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Endspiel: Finanzielle Repression

25. Oktober 2025
Stefan Freichel
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von Stefan Freichel

Was haltet Ihr von dieser These?

Der ehemalige Chefökonom der BIZ, William White, äußert sich im Detail zum monetären Endspiel (Monetary Endgame), indem er die unvermeidbare Schuldenkrise und die vier möglichen, aber allesamt schlechten Auswege beschreibt, wobei er die Finanzielle Repression als das wahrscheinlichste Szenario ansieht.

Das wahrscheinlichste Endspiel: Finanzielle Repression

White sieht die Finanzielle Repression als den wahrscheinlichsten Ausweg aus der Schuldenfalle.

A. Der Mechanismus

Finanzielle Repression bedeutet, dass der Inflationssatz höher gehalten wird als der Zinssatz (negativer Realzins). Dadurch wird die reale Schuldenlast im Laufe der Zeit kontinuierlich abgebaut, ohne dass ein offizieller Schuldenschnitt nötig ist.

B. Die Umsetzung (Regulierung)

Um dies zu erreichen, müssten die Behörden zwei Dinge tun:

Die Zinsen werden durch administrative Maßnahmen niedrig gehalten.

Regulierungen und Kapitalverkehrskontrollen zwingen inländische Anleger (Pensionsfonds, Versicherungen) dazu, Staatsschulden zu halten – selbst wenn die Rendite unter der Inflationsrate liegt. Dies würde unter dem Deckmantel von Makroprudenz oder Regulierung geschehen.

C. Die politischen Folgen

Dieses Szenario ist aus Sicht der Politik das „am wenigsten Unangenehme“, da die Inflation nicht so hoch ist, dass sie zu totaler Opposition führt, die Schulden aber trotzdem verwässert werden. Es ist jedoch eine Strategie, die insbesondere in der Eurozone schwierig umzusetzen wäre, da sie gegen das Mandat der EZB verstößt und zu Spannungen zwischen den hoch verschuldeten (wie Frankreich) und den fiskalisch konservativen Ländern (wie Deutschland und die Niederlande) führen würde.

4. Das neue Währungssystem

White hält es für unmöglich, ein neues Bretton Woods Abkommen zwischen den heutigen Mächten (USA, China, Russland, gespaltene EU) auszuhandeln. Das neue System wird sich stattdessen aus dem geopolitischen Konflikt und der Bildung rivalisierender Blöcke ergeben, was sich in der Nutzung von Währungen für Zahlungen und in den Währungsreserven widerspiegeln wird. Die Versuche der Länder, ihre Schulden durch Währungsabwertung zu managen, werden die globalen Handelsbeziehungen zusätzlich destabilisieren.

(KI-Kurzzusammenfassung eines längeren Interviews)
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=pDWkIRFbEXU&t=3666s

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Kommentare

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  • Raimund Brichta sagt:

    Das Endspiel hatte ich schon im Buch Die Wahrheit über Geld thematisiert, das 2013 herauskam. Es wird zum Endspiel kommen, die Frage ist nur wann?

    Was ich bezweifle, ist, dass mit der finanziellen Repression die Währungsreform/der Reset verhindert werden kann. Er lässt sich damit nur hinauszögern. Denn wenn die Märkte das Vertrauen in diejenigen Institutionen verlieren, die die finanzielle Repression umsetzen, die Staaten und die mit ihnen zusammenhängenden Zentralbanken, dann lässt sich der Reset nicht mehr vermeiden. Stay tuned!!

    • Stefan Freichel sagt:

      „Was ich bezweifle, ist, dass mit der finanziellen Repression die Währungsreform/der Reset verhindert werden kann.“

      Ich glaube nicht das Dir da White widersprechen würde er nennt es halt „Das neue System“. Für mich interessanter sind die politischen Folgen des Versuchs durch „Finanzielle Repression“ den Reset/Systemwechsel hinauszuzögern. Die EU droht an Ihrer innere Widersprochen in dieser Frage auseinanderzubrechen. Ich fühle mich als Saarländer/Deutscher/Europäer und beschäftige mich daher mit den Konsequenzen für diesen teil der Erde dem ich mich zugehörig fühle. Sollte die EU bei diesem Reset/Systemwechsel wider in nationale Kleinstaaterei verfallen wird dies zu einer erheblichen Beschleunigung des wirtschaftlichen Abstiegs führen, ist ja unter der derzeitigen politischen Konstellation schon ein holpriger Weg nach unten 🙁

    • G.Braig sagt:

      „Es wird zu Endspiel kommen aber nur wann ?“
      Wir sind schon im Endspiel angekommen die Frage ist nur ob es noch zur
      Verlängerung geht. Gold und Silber auf Höchststände, Aktien haben teilweise
      hohe KGV, langlaufende Zinsen möchten auch nicht fallen ( Anleihekäufer werden weniger
      Baby Bommer gehen in Rente und Anleihevolumen wird immer mehr)
      Ob das Endspiel friedlich abläuft ist fraglich.

