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Diese Charts hauen Euch um!

1. April 2022
Gastbeitrag
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von Gastbeitrag

von Robert Z.

Die Blätter und WWWs feiern den Start der „Zinswende“. Was Sache ist, hat Raimund anlässlich seines Matches mit Daniel Bernecker ausgeführt. Da vielerorts mit +/- 12-Monats-Horizont argumentiert wird und der Schritt von -0,5% zu (vielleicht mal) +0,5% als die ERSEHNTE WENDE dargestellt wird, steuere ich hier mal 2 Charts zur langjährigen Entwicklung bei.

Sie sind selbsterklärend. Wenn die Sache nicht so ernst wäre könnte man dazu (zynisch) schreiben: Ja wir haben z. Zt. in Deutschland eine deutliche Wende der Realzinsen. Sie waren bis zur Finanzkrise immer positiv mit Abwärtstrend. Dieser setzte sich bis heute ins NEGATIVE fort bis er in den letzten Wochen mit deutlicher WENDE verstärkt ins Negative drehte und nun bei ca. -5% angelangt ist. In Deutschland gab es so etwas zumindest in den letzten 50 Jahren nicht.

Die US-Werte verlaufen seit den 1980er Jahren sehr ähnlich wie die DE-Werte – nur ca. 1 bis 2 % höher. Wobei der Januar-2022-Wert der Realzinsen wie bei DE bei ca -5 % liegt. Sehr tiefe Werte gab es dort bei sehr hoher Inflation und sehr hohen Zinsen bereits in den 1970er Jahren.

Selbst wenn wir die allerletzte (negative) Spitze ausklammern so sehen wir für Deutschland sowie die USA seit den 1990er Jahren einen ausgeprägten, ungebrochenen Trend in Richtung geringerer Realzinsen, der sich in Deutschland seit ca. 2014 und den USA seit ca. 2019 im negativen Bereich fortsetzt.

Von einer (positiven) Wende der Realzinsen also keine Spur – übrigens auch die Änderungen der Nominalzinsen sind m. E. noch innerhalb der langjährigen Schwankungsbreiten und eine Wende, die schon mal 2016 ausgerufen wurde, ist selbst hier nicht erkennbar.

Eine Wende im Verlauf der Konsumenten-Preise zu höheren Werten ist selbstverständlich überdeutlich zu erkennen – das ist das NEUE.

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Kommentare

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  • Raimund Brichta sagt:

    Danke, lieber Robert, allein Deine Charts sagen mehr als tausend Worte.

    Genau dazu wollte ich in den nächsten Tagen einen eigenen Beitrag schreiben. Den hast Du mir nun vorweggenommen.

    Kurz folgende Anmerkungen:

    • Statt „Zinswende nach unten“ würde ich es nennen: beschleunigter Zinsverfall.
    • Die steigenden Nominalzinsen sind ausschließlich auf die steigende Inflation zurückzuführen (gleichen diese aber bei weitem nicht aus).
    • Sollte die Inflation zurückgehen, würden auch die Nominalzinsen wieder nachgeben.
    • Eine TATSÄCHLICHE (nämlich reale) Zinswende ist deshalb in diesem Geldsystem nicht mehr zu erwarten.

    • Peter Czeck sagt:

      Genau…. schreib ich doch seit Wochen. M.E. halten sich deshalb auch die Sachwerte -incl. Aktien -verhältnismäßig stabil….oder wie Volker in seiner letzten Kolumne sinngemäß/spiegelbildlich ausführt, die Verkäufe v. Festverzinslichen seien daran „schuld“…..“schuld“….warum „schuld“ ? Hallo handelt es sich um ein Unglück, wenn Aktien nicht crashen? Naja Bären könnten das wohl so sehen.

      • Raimund Brichta sagt:

        Auch ich schreibe das seit Monaten. Die Erkenntnis ist trotzdem noch nicht so weit verbreitet, wie sie es sein sollte.

