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Depotalarm: Kein Streik!

14. Mai 2024
Raimund Brichta
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von Raimund Brichta

Während die IG BAU streikt, bauen wir weiter … um, und zwar unser Depot:

Die Niete Coloplast fliegt raus mit einem Verlust von 8 Prozent. Auf Nimmerwiedersehen 👋

Dafür nehmen wir die von Sandro vorgeschlagene Idexx Laboratories rein. Sie hat gerade erst ihren jahrzehntelangen Aufwärtstrend bestätigt und stellt damit ihre Premiumqualität unter Beweis. Außerdem steht sie nach einer Korrektur in der Nähe ihrer 200-Tage-Linie. Das heißt: Der Markt ist hier nicht überhitzt, wie das bei anderen Premiumkandidaten der Fall ist, die noch auf der Ersatzbank sitzen. Aber auch bei denen werden wir noch Einstiegsgelegenheiten finden. Geduld, Geduld…

Das Unterschreiten unserer Mindestanforderung an die EK-Quote (46% statt 50%) nehmen wir bei Idexx in Kauf – wie bei einigen anderen WahrenWerten auch. Und selbstverständlich bleibt diese Kennzahl unter strenger Beobachtung!

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Kommentare

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  • Raimund Brichta sagt:

    Ach ja, noch eine Ergänzung: Inhaltlich gefällt mir bei unserem neuen Depotwert die Sparte Water Testing Solutions besonders gut. Wasser ist schließlich auch ein WahrerWert.

  • Marco Dargel sagt:

    Ich finde die Bewertung ziemlich hoch. 5 Jahre ohne Kurssteigerung würden den Wert auch nicht gerade billig machen.

    Ich habe schon vor Jahren beschlossen, kein Geld mehr in KGV 40 zu stecken. Das Risiko ist zu groß. Aber ich bin auch kein Raimundus Charticus. Aber in einem Crash sicher eine gute Idee.

    • Raimund Brichta sagt:

      ja ja die KGVs … darüber haben wir im Blog wohl schon alles geschrieben, was es dazu zu schreiben gibt 😉

      • Marco Dargel sagt:

        Ich glaube trotzdem mehr an Bewertung als an Charts. Die Aktie kann 8 Jahre lang nichts machen und ist dann immer noch nicht billig. Na gut….

        • Raimund Brichta sagt:

          Vor acht Jahren war die Aktie ebenfalls schon nicht billig. Hast Du gesehen, was sie in diesen 8 Jahren gemacht hat?

          ➡️ plus 400% – trotz der jüngsten Korrektur ‼️

  • Peter Czeck sagt:

    Einerseits u. andererseits…solange die Wachstumsstorry mit ansprechenden Wachstumsraten intakt ist, wird ein hohes KGV v. Markt akzeptiert u. Kurssteigerungen sind zu erwarten. Von Charttechnik verstehe ich nur wenig, aber meine im Jahreschart einen doppelten Boden W zu erkennen. Für mich stellt sich auch immer Frage, warum sollte nach dieser langjährigen Aufwärtsphase ausgerechnet dann, wenn die Aufnahme ins WWD erfolgt, das Gewinnwachstum über Jahre aussetzen. Andererseits ist die Rendite, wenn man mal den 5-Jahreschart betrachtet eher bescheiden ausgefallen u. die Aktie hat auch schon erhebliche Rücksetzer hingelegt, die nicht alle Foris verkraftet hätten. Sollte die Wachstumsstorry mal Probleme erhalten, müssen wir uns halt auf Raimunds Chartexpertise verlassen.

    • Raimund Brichta sagt:

      „Andererseits ist die Rendite, wenn man mal den 5-Jahreschart betrachtet eher bescheiden ausgefallen“

      Meinst Du das ernst? Mehr als 400% Rendite in 5 Jahren nennst Du „bescheiden“. Und das ohne Dividenden, die kommen noch dazu. Was wäre aus Deiner Sicht denn angemessen, um nicht „bescheiden“ zu wirken?

      Korrektur: Es waren nur 100% Rendite in 5…Jahren (ohne Dividenden), aber auch das nenne ich nicht bescheiden.

      • Sandro sagt:

        Mehr als 400% in 8 Jahren und mehr als 200 % in 5 Jahren (in USD). Den S&P500-Index hat sie in USD auch geschlagen über die 5 Jahre, trotz der Korrektur nach 2021. (Ohne Dividende).

        Längerfristig wuchs der Kurs auch stärker als der Nasdaq Composite oder bspw. Alphabet.

