von Aries Eeberg
Ich habe vor Jahren ein Standardportfolio entwickelt, das ich mittelfristig jedem empfehlen könnte. Es unterscheidet sich nicht wesentlich von dem, was die meisten Vermögensverwalter aufzeigen. Allerdings waren bei mir immer Gold und Emerging Markets relativ hoch gewichtet.
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– Gold halte ich, weil die hohen Verschuldungsgrade der Staaten die Währungen schwächen. Auch verstärkt die hohe Krisenanfälligkeit der Wirtschaft die Suche nach sicheren Häfen.
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– Emerging Markets habe ich trotz schlechter Performance in den letzten Jahrzehnten immer mit dabei. Gerade in schwierigen Zeiten sind sie manchmal ein Segment, das besser läuft. Ich habe sie auch im Portfolio, weil ich mich mehr am Bruttoinlandsprodukt der Märkte als an ihrer Marktkapitalisierung orientiere.
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– Anleihen berücksichtige ich seit dem Zinshoch wieder. Ihre Bonität ist durch die abnehmende Kredittragfähigkeit der Staaten bedroht. Das A-Rating werden sie erst verlieren, wenn sie keiner mehr haben will.
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– Neuerdings habe ich auch die neue Anlageklasse Bitcoin beigemischt. Er hat wegen seiner begrenzten Verfügbarkeit und seiner weltweiten Handelbarkeit ähnliche Eigenschaften wie Gold. Auch die großen Vermögensverwalter nehmen den Bitcoin jetzt nach und nach in ihre Portfolios auf.
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So stellte sich mir bis vor kurzen ein ausgewogenes mittelfristiges Standardportfolio dar. Allerdings haben sich mit der Regierung Trump die Gewichte der Weltwirtschaft tektonisch verschoben. Das ist nicht alleine Trump anzulasten. Er beschleunigt nur eine Entwicklung, die schon länger stattfindet. Die großen Linien:
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– Wir gehen auf eine multipolare Welt zu, die sich im Wettbewerb miteinander befindet. China, USA und Europa sind die großen Player. Wobei China in vielen Bereichen an Stärke gewinnt. Die USA lassen in ihrer Führungsposition jetzt auch mit eigenem Antrieb nach. Und Europa ist ein schlafender Riese, bei dem nicht klar ist, ob er jemals aufwachen wird. Die übrigen Emerging Markets mit Russland, Indien und Brasilien könnten das Ringen der Großen entscheidend mit beeinflussen und auch selber zu bedeutenden Mächten werden.
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– Der Dollar als Welt-Reservewährung wird an Bedeutung verlieren. Und die USA werden nicht mehr lange die Welt-Finanzströme kontrollieren können. Mit der neuesten Politik beschleunigen die USA noch diesen Prozess.
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– Der hohe Verschuldungsgrad – besonders der USA – könnte zu einer Neustrukturierung von Währungen und Schulden führen.
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Für die Anlagestrategie heißt das:
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– Bonds sind die gefährlichste Anlageklasse überhaupt. Um Liquidität zu halten, sollte man aber einige Kurzläufer haben.
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– Gold und zunehmend Bitcoin könnte in der Übergangszeit zu einer neuen Ordnung alals Sicherheitsanker dienen.
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– Aktien werden alle Krisen überdauern, da sich gute Firmen und die Wirtschaft als Ganze allen Veränderungen anpassen und das Beste daraus machen.
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– China und die Emerging Markets werden entsprechend ihrer Wirtschaftskraft an Bedeutung gewinnen.
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– Europa könnte man höher gewichten, als es der gegenwärtige Welt-Aktienindex vorsieht. Europa hat noch nicht die Marktkapitalisierung erreicht, die seiner Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft entspricht. Allerdings wird sich der Weltaktienindex in diese Richtung entwickeln, wenn die europäischen Aktienmärkte und ihre Währungen im Wert steigen.
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– Die USA bleiben eine hoch-innovative Wirtschaft mit überaus tiefem Finanzmarkt. Militärisch und geostrategisch ist ihre Dominanz unangefochten. Ihre Bevölkerungsbilanz ist im Gegensatz zu ihren Wettbewerbern positiv. Die Bildung und die Lebenserwartung jedoch nehmen in den USA allerdings in der Breite ab. Allerdings haben sie (noch) die weltbesten Universitäten. Sie haben auch immer wieder bewiesen, dass sie sich selber erneuern können. Deshalb werden die USA ihre Vormachtstellung in vielen Bereichen noch eine ganze Zeit lang behalten.
