „Für mich ist es nicht klar, ob alle Premiumwerte auch zukünftig die nächsten 10 Jahre gut bis sehr gut performen werden.“

          Für mich ist das auch nicht klar, aber ich setze auf die simple Statistik: Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass ein großer Teil davon weiterhin gut performen wird.

  • Andreas B sagt:

    Und irgendwie muss man auch mal die Rahmenbedingungen für US-Kleinanleger und z.B. deutsche Kleinanleger vergleichen.

    Würden die Deutschen mehr in Aktien investieren, hätten sie die selben steuerlichen Bedingungen wie die US-Leute, würde allgemein die Aktieninvestition genauso sein, dann würde es zwangsläufig auch deutsche Titel mehr mit nach oben ziehen, weil schlicht die Nachfrage höher wäre…

    In den USA basiert die Altersvorsoge für viele fast nur auf Aktien… d.h. die Politik, die Notenbank usw. sind verpflichtet, den Markt nicht völlig einbrechen und kollabieren zu lassen.

    Ich werden weiterhin auch nach US-Titeln Ausschau halten und warte bei Alphabet z.B. auf einen Rücksetzer…

    Mein Ziel ganz allgemein ist 10% Rendite p.a. nach Steuern (inklusive Dividenden). Aktuell arbeite ich Schritt für Schritt mein Aktienverlusttopf ab, der 2022 und in Teilen 2023 entstanden ist. Über ein Drittel konnte ich dieses Jahr bisher schon abbauen und deutlich über 50% sollen es dieses Jahr noch werden.

    z.B. eine Zalando, wie sah es da noch Ende Januar/Anfang Februar aus und jetzt in der kurzen Zeit später, der Markt war zu negativ. Bei 50, 80 oder 100 € habe ich keine Zalando gekauft. Da sind wir mal wieder bei Timing, aber das ist eben eher ein Faktor der Mentalität, der eine so, der andere so. Ich brauche in Teilen die Spannung, den Spaß, selbst wenn ich daneben liege… und natürlich bin ich die letzten 1-1,5 Jahre dabei mein Depot schrittweise umzubauen, weil mich meine Fehlentscheidungen in den letzten 1-2 Jahren schon geärgert haben.

  • Marco Dargel sagt:

    Nun ja, es gibt viele Vorteile, keine deutschen Aktien zu haben. Seit Linde nicht mehr im Dax ist, habe ich keine deutsche Aktie mehr. Ob das Vorteile hat? Ja klar, was auch immer ich hier lese, lässt mich kalt und Übersee bekomme ich nicht mit. Dadurch schlafe ich besser. Nur aus diesem Grund rate ich jedem, alle deutsch Aktien zu verkaufen. Es ist dann egal, was Du in den Medien liest. Ich garantiere, Du schläfst dann besser. Momentan sind wir zwar auf dem “ Bild rät zum Aktienkauf“ Trip, aber die Zeiten für Dirk Müller , Leuschel und co. , kommen wieder.

    Nach meiner Meinung sind Mainstream Medien der schlimmste Feind für Aktienanleger. Je weniger davon, desto besser. Deswegen keine deutschen Aktien im Normalfall. Dann hat es nicht soviel Gewicht, wenn man sie liest.

  • Aries Eeberg sagt:

    Gerade fahre ich nach Holland. (Ahoi!)
    .
    Mir fällt auf, dass die Zahl der Elektroautos auf der Autobahn doch deutlich zugenommen hat. Die meisten sind von einer amerikanischen Firma, die in Deutschland produziert.(sic!) Eines kam aus China und hatte eine deutsche Marke aufgeklebt. (Smart) Auch deutsche Eigenerzeugnisse sind vertreten. (BMW, Skoda) Sogar die Lader in Hünxe funktionieren dieses Mal alle. …
    .
    Um den Absatzmarkt und Produktionsstandort Deutschland kann es also gar nicht so schlecht bestellt sein. Auch deutsche Technologie gibt sich alle Mühe, mitzuhalten.

    • Sandro sagt:

      Na ja, vielleicht kamen die E-Autos einfach zu früh. Zuletzt war jedenfalls von Absatzrückgängen zu lesen, nicht nur in Deutschland. Aber vielleicht bewirkt der Wettbewerb, verschärft durch Streichung von Subventionen, ja auch etwas. Preise wurden zuletzt aber auch bei Verbrennern gesenkt, war zu lesen.