  • Michael sagt:

    Finanzielle Repression – das habt ihr doch bereits in Deutschland…noch nicht bemerkt?!

    Und viele weitere Repressionen. Lemminge gewöhnen sich aber auch an Repressionen und nehmen diese hin.

    Die Strategien werden bereits umgesetzt.

  • Michael sagt:

    „ist jedoch eine Strategie, die insbesondere in der Eurozone schwierig umzusetzen wäre, da sie gegen das Mandat der EZB verstößt“

    Geiler Witz…
    Was ist denn das Mandat der EZB?

    https://www.ecb.europa.eu/ecb/climate/html/index.de.html

    „Wir sind fest entschlossen, im Rahmen unseres Mandats unseren Teil zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen.“

    „Time to be strategic: how public money could power Europe’s green, digital and defence transitions
    25 July 2025

    By Othman Bouabdallah, Ettore Dorrucci, Carolin Nerlich, Christiane Nickel and Aurelian Vlad

    Following the June NATO summit, Europe is confronting heightened challenges in financing its green, digital and defence transitions as new defence commitments place increased pressure on national and EU budgets.“

    uvm

    MEn dürft ihr das alles bezahlen via persönlicher Vermögensvernichtung…

    In den USA wurden die Steuern gesenkt. Arbeitnehmer können mit ihrem Geld machen was sie wollen, bspw in US-Aktien investieren. So geht Vermögensaufbau.

  • Michael sagt:

    Finde ich interessant: auf einem russischen Kanal, der den Krieg und außenpolitisch relevante Neuigkeiten postet, wurde die Sprengung der Kühltürme des AKW Gundremmingen gepostet.

    Die ganze Welt schüttelt den Kopf über den selbstgewählten Abstieg Deutschlands.

    Und da Google – Alphabet auf ATH – über alles Bescheid weiß, wurde mir der folgende Artikel empfohlen:

    https://www.welt.de/politik/deutschland/article68fb423359e2e0975070a38f/abriss-des-akw-gundremmingen-wie-die-sprengung-der-buddha-statuen-durch-die-taliban.html

    Wer sich für die verlinkte Studie interessiert:

    https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14786451.2024.2355642#d1e109

    Das entscheidende Fazit ist jedoch, seid euch bewusst:
    DEGROWTH und POSTWACHSTUM ist die für euch und eure Nachkommen bestimmte „Zukunft“.

    • Sandro sagt:

      „Wie die Sprengung der Buddha-Statuen durch die Taliban“. Passender Titel und dazu noch ein schönes Bild mit Jesus-Kreuz. Damit hat Bojanowski im Schwurbel-Medium Welt eindeutig klargestellt: Bei Atomkraft muss es sich um eine Religion handeln. 😉

      • hasso peter sagt:

        Sandro, eine Frage: Warum steckt Deutschland seit drei Jahren in einer Wirtschaftskrise und warum wird durch die stattfindende Deindustriealisierung gerade die wirtschaftliche Basis zerstört? Das hat nichts mit teurem Strom und unsicherer Energieversorgung zu tun?

        • Sandro sagt:

          Ich habe nie behauptet, dass es nichts mit teurem Strom zu tun hätte. Aber teurer Strom ist bei weitem nicht der einzige Grund für Deutschlands aktuelle Wirtschaftsschwäche. Es gibt einen ganzen Blumenstrauss von Gründen. Kürzlich hatte ich dazu aufgefordert, die Gründe einmal zu benennen und einzuordnen, siehe hier: https://wahrewerteblog.de/2025/10/17/greiffbar-handlungsbedarf/#comment-12904 (die aufgezählten Punkte sind nicht erschöpfend). Bislang hat sich niemand dazu gefunden.

          Heute hat Ifo-Chef Fuest bei n-tv ein Interview zum Thema „Wir sind so nicht mehr wettbewerbsfähig“ gegeben: https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Wir-sind-so-nicht-mehr-wettbewerbsfaehig-article26122237.html . Auch er sprach viele Dinge an, darunter allerdings kein Wort zu Strompreisen.