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Deshalb ist hier mein neues Standard-Portfolio:
– 15 % Euwax Gold II
– 5 % Europäische Kurzläufer
– 5 % Bitcoin
– 10 % MSCI Emerging Markets
– 5 % Stoxx Europe 600
– 60 % FTSE All World
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Man könnte den Aktienanteil auch nach Regionen aufteilen und entsprechend gewichten. Für ein langfristiges Portfolio ziehe ich allerdings vor, einen sich dynamisch entwickelnden Welt-Aktienindex dabei zu haben.
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Alternativ könnte man den Aktienteil (75 %) auch in den Gerd-Kommer-Multifaktor ETF (WELT0A) investieren.
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Ich habe auch schon sehr lange ein ganz einfaches Portfolio laufen, das noch besser abgeschnitten hat. Ich nenne es „All World BIP“:
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– 20 % Xetra Gold
– 20 % MSCI Emerging Markets
– 60 % MSCI All Countries World
Das klingt alles sehr vernünftig, lieber Aries.
Nur in einem einzigen Punkt bin ich anderer Ansicht als du, und zwar in Sachen BIP statt Marktkapitalisierung: Die Aktienkurse, auf die es bei einem Depot letztendlich ankommt, haben sich noch nie am BIP orientiert. Sonst wäre der DAX in den vergangenen Jahrzehnten nicht um durchschnittlich 8 % pro Jahr gestiegen, während das BIP allenfalls um durchschnittlich 1-1,5 % zulegte.
Deshalb halte ich mich lieber an die Marktkapitalisierung, die auch für uns Anleger entscheidend ist.
Aber ansonsten ein ein sehr, sehr interessanter Ansatz.
Die Problematik der BIP-Orientierung ist mir bewusst.
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Ich habe irgendwo gelesen, dass in den Ländern mit den hohen Wachstumsraten die Gewinne in weiteres Wachstum und Wohlstandssteigerung fließen, während in den entwickelten Ländern mit den geringeren Wachstumsraten die Gewinne eher in Aktienwertsteigerungen gehen.
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Es kommt hinzu, dass nur die USA einen wirklich tiefen Kapitalmarkt haben. So kommt es, dass die USA bei Marktkapitalgewichtung auch am höchsten gewichtet werden.
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Das war in letzten 10 Jahren ja auch sehr einträglich, wenn man dem folgte. Allerdings glaube ich, dass jetzt eine tektonische Verschiebung stattfindet und auch Europa und Asien – insbesondere China – mit ihrer zunehmenden Bedeutung auch einen stärkeren Kapitalmarkt entwickeln.
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Die marktkapitalisierten Welt-Indices werden das bestimmt nach und nach abbilden. Ich habe gelesen, dass der MSCI-World mal zu 60% aus Japan bestand. So kann er sich ja auch jetzt weiter wandeln.
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BIP-Orientierung führt ganz einfach dazu, Alternativen zu USA im Portfolio zu haben und die Weltwirtschaft vollständiger abzubilden.
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So war es in dieser kleinen Krise, die wir gerade erlebt haben, sehr vorteilhaft auch Gold, Bitcoin, Europa und Emerging Markets zu haben. Das gab Gelegenheit zur Rebalancierung in USA-lastige Indices und zugleich hatte man weniger Schwankungen im Gesamtdepot. Damit bin ich auch nach 2008 gut gefahren.
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Ganz praktisch löst Gerd Kommer zum Beispiel das Gewichtungsproblem. Er gewichtet seinen Fonds zu 50% nach Marktkapitalisierung und zu 50% nach BIP und legt noch andere Faktoren zu Grunde. …. Mal sehen, wie er damit in Zukunft fährt. Immerhin hat er schon 700 Mio. Euro dafür eingesammelt.
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Andreas Beck legt für sein Global Portfolio One einen „Gleichwertindex“ (was auch immer das sein mag) zu Grunde. Er sagt, dass er mit einem Multifaktor-Modell das Blasenrisiko senkt. So sollen auch professionelle Vermögensverwalter und der Norwegische Staatsfonds vorgehen. Er redet von einem „Faktor-Tilt-Portfolio“. Auch er hat schon 760 Mio. Euro in seinem Fonds.
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Das ist ja klar. Die Marktkapitalisierung hat die Mag 7 über Jahre wunderbar gespielt. Allerdings wird das Platzen dieser Blase auch zunächst zu einer Schwäche dieser Indices führen. …. Über die Jahrzehnte war dieser Effekt allerdings nicht renditeschädigend.
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Ich habe in meinem Standard-Portfolio auch so einen Mittelweg versucht. … Über die Jahre bin ich damit auch nicht ärmer geworden. Und da ich auch schon älter bin, sind mir weniger Schwankungen und einige Dividenden ab und zu gerade recht.
