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Greiffbar – Kuddelmuddel

28. Februar 2025
Volker Schilling
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von Volker Schilling

Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?

Halligalli

Hinter uns liegt eine Woche voller Onomatopoesie! Onomato… was? Wer jetzt denkt, was für ein Dingsbums ist das und den Autor dieser Zeilen gleich für ballaballa hält, der ist, ätschibätschi, schon mittendrin in dieser Poesie, die man im Deutschen auch Lautmalerei nennt. Und der Wahlausgang in Deutschland hat diese Poesie holterdiepolter befeuert, denn das Ausscheiden von FDP und das Erstarken der Ränder ist kein Kinkerlitzchen, sondern sorgt für ordentlich Kladderadatsch. Doch das ist nur Kleckerkram, wenn man auf das Kuddelmuddel der anstehenden Koalitionsverhandlungen blickt. SchMERZhaft für die abgewählte SPD, muss der selbst lautmalerisch klingende Klingbeil das Rambazamba des Wahlsiegers CDU ertragen. Noch bevor alle plemplem werden, beginnen aber bereits heute die Koalitionsverhandlungen, die pickepackevoll mit Themen sein dürften. Manche davon pipifax, andere dagegen haben mit allem Pipapo die Gefahr für viel Remmidemmi zu sorgen. Zuerst gilt es einmal das Sammelsurium zu ordnen, die Vorstellung eines Schlaraffenlands, in dem jeder alles bekommt über Bord zu werfen und am besten mit wenig Tamtam und Tohuwabohu aus dem Wirrwarr eine nigelnagelneue Agenda 2030 zu präsentieren. Und wie reagiert die Börse auf dieses Hickhack?

Hickhack

Zuerst reagierte der Dax schwuppdiwupp mit einem freudigen Anstieg auf die Abwahl der Wolkenkuckucksheim-Koalition, um dann aber im Zickzackkurs eine Korrektur einzuleiten. Ruckzuck stand nämlich für die Börse ein anderes Thema auf der Agenda, welches in gewohnter Manier von Tausendsassa Trump mit viel Tschingderassabum verkündet wurde: 25 % Zölle auf europäische Waren. Trara, der Handelskrieg ist eröffnet. Das Wirrwarr um den Zeitpunkt dieser Maßnahmen ist beendet und zackzack reisen die ersten europäischen Spitzenpolitiker hurliburli nach Washington. Doch heraus kommt bisher nur Wischiwaschi-Diplomatie, die medial mit Trallala und Hopsasa beschrieben werden darf, denn Europa bleibt leider ein aufgeschreckter Hühnerhaufen mit einem Techtelmechtel zu Larifaripolitik. Die Börsen beidseits des Atlantiks reagieren verschnupft auf diesen Mischmasch und machen die Anleger fuchsteufelswild. Diese sorgen daher erst einmal für Kasse, da sie auch wegen eines anderen Themas besorgt sind:  

Hallodri

Es geht um die tollkühnen Fisimatenten des Hallodri Trump, der mit seinem Vorstoß bei der Befriedung des Ukraine-Krieges die Fickfackerei Putins nicht nur übernimmt, sondern wie Hansguckindieluft europäische Interessen dabei völlig ignoriert. Zappzarapp interveniert Ukraines Präsident Selensky und tingeltangelt ins Weiße Haus nach Washington, um dem weißen Mann seine Bodenschätze feilzubieten. Er hofft damit Simsalabim den Griesgram im Präsidentenamt zu besänftigen, um auch die Ukraine an den Verhandlungstisch zu bekommen. Und da doppeltgemoppelt besser hält, hat dies einen Tag zuvor bereits der britische Premierminister Keir Starmer bei seiner Aufwartung ebenfalls versucht. Für Trump ist Europa nur Kleckerkram und er versteht das Klimbim der Europäer nicht. Schließlich sei er nicht der Kummerkasten europäischer Versäumnisse und erinnert daher schwatzschweifig, dass Europa nicht länger Huckepack auf Amerikas Kosten unterwegs sein könne. Zumindest einen kleinen Trost gab es diese Woche für den alten Kontinent: Europas Börsen zeigen seit Jahresbeginn eine deutliche Stärke gegenüber den amerikanischen Handelsplätzen. Es hat sich wohl rumgesprochen, dass in jeder guten Krise eben auch eine gewaltige Chance steckt. In diesem Sinne steckt im nahenden Frühlingsanfang auch eine Zuversicht, die man nicht nur im Tirilieren der Vögel hören kann.

Ihr Volker Schilling

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Kommentare

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  • Michael sagt:

    BREAKINGNEWS

    Die ehrlichste Pressekonferenz aller Zeiten:

    https://youtu.be/Q9gy9wr7Ucw?feature=shared

    Direkt und offen. Transparent. Unabhängig davon wie man sich inhaltlich positioniert finde ich die Transparenz und den klaren Meinungsaustausch vor der Weltöffentlichkeit vorteilhaft.

    Ich frage mich was der ukrainische Präsident mit seiner Rhetorik und seinem Respektlosen Verhalten erreichen wollte. Ich verstehe es nicht. Es ist mir völlig unplausibel. Welchen Eindruck hinterlässt Zelenski bei seinen Landsleuten?

    JD Vance der 48. US-Prâsident? Er kommt souverän rüber.