        Mal schauen, wie es am Jahresende aussieht…

        • Raimund Brichta sagt:

          Ich hab noch mal nachgerechnet und muss/darf mich korrigieren:

          Es waren sogar 500% Rendite in den letzten 8 Jahren ‼️

          Dafür waren es nur 100% in den letzten 5 Jahren. Sorry, da hatte ich vorhin einen Knick in der Optik 🧐

          • Sandro sagt:

            Ja stimmt: Von 100% (als Ausgangswert) auf ca. 217 % (als Endwert) in 5 Jahren. Da hatte ich einen Knick in der Optik 😉 Macht dann – Stand heute abend – 117 % plus in 5 Jahren 😉

          • Michael sagt:

            Idexx Laboratories:
            Bis Ende 2021 ein liquiditätsgetriebener fulminanter Anstieg mit anschließender Kurshalbierung…
            Seit Ende 2021 noch mit ca 20 Prozent im Minus.

            Alphabet und Microsoft – die Infrastrukturunternehmen des 21. Jahrhunderts – sind sogar seit Ende 2021 mit ca 20 bzw 30 Prozent im Plus…

            • Raimund Brichta sagt:

              Genau deswegen steigen wir nicht auf Allzeithochs ein, sondern warten Korrekturen ab. Eine solche hat Idexx hinter sich.

              In dieser Korrektur ist die Aktie genau auf ihre gaaaanz langfristige Aufwärtstrendlinie zurückgekommen, hat diese getestet und ist nach oben abgeprallt. Aus unserer Sicht stellt das ein günstiges Chance-Risiko-Verhältnis dar.

              • Michael sagt:

                Schaun mer mal, wie sich die Hoch-KGV Werte weiterentwickeln im positiven Realzinsumfeld.

                Oder erwartest Du, dass die FED innerhalb der nächsten zwei Jahre die Zinsen in die Bandbreite 0 bis 1 Prozent senken wird?

                Faszinierend finde ich, wie hier willkürlich 5 oder 8 Jahres Zeiträume herangezogen werden…Warum ausgerechnet 8 Jahre? Oder 5?

                • Raimund Brichta sagt:

                  Ich bin auch kein Freund davon, aber hier kamen die genannten Zeiträume zur Sprache, und darauf habe ich geantwortet. Für mich sind die gaaaanz langen Zeiträume ausschlaggebend.

      • Peter Czeck sagt:

        Hhm. also ich habe den 3- u. 5 Jahreschart v. Idexx laboratories bei finanzen net geguckt. Da sehe ich nix v.400%. Über die letzten 3 Jahre 11.5%…Liegt eine Verwechselung vor?

        • Raimund Brichta sagt:

          Wie bereits korrigiert (siehe oben): Es waren 100% in 5 Jahren. Aber auch das ist alles andere als bescheiden, oder?

          • Peter Czeck sagt:

            Ja in den letzten 8 Jahren 500% ,in den letzten 5 Jahren ca.100%, in den letzten 3 Jahren 11,1 %. Die Kurssteigerungen haben sich also abgeschwächt….aber über 100% in den letzten 5 Jahren ist sebstverständlich ein seeehrgutes Ergebnis. Ich habe mich auch gar nicht gegen den Kauf ausgesprochen😎

            • Marco Dargel sagt:

              Natürlich abgeschwächt, der Wert ist nun zu teuer. 6 Jahre ohne Kursgewinne und der Wert wäre immer noch nicht billig. Hat nichts mit Charts zu tun, aber mit Fundamentaldaten. Der Wert ist zu teuer. Texas wäre dagegen ein Schnäppchen, hat natürlich noch nicht korrigiert. Warum auch? Ich bin mal komplett gegen den Kauf, weil ich 40iger KGVs für gefährlich halte. Der Wert wird irgendwann nichts mehr machen oder abtauchen. Selbst ein 20iger KGV wäre kein Schnäppchen und jeder darf mal ausrechen, wieviel Kursverlust das wäre. Selbst wenn das KGV erhalten bleibt, wären das nur 10 % Kurschance pro Jahr bei einem Risiko von 50 % Kursverlust.

              Meine Meinung: Sowas nimmt man nicht ins Depot.

              • Raimund Brichta sagt:

                Erinnerst du dich, dass wir Rollins vor 6 Jahren mit einem 50er-KGV aufgenommen haben? Die Aktie hat seither 125% Gewinn gemacht – dabei sind noch nicht mal Dividenden berücksichtigt. Bedenken wie deine gab‘s damals genauso.