      Wenn man keine Langstrecken fährt, ein kleines Fahrzeug genügt, und wenn man eine Wallbox zu Hause hat, sind E-Autos toll. Aber sonst…?

      • Raimund Brichta sagt:

        Genau, das ist auch meine Erfahrung. Im Umkreis +/- 350 km ist alles problemlos erreichbar. Langstrecken dann eben per Bahn.

      • Aries Eeberg sagt:

        Auf meinen Fahrten nach Holland muss ich immer ein Stündchen Pause machen – zum Laden. Ich gehe dann spazieren. Wenn man über 60 ist und Rentner, ist das gar nicht so schlecht. Aber es ist schon wahr: Für die E-Mobilität braucht man noch einigen Enthusiasmus.
        .
        Schnellader gibt es übrigens auf der Strecke mittlerweile genug. Und jetzt funktionieren sie sogar. Früher (vor 2 Jahren) war das noch eine spannende Sache, in ausgedehnten ländlichen Gegenden einen freien und funktionierenden Schnellader zu finden. Besonders im Winter und bei Nacht kann das echt höllisch sein.
        .
        Wenn die E-Autos genauso wie die Verbrenner über die Jahrzehnte optimiert werden, wird hier auch vieles besser werden. Man kann doch nicht erwarten, dass sie von Anfang an perfekt sind.

      • Marco Dargel sagt:

        E Autos sind toll! Außer sie müssen aufgeladen werden. Wenn es schnell geht, eine Stunde, außer 2 stehen vor Dir, langsam 8 Stunden. E Auto sind nur solange toll, solange Du weiß, wo Du sie schnell auftanken kannst. Mach mal eine Fahrt mit E Auto nach Griechenland.

        Das zweite Problem sind die Akkus. Wenn Du Dein neues E Auto in 4 Jahren verkaufen willst, hat es nur noch einen Schrottpreis. Niemand will ein altes Akku.
        E Auto sind für die meisten der letzte Scheiß. Deswegen fährt in 10 Jahren kaum noch wer Auto, was die deutsche Autoindustrie vernichten wird, oder wir ändern es wieder. Der beste grüne Weg ist immer noch deinidustrialiserung. Das bekommen wir hin.

        Wie Du es sagst, aber sonst? Ich denke genauso.

        • Sandro sagt:

          Na ja, wenn irgendwann Feststoff-Akkus serienreif werden sollten, dann soll sich die Schnellladefähigkeit verbessern. Auch tiefe Temperaturen sollen dann weniger problematisch sein. Außerdem kann damit das Problem der schwer löschbaren Batteriebrände gelöst werden. Letzteres habe ich in einem Vortrag gehört. Das wird aber noch eine ganze Weile dauern. Angeblich ca. bis Ende des Jahrzehnts wäre damit zu rechnen.

        • Aries Eeberg sagt:

          Also, ich fahre Elektrofahrräder seit vielen Jahren und habe schon das fünfte. Sie haben sich sehr schnell weiter entwickelt und sind heute wesentlich besser als die ersten Modelle. Dennoch konnte ich meine alten Elektrofahrräder immer ganz gut verkaufen. Es gab immer Leute, die mit veraltetet Technik zu einem guten Preis einsteigen wollten. So wird es wahrscheinlich mit gebrauchten E-Autos auch sein.
          .
          Übrigen sind die Akkus der Räder der neueren Generation wesentlich beständiger als die Akkus der ersten Räder.
          .
          Bei meinen Verbrenner-Autos war der Restwert immer sehr schlecht, wenn ich sie über 100.000 km verkauft habe. Ich musste das aber tun, weil da die Reparaturen anfangen und sie richtig teuer werden können. Nach den Wertermittlungen über die Lebensdauer ist ein E-Auto wahrscheinlich etwas günstiger als ein Verbrenner.
          .
          Es bleibt dabei: Ein Auto fängt mit „A“ an und hört mit „O“ auf und in der Mitte ist ein „T“ für teuer.

