von Raimund Brichta
Kapital ist scheu wie ein Reh – und geil wie ein Bock.
Was das mit der aktuellen Bewegung an den Börsen zu tun hat? Eine ganze Menge.
Nach Monaten der Stärke in Europa dreht sich plötzlich die Richtung: Raus aus den DAX, rein in den S&P 500. Der Auslöser? Trumps Zoll-Deal mit China. Aber die Märkte hatten sich vorbereitet – etwa mit dem euch bekannten Raketenschub-Signal.
https://www.n-tv.de/politik/Schwarz-Rot-muss-bis-2029-mit-33-Milliarden-Euro-weniger-auskommen-article25770488.html
81 Mrd Euro weniger – woran liegt das nur?
Trotz Bevölkerungswachstum dank der illegalen Migration.
Turnaround dank miserablem Bildungsniveau und desaströser Politik quasi ausgeschlossen.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Studie-stellt-Deutschland-ernuechterndes-Zeugnis-aus-article25769174.html
US Investitionen in Deutschland: MINUS 27 Prozent. Wie bereits erwähnt: die Profis wissen, warum sie hierzulande nicht mehr investieren.
Faszinierend finde ich, wie naiv viele hierzulande sind. Und sich die Lebensgrundlage und Lebenschancen der eigenen Familie zerstören.
Donald J Trump sichert derzeit Investitionen in BILLIONEN-Höhe. So geht Erfolg – Erfolg für das eigene Volk.
Die Profis investieren in den USA.
„81 Mrd Euro weniger – woran liegt das nur?“
naja, das ist jetzt wieder gewohnt plakativ und einseitig von dir. tatsächlich werden natürlich steigende Steuer-Einnahmen erwartet – nur eben 81 Milliarden weniger, als zuletzt geschätzt.
Natürlich handelt es sich um die Steuerschätzungen. Dass diese nach unten revidiert werden überrascht mich nicht.
Das ist alles kinderleicht absehbar. Warum finden sich keine Journalisten, die klar Tacheles reden bzw schreiben?
Vielmehr scheinen sich alle auf bestimmte Phrasen geeinigt zu haben. Pressevielfalt kann ich da nicht erkennen. Und auch keine Pressefreiheit. Denn die Entwicklung ist sowas von einfach vorhersehbar – noch einfacher als das Wetter in zwei Tagen. Und keiner schreibt es.
hmm… es wird doch geschrieben, dass sie nach unten revidiert wurden. In diesem Fall verstehe ich deine Kritik am Journalismus also nicht. Übrigens wurden die Schätzungen letztes Jahr auch mal nach oben revidiert. Auch da wurde drüber berichtet. Das ist also ein völlig normales Auf und Ab der Steuerschätzungen. Eigentlich kaum der Rede wert. Buchhalterkram gewissermaßen.
Der Anstieg der Märkte in Europa liegt nicht nur an Trump. Auch die hohen Sonderschulden, die zu Investitionen führen sollen, haben zum Anstieg der Kurse geführt. Und der wachsende Wille Europas, endlich selbst stark zu sein, lässt die Investoren nach Europa schauen.
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Ganz davon ab kann es natürlich sein, dass die Märkte in den USA sich kräftig erholen.
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Ich nehme das alles gerne mit. Mir ist jedoch schleierhaft, wo die Gewinne herkommen sollen, die diese ganzen Anstiege rechtfertigen. Durch die neuesten Entwicklungen werden die Unternehmen weltweit doch nur belastet, werden überall Investitionen aufgeschoben und wird die Forschung behindert.
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Wirkliche Kursphantasie auf beiden Seiten des Atlantiks gibt es doch nur bei den Rüstungsunternehmen und vielleicht bei Infrastruktur.
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Vielleicht helfen uns ja die Produktivitätsfortschritte durch KI.
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Auch der Freihandel zwischen dem Golf von Arabien und dem Golf von Amerika könnte helfen. – Wenigstens hilft er den Potentaten hüben und drüben.
D orientierst dich meiner Ansicht nach viel zu sehr an den geschäftlichen Aussichten. Die sind auf längere Sicht sowieso nicht real greifbar. Ich orientiere mich vielmehr an den monetären Rahmenbedingungen – und die deuten auf den besagten finalen Börsenrausch bzw. die Katastrophen-Hausse hin. D.h. weiter steigende KGVs bis Ende des Jahrzehnts und DAX bei 30.000, 40.000 oder 50.000.
