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Greiffbar – 250 Wochen

5. Juli 2024
Volker Schilling
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von Volker Schilling

Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?

Jubiläum

Jubel, Trubel, Heiterkeit, seid zur Heiterkeit bereit. Mein Name ist Schilling, ich weiß Bescheid! Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Schilling, ich weiß Bescheid. Schon der große Philosoph Bugs Bunny wusste, dass die Börse eine „große bunte Bunny-Show ist, die alles froh und farbig macht. Sie macht sogar den grauen Himmel blau, damit die Sonne mit uns lacht.“ Und so lachte die amerikanische Sonne über den US-Börsen und ließ diese Woche neue Allzeithochs beim S&P500 und der Technologiebörse Nasdaq erstrahlen. Dazu der amerikanische Independence Day als nationaler Feiertag. Apropos Feiertag. Auch Meiner einer ist voller Jubel, Trubel, Heiterkeit, denn wer hätte gedacht, dass es diese Kolumne einmal in der 250. Ausgabe geben wird? Ein Jubiläum an dem Deiner einer, lieber Leser, nicht ganz unschuldig ist. Denn jede Serie, egal ob Cartoon oder Börsenglosse, braucht Menschen, die Freude daran haben und Woche für Woche einschalten. Vielen herzlichen Dank für diese Treue und das zahlreiche Feedback, welches Meiner einer immer wieder erreicht. Danke für den Raum, den Sie mir geben und die Zeit, die Sie mir schenken. Raum und Zeit, da war doch was:

Perigäum

Es gibt nicht viele Begriffe, die auf –äum enden. Aber das Perigäum und sein Gegenteil, das Apogäum, gehören dazu. Ersteres beschreibt sowohl einen Raumpunkt als auch einen Zeitpunkt, an dem ein Himmelskörper der Erde am nächsten kommt. Der zweite Begriff beschreibt den Zeitpunkt und den Punkt im Raum, an dem der Himmelskörper der Erde am entferntesten ist. Man könnte auch sagen, dass US-Präsident Joe Biden sich gerade im Apogäum seiner Wiederwahl befindet, während sich Trump seinem Perigäum nähert. Die EU-Ratspräsidentschaft, die diese Woche turnusgemäß an Ungarn ging, scheint mir auch ein Apogäum erreicht zu haben, während Raum und Zeit den japanischen Yen auf ein 30-Jahres-Tief zum Euro geschickt haben und er sich damit seinem Perigäum zur X-Achse nähert. Und um den Jubiläumsgedanken noch einmal aufzugreif(f)en, der Raum dieser Kolumne füllt inzwischen ein Buch mit 250 Seiten, 743 Überschriften und erstreckt sich inzwischen über eine Zeit von fast 5 Jahren. Woche für Woche.

Hypogäum

Fällt dir überhaupt noch etwas ein, werde ich häufig gefragt. Und ehrlich gesagt habe ich darüber noch nie wirklich nachgedacht, denn ich bin noch so voll mit Ideen und jede Woche kommen Schlagzeilen, zu denen mir die verrücktesten Sachen einfallen. Mit anderen Worten, hier muss noch nichts zu Grabe getragen oder „unter die Erde gelegt“ werden, wie das Hypogäum, ein unterirdischer Grabbau. Zu Grabe getragen wurde diese Woche die Inflation in der Schweiz, die gerade einmal noch 1,3 % meldete, während Deutschland noch bei 2,2 % liegt. Oder die Schwächephase der Tesla-Aktie, die mit den neuen Absatzzahlen diese Woche ihrem Kursgrab entstiegen ist. Mehr als 35 % Zuwachs innerhalb der letzten 7 Börsentage. Fast so eine Beschleunigung, wie das Auto selbst. Meiner einer bleibt an dieser Stelle nur übrig, mich für diese Woche zu verabschieden. Und wie könnte ich das besser tun als mit den Worten des Buddy von Bugs Bunny, Daffy Duck: „Das Publikum war heute wieder wundervoll, und traurig klingt der Schlussakkord in Moll …“