  • Ralph S. sagt:

    Vom Ergebnis her läßt das „Executive Summary“ keine Zweifel. 👍 😉
    Es gibt neben den ü66-Jährigen viele Jüngere, die DAX-Werte tapfer halten und neu zukaufen, weil sie den heimischen Markt für unterbewertet (und umgekehrt US-Aktien für überteuert) halten. Auf diesen „regression-to-the-mean-effect“ hofft man schon seit über 10 Jahren…

    • Raimund Brichta sagt:

      Genau, und immer wieder gibt es das Argument, es könnte in den nächsten 10 Jahren anders laufen.

      In diesem Zusammenhang ist eine Analyse von wellenreiter-invest.de interessant: Demnach hat der S&P 500 inklusive Dividenden seit 1900, also seit 124 Jahren, im Schnitt 9,8% Rendite p.a. gebracht. Trotz zweier Weltkriege und einer großen Weltwirtschaftskrise. Der DAX hat es seit 1988 nur auf 8% p.a. geschafft – ohne Weltkrieg und Weltwirtschaftskrise.

      • Jochen sagt:

        Genau: „ubi bene ibi patria“… Heimatliebe ist für WW-Investoren dort zu suchen, wo es dem sauer verdienten Geld voraussichtlich gut geht. Und das ist der S+P 500…und nicht der Dax.

        Übrigens hat der Euro seit seiner „Einführung“ ( über die die deutsche Bevölkerung nicht abgestimmt hat), gegenüber Gold um 87 % abgewertet. Die restlichen 13 %
        wird er womöglich auch noch schaffen. Na, vielleicht auch nur 11 oder 12%.

        • Peter Czeck sagt:

          Och aktuell läufts f. den Dax doch ganz gut. Die USA haben ein Riesenschuldenproblem. Die Bewertung mit aaa steht auf wackeligen Füssen. Fitch ist schon eingeknickt. Nix gegen den S u.P 500…historisch super gelaufen, aber auch dank ständig weit überdurschnittlicher Schuldenaufnahme. Ob sich das weiter so fortsetzen lässt. High-Tech könnte weiter schwächeln….es gibt Probleme mit der EU. Es drohen hohe Bussgelder. USA-Werte gehören dazu, aber 100% auf USA zusetzen halte ich f. fragwürdig. Japan war auch mal bis zum Riesenrückschlag extrem günstig gelaufen….International streuen ist die Devise. Internationale Daxwerte gehören auch dazu. Die letzten 5 Monate – seit “ Achtung nicht einschlafen“ hat sich der Dax fulminant entwickelt.

          • Marco Dargel sagt:

            Ihr Schuldenproblem ist nicht größer als das von Frankreich oder Italien. Was viele übersehen: Die USA können sich theoretisch unbegrenzt verschulden. Das können europäische Staaten nur bedingt.
            Beim Dax muss man auch auf eines achten: Er ist mit Dividenden, dass sind die großen USA Indizes nicht.

            Statt Dax nehme ich lieber den FAZ Index und der ist in den letzten drei Jahren gerade mal um etwas über 3% gestiegen oder ca. 10 % seit März 2015. Seit 2015 hat sich der Dow mehr als verdoppelt-ohne Dividenden.

            Der deutsche Markt wird seitdem ich an der Börse bin, unterbewertet genannt. Und nur weil man den Dax eiskalt einfach mit dem S&P 500 oder DJ vergleicht und verschweigt, dass der Dax inklusive Dividenden ist, sieht der deutsche Markt nicht ganz so böse aus.

            Eine wesentlich bessere Frage wäre, warum der deutsche Markt so schlecht für Aktionäre ist. Ich habe da meine eigene Theorien, würde aber gerne mal andere hören.

          • Jochen sagt:

            Da ist “ was dran“, Peter…. nicht alles auf den S+P 500.
            Besser, dazu in bis zu drei verschiedene Welt-ETFs auf FTSE oder MSCI investieren, die beinhalten auch Dax-Werte ( 3 bis 4 %) – das reicht m.E..
            Ausserdem auch die französischen, Schweizer etc. Werte , ohne sich mit der Quellensteuer rumschlagen zu müssen.

          • Sandro sagt:

            „Internationale Daxwerte gehören auch dazu.“

            Kann ich unterschreiben. Ich halte jedenfalls seit vielen Jahren SAP – sie gehörte zu den ersten Aktien, die ich besaß und war noch abgeltungssteuerfrei gekauft. Schon deshalb habe ich sie nie verkauft.

