von Volker Schilling
Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?
- Nix
- Fix
- Mix
Nix
Im Jahr 2023 n. Chr. ist ganz Globallien von der Inflation besetzt. Nur das kleine amerikanische Dorf, in dem Methusalix Biden und Lügnix Trump wohnen, leistet dem inflationären Imperium Widerstand. Dank eines vom Druiden Jerome Miraculix Powell gebrühten Zaubertranks fühlen sie sich unschlagbar. Doch im Augenblix helfen die wundersamen Zutaten wie Zinsanstiex und quantitativ Tightenix wenig und MagicDrinkMix (amerikanisch für Miraculix) Powell mutiert zu einem Griesgramix. Er hält nichts von Grobianix Vorschlägen, diese Woche den Zins weiter anzuheben und pausierte erst einmal. Doch verbal zündete er in der Pressekonferenz eine Pyrotechnix, die Börsianix erst einmal auf Talfahrt schickt. Technokratus Powell stoppt damit vorerst die Meinung von Marktmechanismus, dass die Zinsen bald wieder fallen könnten. Die hohen Zinsen sollen Verleihnix daran hindern, seine Fische noch teurer zu machen und Automatix dafür sorgen, dass die Preise runterkommen. Aus Actienbum wird daher zumindest kurzfristig nix. Es hört sich vielmehr für die meisten nach Wertpapiersparnix an, begleitet vom Gesang des Troubadix.
Fix
Auch wenn sich Potentatus Powell als Vercingetorix der Inflationsbekämpfung gibt, so hatte er doch auch eine frohe Botschaft im Köcher: Ganze 2,1 statt 1 Prozent soll die amerikanische Wirtschaft in diesem Jahr wachsen und die Inflation in 2024 auf 2,5 Prozent fallen. Das ginge aber alles fix, wenn es tatsächlich so einträfe. Ich glaube jedoch nicht, dass dies mir nix dir nix vom Himmel fällt. Auch wenn Jerome Majestix noch so häufig predigt, dass ihm der Himmel auf den Kopf falle. Die spinnen, die Notenbanker, möchte man rufen, wenn man sieht, wie aktuell das Öl, die Nahrungsmittel oder die Mieten wieder steigen und damit zeitversetzt die Inflation wieder antreiben sollten. „Zeit ist Sesterz“, würde wohl Keuchhustus Asterix bei den Normannen zurufen. Weiter steigende Wildschweinpreise könnten zu Verdruss nicht nur bei Obelix führen, sondern auch in der Breite der Bevölkerung bei Grautvornix und Verliernix zu ungewollten Wahlergebnissen für Donaldus Moralelastix führen. Der Häuptling der Germanen, Olaf Scholzus, dagegen macht noch Gutemine bis 2025, bevor er auf die Wahl-Vandalen trifft. Und so bereitet man sich darauf vor:
Mix
Claudius Incorruptus, der römische Quästor, der für die Prüfung der Finanzen der Provinz Gallien verantwortlich ist, würde wohl sagen: Der Mix machts. Aktien, Anleihen, Gold und alles in unterschiedlichen Währungen mit möglichst langem Anlagehorizontus. Damit übersteht man Agrippus Virus ebenso wie Börsenholperik oder Caligula Minus. Und hören Sie nicht auf Marktmanipulatus Destruktivus, denn eines ist sicher, als Optimismus Marktmechanismus wird es am Ende des Tages beim persönlichen Festbankett mehr zu verschlingen geben, wenn Sie den Destruktivus gefesselt und geknebelt neben Troubadix in den Baum hängen. Und wenn Sie mir nicht glauben, dann lesen Sie am Wochenende vielleicht mal wieder einen Asterix Comic Band. Wie wäre es mit dem aktuellen, der trägt nämlich den Namen „Asterix und der Grei(f)f“. Jetzt sage nochmal einer, dass ich mich nicht auskennen würde. Salve, morituri te salutant.