          Aber manche Leute machen es sich zu einfach und schieben alles auf den Strompreis ab, und diesen schieben sie dann wiederum einzig auf die erneuerbaren Energien ab – passend zum Narrativ der Springer-Presse und anderer rechts-konservativer bis rechtsextremer Medien. Klassische Sündenbocksuche.

          Wenn man sich schon mit dem Strompreis beschäftigt, dann sollte man wenigstens erst einmal seine Hausaufgaben machen. Z. B. könnte man sich zunächst damit beschäftigen, welche Strompreise es gibt, wie sie sich zusammensetzen, wie sie beeinflusst werden und reduziert werden können. Denn es gibt viele Gründe für die Höhe der Strompreise, teilweise selbstverschuldet. Und man sollte gesamtvolkswirtschaftlich denken, d. h. nicht nur exklusiv auf Strompreise an sich schauen, sondern auch auf die Geldflüsse ins Ausland für den Einkauf von Brennstoffen. Auch die Subventionen für den Verbrauch fossiler Energieträger (direkt und indirekt, parallel zu Subventionen Erneuerbarer) sollte man einbeziehen. Themengebiete hatte ich kürzlich ebenfalls aufgelistet (ebenfalls nicht erschöpfend). Siehe hier: https://wahrewerteblog.de/2025/10/17/greiffbar-handlungsbedarf/#comment-12902 .

          Zur Gestaltung der Zukunft gehört natürlich auch, Preisentwicklungen und technologische Entwicklungen im Blick zu haben. Mit Wissenschaftsfeindlichkeit und zwanghaftem Festhalten am Alten kann man kein Land ewig weiterführen, geschweige denn neu aufbauen.

          Im Internet gibt es aber zahlreiche Akteure, die die Energiewende sabotieren (mit unzähligen Lügen, Halbwahrheiten, Pseudoargumenten, Nebelkerzen und populistischer Rhetorik). Tichys Einblick gehört auch dazu. Sie alle, und alle die ihnen folgen, haben Gründe und Motive. Manche aus Vorurteilen und emotionalen Gründen, andere wollen einfach nur recht behalten. Und es gibt Lobbyisten, die dafür sorgen, dass das so bleibt. Manche dieser Akteure glauben vielleicht, sie täten etwas Gutes für das Land. Sie tun aber das Gegenteil: Sie schaden dem Land.

          Widerstände gegen Neues gibt es natürlich immer. Als Pferdekutschen durch Automobile abgelöst wurden, wurde behauptet, Geschwindigkeiten größer 30 km/h seien gesundheitsschädlich. Als Handys aufkamen, schürten Leute Paranoia vor Elektrosmog. Als das i-phone vorgestellt wurde, machte man sich bei Microsoft lustig darüber (es hatte ja keine Tastatur). Deswegen hat Microsoft heute auch kein brauchbares Betriebssystem mehr für mobile Geräte – man kam zu spät. Oder wie sage Ex-Telekom-Chef Ron Sommer einst: „Das Internet ist eine Spielerei für Computerfreaks, wir sehen darin keine Zukunft.“ Heute denken sich Leute unzählige Vorbehalte gegenüber Erneuerbaren Energien aus.

          Sie glauben, was ihnen gefällt. Viele meinten z. B. auch, man könne die Schuldenbremse ewig einhalten und die Wirtschaft könne trotzdem immer weiter wachsen (manche scheinen das immer noch zu glauben). Dass das nicht funktioniert, weiß jeder, der Raimunds Buch verstanden hat. Und weil sie solche Dinge nicht verstehen, suchen sie sich andere Gründe und Schuldige als Alleinverursacher für die Wirtschaftsschwäche Deutschlands.

          Wenn der von Raimund prognostizierte Reset kommen sollte, kann man vielleicht froh sein, nicht ganz so stark auf den Einkauf fossiler Energieträger angewiesen zu sein und wenigstens ein Teil des Geldes in die Zukunft investiert zu haben, bevor es wertlos wird.

    • Sandro sagt:

      „Wer sich für die verlinkte Studie interessiert:

      https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14786451.2024.2355642#d1e109

      Und wer sich noch mehr für die Studie interessiert, kann sich auch die kritische Stellungnahme vom Fraunhofer Institut dazu anschauen: https://www.isi.fraunhofer.de/de/blog/2024/kritische-stellungnahme-kernkraft-deutschland-emblemsvag.html

      Stelter hat natürlich auch noch Senf dazu gegeben, im Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/atomkraft-das-sind-die-verschwiegenen-kosten-der-energiewende-03/100101121.html

      Vielleicht findet auch noch jemand die Replik auf die Replik der Replik dazu.

