Menü
Close Menu Icon
Zurück

Greiffbar – Gasumlage und Geldanlage

19. August 2022
Volker Schilling
Facebook Icon Twitter Icon Linkedin Icon Whatsapp Icon

von Volker Schilling

Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?

Gasumlage

Die Notlage beim Gas führte diese Woche zum Beschluss der Gasumlage. Die Gasumlage ist eine verbrauchsabhängige Sonderumlage, die als Folge des Krieges in der Ukraine erhoben wird. Sie soll Gasimporteure wie Uniper entlasten, die in den vergangenen Monaten deutlich weniger Gas aus Russland erhalten haben als vertraglich vereinbart und damit am Weltmarkt teuer zukaufen müssen. Damit geriet der Konzern dermaßen in Schieflage, dass weder Rücklagen noch Umlagen reichen, um sich zu retten. Der Staat steigt mit einer 30%igen Beteiligung ein und gibt weitere 15 Mrd. Euro, um den systemrelevanten Konzern in stabiler Seitenlage zu halten. Aktuell verbrennt Uniper 60 Mio. Euro pro Tag. Mit der Gasumlage (plus 7% Mehrwertsteuer) beteiligt man zum ersten Mal nicht nur die Steuerzahler, sondern auch die Kunden an der Rettung eines Unternehmens. Künftig gilt also für Verbraucher: Augen auf bei der Wahl ihres Dienstleisters, sonst werden aus Auslagen schnell Auflagen mit Umlagen. Die Grundlagen dafür sind damit gelegt. Die Uniper-Aktie dagegen notiert auf Allzeittief: 85% unter Höchststand Ende letzten Jahres. Apropos Notlage:

Atomanlage

Die derzeit bekannteste Atomanlage trägt den Namen Saporischschja und liegt in der Ukraine. Und im wahrsten Sinne des Wortes spitzte sich die Lage hier diese Woche zu. Die Besatzungslage durch die Russen und der ständige Beschuss von beiden Kriegsparteien führte zu einer sehr besorgten Tonlage der Atomenergiebehörde. Unfälle, ob gewollt oder nicht, sind durch die Kriegslage wahrscheinlicher und damit für alle eine Gefahrenlage, die es zu verhindern gilt. Die Gemengelage ist ebenso verfahren wie der aktuelle Stellungskrieg. UN-Generalsekretär António Guterres und der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan sind deshalb zu Gesprächen in Kiew, um mit dem ukrainischen Staatschef Wolodmir Selenskij die Möglichkeiten eines Verhandlungsfriedens auszuloten. Eine, wie ich finde, wichtige Aufgabe, insbesondere für uns Europäer. Apropos Europa und Atomanlagen: Die schwierige Energielage kann derzeit nicht einmal durch die französischen Atomanlagen aufgefangen werden, da diese wegen der geringen Wasserlage in den Flüssen und der heißen Hochwetterlage ebenfalls auf Minimum laufen. Die Sicherheit der Energieversorgung ist daher die wichtigste Aufgabe der EU.

Geldanlage

Die Knappheit bei der Energieversorgung ist eine Steilvorlage für Aktien aus dem Segment der erneuerbaren Energien. So verwundert es nicht, dass entsprechende Indices ihren Abwärtstrend verlassen haben und neuen Hochlagen entgegenstreben. Vergessen Sie also die Branche nicht bei Ihrer Geldanlage. Und nachdem Baden-Württemberg diese Woche die Schutzlagen des Auerhahns weiter eingeschränkt hat, werden 15.000 Hektar Windpotenziallagen frei für die Bebauung mit Windrädern. Keine gute Ausgangslage für den Auerhahn, aber für die Windkraftanlage. Wobei ich vermute, dass vor dem Bau auf der 1a-Lage, die K-lage steht. Wie dem auch sei, die heutige Ausgabe wurde Ihnen gesponsert von der Immobilienwirtschaft, die es schon immer wusste, es zählt nur eines: Lage, Lage, Lage!