                • Marco Dargel sagt:

                  Auch Rollins wird irgendwann nur noch ein KGV von 20 haben. Meine Regel lautet, do not lose. KGVs von 40 sind Gift. Schon mal überlegt, warum Lindt nicht mehr zu Deinen Favoriten gehört. Sie bauen KGV ab. Oder AWW? sie haben KGV abgebaut ohne schlechtere Ergebnisse. Das passiert irgendwann. BTW, ich habe immer noch AWW. Sie machen immer noch mehr Gewinn und Umsatz als im Jahr davor. Aber ihre Bewertung hatte sich reduziert. KGV bei 10% Umsatz oder Gewinnsteigerung kann jederzeit KGV 20 werden. Ein KGV Abbau wird irgendwann kommen…. auch für Rollins

                  • Raimund Brichta sagt:

                    Lindt hatten wir nie aufm Schirm, und in the long run we are all dead.

                    • Marco Dargel sagt:

                      Für den Spruch gehört Dir der erste Sülzer Orden)

                      • Raimund Brichta sagt:

                        Ups, damit hier keine Plagiatsvorwürfe aufkommen: Der Spruch ist nicht von mir, sondern von Milton Friedman. Ich dachte, das sei hinlänglich bekannt.

                  • Raimund Brichta sagt:

                    Und was AWW betrifft, ist das ebenfalls kein gutes Argument gegen Rollins und Co. Denn wenn – wie bei AWW – irgendwann in der Zukunft der langfristige Abwärtstrend gebrochen werden sollte, verabschieden wir uns eben mit Gewinn 😊

                    Ich kann also dein Problem nicht erkennen.

                  • Michael sagt:

                    „Ein KGV Abbau wird irgendwann kommen…. auch für Rollins“

                    Sehe ich ähnlich. Der KGV-Abbau der „Hoch-KGV-Werte“ ab Ende 2021 ist vielfach zu beobachten.

                    Gut möglich, dass Einzelwerte davon verschont bleiben.

                    Vor Kurzem gab es den ernsthaften Gedanken, Accenture aufzunehmen – völliger Humbuck mEn.

                    Auch bei den Beraterhorden kehrt – erwartungsgemäß – sukzessive mehr Realität in die Bewertung ein.

                    Die Infrastrukturunternehmen des 21. Jahrhunderts hingegen gedeihen – sind für mich Assets, und keine Aktien.

                • Peter Czeck sagt:

                  „Rollins“….“dabei sind noch nicht mal Dividenden berücksichtigt“ 🤔

                  • Raimund Brichta sagt:

                    Und eines unserer erfolgreichsten Pferde im Stall – das wir nicht hätten, wenn wir damals (2018) auf unsere KGV-Bedenkenträger gehört hätten 😉

        • Sandro sagt:

          Also, um alle Zweifel auszuschließen, hier noch einmal der 5Jahres-Chart (Nasdaq, USD) im Vergleich zum S&P500-Index (prozentuale Angabe, logarithmisch).

          Mir war es in den letzten Tagen 2 mal passiert, dass ich IDEX anstatt IDEXX (mit „Doppel-X“) erwischt hatte. Vielleicht wäre das ein Grund für eine mögliche Verwechslung? 😉

  • Sandro sagt:

    Von meiner Seite noch einmal ein paar Anmerkungen, was ich zum obigen KGV-Dauerthema und zu einigen weiteren Dingen so meine:

    – Hohe KGVs machen mir wenig Sorgen, wenn das KGV quasi dauerhaft bzw. schon seit langer Zeit hoch ist und keine Ereignisse eintreffen, die auch eine dauerhafte Veränderung der historischen Bewertung erwarten ließen. Bei AWW hat der Markt aber vielleicht in den gestiegenen Zinsen einen solchen Anlass dafür gesehen. Denn AWW hat im Unterschied zu z. B. Rollins eine hohe Nettoverschuldung im Vergleich zum EBIT, die sich nicht so gut mit hohen Zinsen vertragen dürfte.

    – Ich habe noch einmal ein dickes Buch aufgeschlagen mit Statistiken zum KGV. Demnach performten Niedrig-KGV-Aktien in der Vergangenheit zwar besser, was auch andere Untersuchungen zeigten. Der Vergleich von MSCI World und MSCI World Value deutet aber seit ca. 10 Jahren eher auf das Gegenteil hin, wie schon einmal gesagt.