        • Peter Czeck sagt:

          Joo, wir wollen ja unserem Ziel DAX 50000 Schritt f. Schritt ala Echternachter Springprozession langsam näher kommen. Bin Mal gespannt, ob sich auch Volker des Themas NEGATIVE Realzinsen in einer Kolumne annimmt. Naja jetzt kommt ja erstmal die FED mit ihrer Bilanzverkürzung

          • Raimund Brichta sagt:

            „Naja jetzt kommt ja erstmal die FED mit ihrer Bilanzverkürzung.“
            Wenn Sie kommt, wird sie ab einem bestimmten Volumen m. E. negative Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben (wie 2018), und zwar egal, wie tief die Realzinsen sind.

          • Raimund Brichta sagt:

            „Bin Mal gespannt, ob sich auch Volker des Themas NEGATIVE Realzinsen in einer Kolumne annimmt.“

            Wir wollen darüber am nächsten Sonntag in einem WahreWerteTalk sprechen. Gerne können Interessierte unter Euch mit Fragen/Meinungsäußerungen teilnehmen. Sie müssen nur einverstanden sein, dass das Video dann hier im Blog veröffentlicht wird.

            Also: Wer hat Lust?

          • Michael sagt:

            Meine Worte / Meinungen zum Sonntag:

            1) die Kernaussagen und Zusammenhänge aus „Geld + Psychologie = Tendenz“
            liegen mal wieder richtig. Es ist ratsam, sich diese immer wieder in Erinnerung zu rufen https://www.welt.de/print-welt/article502900/Geld-Psychologie-Tendenz.html

            2) @Peter: wir hatten bereits Crashs an den Aktienmärkten. Viele „Highflyer“ wurden auf den Boden der Tatsachen zurück geholt mit Verlusten von 70, 80 Prozent. Eine gesunde Bereinigung, weil Faktor Geld nicht mehr positiv ist. Weitere Beispiele: Asiatische Börsen, die russische Börse und weitere haben ebenfalls einen Crash hinter sich…

            Manche Aktien sehe ich nicht mehr als Aktien, mit denen ich Gewinne realisieren möchte, sondern als Assets in meinem persönlichen Vermögenskonstrukt. Vermutlich geht es Dir ähnlich.

            3) Es empfiehlt sich, Strategien zu entwickeln und diese konsequent zu befolgen. Eine Strategie überlegt man sich in Ruhe. Die Ausführung einer Strategie kann man dann tiefenentspannt vornehmen – ohne Hektik und ohne Emotionen.

            4) die Cashreserve eines Musterdepots sollte man mEn nicht mit der persönlichen Cashreserve gleichsetzen. Vielmehr sollte man seine persönliche Vermögensstrukturierung, Vermögensplanung und Vermögensstrategie im Auge behalten.

            5) im fernen Ausland, aber auch im europäischen Ausland haben wir bereits massive Wirtschaftskrisen mit bitteren Auswirkungen für die jeweiligen Bevölkerungen. Darüber wird bei uns jedoch kaum berichtet: die letzten beiden Jahren stand der Killervirus im Fokus, jetzt ist es der russische Überfall auf die Ukraine. Letzterer sorgt dafür, dass die Inflation nun Russland in die Schuhe geschoben werden kann und von Politik und Medien unisono wird. Ergo ist die Bevölkerung hierzulande willens (und dumm genug), weitere Kröten und Vermögenseinbußen zu schlucken. Global betrachtet ist „Frieren für die Freiheit“ eine Minderheitsmeinung. Ich zitiere die indische Finanzministerin der weltgrößten Demokratie (https://www.n-tv.de/politik/Indien-will-Handel-mit-Russland-intensivieren-article23242576.html):
            „Ich würde die nationalen Interessen meines Landes an die erste Stelle setzen, und ich würde meine Energiesicherheit an die erste Stelle setzen“.

            6) Hoffen wir, dass unserer Gesellschaft das gröbste erspart bleibt. Immerhin ist das von unserem Gesundheitsminister angekündigte millionenfache Sterben nicht eingetroffen (https://www.stern.de/gesundheit/corona–karl-lauterbach-fuerchtet-tod-vieler-ungeimpfter-30876252.html).