      Ich könnte auch noch weiteren Senf dazu geben, … und dann?

      • Michael sagt:

        Das gute alte Fraunhofer Institut, vor Jahrzehnten noch international bedeutend. Mittlerweile mEn irrelevant.

        (Die besten Ingenieure gehen in die freie Wirtschaft, dort wurde hervorragend Geld verdient.)

        Erfolgreiche Forschung und Entwicklung findet nicht mehr in Deutschland statt.

        Erfolgreiche Forschung und Entwicklung setzt voraus, dass die Produktionsstätten im Heimatland angesiedelt sind. Anhand der Praxis wird gelernt, entstehen Produkte, werden Produkte weiterentwickelt, und nicht anhand von irgendwelchen Papers und Zahlenschiebereien im Büro oder Home Office.

        Beispiel Atomkraft: der Ausstieg hat dazu geführt, dass die deutschen Ingenieure – damals WELTSPITZE – an dem Thema nicht mehr nennenswert weiter geforscht haben. Ergo ist das Wissenskapital UNWIDERRUFLICH verloren.

        Insbesondere die Chinesen sind clever: sie sind technologieoffen, bauen und erweitern Strukturen. Sie forschen und bauen neue Reaktorgenerationen.

        Die Chinesen reisen keine Strukturen ein wie das hierzulande gemacht wurde und wird. Wer ist global betracht schon so blöd und zerstört seine Industriegrundlage? Das macht nur Deutschland, und die Welt berichtet darüber (deshalb mein Posting zu Gundremmingen, ein bayrisches Nest). Wer ist so blöd und lässt sich seine Energieinfrastruktur von „Freunden“ wegsprengen?!

        DEGROWTH und POSTWACHSTUM ist die Erklärung für das, was sich hierzulande abspielt – mEn.

        • Raimund Brichta sagt:

          noch ist nicht alles verloren. Es gibt auch noch diese Meldung:

          Der kanadische Telekommunikationshersteller Mitel hat Teile seiner Telefonproduktion von China nach Deutschland verlegt. In Bocholt stellt Gigaset nun rund 100.000 Telefone im Monat für Mitel her. Hauptgrund sind zunehmend brüchige Lieferketten, hohe Zollschranken für den Export aus China nach Amerika verstärken die positive Bilanz des deutschen Produktionsstandortes. „Der hohe Grad an Automatisierung führt dazu, dass wir mit ‚Made in Germany‘ jetzt ‚Made in China‘ im Preis schlagen können“, sagte Mitel-Manager Martin Bitzinger.

        • Sandro sagt:

          Hast Du mal im Fraunhofer Institut gearbeitet? Weißt Du, was dort so gemacht wird, wie Ingenieure ausgebildet werden, wo sie später hingehen, was sie so machen etc.? Warst Du mal in der Entwicklung und Forschung tätig? Woher kommen Deine „fundierten“ Einblicke? 😉

    • Chris sagt:

      Danke Michael, dass Du immer wieder an uns denkst und uns zeigst was alles für uns vorherbestimmt ist.
      Interessant finde ich, wer sich zur Zeit alles so schrecklich über die Sprengung der Kühltürme aufregt und vor allem wer diese Aufregung schürt. Cui bono, Michael? Cui bono?
      P.s. Angehängt habe ich nochmal eine Grafik, die zeigt, das wir doch nicht ganz so alleine sind, beim Umstieg auf die Erneuerbaren … Achnee Mist, wir bewegen uns ja in Europa sogar gegen den weltweiten Trend, sehe ich.
      Wie kommt das nur? Könnte es damit zusammen hängen, dass die jahrelange fossile Propaganda wirkt? Das wäre ja was. Jahrelang schimpft man über die Erneuerbaren und am Ende hat man nur dafür gesorgt, dass man schon wieder abgehängt wird. Müsste man direkt nochmal fragen: Cui Bono, Michael?

      • Sandro sagt:

        Fehlt noch eine Grafik, die die massiven Kostensteigerungen beim Bau neuer AKWs über viele Jahrzehnte zeigt.
        Und eine Grafik, die den Ausbau (?) der Atomkraft mit anderen Erzeugunsarten während all der Jahrzehnte vergleicht. Auch im ersten Halbjahr dieses Jahres sind mehr AKW stillgelegt worden als in Betrieb gegangen. Aber immerhin boomen neue „Powerpoint-Reaktoren“. 😉 Mal sehen, was daraus wird, und ob sie sich zukünftig rechnen… Aber kann ja jeder selbst recherchieren. Leute wie Bojanowski u. a. braucht man dafür nicht…

      • Michael sagt:

        Schöne Grafik, Chris… Wann legen die Chinesen ihre Kohlekraftwerke, Atomkraftwerke still und verabschieden sich vom russischen Gas?