Also Dax bei 30000 bis 2030 wäre sehr sehr dürftig, allein schon wegen der Dividenden, 40000 wäre auch nicht gerade berauschend… sollte es wirklich zu einem Crack Up Boom kommen, sollten die 50000 etwa ja schon eher die richtige Größenordnung sein. Zudem sprachst du doch schon vor Jahren von deinem Ziel Dax 50000 zum Ende des Jahrzehnts.
Es ist normal, dass aktuell Kapital wieder in die USA zurückfließt, wie nachhaltig das ist, abwarten. Für mich ist die USA insgesamt zu teuer, deswegen glaube ich weiter, dass sich China und Europa besser entwicklen werden, was die Performance betrifft. Zudem habe ich bei US-Werten das Währungsrisiko bzw. muss die Währung mit betrachten.
Nichtsdestotrotz habe ich erste kleine Positionen in Alphabet und Amazon aufgebaut und werde bei Gelegenheit auch weitere kleine Positionen in US-Werten aufbauen.
„ Also Dax bei 30000 bis 2030 wäre sehr sehr dürftig, allein schon wegen der Dividenden, 40000 wäre auch nicht gerade berauschend… sollte es wirklich zu einem Crack Up Boom kommen, sollten die 50000 etwa ja schon eher die richtige Größenordnung sein. Zudem sprachst du doch schon vor Jahren von deinem Ziel Dax 50000 zum Ende des Jahrzehnts.“
Korrekt, ich habe nur den Weg dorthin aufzeigen wollen🙂
In den reißerischen Propagandaartikeln liest sich nichts konkretes, sondern sehr viel „könnte“.
Für mich gilt:
Keine US-Administration wird eine Politik gegen den eigenen Finanzplatz implementieren.
Ich bin tiefenentspannt und verkaufe keine US-Aktien aufgrund eines Steuer-Themas. Und genau darum ging es ja in Sandros (legitimer und guter) Anmerkung
„Könnte also sein, dass US-Aktien und US-Anleihen zukünftig unattraktiver werden.“
…welche ein Einwand auf Deinee Headline ist („Die Wende: Kapital strömt in die USA zurück“).
Frage an Dich, Raimund: strömt Kapital jetzt wieder aus den USA raus wegen dem Big, Beautiful Bill?
Btw: Die EU hat übrigens die Aufgabe, sich in den offenen Fragen mit den USA zu einigen. Und dafür ist doch angeblich die EU da?
Das Rückschwappen der Kapitalströme war tatsächlich nur in der betreffenden Woche zu beobachten, in der dieser Thread eröffnet wurde. Seither hält sich dass eher wieder die Waage. Dennoch halte ich die vielen Abgesänge auf den US-Dollar und den amerikanischen Kapitalmarkt für eine Modeerscheinung, die keinen allzu langen Bestand haben dürfte. Stay tuned!
Die Frage ist ja auch: Wird eine höhere Quellensteuer für Ausländer tatsächlich so nachhaltigen Einfluss auf den Einfluss auf ausländische Investitionen in US-Aktien haben? Ich glaube nicht. Auch andere Länder haben hohe Quellensteuern, und all die international investierenden Fonds und ETFs werden weiterhin gekauft werden und weiterhin unvermindert in US-Aktien investieren.
Etwas anders sieht das vermutlich für den US-Anleihemarkt aus. Wenn wir dem Reset-Szenario näher kommen, werden Anleihen aber ohnehin zukünftig immer weniger von Privatinvestoren gekauft werden (es sei denn, sie müssen sie kaufen, z. B. Versicherungen) und stattdessen zu immer größeren Anteilen von heimischen Notenbanken gekauft werden, die die Zinseinnahmen dann als Seniorage wieder an den jeweiligen Heimatstaat zurückgeben können.
Ferner scheint es möglich, dass Steuern auf Kapitalerträge auch international ohnehin steigen, wenn wir uns dem Reset-Szenario nähern. Hin und wieder wird ja auch in Deutschland aus der Politik eine höhere Besteuerung von Dividendeneinnahmen gefordert, oder z. B. auch höhere Erbschaftssteuern. Andererseits denkt man über die (private) Aktienrente nach, und will das ggf. fördern – irgendwie widersprüchlich.