Wenn es tatsächlich so kommt, dass die Marktkapitalisierung der Asiaten so stark zunimmt, dann wird man mit einem marktkapitalisierten Index davon profitieren. Wenn andere Regionen zulegen, profitiert man davon auch. Und wenn die Amis stark bleiben, profitiert man ebenfalls. Fazit: Mit der Marktkapitalisierung ist man immer auf der Gewinnerseite.
Ich habe das Zitat zur Underperformance der wachsstumsstarken Länder gefunden.
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„Marketobservers frequently confuse strong economic growth with strong equity market prospects. …. Clearly, economic growth occurs without any impact on stock prices, as equity securities do not exist. …. Corporate revenues may accrue disproportionaly to corporate management (through salaries), to labour (through wages) , or to government entities (through taxes) leaving inadequate recompense for capital. In well-functioning economies prices and returns adjust to reflect financial market conditions.“
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Aus: David S. Svensen, „Pioneering Portfolio Management, An Unconventional Approach to Institutional Investment“, New York 2009, S. 174f – Swensen hat viele Jahre das Yale-Endowment gemanagt.
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Später räumt Swensen allerdings ein, dass sich diese Wahrnehmung der Emerging Markets ändern kann, wenn sie eine bedeutendere Rolle global und in der Weltwirtschaft spielen. Dann dürfte ihr Wachstum zurück gehen, ihr Erstarken aber an den Märkten zu steigenden Kursen führen. …
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Ich bin der Ansicht, dass dieser Zeitpunkt jetzt gekommen ist. Die USA zeigen Anzeichen einer Bananenrepublik, während China zum Beispiel mehr oder weniger ernsthaft einen regulierten und verlässlichen Finanzmarkt aufbaut. Indien ist in der Aktienkultur schon weit fortgeschritten und die Kurssteigerungen der vergangenen Jahre haben das auch honoriert.
„Die USA zeigen Anzeichen einer Bananenrepublik, “
Vielmehr waren es die USA vor Trump und Europa, die durch sogenannte „Asset Freeze“ (zwecks Regime Change) das Vertrauen in die Finanzmärkte drastisch reduziert haben.
Es waren die USA unter Biden, die politische Gegner über die Justiz kaltstellen wollten. Unter Trump werden die Oppositionspolitiker nicht verfolgt.
Eine Bananenrepublik wird auch dadurch gekennzeichnet, dass sie absolut nichts auf die Reihe bekommen.
In den USA hingegen werden erstmalig seit langem schlicht und ergreifend WAHLVERSPRECHEN umgesetzt.
1) Illegale Migration auf NULL zurück
2) Senkung der Medikamentenpreise
3) BILLIONEN Investments in die Industrie – schafft hochwertige Arbeitsplätze und Know How auf Dauer
4) Senkung der Energiepreise
5) Reduktion der Inflation, insbesondere aufgrund 4)
6) Straffung der Verwaltung
7) Einführung von Zöllen
8) Geschlechter-Irrsinn beendet
Vielmehr ist die BRD eine Bananenrepublik. Alles bekannt, deshalb wird hier auch nicht mehr investiert:
– Wahlversprechen werden gebrochen,
– die Industrie wandert ab,
– Illegale Migration wandert in die Sozialsysteme und in Billigjobs.
– Die öffentliche Verwaltung ist aufgebläht und lässt sich nicht digitalisieren.
– die größte Oppositionspartei wird diffamiert und von der Justiz bekämpft
– Projekte scheitern
– …
Klar, hierzulande herrscht Trump-Bashing aufgrund des jahrelangen Brainwashings vor.
Verlierer zeichnen sich durch „sich empören“ aus. Sie sind nicht in der Lage, ihren fehlerhaften Standpunkt einzugestehen.
Gewinner sind MACHER, und sie erzielen positive ERGEBNISSE.
Einige signifikante Fehler in Aries Ausführungen, geprägt von seinem subjektiven persönlichen Weltbild.
Prozentuale Hin- und Herschieberei wird keine Outperformance erzielen.
Im Endeffekt kommt es auf die selektive Unternehmensbetrachtung an. Die erfolgreichen Konzerne agieren global.
„Die Bildung und die Lebenserwartung jedoch nehmen in den USA allerdings in der Breite ab.“
Sie nimmt in Deutschland massiv ab.
Die USA werden künftig die Eliteschmiede der Welt werden dank intelligenter Einwanderungspolitik.
So ähnlich sehen auch meine Überlegungen aus.
Beim Aktienteil den FTSE All World oder den MSCI All Countries World IMI (beinhaltet auch Small Caps), Gold und Bitcoin jeweils 10%.