        Übrigens kenne ich niemanden, der über die Erneuerbaren schimpft. Meinen Strom beziehe ich seit Jahren bekanntlich von Lichtblick…

  • Stefan Freichel sagt:

    Ruchir Sharma vertritt in der FT folgende These:

    Der gleichzeitige Anstieg von Gold- und Aktienkursen ist kein Zeichen einer paradoxen Anlegerstimmung, sondern lässt sich vor allem durch die anhaltende Flut an Liquidität im globalen Finanzsystem erklären.

    Nach den massiven Konjunkturprogrammen während und nach der Pandemie befinden sich Billionen Dollar an überschüssigem Kapital weiterhin im Umlauf. Diese Mittel suchen nach Rendite und treiben dadurch sowohl risikoreiche Anlagen (wie Aktien, insbesondere im KI-Sektor) als auch sichere Häfen (wie Gold) an.

    Hinzu kommt, dass die US-Zinsen trotz Anhebungspolitik noch immer unter dem nominalen BIP-Wachstum liegen. Das bedeutet, dass die Geldpolitik real betrachtet nicht restriktiv, sondern weiter stimulierend wirkt. Gleichzeitig sorgt das hohe US-Haushaltsdefizit dafür, dass der private Sektor über mehr verfügbares Kapital verfügt – ein Effekt, den die Kalecki-Levy-Gleichung beschreibt.

    In Summe entsteht also ein Umfeld, in dem viel Liquidität auf zu wenige attraktive Anlageziele trifft. Das führt dazu, dass sowohl spekulative als auch defensive Werte gleichzeitig steigen – ein ungewöhnlicher Gleichklang, der weniger mit rationalen Absicherungsstrategien als mit überschüssigem Geld im System zu tun hat.

    Ich denke dem können ALLE hier zustimmen 😉

    • Raimund Brichta sagt:

      “ Der gleichzeitige Anstieg von Gold- und Aktienkursen ist kein Zeichen einer paradoxen Anlegerstimmung, sondern lässt sich vor allem durch die anhaltende Flut an Liquidität im globalen Finanzsystem erklären.”

      Wer die Wahrheit über Geld gelesen hat, weiß: diese anhaltende Flut ist keine Sondersituation, sondern der normale Verlauf eines Zyklus‘ in unserem Geldsystem. Deshalb auch meine Prognose des Crack Upbooms.

    • Aries Eeberg sagt:

      Vielleicht liegt der Grund für den parallelen Anstieg auch daran, dass Anleihen zur Geldanlage immer weniger in Betracht kommen. Da setzt man ein Portfolio doch lieber aus Gold und Aktien zusammen.
      .
      Das Vertrauen in das Edelmetall und die sich entwickelnde Wirtschaft ist größer als das in Staaten und ihre Schuldverschreibungen.
      .
      Das Geld, das in Gold und Aktien fließt, kann deshalb auch einfach aus den verkauften Anleihen kommen.

      • Raimund Brichta sagt:

        “Vielleicht liegt der Grund für den parallelen Anstieg auch daran, dass Anleihen zur Geldanlage immer weniger in Betracht kommen.”

        Dahinter steht aber genauso der Wachstumsdruck unseres Geldsystem. Denn der wirkt sich auf Geld/Liquidität auf der einen Seite genauso aus wie auf die Schulden auf der anderen Seite. Und die Schulden (die zweifelhaften) werden es letztendlich auch sein, die das System zum Einsturz bringen.

  • Michael sagt:

    Off topic

    https://www.dw.com/de/polen-l%C3%A4sst-mutma%C3%9Flichen-nord-stream-saboteur-frei/a-74403998

    Schweigen der deutschen Medien und deutschen Regierung.

    Ich kenne kein dümmeres Land, was sich die eigene Energieinfrastruktur wegsprengen lässt.

    MEn passt die Sprengung der Nord Stream Pipeline sehr gut in die Deindustrialisierung Deutschlands.

    Wie hätte die Türkei reagiert, wenn die Turk Stream Pipeline gesprengt worden wäre?

    Die stolze und selbstbewusste Türkei hätte sich das nicht bieten lassen.

    Die dummen Deutschen lassen sich das aber sehr wohl bieten…

    Wer ist eigentlich so naiv und fühlt sich als Europäer, während Polen offen gegen Deutschland agiert?