Ihr Volker Schilling
Weitere Greiffbar-Ausgaben lesen
https://www.welt.de/print-welt/article502900/Geld-Psychologie-Tendenz.html
„Achten die Börsianer hingegen mehr auf die positiven Unternehmensgewinne und auf die allgemeinen Wirtschaftsdaten, kann es passieren, dass die Notenbank die Zinsen mehrmals anhebt und die Börse trotzdem weiter steigt.“
Es geht nix über Kostolanix 😉
https://www.welt.de/print-welt/article502900/Geld-Psychologie-Tendenz.html
„Denn wie ich bereits schrieb, spätestens nach zwölf Monaten folgen die Kurse dem Faktor Geld.“
https://www.goldseiten.de/artikel/594495–Nervoeser-Wochenstart–EZB-Lane~-Keine-tiefe-Rezession–Vorwuerfe-vor-Wohnungsgipfel.html
„Die volle Wirkung der Zinserhöhungen wird uns erst in circa 12 Monaten erreichen.“
Schön zu sehen, wie erwartungsgemäß bspw auch eine American Water Works sinkt…
…nach wie vor ein hohes KGV, und laut Comdirect.de ein paar Milliarden US$ Schulden.
Viva Wirkung von Zinserhöhungen und Bilanzsummenreduktion – Faktor Geld negativ.
Einfach nur Geduld mitbringen…
Jd.com ist auch bei 27 Euro noch kein Kauf für mich…obwohl es ein erfolgreiches Unternehmen ist.
Auf CNBC weisen Sie gerade darauf hin, dass der USD zum Euro eine Goldkreuz gebildet hat. Das weist auf einen längerfristig steigenden Dollar hin, was ja auch gut zu erklären ist. Allein der hohe Zinssatz in USA und die neue Hegemonialrolle erklären die zunehmende Dollar-Stärke.
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Das kann weitreichende Implikationen haben.
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Zum Beispiel kann das zu sinkenden Goldpreisen führen, die vielleicht für uns dadurch aufgefangen werden, dass Gold in USD gehandelt wird. Für Amerikaner ist Gold auf jeden Fall ein Dollar-Hedge, der jetzt nicht mehr so stark gebraucht wird.
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Importe werden für die USA billiger, was die Inflation dort dämpfen sollte.
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Was die USA exportieren, wird für den Rest der Welt teurer. Das belastet die, die auf Importe aus den USA angewiesen sind. Die US-Wirtschaft wird dieser Effekt nur begrenzt treffen, da das meiste dort im Land verkauft wird.
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Vor allem wird die Rückzahlung von Schulden in USD für den Rest der Welt teurer. Das kann andere Volkswirtschaften sehr belasten.
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Die Kreditgeber der USA wie China dürften dadurch mehr an Zinsen und Rückzahlungen verdienen.
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Ja, und natürlich werden amerikanische Aktien für uns wertvoller.
Fear u. greed steht auf fear. Dax u. S&P 500 sind um 7-8% zurückgekommen. Auch microsoft u. alphabet sind jetzt preiswerter Im Dax u. Sdax gibt es bedeutende Insiderkäufe. R.Halver sieht gute Aussichten f. „deutsche“ ? Zykliker. Schaun mer mal…wofür hat man denn Reserven? Sukzessive einfach gewichtet….Die 200Tagelinie schwankt. Keiner weiss, wann sie nachhaltig dreht. Sicher ist aber, dass die Zentralbanken auch wieder lockern. Wer mir wirklich! leid tut sind Aktionäre, die zum Tiefstpunkt verkaufen.
Im Prinzip läuft es sehr gut zurzeit: Die neue Tiefs waren fällig, ich hätte es eher als enttäuschend empfunden, wenn sie nicht gekommen wären. Nun liegt der Umsetzungsdruck bei den Bären. Wenn es dann zu Fehlausbrüchen käme, läge der Ball wieder im Feld der Bullen. Und das gilt betont auch für die US-Staatsanleihen, die zuletzt Taktgeber für die Aktien waren.
Passt auch alles hervorragend ins saisonale Bild. Fast zu schön, um wahr zu sein 🙂
„saisonale Bild“ das ist ein Thema Raimund, welches mich seit Jahren umtreibt. Meinen Erlärungsversuchen (Lichtmenge, herbstliche Verstimmung evtl. auch jahreszeitlich verursachte Angst) traue ich selbst nicht so richtig. Es kann doch nicht wirklich so sein, dass die Marktteilnehmer salopp gesagt zu blöd sind um diese Situation zu antizipieren…oder doch? Immerhin soll es in den letzten 10 Jahren ja besser geworden sein…vielleicht durch Comuterprogramme? Ein Mysterium…..