    – Ob solche Statistiken aber überhaupt anwendbar sind, hängt von den Voraussetzungen ab. Bei den Aktien im WWD handelt es sich ja nicht um willkürlich gewählte Hoch-KGV-Aktien, sondern nur um solche, die auch bestimmte andere Kriterien erfüllen, wie z. B. Anforderungen an die Eigenkapitalquote und den LURO-Chart. Es kann daher sein, dass sie sich statistisch ganz anders entwickeln als andere Hoch-KGV-Aktien.

    – Niedrig-KGV-Aktien sind nicht immer sicherer. Bspw. haben auch insolvenzgefährdete Unternehmen niedrige KGVs.

    – In der Vergangenheit hatte ich auf Ken Fisher verwiesen, der praktisch keine Korrelation zwischen KGV und Kursentwicklung fand. Da hatte ich ihn aber vielleicht nicht ganz korrekt wiedergegeben. Denn er bezog sich dabei weniger auf Einzelaktien, sondern auf den Gesamtmarkt und die unterschiedlichen Marktphasen mit hohen und niedrigen KGVs. Trotzdem scheint er auch sonst nicht viel von Bewertungen anhand des KGVs zu halten, sowie anhand von Formeln und akademischen Bewertungsmethoden. Allerdings hat er auch selbst alternative Bewertungsmethoden entwickelt, u. a. unter Verwendung des Price-to-Sales-Ratio anstatt des P/E, zusammen mit weiteren Kriterien.

    – Alles ist auch eine Frage des Anlagezeitraums. Hätte man zu irre hohen KGVs im Höhepunkt der Dotcom-Blase in den Nasdaq 100 investiert, wäre es – Stand heute – ein gutes Investment gewesen, trotz langer Leidensphase dazwischen. Als Langfristanleger bedeuteten auch starke zwischenzeitliche Schwankungen gar kein hohes Risiko, es zählt nur das Endergebnis. Akademische Herangehensweisen, die Risiko in Form von Schwankungen messen, sowie Portfoliotheorie/Rebalancing wären auch deshalb zu hinterfragen. Warren Buffet hatte sich mehrfach ähnlich geäußert, wenn ich micht recht erinnere.

    – Welche Aussagen sich überhaupt dauerhaft aus Kennzahlenkriterien ableiten lassen, ist fraglich. Kriterien/Formeln, die einst Benjamin Graham vor langer Zeit entwickelte, funktionierten schon kurz darauf nicht mehr, da der Markt sie anwandte und es dann keine Aktien mehr gab, die die Kriterien für unterbewertete Aktien erfüllten. Er verbesserte seine Kriterien/Formeln ein paar mal. Danach war das ausgereizt. Der Markt nahm das auf, und man könnte wohl sagen, er war dadurch effizienter geworden. Ich glaube jedenfalls nicht daran, dass Formeln etc. heute noch viel bringen. Den WW-Kriterien räume ich zwar Chancen auch für die Performance ein, aber allgemein glaube ich, man kann nur grob ein paar richtige Leitplanken setzen.

    – Das KGV alleine ist jedenfalls sehr unzureichend, um Aussagen über mögliche Performance und Risiko zu treffen.

    • Marco Dargel sagt:

      Ich stimme zu, dass niedrige KGVs eher gefährlich sind.

      Die Frage wäre aber, ob es irgendeinen Gipfelstürmer gegeben hat, der nicht auf ein KGV von 20 oder niedriger gefallen ist. Da wären vor allem alte Gipfelstürmer interessant.

      Ich bezweifel auch nicht, dass Aktien lange Zeit ein hohes KGV haben können. Die Frage ist, ob sich das ändern kann.

      Ich habe in meiner Lebenszeit leider die Erfahrung gemacht, dass KGVs um 40 gefährlich sind. Vor allem, wenn Gewinne und Umsätze nicht hochdynamisch steigen.

      Zu Deinem Bespiel mit DotCom Blase. Die Gewinner hatten astronomische Steigerungsquoten beim Umsatz und Gewinn, die alles rausgerissen haben.

      Aber wir machen Einzelanlagen. Und da gab es damals auch sehr böse Verlierer. Sogar sehr viele.

      Der Nasdaq hatte ein Kunststück vollbracht. Wenige Gewinner haben sehr viele Verlierer richtig geil outperformt.

      Es gab auch AOL, Nokia oder Yahoo. Warum ich sie nenne? Weil wir Einzelanlagen machen.

      Eine Investition in den Nasdaq damals hatte nur aus einem Grund riesen Erfolg: Überraschungsgewinner haben innerhalb von 20 Jahren eine Bewertung erreicht, gegen die selbst der DAX ein Witz ist. Aber das zeigt auch, wie schwer man darauf spekulieren konnte. Alle Unternehmen in Deutschland waren ein Witz zu den Techgewinnern.