            • Raimund Brichta sagt:

              „Immerhin ist das von unserem Gesundheitsminister angekündigte millionenfache Sterben nicht eingetroffen.“

              Aber es steht noch das von „Lies Land“ avisierte Killervirus im Raum 😉

              Er hat sich übrigens nach seinem kurzen Wiederauftauchen hier im Blog nicht mehr gemeldet. Ist er/sie/es also doch ein Troll?

        • Robert Z. sagt:

          • Dies mag auch daran liegen dass es Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger gibt, die meinen mit (scheinbaren) Erkenntnisproblemen besser (über)leben zu können als mit den daraus resultierenden Handlungsproblemen.
          • Das Wahre Werte Thema (Blog) wird immer wichtiger!

    • Robert Z. sagt:

      • Lieber Raimund, JA : Es ist etwas anderes EINERSEITS aus einzelnen Nachrichten zu wissen dass die „lang ersehnte“ Inflation (evtl. etwas zu viel des Guten) jetzt eingetroffen ist und dass die Zentralbanken bezüglich der „Anleihekäufe und Kurzfristzinsen“ (marginal und nicht überhastet) einen moderateren Kurs anstreben wollen und ANDERERSEITS die jetzige Situation anhand der langfristigen Entwicklung der Realzinsen im CHART zu SEHEN.
      • „Den eigenen Beitrag hast Du mir vorweggenommen“. Das tut mir natürlich leid (ein bisschen). Du hast dafür nun den Vorteil dass Dich niemand verdächtigen kann mit einem selbst gezimmerten Chart irgendwelche Thesen beweisen zu wollen.
      • „Beschleunigter Zins(ver!?)fall“ kann ich unterschreiben. Die 3 Buchstaben in Klammern sind schon etwas kräftig – aber leider nicht einfach von der Hand zu weisen.
      • Manche Börsianer und Anhänger alter „Regeln“ mögen vielleicht deswegen (noch) sehr gelassen sein, weil sie antizipieren auf „schnell runter“ folgt „schnell rauf“. ABER: Diese Kurve ist überwiegend nicht durch die Marktteilnehmer gemacht (weder die Inflation noch die Nominalzinsen) und kann deshalb durch diese allein auch nicht schnell umgekehrt werden! Wie dann?
      • Sicher ist Dir auch nicht entgangen dass Axel Weber nach 10 Jahren Zürich wieder frei ist!

      • Raimund Brichta sagt:

        „Den eigenen Beitrag hast Du mir vorweggenommen“.
        Das war in keiner Weise als Vorwurf gemeint – eher als Dank 😉 Schließlich hast Du mir erspart, selbst in die Tasten zu hauen.

      • Raimund Brichta sagt:

        „Sicher ist Dir auch nicht entgangen, dass Axel Weber nach 10 Jahren Zürich wieder frei ist!“

        Das hatte ich bis jetzt noch nicht mitbekommen. Ich glaube allerdings nicht, dass ihm der Sinn danach steht, noch mal irgendeinen Zentralbank-Posten zu übernehmen – weder bei der Bundesbank, noch bei der EZB.

        Meine Erwartung zu den Nominalzinsen ist: Sie werden nicht auf die Höhe der Inflationsrate steigen. Sollte die Inflation zurückkommen, dürften auch auch die Nominalzinsen wieder nach unten tendieren.

  • Carsten sagt:

    „Wenn Sie kommt, wird sie ab einem bestimmten Volumen m. E. negative Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben (wie 2018), und zwar egal, wie tief die Realzinsen sind.“

    Und daher habe ich Cash auf der Seite, damit ich danach zu günstigen Kursen kaufen und nachkaufen kann!

    Ich finde wir haben zu wenig Cash im Depot! Wenn dann die Aktienmärkte auf Tauchfahrt gehen, leiden in der Regel die Technologie-Werte stärker als andere. Auch die Chemie-Werte könnten vor großen Herausforderungen stehen. Stichwort kurz- bis mittelfristige Energieversorgungsengpässe.

    Warum also nicht auch mal ans Verkaufen denken, Gewinne realisieren und die nächsten Monate im Cash bleiben, ohne sofort neu zu investieren?

