von Volker Schilling
Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?
- Dr. Sommer Team
- Foto Love Story
- Starschnitt
Dr. Sommer Team
Wer kennt sie nicht, die skurrilen Fragen an das Dr. Sommer Team der Jugendzeitschrift BRAVO? In unserer Branche wäre es wohl das Dr. Kommer Team, welches den heranwachsenden Börsianern hilft, souverän zu investieren. Die Fragen dazu könnten aber ähnlich klingen: „Ich kriege meine Aktien nicht hoch. Was soll ich tun?“ oder „Mein Unternehmen schüttet vorzeitig aus, bin ich jetzt reich?“ oder doch eher „Mein Immobilienfonds macht vor dem Höhepunkt schlapp. Gibt es ein Gegenmittel?“ In dieser Woche tauchte auch die Frage auf: „Machen es die Briten anders als die Franzosen?“ Also bei der Regierungsbildung natürlich. Die Briten pflegen anscheinend eher den Coitus Interruptus, während die neuen Linken der Grande Nation durch den French Kiss wachgeküsst wurden, aber jetzt nicht wissen, mit wem sie ins Koalitionsbett steigen sollen. Gleichzeitig beendet die NATO diese Woche auf ihrer 75-Jahrfeier in Washington die „Petting statt Pershing“-Ära. Die nackten Tatsachen zwingt sie wieder in die Abschreckungsorgien der prüden 80iger Jahre zurück. Das Ende einer großen Lovestory. Apropos:
Foto Love Story
Die große und finale Foto Love Story findet am kommenden Sonntag zwischen Spanien und England statt. Die Bilder werden Sie erreichen, insbesondere dann, wenn der Europaspalter England zum Europameister wird. Alte Liebe rostet eben nicht und der neue Premier Keir Starmer möchte ohnehin wieder mehr mit der EU kuscheln als sein Vorgänger. Zeitgleich findet in den USA die große Love Story von Joe B. zu seinem Amt statt. Er hat sich dermaßen in seinen Posten verliebt, dass er ihn unmöglich verlassen kann. „Oh Joe, lass mich nicht alleine, ich kann ohne dich nicht leben“, ruft POTUS. Ganz anders dagegen in Deutschland: Dort zerbrach diese Woche die große Liebe der Annalena B. zu ihrer Kanzlerkandidatur. Nichts mehr will sie davon künftig wissen, eher will sie einsam und alleine dem Außenministerinnen-Dasein frönen. An der Börse finden derweil ganz andere Liebesbekundungen statt: die übergroße Liebe der Anleger zu Tech-Aktien, die die US-Indizes zu neuen Höhepunkten führen, aber zu brechen droht. Dabei gibt es auch außerhalb Amerikas lukrative Liebschaften. So wie Warren B. aus O., der inzwischen ein ganzes Kamasutra an japanischen Aktien angehäuft hat. Mitsubishi, Mitsui, Itochu, Sumitomo und Marubeni heißt der Harem, den Warren zu jeweils circa 9 Prozent besitzt. Und betrachtet man die Wertentwicklung, dann hat der Börsen-Star bisher einen ordentlichen Schnitt gemacht. Da war doch was:
Starschnitt
Auch der Starschnitt war früher eine Institution der Zeitschrift Bravo. Warum bringt eigentlich die Börsenzeitung nicht einen heraus? Jerome Powell, der US-Notenbankchef, würde sich doch dafür gut eignen: Heute die rechte Schulter des FED-Chefs, die, auf der die ganze Hoffnung von Zinssenkungen im September diesen Jahres lastet. Und in der nächsten Ausgabe seine linke Hand, die die US-Inflation, so wie in dieser Woche, weiter auf Talfahrt schickt. Nur noch 3,0 % US-Inflation wurde diese Woche gemeldet, die Richtung zu 2 % stimmt. In wenigen Monaten kommen zu guter Letzt Jeromes Augen im Starschnitt, die mit festem Blick die US-Wirtschaft wieder mit weiteren Zinssenkungen auf Vordermann bringen werden. Vielleicht kommt es aber ganz anders, zum Beispiel erst einmal ein Starschnitt der BOEING 737 Max im Manager Magazin, bei dem am Ende ein paar Teile fehlen. Oder der Starschnitt des Bitcoins im Capital Magazin, der erst mit dem letzten geschürften Bitcoin vollendet ist, bis dahin aber leider von sächsischen Ermittlern vollständig liquidiert wurde. Ach was soll‘s, wer hängt sich überhaupt noch Poster an die Wand?
Ihr Volker Schilling
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Deine Zeitreisen funktionieren immer wieder, Volker. 😉
1) Womöglich wird in den nächsten 48 Stunden Joe Biden Schachmatt gesetzt durch „seine Partei“. Meine Erwartungshaltung zum aktuellen Schauspiel ist bekannt.
2) die offizielle US-Inflation erwarte ich wie schon erwähnt niedriger Richtung US-Wahltermin…
3) hat NVIDIA ein niedrigeres Hoch ausgebildet?
Apropos Jerome P. . Wenn er sich angewöhnt, etwas mehr zu nuscheln, fühlt man sich bei ihm schon fast wie bei Alan G., dem Magier der Märkte, der uns einige sehr gute Aktienjahre bescherte.