Jetzt ist mir auf jeden Fall noch wichtig, dass ich einen Reserveanteil habe der eine niedrige Vola hat. Die Größe dieses Anteils kommt dann auf meinen Anlagezeithorizont an. Das können Tagesgeld oder auch kurzlaufende Staatsanleihen sein. Interessant finde ich auch den Fixed Income One von Andreas Beck, der ein Anleihenmischfonds ist und extra darauf ausgelegt ist.
Insgesamt also z.B.
60% MSCI All Countries World IMI
10% Gold
10% Bitcoin
20 % Fixed Income One
In Bärenmärkten kann man dann den Aktienanteil Schritt für Schritt erhöhen. Bei 50% unter letztem All Time High würde ich dann z.B. 100% Aktienquote anstreben.
aktuell bei mir, wahrscheinlich etwa:
18% Bitcoin (Aktien der Bitcoin Group hier mit reingerechnet, Strategy habe ich momentan keine Tradingposition)
13% Altcoins
20% Gold
3% andere Edelmetalle
2% Cash
Rest Aktien
Keine Anleihen, bleibt weiterhin völlig tabu für mich.
Die Gewichtung der Assetklassen hängt etwas davon ab, in welcher Lebenssituation man ist.
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Wenn man jung ist und keine Verpflichtungen hat, sollte man möglichst viele Aktien haben und Gold und etwas Bitcoin.
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Wenn man in der Mitte des Lebens ist und Verantwortung für andere hat, braucht man Liquidität für die Überraschungen des Lebens. Dann sollten die Anleihen und das Gold größeren Raum einnehmen.
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Wenn man viel Geld hat – hoffentlich im Alter – sind 5% Kurzläufer vollkommen ausreichend. Davon kann man dann immer ein Auto bezahlen oder ein Dach oder eine Heizung. Ich finde, weniger als 5% sollten es aber nicht sein, damit man in Krisenzeiten immer Aktien nachkaufen kann. Dann kann man auch etwas Gold für diesen Zweck zur Hilfe nehmen.
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Ja, und zwischendurch kann man immer etwas Gold und Bitcoin steuerfrei verkaufen und auch etwas verjubeln. Für die ganz großen Dinge wie ein Haus müssen dann wohl auch die Aktien dran glauben.
Das Gute an einem solchen Portfolio ist auch, dass es skalierbar ist.
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So kann man 10.000,- € anlegen oder 1000.000,- oder eine 1.000.000,- . Allerdings würde ich bei größeren Beträgen ETPs mehrerer Fondsgesellschaften nehmen, um auch das Emittentenrisiko geringer zu halten.
* Gold kannte schon mal einen 20 jährigen Bärenmarkt mit ca. 75 % Wertverlust, obwohl die Schulden stiegen. Was einmal war, kann immer wieder kommen.
* Zitat „Bonds sind die gefährlichste Anlageklasse überhaupt. Um Liquidität zu halten, sollte man aber einige Kurzläufer haben.“
Es gab in der Geschichte genug Beispiele, dass kaputte Währungen Jahrhunderte überdauern konnten. Das britische Pfund hat den 2. Weltkrieg überlebt mit höherer Verschuldung als heute. Was kommen wird, ist eine Niedrigzinszeit.
Ich habe mich in den letzten Monaten mit US Anleihen voll gesaugt und auch sehr lange Laufzeiten genommen. Ich habe null Euro Anleihen. Bitcoin und Gold kommen nicht in mein Depot, außer ich muss irgendwann Steuern in Gold oder Bitcoin zahlen.
* Bitcoin ist völlig jung und hatte noch keine große Krise- Gold schon. Bitcoin kann auch morgen einfach verschwinden
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/165786/umfrage/staatsverschuldung-der-usa-in-relation-zum-bruttoinlandsprodukt-bip/
Die USA waren schon mal höher verschuldet und konnte das abbauen. Sie sind jetzt höher verschuldet, weil sie die Zinsen erhöht haben. Aber sie könnten sie nochmal um 40 Jahre senken. Und Japan hat schon bewiesen, dass Nullzinsen nicht zur Inflation führen müssen. Amerika hat so viele Möglichkeiten, aber nicht Europa: Denn Europa ist kein schlafender Riese. Europa hat fertig und lebt von Deutschland. Wenn Deutschland nicht mehr kann, fällt der Euro und die EU.
* Zitat „China und die Emerging Markets werden entsprechend ihrer Wirtschaftskraft an Bedeutung gewinnen.“
galt auch mal für Japan, dazu muss man sich nur mal ein paar Filme aus den 80igern ansehen. Wieso redest Du nicht über Japan. Setze Dir einfach mal eine Brille aus den 80iger auf.
Für mich gilt: US Anleihen jederzeit, kein Gold und kein Bitcoin, Aktien aus den USA, aber keine ETFs sondern ausgesuchte Positionen, gerne auch aus dem Ausland oder Deutschland, wenn die Unternehmen überzeugen.