    • Raimund Brichta sagt:

      „Ich finde wir haben zu wenig Cash im Depot! Wenn dann die Aktienmärkte auf Tauchfahrt gehen, leiden in der Regel die Technologie-Werte stärker als andere.“

      Wir haben unsere Kasse doch im Zuge der jüngsten Kriegsturbulenzen erst abgebaut, in dem wir zu günstigeren Kursen eingestiegen sind. Bis jetzt zumindest war das genau richtig.

      „Warum also nicht auch mal ans Verkaufen denken, Gewinne realisieren und die nächsten Monate im Cash bleiben, ohne sofort neu zu investieren?“

      Verkaufen, kaufen, hinreiten, herreiten … das ist mir alles viel zu stressig. Mit unserer Aufstellung bin ich sehr zufrieden. Den nächsten Abtaucher würde ich allenfalls dafür nutzen, den einen oder anderen Spieler von der Ersatzbank zu holen, den wir schon lange aufm Kieker haben. Wen wir dann dafür vom Platz nehmen (wie zuletzt Medtronic und Kerry) wird sich zeigen.

      Aber das ganze Hin und Her ist nichts mehr für uns. Diese Zeiten sind vorbei 😉

      • Sandro sagt:

        Eigentlich war die Kasse ja noch nie komplett leer. Ich hatte mich schon öfter mal gefragt, was eigentlich passieren muss, damit sie mal vollständig geplündert wird. Ging es bspw. in der Corona-Krise nicht tief genug abwärts?

        Ich war bspw. im Bereich des Corona-Tiefs „all-in“ gegangen – aber ich habe ohnehin oft einen eher niedrigen Kassenbestand. Allerdings halte ich meistens viele defensive Aktien und Gold – das ist ein bisschen Cash-Ersatz und generiert i. d. R. immer noch Gewinne. Vom Gold erwarte ich zumindest, das es vor der Inflation schützt. Wenn die Kurse purzeln, kann ich defensive Werte umtauschen in risikoreichere Aktien. So hatte ich es bei den jüngsten Tiefstständen gemacht.

        • Raimund Brichta sagt:

          Für uns hat die Kasse inzwischen eine andere Funktion: Sie gibt uns Flexibilität, wenn sich ein Wert zum einwechseln anbietet, aber gerade keiner zum auswechseln.

    • Peter Czeck sagt:

      Eine Reserve f. Kursrückgänge ist m.E. grundsätzlich angebracht. Allerdings wird diese aktuell durch die hohe Inflation ziemlich angenagt. Andererseits ergeben sich ja tatsächlich nach entsprechenden Kursrückgängen deutliche Gewinnchancen bei anschl. zeitversetzten Käufen. Zuletzt erfolgreich praktiziert -wie hier detailliert dargestellt- nach dem Coronacrash. Ja und schwarze/graue Schwäne kommen irgendwann garantiert wieder. Allerdings nur f. Anleger mit Geduld geeignet. Mit Geduld funktioniert natürlich auch das aktualisierte WWD-Verfahren wie v. Raimund dargestellt. Ich bevorzuge das Verfahren mit Kursreserve und ruhiger Hand.

  • Robert Z. sagt:

    • In den o. g. „Langfrist-Charts“ nimmt der zeitnahe „abrupte Abfall“ der Realzinsen natürlich wegen der langen Zeitachse nur einen relativ kleinen Teil am Ende ein. Man könnte den Eindruck gewinnen dass es sich da nur um eine kurze „Zuckung“ handelt. Im vorliegenden Chart wurde deshalb die Zeitachse so gespreizt (logarithmisch) dass der “Nahbereich” besser aufgelöst ist als die ferne Vergangenheit. Ein Punkt entspricht dabei immer noch 1 Monat und der März-Wert wurde gleich entsprechend den aktuellen Pressemitteilungen noch zusätzlich eingetragen.
    • Selbstverständlich wird dadurch auch die zeitliche „Dramatik“ entsprechend verzerrt („verharmlost“?) – aber der Verlauf sieht m. E. trotzdem noch „ungebrochen beeindruckend” aus und auch noch nicht nach dem Beginn einer Bodenbildung. Schon gar kein Anzeichen von einem baldigen „Hindurchsehen“ ist zu erkennen.

    Realzins entzerrt