    Ganz nebenbei bemerkt sind seit dem Amtsantritt von Trump keine ATACMS-raketen mehr in Russland eingeschlagen…

    • Raimund Brichta sagt:

      kann man so sehen, aber auch ganz anders: Professor Jäger von der Uni Köln sagt dazu, dass dies eine von Trump von vornherein geplante Vorführung von Selenskyj war. Trump habe sie eingefädelt, weil er gerade gegen eine schwindende Unterstützung in der Bevölkerung für seine Kurs kämpfe. Seine Zustimmungswerte in den USA gingen gerade in den Keller und seien schlechter als die schlechtesten von Joe Biden. Trump sei kein Präsident, sondern allenfalls ein Reality-TV-Darsteller. Die ganze Szene erinnere sehr an Trumps legendäre TV-Auftritte nach dem Motto „you are fired!“

      ist schon bemerkenswert, wie gegensätzlich man ein und dieselbe Veranstaltung bewerten kann 🙂

      • Michael sagt:

        Raimund, wahnsinnig spannend. Ich habe meine Eindrücke geschrieben bevor ich dann bspw n-tv gelesen habe – auch den Beitrag von Prof Jäger.

        Aber schauen wir selber in die PK:

        Bis zu Minute 1:28 ist die PK ruhig, Trump und JD Vance haben ihre Statements abgegeben. Dann stellt Zelenski eine Frage (warum eigentlich?) und hält einen Monolog, Trump und Vance lassen ihn respektvoll ausreden. Bei 3:14 fängt dann Zelenski an JD Vance zu unterbrechen – ein Affront.

        Dann geht es zwei Minuten heiß her, wobei Trump ihm klar die Realitäten auflistet.

        Bei 5:32 unterstellt Zelenski JD Vance, „if you speak very loudly“ – was de facto eine falsche Unterstellung ist und zusätzliches Öl in die Runde gießt. Er wird von Trump korrigiert.

        Wenn man wie Zelenski völlig machtlos und blank da steht, kann man sich doch nicht so verhalten – v.a. nicht vor Kameras mit einem Medienprofi wie Trump und übrigens auch JD Vance. Er hat seine Vorführung selber provoziert.

        Oder wie siehst Du das?

        Die Thesen von Prof Jäger sind interessant, und ja, natürlich geht es der US-Administration um die US-Wirtschaft, US-Öffentlichkeit und um den Weltfrieden. Wir sollten der US-Administration dafür dankbar sein – denn was sind denn die Alternativen?

        Militärisch steht die Ukraine da, wo Deutschland 1943 stand. Der Krieg ist verloren, wird aber verlängert.

        Ein ganz schwacher Beitrag mEn übrigens hier
        https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Kriewald-Selenskyj-wurde-vorgefuehrt-wie-ein-Schuljunge-article25597983.html

        „Mehr als 46.000 getöteten Soldaten…“

        Da dürfte eine zusätzliche 0 fehlen. Warum nennt sie diese viel zu niedrige Zahl, die fast niemand glaubt?

        Der Beitrag suggeriert, dass die Menschen in der Ukraine bis zum Endsieg kämpfen wollen. Warum dann all die Deserteure?

        • Raimund Brichta sagt:

          Ich denke, dass zu einer solchen Szene immer zwei gehören: Einer, der provoziert, und einer, der sich provozieren lässt.

  • Michael sagt:

    „TOMORROW NIGHT WILL BE BIG. I WILL TELL IT LIKE IT IS!“

    DJT

    https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114098542644386176

    Drücken wir Donald Trump die Daumen, dass er das Ende des Gemetzels in der Ukraine beendet!

    https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114099480566604857

    Was tragen eigentlich die westeuropäischen Länder zur Lösung bei?

    Btw: „Interessante“ Kursentwicklung von Rheinmetall seit November…und dann nochmal den Turbo im Februar gezündet…

  • Michael sagt:

    Elon verweist auf Tulsi Gabbard…

    https://x.com/elonmusk/status/1896248819547070782

    1 + 1 zusammenzählen…Dienstagabend US-Time…

    Habe keinerlei Coverage in den deutschen Medien gefunden – ist aber relevant was die US-Geheimdienstchefin publiziert

    https://youtu.be/bDcNsogxpCg?feature=shared

    • Raimund Brichta sagt:

      Interessant, was Trump schon nach einem Treffen mit Putin in Helsinki im Jahr 2017 gesagt hat. Damals ging es um den Vorwurf, der russische Geheimdienst habe die US-Wahl beeinflusst. Trump sagte nach dem Treffen, Putin habe das verneint und er, Trump, glaube ihm mehr als den amerikanischen Ermittlungsbehörden 😂

      • Michael sagt:

        Auch rein ökonomisch gedacht MUSS der Krieg asap beendet werden.

        Die Inflation basiert im Wesentlichen auf Angebotsengpässe und hohen Energiepreisen. Und diese muss Trump senken, um sein Versprechen an die US-Amerikaner zu erfüllen.

        Schaun mer mal was Trump am Dienstagabend bekannt gegeben wird.

        Bekanntlich hören und lesen die US-Geheimdienste alles, siehe Snowden. Nur, dass jetzt in Washington ein neuer Sheriff im Town ist… 😉

        Ich verstehe die Politik der Westeuropäer nicht. Was ist deren Ziel?