      Der Nasdaq wurde von nur sehr wenigen Werten nach oben gepeitscht. Aber dann auch gewaltig.

      Für Einzelanlagen ist er aber kein gutes Beispiel.

      • Raimund Brichta sagt:

        Nach meiner Einschätzung sind in unserem Depot keine Nokias, AOLs oder Yahoos. Die Historie der Premiumaktien geht weit darüber hinaus. Und selbst wenn einige wenige Premiumaktien künftig Probleme bekommen sollten, flögen sie nach Bruch der Aufwärtstrends einfach raus.

      • Sandro sagt:

        „Eine Investition in den Nasdaq damals hatte nur aus einem Grund riesen Erfolg: Überraschungsgewinner haben innerhalb von 20 Jahren eine Bewertung erreicht, gegen die selbst der DAX ein Witz ist. Aber das zeigt auch, wie schwer man darauf spekulieren konnte. Alle Unternehmen in Deutschland waren ein Witz zu den Techgewinnern.

        Der Nasdaq wurde von nur sehr wenigen Werten nach oben gepeitscht. Aber dann auch gewaltig.“

        Damit hat Marco natürlich recht, aber es ist vermutlich auch nur eine Teilwahrheit. Einige Unternehmen unter den „großen Überraschungsgewinnern“ waren z. B. während der Dotcom-Blase noch gar nicht an der Börse, z. B. Facebook/Meta, Tesla, Google/Alphabet. Man kann sich auch überlegen, dass, wenn diese Unternehmen nicht das Rennen gemacht hätten, eben andere Unternehmen das Rennen gemacht hätten (vielleicht viele, vielleicht auch nur wenige). Die großen Wachstumswerte haben ihr Wachstum ja vor allem auch dadurch erzielt, dass sie immer wieder neue Geschäftsbereiche erobert hatten (was sonst vielleicht andere Nasdaq-Unternehmen getan hätten). Würde Microsoft bis häute nichts anderes als Windows machen, dann würde die Microsoft-Aktie immer noch das gleiche kosten wie vor 25 Jahren. Wäre Amazon nur ein Buchändler geblieben, würde sich heute kaum jemand für die aktie interessieren. Der Aufstieg vieler Nasdaq-Werte erfolgte auch nicht ganz so überraschend von heute auf morgen, sondern langsam über 2 -3 Jahrzehnte.

        Zum KGV: Natürlich ist es problematisch, Statistiken über KGVs auf Einzelwerte anzuwenden. Sie machen mehr Sinn für große Portfolios bzw. ETFs oder Fonds.

        Soweit mir bekannt ist, verhält es sich so, dass sich in der Historie Niedrig-KGV-Werte häufig besser entwickelten als Hoch-KGV-Werte (s. o.). Das zeigen z. B. Auswertungen, die Daten aus über 100 Jahren umfassen. Demnach hätte sich eine Strategie, nach der man immer wieder Niedrig-KGV-Werte kauft und sie dann verkauft, wenn sie höhere KGVs erreichen, ausgezahlt (KGV-Faktor-Strategie). Solch eine Strategie ist wohl nur durch einen ETF realisierbar, denn ansonsten fressen Gebühren und die Versteuerung von Zwischengewinnen vermutlich jede Überrendite auf. Außerdem funktionieren solche Strategien nie fortwährend. In den letzten 10 Jahren hat das anscheinend nicht funktioniert. Irgendwann wird es wahrscheinlich wieder funktionieren.

        Man muss m. E. aber noch genauer hinschauen, wenn so mit Statistiken argumentiert wird. Soweit mir bekannt, verraten diese KGV-Statistiken nicht ohne Weiteres, welche Renditen sich ergeben, wenn man auf das häufige Kaufen und Verkaufen bzw. Rebalancieren verzichtet und stattdessen einmal gekaufte Hoch-KGV-Werte überaus lange behält, z. B. 25 Jahre lang. Dann könnte sich nämlich auch ein anderes Ergebnis einstellen. Die Entwicklung des Nasdaq-Indexes, auf die ich hingewiesen hatte, deutet an, dass sich dann stattdessen vielleicht höhere Durchschnittsrenditen ergeben könnten, welche den KGV-Vorteil über lange Halte-Zeiträume auf den Kopf stellen würden. Es gibt eben Unterschiede in der Entwicklung zwischen kurzen, mittleren und langen Zeiträumen, und es stellt sich die Frage, welcher Entwicklungszeitraum beim Kauf bereits eingepreist ist.