Interessant ist, dass die Computer an dieser Saisonalität nichts geändet haben. Wir erleben es ja gerade.
Na das klingt ja schon ziemlich optimistisch von dir Raimund… auch wenn ich hoch investiert bin, ganz so optimistisch bin ich nicht… auch wenn ich irgendwie hoffe, dass wir im Oktober die Tiefs sehen und dann eine gute Jahresendrallye haben werden. Allerdings gab es auch Jahre, wo wir ziemlich fortgesetzt bis zum Jahresende gefallen sind…
Erstmal nun schnell die 200 Tage Linie zurück erobern…
„Allerdings gab es auch Jahre, wo wir ziemlich fortgesetzt bis zum Jahresende gefallen sind…“
Klar gibt es die, z.B. 2018. Aber das sind dann Anomalien.
Raimund, hatten wir aber nicht 2018 eine ähnliche Situation wie jetzt… steigende Zinsen und Liquiditätsentzug?
Wie gesagt, ich setze auch auf die Jahresendrallye, aber ausgemachte Sache ist das dieses Jahr gar nicht… mal abwarten. Erstmal fehlt mir noch ein Art finaler Ausverkauf und ein Abrutschen noch in „Extreme Fear“… vielleicht kommt das noch im Oktober.
@Michael: das könnte aber auch der Grund 2018 bei Mutares gewesen sein… schlechte Börsenstimmung und sehr kleiner Nebenwert, da schwanken die Kurse stärker.
Ja, hatten wir. Ich erwarte auch nicht, dass es sofort wieder rauf geht, sondern beobachte nur, ob sich im Oktober ein Boden bilden wird und wenn ja wo.
Ein Ausverkauf mit extremer Angst wäre dafür hilfreich.
Der Angst-Index ist immerhin schon fast auf seinem Frühjahrstief. Und dann ist es auch nicht mehr weit bis zum Tief vor einem Jahr 🙂
Also der MSCI World in USD spricht eine klare Sprache. Bisher haben wir eine Korrektur, die auf die 200 TL zurück führt. Wer das nicht aushält, sollte sich von der Börse fern halten. Ja, und zufällig oder nicht fällt dieser Rücksetzer in den September. Das läuft auf die alte Frage hinaus: „Machen Nachrichten (Jahreszeiten) Kurse oder machen Kurse Nachrichten?“
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Im Großen und Ganzen bleibe ich dabei: Die Börsenampel steht auf grün.
Für die „Börsenampel auf grün“ werden 5€ ins Phrasenschwein fällig, auch wenn ich das auch schon mal so formuliert habe 😉
Und ja, langfristig betrachtet steht diese Ampel meistens auf grün.
Danke für die Watschn. Ich habe sie wahrscheinlich verdient.
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Ich wollte nur sagen, dass wir uns im Aufbau eines neuen Bullenmarktes befinden. Dazu gehören natürlich auch Rücksetzer und Korrekturen. Aber hier nicht investiert zu sein, halte ich für den größten Fehler.
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Im Handelsblatt wurde darüber philosophiert, ob man im MSCI World noch investiert sein kann, weil er gerade einige Prozent nachgegeben hat. Nach dem Motto: „Rette sich, wer kann.“ Das ist doch einfach lächerlich.
War nicht als Watschn gemeint – eher auch als Hinweis an mich selbst, darauf zu achten 😊
Ob US-Anleger – wie offenbar in der Vergangenheit geschehen – Kredite aufnehmen können um Aktien zu kaufen?
Manch ein Anleger sollte vielleicht seine Reserven für die anstehenden Gebäude-Zwangssanierungen behalten, anstatt All In zu gehen? Aufgeschoben ist nicht aufgehoben…
Michael, ich erwarte an der Börse eher „normale“ Zeiten nach dem Goldilocks-Szenario und der Multikrise. Das wäre doch mal eine Abwechslung. Es gibt wieder Zinsen. Alles wird etwas schwerer dadurch und Firmen dürfen auch wieder Pleite gehen. Auf die Dauer stärkt das die Wirtschaft und führt nach und nach zu steigenden Börsen. Nur, sie werden nicht mehr so schnell in den Himmel steigen.