Ihr Volker Schilling

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Kommentare

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  • Aries Eerberg sagt:

    Lieber Volker, ich gratuliere dir zur 250. Ausgabe deiner Börsenkolumne.
    .
    Mir gefällt besonders deine humanistische Bildung. Bei dir sieht man, wozu das gut ist, was wir auf der Schule gelernt haben.
    .
    Im Ernst: Um die Börse zu verstehen, muss man ein bisschen Philosoph sein. Und Philologe zu sein, kann auch nicht schaden. Denn die Börsen-Wahrheit erschließt sich nie in einfachen Schlüssen. Oder mit Kostolany: „An der Börse sind 4 niemals 2 + 2, sondern 5 – 1“.

  • Michael sagt:

    „Die EU-Ratspräsidentschaft, die diese Woche turnusgemäß an Ungarn ging, scheint mir auch ein Apogäum erreicht zu haben, “

    https://ungarnheute.hu/news/ungarn-ist-eines-der-sichersten-laender-europas-74351/

    „Während es vor zehn Jahren noch 447.000 Straftaten in einem Jahr gab, waren es im letzten Jahr nur noch 154.000“

    „nur 4 Prozent der Menschen in Ungarn nicht sicher fühlen. In Deutschland fühlten sich 15 Prozent, in Belgien 20 Prozent, in Frankreich 24 Prozent und in Schweden 58 Prozent der Menschen nicht sicher.“

    Wie hat sich denn Deutschland die letzten 10 Jahre entwickelt?

    Und woran liegt das?

    Bevor man andere Länder oder Regierungen kritisiert, sollte man sich zunächst einmal den eigenen Laden anschauen…

    • Volker Schilling sagt:

      Lieber Michael,

      ich habe Herrn Orban nicht kritisiert, sondern nur festgestellt, dass mit Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft derjenige ans Ruder kommt, der am weitesten vom sonstigen EU-Konsenz entfernt liegt. Daher passet das Apogäum auch so gut.

      Und wenn ich an dieser Stelle noch Benjamin Franklin zitieren darf:

      „Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.“

      • Michael sagt:

        Hi Volker,

        Stimmt, da hast Du vollkommen Recht. Dein Vergleich mit dem Apogäum passt an dieser Stelle sehr gut.

        Toni Kroos hat sich zur Sicherheitslage klar geäußert – und ebenfalls den Vergleich zu vor 10 Jahren gebracht

        https://www.t-online.de/sport/fussball/em/id_100443086/ex-dfb-star-toni-kroos-spricht-ueber-die-sicherheit-in-deutschland.html

        Und genauso sind die Realitäten: diejenigen, die finanziell frei sind, wandern (perspektivisch) aus, oder schicken zumindest ihre Kinder ins Ausland zum Studieren.
        (Normale Jugendliche gehen abends aus und im Sommer an den See und ins Schwimmbad – nehmen also am echten Leben teil)

        Zu Deinem Franklin-Zitat:
        Ob wir in Deutschland und der EU heute mehr Freiheiten haben als bspw vor 10, 15 Jahren ist eine weitere Frage, die jeder für sich persönlich beantworten wird.

        Abgestimmt wird mit den Füßen.

        • Volker Schilling sagt:

          Ja, Michael, da hast du recht. Das Kapital (meist der Eltern) macht den Unterschied bei der nächsten Generation. Und das Thema Freiheit und deren Einschränkung gilt vom linken bis zum rechten Spektrum gleichermaßen. Aber auch das Ausland ist mit ganz wenigen Außnahmen oft kaum lebenswerter als die Chance auf Veränderung und Gestaltung hier in Deutschland. Was meine ich damit: Es gilt den Kapitalstock auf- statt abzubauen. Die aktuellen Wohlfahrtsverluste sollten nicht zur Resignation führen, sondern zum Ärmel aufkrempeln. Wir brauchen wieder einen Wandel in der Mentalität. Wir müssen wieder etwas erreichen wollen. Dazu muss man anpacken, gestalten, vorleben. Nicht weglaufen, jammern und resignieren. Wir müssen uns wieder etwas zutrauen, etwas einfordern und etwas abverlangen.