Ich denke, dass wir wieder eine Niedrigzinszeit bekommen werden, aber länger als die letzte, vielleicht aber bleiben Zinsen dieses mal positiv.
Währungstechnisch kann keine Währung die USA ersetzen, oder glaubt wirklich jemand, die Chinesen verkaufen alle US Anleihen, tauschen den US Dollar fallend in Euro um und kaufen dann europäische Anleihen? Der Euro ist viel schlechter als der USD. Der Euro ist auch Frankreich, Italien, Spanien.
Die Wahrheit ist, dass Deutschland die schwächelnde Wirtschaftsmacht ist, die die EU ermöglicht. Wenn Deutschland fällt, gibt es keinen EU Staat der einspringen könnte. Wir werden wirtschaftlich fallen . Und wenn wir fallen, geht die EU und der Euro unter. Europa hat große Probleme, aber nicht die USA. Wenn wir nicht mehr zahlen, war es das.
Also Marco, rede nicht so schlecht über Japan und Deutschland. Deutschland ist immerhin die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und Japan immer noch auf Platz 4. Das hat man in den 80ern schon richtig gesehen.
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Mein Vater hat in den 70ern bei Opel gearbeitet. Und er hat erzählt, dass da japanische Delegationen gekommen seien. Sie hätten sich alles interessiert angeschaut und mit ihren kleinen Kameras Bilder gemacht. Und dann begannen sie Autos zu bauen, die billiger waren als unsere – aber auch schlechter. Und dann wurden die Japaner besser darin – aber auch teurer. Heute sind die japanischen Autos genau so teuer wie unsere und genau so gut. Ein japanischer Autokonzern ist der größte der Welt geworden und sehr profitabel. Und dennoch sind sie keine Bedrohung für uns, weil der Markt gewachsen ist. Ja, und wir Deutschen haben auch von den Japanern gelernt und unser Produktionsprozesse verbessert.
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Es spricht einiges dafür, dass es uns mit den chinesischen Autobauern auch so gehen wird. Immerhin fangen unsere deutschen Konzerne jetzt an, auch von den Chinesen zu lernen – wie sie es einst mit den japanischen gemacht haben.
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Selbst aktienmäßig hatte Japan seine Zeit. Man musste nur rechtzeitig vom Zug abspringen. Und jetzt scheint es mit Japan ja wieder besser zu gehen. Mit dem MSCI World hätte man das alles mitgenommen.
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Nur die amerikanischen Autobauer haben einige Entwicklungen verschlafen. Ford in Köln verkauft heute den amerikanischen Traum auf einer VW-Plattform und Opel verkauft Peugeots mit einem Blitz vorne drauf. Die Abschottung des amerikanischen Marktes hat diesen Autoherstellern nicht gut getan. Detroit ist ein Armenhaus während Wolfsburg immer noch floriert – noch.
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Das alles sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass Indien bald die Nummer 3 der Weltwirtschaft sein wird – vor Deutschland und Japan. Und China hat eine Chance auf die Nummer 1.
„Also Marco, rede nicht so schlecht über Japan und Deutschland.“
Also Aries, andere belehren funktioniert im Leben nicht – hast Du noch nicht aus Deinen Fehlern gelernt?
Deine Vergleiche aus der Vergangenheit hinken (mal wieder) gewaltig – in diesem Fall Japan, China im Kontakt Deutschland:
Deutschland der 80er und 90er war ein ganz anderes Deutschland als heute.
Und ja, Deutschland hat fertig. Für einen Turnaround müssten die Standortfaktoren hierzulande BESSER sein als in den USA, China, Indien und weitere Länder. Sie sind aber SCHLECHTER.
Es ist in Forum – zumindest aus meinem Empfinden heraus – mühsam ständig Deine persönlichen Lebensgeschichten zu erfahren. Hierfür kannst Du gerne Deinen eigenen Blog nutzen.
