von Raimund Brichta
Gestern hatte ich sie noch vermisst, heute ist sie da: die Panik an den Börsen. Der russische Einmarsch in die Ukraine dürfte den Angst-und-Gier-Index auf ein neues Verlaufstief führen und den DAX in Richtung des genannten Zielbereichs von 13.750. Selbstverständlich ist auch ein Abtauchen darunter denkbar. Nun sind also die Voraussetzungen da, um einen markanten Tiefpunkt zu markieren – sowohl in den Indizes als auch in der Marktstimmung. Stay tuned!
P.S.
Der Goldpreis reagiert klassisch! Ausbruch aus dem Abwärtstrend. Das ruft danach, nun das alte Hoch anzulaufen.

Ich weiß nicht, so richtig panisch nehme ich die Reaktion der Börse nicht wahr. Das war zum Corona-Crash anders. Könnte sein, dass wir auch einen Salami-Crash erleben.
Es zeigt aber auch, dass die Sanktionen vermutlich nicht so sein werden, dass man mit riesigen wirtschaftlichen Folgen des Westens rechnet. Was geopolitisch nicht positiv ist. Denn der Chinese schaut nach Taiwan…
M.E. sind generelle Verkäufe aktuell -10 Uhr 30- nicht mehr hinreichend aussichtsreich. Jetzt warte ich erstmal ab, was die FED Mitte März beschließt.
Ich dachte ohnehin, dass Du eher eine ruhige Hand hast und Dich von solchen Turbulenzen nicht beeindrucken lässt. Keep cool 😀!
Passend dazu habe ich auf Twitter folgenden Chart entdeckt, leider ohne Quellenangabe:
https://twitter.com/Toptesty/status/1496692145113247746/photo/1
Fazit:
Auf Basis der letzten Kriege war der Invasionszeitpunkt immer der zunächst tiefste Punkt, was die Aussagen bzgl. der Marktstimmung und den 13750 Punkten stützt.
Auch wenn es sich schwer prognostizieren lässt, bleibt für mich die Frage, wie sich der Ukraine-Konflikt auf die Entscheidungen der FED auswirkt und in wie weit diese Entscheidungen zu weiteren Kursverlusten führen.
Raimund, du sprichst ja desöfteren davon, dass wir im Laufe des Jahres vermutlich noch gute Gelegenheiten zum Kauf für Wahre Werte erhalten werden. Dies lässt vermuten, dass für dich auch weitere Kursverluste unterhalb der 13750er Marke denkbar sind, richtig?
Viele Grüße
Dominik
Abwarten, ich bin gespannt auf den Fear-&-Greed-Index heute und in den nächsten Tagen.
Soeben habe ich ein Gespräch mit Matthias Hüppe von der HSBC aufgezeichnet. Er verwies auf einen US-Stimmungsindex (AAII, misst die Stimmung unter Privatinvestoren), der schon gestern, also vor dem Russen-Einmarsch, tiefer lag als am Tief des Corona-Crashs. Es kommt also auch darauf an, auf welches Barometer man kuckt.
Denkbar sind sie selbstverständlich, aber prognostizieren kann ich das nicht. Wenn man das vorbörsliche DAX-Tief mit dem jetzigen Kurs vergleicht, haben einige Shortys zwischendurch schon Kasse gemacht, und andere scheinen nach dem Prinzip gehandelt zu haben „kaufen, wenn die Kanonen donnern.“ Aber das sind nur kurzfristige Intraday-Schwankungen.
Auch ich bin auf die US-Notenbank gespannt und könnte mir vorstellen, dass sie, je nach Entwicklung des Ukraine-Krieges (vermutlich darf man diese Bezeichnung nun gebrauchen), zumindest in Sachen Bilanzkürzung zurückstecken wird.
Das Thema Taiwan ging mir auch schon durch den Kopf, also ob die Chinesen die aktuelle Stimmung nutzen und hier ebenfalls aktiv werden. Sehe ich auch als Risiko.
Zudem habe ich letztens eine Doku über die Arktis gesehen und war echt erstaunt, wie hier der Kampf um die Rohstoffe unter dem Eis schon losgeht und wie sich Russland mit schwimmenden Atomkraftwerken und Infrastruktur+Militär positioniert. Das kann auch noch zu einem Brennpunkt werden, wenn auch nicht in nächster Zeit sondern später.
Im neuen Wellenreiter ist der Chart zur Stimmung der US-Privatanleger. Demnach war das Verlaufstief (niedriger als das Corina-Tief) sogar schon in der vergangenen Woche. Gestern gab es eine kleine Erholung. Bin gespannt auf den nächsten Wert am kommenden Mittwoch. Der Index wird jeden Mittwoch veröffentlicht.
Ich erinnere mich auch, dass die Börsen stiegen, sobald der Krieg begann. Klingt zynisch, ist aber so.
Was habe ich also gemacht? Fast nichts. Nur, dass ich ein paar Minen-Aktien in ACWI getauscht habe.
Und ich muss sagen: 18% Gold-Anteil ist wirklich Gold wert!
Bei meinem Freund mit seinem technologie- und cryptolastigen Depot sieht es anders aus. Den hat es übel zerrissen. Hier habe ich aber aus den Value-Anteilen nachgekauft – geringeres Minus gegen großes Minus ausgetauscht. Vorher hatte ich schon die Crypto-Werte anders eingeordnet. Sie waren in der Abteilung Alternative Investments neben Gold und China-Anleihen. Jetzt stehen sie bei den Technologie-Werten. Sie bewegen sich nämlich im selben Rhythmus – nur stärker.
Wir lernen … und operieren dabei am offenen Herzen.
„Aber das sind nur kurzfristige Intraday-Schwankungen.“
Heute konnte man mit Nasdaq-Werten dicke prozentual zweistellige Gewinne innerhalb weniger Stunden erzielen, wenn man sie gekauft hatte, bevor die Wallstreet eröffnete. Ich habe heute fast mein „letztes Pulver verschossen“ (um im Kriegsjargon zu bleiben) und habe mit Zukäufen solche Gewinne erzielt – darauf bezogen quasi eine Jahresrendite (mindestens) innerhalb weniger Stunden. Ich bin eigentlich kein Day-Trader. Aber heute war ein Trader-Paradiestag – so traurig auch der Grund dafür ist.
Gratuliere! Wir haben uns heute auch einen neuen Wert ins Depot gelegt. Welchen, verrate ich noch nicht.
Ein erstes Drittel zu investieren hatte ich auch überlegt, aber all-in tue ich mich mit der Unsicherheit schwer. Interessant zu lesen, dass im Forum schon wieder viel Kaufaktivität da ist.
Bernecker hat gestern im Video gesagt: 30-50% Cash halten, erstmal Bodenbildung abwarten und vor der FED Sitzung nicht kaufen…mal schauen ob ich das durchhalte 😀
Good Luck! Wir haben es nicht durchgehalten 😉