          • Michael sagt:

            Man versetze sich in das Nachkriegsdeutschland vor der Teilung:
            Clever waren diejenigen, die Dank ihrer rationalen Lagebeurteilung in den Westen ausgewandert sind – die Gewinner.

            Verloren haben all die Lemminge im Osten (d.h. die Masse), die „anpacken, gestalten, vorleben“ wollten. Sie haben verloren (trotz guter Intentionen), denn die (Fehl-)Entscheidungen für die sowjetische Besatzungszone wurden bekanntlich in Moskau getroffen.

            „Es gilt den Kapitalstock auf- statt abzubauen.“

            Ja. Du kennst die Zahlen, Daten, Fakten – der Kapitalstock wandert sukzessive aus Deutschland ab, und kommt nicht wieder. Das ist ja das Ehrliche an Börse & Wirtschaft, sprich: dem Kapitalismus: es zählen die Ergebnisse.

            Wenn ein börsennotiertes Unternehmen schlecht performt, werden i.d.R. die Probleme rational beim Namen genannt und Maßnahmen getroffen. (Wenn nicht, geht es pleite)

            Zurück zum Eingangsbeispiel:
            Ungarn und viele andere Länder haben keine Sicherheitsprobleme. Dort werden offenbar – zumindest auf diesem Gebiet – die Probleme beim Namen genannt und die richtigen Entscheidungen getroffen.

            • Volker Schilling sagt:

              „Man versetze sich in das Nachkriegsdeutschland vor der Teilung“

              Na ja, der Vergleich Nachkriegsdeutschland zur aktuellen Lage hinkt aus meiner Sicht etwas. Und zahlt eher auf mein Argument ein: Wo gibt es denn aktuell bessere Voraussetzungen zu Leben und etwas aufzubauen. Nein Deutschland hat nach wie vor alle Zutaten, um daraus wieder ein optimistisches, erfolgreiches, nach vorne gerichtetes, prosperierendes Land zu machen. Ja, es braucht dafür einen Regierungswechsel, es braucht vor allem Mut für Veränderung, Offenheit für Fortschritt und Menschen die mitziehen. Es braucht charismatische Persönlichkeiten, die keine Dystopien entwerfen, aber auch keine Utopien. Persönlichkeiten, die sich nicht als Führer definieren, sondern denen man gerne folgt. Du schreibst zurecht, dass mit den Füßen abgestimmt wird, aber das kann eben auch die Richtung wechseln. Ich wär dabei. Und du?

              • Michael sagt:

                Volker, es braucht nicht nur einen Regierungswechsel – die sehen wir im Westen häufig – sondern einen gravierenden Politikwechsel. Da ich diesen nicht erwarte, bleibt es mEn beim Abstieg Deutschlands.

                Erkennst Du denn konkrete und signifikante Maßnahmen der Entscheidungsträger, um hierzulande die Probleme zu lösen?
                Wenn ja, welche?

                Menschen werden nur dann mitgenommen, wenn man die Interessen der Mehrheitsbevölkerung umsetzt. Erfolgreiche Staaten tun dies.

                „Wo gibt es denn aktuell bessere Voraussetzungen zu Leben und etwas aufzubauen.“

                Aktuell gibt es noch ordentliche Voraussetzungen in Deutschland für jeden, ja, sehe ich genauso.

                Aber ich schaue mir die Tendenzen hierzulande an und schreibe diese in die nähere Zukunft fort.

                Falls Trump gewinnen sollte – womit ich nicht rechne – wird es spannend werden. Denn dann würden dessen Policen wieder Einzug halten im Westen…

                Es zählt immer nur das Ergebnis. „Was hinten rauskommt“ (Dr. Helmut Kohl?)