„Kapital fließt zurück in die USA“
Fragt sich, welche Halbwertszeit diese Aussage hat. Trumps neues „big beautiful“ Haushaltsgesetz soll Vorschriften zur Besteuerung ausländisch investierten Kapitals enthalten (möglicherweise Dividenden, Zinseinnahmen, etc…), versteckt in den 1000 Seiten Text. Könnte also sein, dass US-Aktien und US-Anleihen zukünftig unattraktiver werden.
Anderseits: TACO. 😉
„möglicherweise Dividenden,“
Inwieweit?
„Könnte also sein, dass US-Aktien und US-Anleihen zukünftig unattraktiver werden.“
Wer deshalb seine US-Aktien verkauft kann dies gerne tun.
Das Auswahlkriterium für Aktien bleibt aber stets die Qualität des Unternehmens. Und nicht die Nachkommastelle bei der Besteuerung.
„Inwieweit?“
Bislang kann man darüber nur spekulieren. Vielleicht passiert auch erstmal gar nichts derartiges. Denn es wäre wahrscheinlich wohl auch nicht gut für die USA.
Keine US-Administration wird eine Politik gegen den eigenen Finanzplatz implementieren.
Das Thema Besteuerung / Big Beautiful Bill wird in den deutschen MSM im Rahmen des üblichen Trump Bashings – konsequenten Framings – negativ aufgebauscht.
Die von Trump versprochenen Steuersenkungen für die arbeitende Bevölkerung – insbesondere im Dienstleistungssektor – werden umgesetzt.
So geht Demokratie!
Steuersenkungen in Deutschland? „Kein Geld da“. 😉
Frage an Dich, lieber Michael: Mir sagte gerade ein Börsianer, dass Trump eine 20-30prozentige Quellensteuer für Kapitalerträge von Ausländern in den USA plane. Außerdem wolle er bestehende Doppelbesteuerungsabkommen kündigen. Weißt du was darüber?
Klar, ich könnte das im Internet recherchieren, aber ich dachte, WENN jemand dazu etwas weiß, dann ist es unser Trump-Beauftragter 🙂
„Das Thema Besteuerung / Big Beautiful Bill wird in den deutschen MSM im Rahmen des üblichen Trump Bashings – konsequenten Framings – negativ aufgebauscht.“
Die deutschen MSM sind zwar sicherlich missgünstig gegenüber Trump, aber das Thema Besteuerung / Big Beautiful Bill wird auch in den USA teils heftig kritisiert, allen voran Elon Musk:
„I’m sorry, but I just can’t stand it anymore. This massive, outrageous, pork-filled Congressional spending bill is a disgusting abomination. Shame on those who voted for it: you know you did wrong. You know it.“ Quelle: https://x.com/elonmusk/status/1929954109689606359
Mir erscheint es eher so, dass die arbeitende Bevölkerung eher nicht profitieren wird. Ich habe mal ChatGPT dazu befragt.
Anschließend habe ich ChatGPT noch befragt, welchen Anteil an den gesamten Steuererleichterungen Haushaltseinkommen unter 100.000$ und über 100.000$ erhalten sollen. 77% der Haushalte haben ein Einkommen unter 100.000$, sollen aber nur 12% der Steuererleichterungen erhalten. Die Kürzungen der Sozialprogramme sind dabei noch nicht berücksichtigt.
Dementsprechend haben 23% der Haushalte mehr als 100.000$ und erhalten 88% der Steuererleichterungen.
Auch wenn man den Zahlen von ChatGPT nicht immer trauen kann, das Ungleichgewicht wird doch deutlich.
Hallo Raimund, danke für deine beiden letzten Podcasts bei Brichta und Bell.
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Über Ethereum habe ich viel Neues gelernt.
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Bei dem anderen ist es dir wieder gelungen, deine Thesen verständlicher darzustellen.
Besonders das Bild vom Lochbuddeln im Sandstrand fand ich gut. …
So bauen die Holländer übrigens ihr Land auf und halten es trocken. Sie heben die Gräben immer weiter aus und schütten dann den Aushub auf. Die Sache ist überraschend stabil und das Land gedeiht auf dem aufgeschütteten und eingepolderten Land prächtig. Wegen des steigenden Meeresspiegels haben sie schon die Dämme höher gebaut. …. So kann es doch eine sehr lange Zeit weiter gut gehen.