Ich denke, Deutschland hat fertig. Wir hatten noch keine Wirtschaftskrise, können trotzdem unsere Ausgaben kaum wuppen. Ob es besser wird? Eher schlechter. Deutschland wird fallen, dafür sprechen alleine die Innovationen, die wir nicht machen. Wir steigen ab. Aber nicht alle gleichzeitig: Beamte werden noch lange steigen. Das Problem ist nur, dass das Geld verdient werden muss und Beamte machen das nicht. Beamte schaffen keine Werte, bringen kein Geld. Sie leben davon, dass Geld verteilt wird. Und das wird scheitern, wenn wir produktiv scheitern. Wir stehen davor, produktiv zu scheitern. Geld entsteht nicht in der Latrine. Es wird verdient. Beamte verdienen nichts. Wir sind ein Beamtenstaat geworden. Dafür braucht man sich nur die letzte Regierung anzusehen, was sie an Beamtenjobs geschaffen haben, die vorher niemand vermisst hatte. Gucke Dir nur Bearbock an. Deutschland wird absteigen. Die Jobs, wo Leute fehlen, die uns fehlen, sind Niedriglohnjobs für die man hart arbeiten muss. Es sind keine qualifizierten Jobs. Wir brauchen Leute, die körperlich arbeiten. Wir brauchen keine Informatiker, die werfen wir raus. Fachkräftemangel ist eigentlich ein Witz. Wir haben einen Mangel an Leuten, die dämliche Arbeit machen, die körperlich anstrengend ist. Leute mit 50 plus und guter Ausbildung braucht keiner. Unser Fachkräftemangel hat nicht mit Bildung zu tun. Wir brauchen Leute, die scheiß Jobs machen, die körperlich anstrengend sind. Das sagt nur niemand.
Hallo Marco, ich bin auch Beamter und ich habe mit meinen eigenen Händen 2 Häuser saniert. Und Geld habe ich auch produktiv angelegt. Da kannst du nicht sagen, dass Beamte nichts tun und unproduktiv wären.
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Allerdings hatte ich immer eine 75%-Stelle gehabt. Sonst wäre ich als Beamter schon wahnsinnig geworden. Das Wichtigste für einen Beamten ist nämlich, dass er keine Fehler macht. Innovativ oder besonders produktiv muss er nicht sein. Fehler vermeidet man am besten, indem man nichts wagt und immer schön langsam macht. Puuh – das ist für mich eher anstrengend.
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Mit unserer neuen Wirtschaftsministerin wird das alles vielleicht besser. Und die Börse ahnt ja auch schon den „wind of change“. Das gilt sogar für den eher deutschen MDAX.
„Das Wichtigste für einen Beamten ist nämlich, dass er keine Fehler macht. Innovativ oder besonders produktiv muss er nicht sein. Fehler vermeidet man am besten, indem man nichts wagt und immer schön langsam macht.“
Was hast Du dann den ganzen Tag auf der „Arbeit“ gemacht, Aries?
Die US-Administration setzt zu Recht den Rotstift im öffentlichen Dienst an. „TAXPAYERS money“.
In der BRD wurden 100.000e Stellen im öffentlichen Dienst geschaffen.
Bezahlt von den dummen deutschen Steuerzahlern…
Du hast es noch nicht kapiert. Darum anders: Wenn niemand mehr Steuern bezahlt, dann ist auch Dein Job weg. Du produzierst kein Einkommen. Du lebst davon und sogar gut davon. Das unterschiedet Dich von einem Mc Donalds Mitarbeiter. Er erschafft Einkommen von dem Steuern bezahlt werden, von denen Du lebst. Egal, was Du als Beamter machst, Du lebts davon. Beamte sind gut angesehen und haben auch Bildung, aber am Ende leben sie von den einfachsten Arbeitern, die produktiv sind. Und Griechenland hat schon gezeigt, bekommen die Arbeiter es nicht mehr hin, fallen auch die Beamten. Griechenland war vor der Pleite ein Superbeamtenstaat. Das sind wir aber auch. Du schaffst als Beamter keinen Wert. Du saugst nur aus. Das bedeutet nicht, dass Du nicht auch gut verdienst. Du verdienst sehr gut und bekommst eine gute Rente. Aber nur solange die Leistungsträger nicht fallen. Und damit ist der dämlichste Niedriglöhner gemeint, der die Steuern bezahlt, von denen Du lebst. Du schaffst als Beamter kein Einkommen. Du lebst davon
Ich glaube, dass ist so eine Dauerdiskussion, die sich nicht abschließen lässt…
Zum einen sagen viele verständlicherweise, der Beamtenapparat verschlingt zu viel Geld.
Zum anderen fordern viele z. B.
– stärkere Grenzkontrollen, wofür zusätzliche Beamten benörigt werden und / oder teure Überstunden bezahlt werden müssen.
– kürzere Verfahren (z. B. Baugenehmigungen etc. …).
– Verlässlichkeit / Rechtsstaatlichkeit, keine Behördenwillkür.
– Wenn Fehler und Versäumnisse von Beamten / Behörden dramatische Auswirkungen haben, schreien alle SKANDAL.
– Wenn es durch einen solchen Fehler z. B. zu einem Unglück kommt, schreien alle SKANDAL.
– Wenn es zu Korruption kommt, schreien alle SKANDAL.
Ursächlich für Fehler und (selten) vielleicht auch Korruption sind aber auch Überforderung. Zudem wird für jeden Mist geklagt, und dann wundert man sich, weshalb Beamten Fehler fürchten und es nicht genug Richter gibt.