          • Aries Eerberg sagt:

            „Wir müssen wieder etwas erreichen wollen. Dazu muss man anpacken, gestalten, vorleben.“
            .
            Wen meinst du mit „wir“, Volker?
            .
            Nimm doch zum Beispiel die Menschen hier im Forum. Die meisten sind wahrscheinlich weit jenseits der 50. Wer ist hier unternehmerisch tätig? Das bedeutet nämlich „anfassen, gestalten, vorleben“ – unternehmerisch tätig sein. Das wird immer schwieriger, wenn man älter wird. Ich zum Beispiel habe 2 Miet-Immobilien aufgegeben und mache nur noch Geldanlage. Einem Freund helfe ich mit seinen Immobilien, damit er es lernt, sie gewinnbringender und nachhaltiger zu führen. Auch ehrenamtlich engagiere ich mich für einen Weltladen. Das war es dann aber auch. Wir sind im Prinzip zu alt, um noch wirklich Großes unternehmerisch zu bewegen.
            .
            Kennst du die Sinus-Milieustudie? Das „wir“ könntest du zum Beispiel an Hand der Milieus aufschlüsseln.
            .
            Du solltest auch die Rolle der Migranten für die Wirtschaftskraft Deutschland betrachten. Ich denke da an die Gründer von Biontech und viele andere. Auch die Deutsche Nationalmannschaft performt deutlich besser, seit dort nicht mehr alle weiße Haut und blonde Haare haben.
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            Wichtig für Performance ist die Möglichkeit, durch Ideen, Fleiß und Engagement aufzusteigen. Dazu gehören Bildungschancen, eine funktionierende Verwaltung und wirtschaftliche Freiheit. Menschen, die von unten kommen, nehmen diese Chancen wahr. Ich zum Beispiel komme aus kleinen Verhältnissen und habe es durch damals kostenlose (humanistische) Bildung geschafft, heute vermögend zu sein. Die Migranten bekommen ihre Bildungsabschlüsse nicht anerkannt und müssen Geschäftsleute werden, um einen höheren Lebensstandard zu erringen. Deren Kinder studieren oft und kommen wirtschaftlichen weiter. Das sind Triebfedern, die zu Leistung und Wachstum führen. Die gilt es zu fördern. … Ich tue das, soweit es mir möglich ist.

            • Volker Schilling sagt:

              „Wer ist hier unternehmerisch tätig? Das bedeutet nämlich „anfassen, gestalten, vorleben“ – unternehmerisch tätig sein.“

              Nein, Aries, ich bin nicht deiner Meinung, dass man unternehmerisch tätig sein muss, um etwas zu bewirken. Und ich schreibe die 50+ Generation nicht ab, im Gegenteil: Dort liegt viel Erfahrung, gesunder Menschenverstand und immer noch der Wille etwas zu bewegen.

              Ich bin inzwischen auch jenseits der 50 und habe kein fatalistisches Weltbild. Ich war schon immer der Meinung, dass ich mein Leben selbst gestalte. Mir geht es nicht darum, dass alle Unternehmer werden sollten. Es würde schon reichen, wenn einige begreifen würden, in welchen Wohlstand und Frieden sie hier in D leben. Wenn nicht jedesmal nach dem Staat geschrien wird, wenn irgendwo eine Firma pleite geht, eine Wirtschaftsfleute herrscht oder man schlichtweg zu bequem ist sich anzustrengen. Und damit meine ich nicht wirklich hilfsbedürftige Menschen, um die wir uns dann auch wirklich kümmern könnten. Das meine ich mit Anfassen, sich nicht zu schade zu sein etwas zu tun. Dafür braucht es kein Unternehmen. Dafür braucht es weniger Fehlanreize nichts zu tun. Etwas Vorleben beginnt mit den eigenen Kindern und nicht mit dem eigenen Unternehmen. Ich will dir dazu ein Beispiel erzählen: Wenn ich Termine habe oder auch Präsentationen, dann überlege ich mir oft, was erwartet mein Gegenüber von mir, wann wäre er zufrieden? Und wenn ich darüber ein Ergebnis habe, dann überlege ich mir, was würde ihn wirklich überraschen, über welche Kleinigkeit oder welchen Zusatz wäre er erstaunt? Welche kleine „Mehrleistung“ würde ihn beindrucken? Warum? Ich weiß, wenn ich nur abliefere, was er ohnehin erwartet, dann bekomme ich im besten Fall wohlwollende Zustimmung, aber keine Begeisterung oder den Auftrag, das Geschäft. Wenn ich aber die sprichwörtliche „Extrameile“ liefer, etwas mehr leiste als er erwartet, etwas zusätzliche aufbieten kann, dann wird er vielleicht begeistert sein und unbedingt mit mir arbeiten wollen.