            Außerdem kürzlich im Rücksetzer gekauft: Ein wenig Symrise. Ein bisschen MTU halte ich seit dem Corona-Crash, neben dem Ex-DAX-Wert Linde. Ich habe noch weitere deutsche Aktien, die nicht aus dem DAX sind. Mit ein paar anderen DAX-Werten, die ich einmal besaß, könnte ich mich vielleicht auch mal wieder anfreunden, z. B. Merck, Beiersdorf oder auch Qiagen.

            Ich mag die breite Streuung. Von jedem Land das Beste nehmen… gelegentlich mal umschichten … so läuft’s ganz gut.

  • Michael sagt:

    Ich schenke Euch zu Ostern einen Beitrag, denn hier liegen einige Denkfehler vor – Fehler gehören zum Leben.

    1) Dax-Betrachtung ab 1988

    Ab 1990 haben deutsche Unternehmen von der Wiedervereinigung und Osterweiterung profitiert – diese Sonderkonjunktur ist Geschichte.

    Schaut Euch mal die DAX-Entwicklung vs S&P 500 für die letzten 10 Jahre an – was fällt auf?

    2) Die „Schuldenproblematik“ der USA ist kein Problem für die US-Konzerne.

    3) wer glaubt, dass die US-Großkonzerne Ärger mit der EU bekommen, hat das Geschäft nicht verstanden.

    Frage: Wer kann ein Beispiel nennen, wo ein europäisches Gericht einem US-Konzern eine nachhaltig signifikante Strafe aufgebrummt hat?

    Und wer kann Beispiele nennen, wo US-Gerichte DAX-Konzernen nachhaltige Strafen aufgebrummt haben?

    4) wie lukrativ ist ein Investitionsstandort, wo sich ein Land die Energie-Infrastruktur wegsprengen lässt – ohne sich zu wehren?

    5) Einzelne DAX-Werte kann man sich antizyklisch ins Depot legen und über Dividenden als Nebeneinkünfte freuen – aber nur sehr sehr selektiv! Schaut Euch all die Verlierer im DAX an und ehemaligen DAX-Konzerne…

    6) Zukunft: wir sind Zeitzeugen einer neuen Weltordnung. Welchen Platz Deutschland einnehmen darf?
    Schaut auf die Straßen, schaut in die Schulen, siehe Punkt 4, …

    7) wer aufgrund persönlicher Beobachtungen auf einer Autofahrt nach Holland ökonomische Schlüsse zieht, lebt in einer Phantasiewelt:

    „Um den Absatzmarkt und Produktionsstandort Deutschland kann es also gar nicht so schlecht bestellt sein.“

    Ich spare mir eine Zusammenfassung all der Insolvenzen und Produktionsverlagerungen aus den letzten 3 Wochen…
    …btw: es sind bald auch Eure Jobs und die Eurer Familie!

    8) wer sich einen Index oder Aktienwert schön reden möchte, sucht sich einen passenden Zeitraum aus – ein altbekannter Taschenspielertrick:

    „Die letzten 5 Monate – seit “ Achtung nicht einschlafen“ hat sich der Dax fulminant entwickelt.“

    9) die Zukunft wird genau dann definiert, während es die allermeisten noch gar nicht bemerken – und demzufolge auch nicht ihr Portfolio entsprechend ausrichten.

    Was sind die Infrastrukturunternehmen des 21. Jahrhunderts, und wo haben diese ihren Hauptsitz?

    10) frohe Ostern.

    10a) ob der Papst wieder frei sprechen darf, oder ansonsten einen medialen Sturm befürchten muss?

    • Jochen sagt:

      Fein, Michael, wieder von Dir zu hören !

    • Robert Z. sagt:

      Michael,

      freut mich, dass Du zu Ostern an uns gedacht hast. Deine 10a Punkte untermauern m. E. Raimunds Beitrag zu Heimatliebe und Börse. Er weist noch auf den Währungsgewinn bzgl. USA-Investitionen hin – das war zu DM-Zeiten meist „andersrum“. Das hier teils unbeliebte Substantiv Axxxxxx hast Du zu den Festtagen weggelassen. Ist auch kaum mehr nötig – die Presse (national und international) hat inzwischen gelernt und verwendet es „zur Genüge“. Nochmals Dank für die „Frohe Ostern“ Grüsse, die ich gerne erwidere – und als „Comeback“ begrüsse.