Und wenn man genauer hinschaut, dann bedarf es in manchen Bereichen sogar massiv zusätzliche öffentliche Stellen. Z. B. bei Lehrern. Die PISA-Ergebnisse lassen tief blicken. Zwar ist nur ein Teil der Lehrer verbeamtet, aber auch die nichtverbeamteten Lehrer würden zusätzlich Geld kosten.
Mit Stellenstreichungen alleine sind die Probleme nicht gelöst.
Danke, Sandro. An dem, was du da sagst, ist viel dran. Es kommt doch sehr darauf an, wie Beamte eingesetzt werden. Natürlich gibt es auch die Tendenz, dass sich Beamte gegenseitig beschäftigen. Das ist in den großen Konzernzentralen aber auch so. Wenn Behörde so geführt sind, dass vor allem an der „Sache“ gearbeitet wird, dann kommt auch etwas dabei heraus. Viele Sitzungen kann man streichen. Und auch die Vernetzung wird in ihrem Nutzen überschätzt.
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Zur Motivation eines Beamten ist es gut, wenn er mit der neuesten Software auf zeitgemäßen Computern arbeiten darf. Auch Aufgabenfelder, die er eigenverantwortlich beackern darf, motivieren ihn (sie). Und wenn dann nicht alles reglementiert wird, kann der Beamte sogar manchmal echt kreative Lösungen finden. ….
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Vorbildlich finde ich unser Finanzamt. Aus Sicht des Steuerpflichtigen funktioniert das da wirklich gut. Sie sind nicht kleinlich und konzentrieren sich auf Prüfpunkte, die für sie wirklich etwas bringen. Hat man Fragen oder Beschwerden, reagieren sie zeitnah und sachgemäß. Bei der Stadtverwaltung kommt es sehr auf die einzelne Verwaltungskraft und deren Vorgesetzte an, wie die Sache funktioniert. Mit der Einführung von „Straßen NRW“ scheint einiges besser geworden zu sein. Aber das ist ein Marathon, dessen Erfolg man erst nach Jahren sieht.
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Auf der anderen Seite ist die privatisierte Bahn nicht wirklich besser als sie vorher war.
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Das Thema bleibt uns also erhalten.
1) Es geht nicht nur um Beamte, sondern die öffentliche Verwaltung insgesamt. Dort tummelt sich eine Vielzahl von überflüssigen Sinnlosjobs und Stellen, die durch digitalisierte Prozesse überflüssig wären.
2) „Das ist in den großen Konzernzentralen aber auch so.“
Kannst Du, Aries, die Arbeit in Konzernen beurteilen? Daran zweifel ich, Dir fehlt die Erfahrung in der Wirtschaft.
Ganz einfach: börsennotierte Konzerne werden stets auf maximale Effizienz getrimmt, Prozesse permanent verbessert und maximal digitalisiert.
3) „dann bedarf es in manchen Bereichen sogar massiv zusätzliche öffentliche Stellen. Z. B. bei Lehrern. Die PISA-Ergebnisse lassen tief blicken.“
Dass Deutschland in der Bildung absteigt, hat nichts mit der Anzahl der Lehrer zu tun, sondern mit dem Elternhaus und dessen Wertemodell.
Lehrer ist mittlerweile ein miserabler Job, viele kündigen sogar ihren Beamtenstatus.
4) Warum braucht in Deutschland mehr Polizisten (und kann die ausufernde Kriminalität dennoch nicht verhindern), während bspw in Japan und Südkorea fast keine Polizei benötigt wird?
5) „Auch Aufgabenfelder, die er eigenverantwortlich beackern darf, motivieren ihn“
Da hat Aries Recht.
Ergänzung: Zur Mitarbeitermotivation gehören monetäre Anreize, eigenverantwortliche Arbeitsweise / Gestaltungsspielraum und ein kollegiales Team.
6) Summa summarum sind die Probleme bekannt, werden aber nicht gelöst werden.
Den Laden BRD kann man durch Schulden, Abgabenerhöhungen und RENTENKÜRZUNGEN noch einige Jahre am Laufen halten, der Abstieg ist aber unausweichlich und mEn GEWOLLT.
Die USA hingegen legen die Perspektive auf die TAXPAYERS – sprich die Leistungsträger, und wieder auf den gesunden Menschenverstand (welcher sich auch in Deutschland Jahrzehnte bewährt hat).