              Ich habe diese Geschichte meinem ältesten Sohn erzählt, als er damals seine erste Präsentation vor der Klasse und dem Lehrer halten musste. Ich habe ihm erzählt, dass ich damit stets gute Erfahrungen gemacht habe und er sich doch auch einmal überlegen könnte, mit was er den Lehrer begeistern könnte, was dieser nicht erwarten würde bei seiner Präsentation. Danach hat er von Powerpoint auf Prezi gewechselt, weil keiner diese Technik bisher benutzt hat und sie besondere Präsentationsarten erlaubt. Sein Vortrag ging über das Leben von Siegmund Freud und der lehrer war begeistert, weil er diese Art der Präsentation, der Technik noch nie vorher gesehen hatte. Dies hatte er nicht erwartet. Gleicher Inhalt wahrscheinlich wie viele Präsentationen über Siegmund Freud, aber andere Darreichungsform. Eine glatte 1. Etwas mehr sich anstrengen, sich etwas einfallen lassen und dann dafür belohnt werden. Was für ein tolles Erlebnis für meinen Sohn. Seither hat er sich fast jedesmal eine Besonderheit einfallen lassen, um die Erwartungen nicht zu erfüllen, sondern um sie zu übertreffen. Ich erinnere mich an ein Englisch Referat, dass er nicht üblicherweise über die Towerbridge oder Westminster Abbey gehalten hat, sondern er hat einen Kartentrick auf englisch vorgeführt, dessen Effekt den Lehrer so begeistert hat, dass er beinahe vergessen hat sein englisch zu bewerten.

              Die ganze Geschichte meines Sohnes soll nur sagen: Es sind nur Kleinigkeiten, die wir verändern müssen, positiv anschubsen, vorleben und ermutigen. Die Zukunft ist nicht so düster wie uns die letzte Generation glauben machen will, nicht so negativ, wie Oppositionspolitiker sie zeichnen. Und jeder dem etwas missfällt, der soll anpacken etwas zu verändern. Das geht im privaten Umfeld ebenso wie in der Politik.

              • Michael sagt:

                Meine letzten Anmerkungen zu diesem Thema – danke an Volker und Aries für Eure Erfahrungen und Meinungen.

                1) in Deutschland haben wir keine Wirtschaftsflaute, sondern gravierende strukturelle Probeleme. Diese sind bekannt nebst Lösungen – Lösungen werden jedoch nicht umgesetzt. Deshalb vermute ich, dass diese Entwicklung für Deutschland gewünscht ist.

                2) Aries, fällt Dir auf, dass Du in Klischees und Milieus denkst? „Weiße Haut und blonde Haare“, „Migranten“, „unternehmerisch tätig…“
                Oder Dein Wording „Du solltest…“?

                3) Anerkennung von Abschlüssen: Deutschland hat jahrzehntelang durch Bildung und maximale Qualität seine Spitzenpositionen und damit den Wohlstand erarbeitet.
                Gleichstellung von 0815-Abschlüssen nivelliert das Niveau. Das Ergebnis ist bekannt.

                4) Volker, sehr schön anhand Deiner persönlichen Beispiele zu sehen wie Du in Dein bzw Euer Sozialkapital investiert 👍.