Ein Sandhaufen ist kein Damm. Aber selbst einen Damm könntest du nicht exponentiell wachsend in die Höhe bauen. Falls doch, wärst du ein Genie.
Raimund, ich beobachte, dass du den Zeitpunkt des Resets immer mehr im zukünftigen Dunkel lässt.
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Das ist ein Phänomen, dass ich aus meinem Fachbereich kenne. Hier heißt es Parousieverzögerung.
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Die Christen erwarteten zu Anfang, dass Jesus noch zu ihren Lebzeiten wiederkäme. Dann schob sich dieser Zeitpunkt immer weiter hinaus. Sie redeten immer weniger davon und sie warten auch noch heute darauf. Interessanterweise hat das den Christen überhaupt nicht geschadet und ist auch nie zu einem echten Problem geworden. Die positiven Aspekte ihres Glaubens auf dieser Erde ohne den wiedergekehrten Jesus haben überwogen.
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Nun, deine Ankündigung kann auch eine solche Parousieverzögerung erleben. Und dennoch ist das Positive deiner Erkenntnisse wertvoll genug.
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Und du hast ja auch schon gesagt, dass ein solcher Reset keinesfalls das Ende wäre. Vielmehr ginge es dann unter neuen Bedingungen weiter.
„Raimund, ich beobachte, dass du den Zeitpunkt des Resets immer mehr im zukünftigen Dunkel lässt.“
Das wundert mich jetzt sehr, lieber Aries. Seit mehr als zehn Jahren sage und schreibe ich, dass sich der Zeitpunkt des Resets selbstverständlich nicht im Vorhinein bestimmen lässt. Ich vergleiche das mit Seismologen, die Vorhersagen, dass in Kalifornien innerhalb der nächsten 50 Jahre ein heftiges Erdbeben zu erwarten ist, die aber dafür den genauen Zeitpunkt genauso wenig bestimmen können. So ist das nun mal. Der Reset lässt sich zeitlich genauso wenig langfristig vorhersagen wie ein heftiges Erdbeben.
Ebenfalls seit zehn Jahren sage und schreibe ich aber, dass der früheste Zeitpunkt für den Reset Ende dieses / Anfang des nächsten Jahrzehnts ist. Ein „immer mehr im zukünftigen Dunkel“ lassen, erkenne ich darin nicht. Wie kommst du darauf?
Okay, ich gebe zu, dass die Eintritts-Wahrscheinlichkeit eines kommenden Erdbebens in Kalifornien ein gutes Beispiel ist. Das kann auch jederzeit kommen oder in 50 Jahren.
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Ich habe am San Andreas Graben gestanden. Da sind ja gewaltige Kräfte am Werk und haben 1906 in San Francisco eine Katastrophe bewirkt. Insgesamt konnten und können wir Menschen damit aber leben und anschließend Neues aufbauen.
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Diese Ereignisse sind auch deshalb so schwer zu fassen, weil sie im Laufe eines Menschenlebens – wenn überhaupt – vielleicht einmal vorkommen. Normale Bärenmärkte erleben wir hingegen alle paar Jahre und lernen, damit umzugehen.
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Bei Jahrhundert- oder Jahrtausendereignissen ist es aber schwer, sich darauf vorzubereiten. Der Aufwand frisst vielleicht alle Energie und wird im Laufe des eigenen Lebens nie gebraucht. Bei aller Vorbereitung hat man das eigentliche Leben verpasst.
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Die Holländer wenigsten pumpen, graben und bauen immer weiter. Was sollten sie auch sonst tun? …. Ihre Expertise ist wertvoll. Vor ein paar Jahren haben sie New Orleans leergepumpt und das verkeilte Containerschiff im Suez-Kanal haben sie auch wieder flott gekriegt.
Genau das ist der Punkt lieber Aries. Auch bei einem Reset handelt es sich mindestens um ein Jahrhundert-Ereignis. Es wäre vermessen, hier einen genauen Zeitpunkt langfristig vorherzusagen. Aber das ändert doch nichts an der Einschätzung, dass der Reset mit zunehmendem Anschwellen der Geld– und Schuldenmengen immer wahrscheinlicher wird. Genau darum geht es mir. Sobald sich der Zeitpunkt konkretisieren sollte, werde ich dies an dieser Stelle bestimmt anmerken. Stay Tuned!