Genau deswegen ist es auch der Job der seit Jahren Leute anzieht, die den Job machen. Nichts wächst mehr als der Beamtenjob. Beamte werden Deutschland retten. Darum gibt es jedes Jahr mehr. Darum erzeugen Politiker auch jedes Jahr mehr Beamte. Die zu 4/5 früher in „Rente“ gehen ohne Abzüge. Beamte sind wichtig, darum bekommen sie auch soviel im Alter. Das Problem ist nur, sie verdienen es nicht. Das machen diejenigen, die im Alter dafür gefickt werden mit Renten, die Sozialhilfeempfänger hinterher geworfen werden.
Ein bisschen vulgär,aber stimmt trotzdem
Läuft doch wie gewünscht mit dem Umbau der Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Firmensterben-in-Deutschland-auf-langjaehrigem-Hoechstsstand-article25782398.html
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Wirtschaftsweise-erwarten-gar-kein-Wachstum-mehr-article25782370.html
Naja, dafür bekommen wir wieder mehr Beamte. Irgendwas muss ja in Deutschland wachsen und ich denke, es werden Beamte sein, nicht Polizisten, Beamte, die keiner braucht, aber gut bezahlt werden. Beamte, die eine Bearbock mal so nebenbei erzeugt. Oder jeder andere grüne Politiker beim „Gehen“.
Ich stehe immer wieder vor einem Rätsel, warum wir jederzeit eine Politik bekommen, die gut für Beamte und Sozialhilfeempfänger ist. Warum wir selbst von der SPD keine Politik mehr bekommen, die gut für Arbeiter ist. Nein, das hat nichts mit Mindestlohn zu tun. Es fängt an mit der Rente.
Wie wahr, wie wahr 👏👏👏 👍👍👍👍
„Warum wir selbst von der SPD keine Politik mehr bekommen, die gut für Arbeiter ist.“
Ganz einfach: die meisten Menschen hierzulande lassen sich eben leicht verarschen. Ihr Verhalten ist leicht vorhersehbar, und demzufolge steuerbar.
Ich habe den Begriff „Lemminge“ hier eingeführt, um das anschaulich darzustellen.
Die neueste Verarschung ist die stupide Behauptung, deutsche Arbeitnehmer (und somit TAXPAYERS) würden zu wenig arbeiten:
https://www.n-tv.de/politik/Linnemann-Life-Life-Balance-produziert-keinen-Wohlstand-article25791479.html
Der Artikel dient für euch als Vorbereitung für weitere „alternativlose“ Einschnitte… 😉
Die wahren Ursachen werden totgeschwiegen. Und genau deshalb bin ich der Meinung, dass der Abstieg Deutschlands unwiderruflich ist.
Und von bestimmten Kreisen vielleicht sogar gewollt. Denn soviel Nonsens wie die letzten 16 Jahre hierzulande ist sowas von unlogisch, dass dahinter bewusst eine Systematik respektive Strategie stehen muss – mEn.
Darauf sollte sich jeder vorbereiten bzw im Rahmen der Möglichkeiten entsprechende Maßnahmen ergreifen.
In den USA hingegen werden die TAXPAYERS betont, also die produktiven Arbeitskräfte. Diese haben die letzte US-Wahl GEWONNEN. Sie haben sich nicht verarschen lassen.
Wieso der ganze Aufwand? Ein S&P 500- ETF reicht.
Hier ein schöner Kommentar von Peter E. Huber. Er bestätigt Raimunds Thesen und kommt zu einem ähnlichen Portfolio wie von mir beschrieben:
https://huber-portfolio.de/message-aus-entenhausen/
Jetzt muss nur noch jemand belegen, wann eine imperiale Währung vor dem Imperium gefallen ist. Ich meine, wenn jemand denkt, es würde auch den Dollar treffen. Der Euro ist keine imperiale Währung. Wann ist jemals eine imperiale Währung vor dem Imperium gefallen?
Aries, da bist Du mir zuvor gekommen… Ich hatte den Huber-Artikel auch schon inhaliert. 40 % Goldanteil erscheint mir doch etwas zu hoch gegriffen. Ich habe jetzt zum bisherigen Goldbestand einen bis 31.3.26 kostenfreien Sparplan bei Consorsbank auf den Euwax installiert. Bei 15 bis 18 % Gesamtdepotanteil ist es dann aber genug.
Kommer hat neulich empfohlen, den US-Aktienanteil im Depot durch einen Welt- ETF von DBX ohne USA zu relativieren. Ich folge dieser Empfehlung mit Sparplan, ebenso zur Ergänzung mit Amundi Eurostoxx 600.
„Kommer hat neulich empfohlen, den US-Aktienanteil im Depot durch einen Welt- ETF von DBX ohne USA zu relativieren.“
Wieso?
Ziehen sich die US-Konzerne etwa vom Weltmarkt zurück und hören sie auf, Geschäfte in Übersee zu machen?
Grüße aus dem schönen Südtirol… 🙂