                • Aries Eeberg sagt:

                  Michael, wenn du für Partner, Kinder, Enkel, Freunde und Verwandte den Begriff „Sozialkapital“ verwendest, läuft es mir kalt den Rücken runter. Diese Beziehungen sind mit Geld nicht zu verrechnen. Liebe ist unbezahlbar. Und man darf sie auch nicht instrumentalisieren, wenn man sie erhalten will.
                  .
                  Ich weiß, wovon ich rede. Ich bin 40 Jahre glücklich verheiratet. Das hat natürlich auch eine ökonomische Seite. Aber es würde die Beziehung in ein vollkommen falsches Licht rücken, wenn man diese Seite betont.
                  .
                  Als Börsianer rede ich gerne über Geld und denke viel darüber nach. Aber es gibt wichtigeres als Geld: Liebe, Freundschaft, Verantwortung … Dafür haben wir schon große Beträge dran gegeben, ohne etwas dafür zu bekommen. … Und unser Geld ist trotzdem immer mehr geworden.

  • Aries Eeberg sagt:

    Das Handelsblatt meldet einen Höchststand an Insolvenzen in Deutschland.
    .
    Ich halte das für eine gute Nachricht.
    .
    Erstens kann die Wirtschaft wieder in normalen Zyklen laufen. Durch die Niedrigzinspolitik und die Corona-Hilfen wurden Isolvenzen verboten und es kam zu einer Zombifizierung mancher Firmen.
    .
    2. Ich habe gelesen: Am Ende einer Wirtschaftskrise sind die Insolvenzen am Höchsten. Das bedeutet, dass ein neuer Aufschwung bevorsteht … auch, wenn viele hier das nicht glauben können. (außer Peter)

    • Michael sagt:

      „Das Handelsblatt meldet einen Höchststand an Insolvenzen in Deutschland.
      .
      Ich halte das für eine gute Nachricht.“

      Ich halte das für desaströs und katastrophal, denn es zerstört ganze Familien (nebst Kindern). Was ist daran „gut“?

      „Erstens kann die Wirtschaft wieder in normalen Zyklen laufen. Durch die Niedrigzinspolitik und die Corona-Hilfen wurden Isolvenzen verboten und es kam zu einer Zombifizierung mancher Firmen.“

      Durch die sogenannten Coronamaßnahmen wurden viele Geschäfte / Unternehmen ruiniert, die zuvor jahrelang erfolgreich gewirtschaftet haben.

      Zynismus pur: Coronamaßnahmen durchdrücken, sich mit „Coronahilfen“ brüsten und dann via Geld-Druckerpresse sowie Angebotsverknappung von Gütern eine Inflation zu erzeugen.

      „2. Ich habe gelesen: Am Ende einer Wirtschaftskrise sind die Insolvenzen am Höchsten. Das bedeutet, dass ein neuer Aufschwung bevorsteht.“

      Ich habe Zahlen gelesen und rational bewertet.
      Fakt: Global betrachtet haben wir keine Wirtschaftskrise, sondern Wachstum
      https://de.statista.com/statistik/daten/studie/235175/umfrage/globaler-einkaufsmanagerindex-emi/

      Der PMI von Europa und insbesondere Deutschland und Frankreich ist jedoch Schrott:
      https://de.marketscreener.com/boerse-nachrichten/nachrichten/PMI-zeigt-Ruckgang-der-Produktionstatigkeit-in-der-Eurozone-im-Juni-verstarkt-sich-47274868/
      Keine Wirtschaftskrise, lieber Aries, sondern strukturell!

    • Peter Czeck sagt:

      👍

      • Peter Czeck sagt:

        Daumen hoch ist f. Aries bestimmt “ unwiderruflich“

        • Michael sagt:

          Dass auch Du, Peter, Insolvenzen in Deutschland als eine „gute Nachricht“ siehst überrascht mich nicht. Was ist daran bitteschön „gut“?

          Allerdings ist eure Schlussfolgerung, dass in Deutschland ein neuer Aufschwung bevorsteht, falsch. Siehe obige Argumentation.

          Wenn Du schon eine Fundamentalopposition gegen mich aufbaust – warum hörst Du dann nicht wenigstens auf Raimund? Er meidet deutsche Aktien. Du holst Dir bspw Wacker Chemie bei 160 Euro (?) rein – als alter, erfahrener Börsianer.