Ihr Volker Schilling

Zurück Weiter

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

wp-puzzle.com logo
  • Michael sagt:

    Wolfgang Kubicki hat eine zeitlich befristete Öffnung von Nord Stream 2 gefordert und sachlich sauber begründet.

    Die deutsche Politik möchte es jedoch anders haben und setzt lieber auf die Selbstdemontage / Deindustrialisierung und Verschuldung des Staates (= seiner Bevölkerung).

    Was das AKW betrifft gibt es Befürchtungen einer Provokation. Der Super GAU ist gefährlich nahe!

    Warum beschießen die Russen eigentlich NICHT die AKWs unter ukrainischer Kontrolle?
    Und warum beschießen die Ukrainer das AKW unter russischer Kontrolle?

    „und der ständige Beschuss von beiden Kriegsparteien“ – ähhhh, warum sollten die Russen ihr eigenes AKW beschießen??? Denkt eigentlich noch jemand ansatzweise eigenständig nach, oder wird mittlerweile jede Nachricht schlicht abgelesen und übernommen?

    • Volker Schilling sagt:

      Immerhin sind wir uns einig, dass Kampfhandlungen in unmittelbarer Nähe eines AKW gefährlich sind. Mir ging es auch gar nicht um den direkten Beschuss des AKW, sondern, dass beide Kriegsparteien dort sich bekriegen. Egal von welcher Seite, es wird geschossen und Raketen abgefeuert. Dadurch kann es immer zu Mißverständnissen oder Unfällen kommen, die letztlich das AKW treffen.

      • Michael sagt:

        👍

        Wollen wir hoffen dass der Wahnsinn bald endet.

        https://www.goldseiten.de/artikel/548868–Finanzmaerkte-beruhigt–Fed~-Zwischen-den-Zeilen–G-20~-Xi-und-Putin-dabei.html

        Indonesien lädt übrigens den chinesischen und russischen Präsidenten zum G20 Gipfel ein, trotz massivem Druck des sogenannten Wertewesten.

        Die folgenden Ausführungen haben es in sich, und sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen, genießen wie saftiges Rinderfilet medium:

        „Indonesiens Präsident erklärte, dass im Rahmen neuer globalen Achsen, Asien an der Seite Chinas und Russlands stünde. Weiter führte er aus, dass die Rivalität großer Länder beängstigend sei. Indonesien wolle für die asiatische Region Stabilität (USA/Taiwan-Eskalation) und Friedfertigkeit, um Wachstum und Wohlstand zu ermöglichen. Nicht nur Indonesien hege diesen Wunsch in Asien. Indonesien will mit allen Ländern gute Verhältnisse. Man habe kein Problem mit irgendeinem Land. Jedes Land hat seine eigenen Ansätze (Kultur, Moral, politisches System).“

        Das wird ein spannender G20 Gipfel…

        Ganz nebenbei bemerkt nimmt Indien an Militärübungen mit China und Russland teil…

      • Marco Dargel sagt:

        Jeder Krieg erzeugt in Menschen Bestien. Außenstehende können es nicht glauben, glauben an gute Soldaten.
        Aber ich glaube, dass jeder Krieg das Schlimmste im Menschen hervorruft.
        Es ist Illusion, dass an der Front niemand sitzt, der will, dass das Schlimmste passiert. Er weiß, dass er selber nur eine Form von Dreck ist. So sieht sein letzter Rest von Leben aus und er weiß es. Zu Glauben, dass er sich moralisch menschlich verhält, ist Illusion. Und da mache ich Russen keinen Vorwurf. Aber zu glauben, dass Menschen an der Front noch irgendwie unsere Werte teilen, ist dämlich. Die würden ohne Skrupel das AKW hoch jagen.
        Wäre ich russischer Soldat. wäre ich unglaublich wütend. Ich würde denken, dass ich bald sterben werde. Ich hätte Hunger und wüsste nicht, was aus meiner Familie werden könnte.

        Ich wäre ein grausamer und böser Soldat. Mit Logik sollte hier keiner kommen. Schon mal überlegt, dass es den meisten in der Nähe scheißegal ist, ob das AKW hochgeht?