          Ich habe deutsche Aktien mittlerweile massiv untergewichtet. Auch dank Raimund (trotz Meinungsverschiedenheiten auf anderen Gebieten) und natürlich Marco. Fähigkeit zur Reflexion und Korrektur des eigenen Standpunktes sind essentiell wichtig. Sonst wiederholt man seine Fehler im Leben auch im Alter.

          Alphabet, Apple und Microsoft verkaufe ich nicht.

          • Aries Eeberg sagt:

            Puhhh, Falls es dich beruhigt, Michael: Ich halte fast überhaupt keine deutschen Aktien.
            .
            Aber Insolvenzen müssen sein. Das ist der ganz normale Entwicklungsprozess der Wirtschaft. Schlechte Geschäftsmodelle müssen unter gehen und dürfen nicht zombifiziert werden, wie es im Sozialismus der Fall war. Wenn diese schlechten Firmen vom Markt verschwinden, haben die anderen mehr Geschäft und können besser florieren.
            .
            Für den einzelnen Arbeitnehmer ist das schmerzhaft – manchmal auch für ganze Regionen. Ich kann davon ein Lied singen. Ich bin geboren im Ruhrgebiet. Dennoch geht am Strukturwandel kein Weg vorbei. Meine Heimat ist Bochum. Mit 20 bin ich da weg. Es war einfach unerträglich. Aber sie haben dort eine kluge Strukturpolitik gemacht und heute gibt es sogar Leute, die in Bochum Wochenendurlaub machen. – Strukturwandel gelungen.
            .
            Deshalb ist es gut, wenn Insolvenzen wieder erlaubt und möglich sind. Dann kommt der nötige Strukturwandel in Gang.

          • Peter Czeck sagt:

            Dein Beitrag lieber Michael zeichnet sich wieder mal durch schlechtes Timing aus…s. Raimunds Neuesten v. heute. „

  • Michael sagt:

    BREAKINGNEWS ntv.de

    „Annalena Baerbock strebt keine erneute Grünen-Kanzlerkandidatur an. In einem Interview mit CNN erklärt sie, dass sie sich angesichts der internationalen Krisen voll auf ihre Aufgabe als Außenministerin konzentrieren wolle.“

    Realsatire pur. Lustig, ihre Begründung zu lesen…

    • Peter Czeck sagt:

      Lt. ntv nutzen immer mehr Bundesministerien KI. Alles wird gut….😎

    • Hans Nikolaus Fellner sagt:

      Realsatire ist wirklich sehr vornehm ausgedrückt

      • Michael sagt:

        Interessant finde ich, dass mittlerweile auch die Journalisten der sog. Mainstreammedien kritische Artikel über das Personal der GRÜNEN veröffentlichen dürfen, bspw mEn treffend

        https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Die-seltsame-Selbstueberhoehung-der-Annalena-Baerbock-article25079177.html

        Warum solche Meinungsartikel nicht bereits vor 4 Jahren, sondern damals Lobhudeleien?

        Die schöne Annalena und der hochattraktive Robert haben ja nicht urplötzlich ihre Wesenszüge geändert. Erwachsene Menschen sind wie sie sind.

        Eine sehr gute Menschenkenntnis und -einschätzung (Charakter lesen) ist essentiell wichtig und hilfreich: im Berufsleben (für den beruflichen Erfolg) und Privatleben.

        Die Masse der Menschen durchschaut vieles nicht aufgrund mangelnder Fähigkeiten auf dem o.g. Gebiet.

  • Hasso Peter sagt:

    Die Kolumne lese ich regelmäßig. Ich frage mich, warum sie „Greiffbar“ heißt? Kann mich jemand bitte aufklären?

    • Volker Schilling sagt:

      Da übernehme ich die Aufklärung doch gerne höchstpersönlich, lieber Hasso Peter. Mein Unternehmen heißt Greiff capital management AG und als Gründer und Vorstand der Greiff schreibe ich die „Greiffbar“, die übrigens noch den Untertitel trägt: Investments zum Anfassen. Kann man be-greiff-en, oder?