Menü
Close Menu Icon
Zurück

Die Fed lockert schon im Juni

2. Mai 2024
Raimund Brichta
Facebook Icon Twitter Icon Linkedin Icon Whatsapp Icon

von Raimund Brichta

Die US-Notenbank-Sitzung in dieser Woche hat eine interessante Erkenntnis gebracht:

💡Zwar dürfte die Zinswende weiter nach hinten verschoben werden. Trotzdem lockert die Fed schon bald eine andere wichtige geldpolitische Bremse – und das sogar deutlich. 💡

➡️ Von Juni an baut sie ihren Bestand an Staatsanleihen nicht mehr um monatlich 60 Milliarden Dollar ab wie derzeit, sondern nur noch um 25 Milliarden, also um weniger als die Hälfte.

Damit will sie offenbar den Zinsanstieg am Anleihemarkt bremsen oder sogar umkehren. Denn dort hatte sich die 10jährige Rendite zuletzt wieder in Richtung 5% bewegt – eine Marke, die sie im vergangenen Oktober schon mal erreicht hatte. Die Rendite, die als “wahrer Leitzins“ für die reale US-Wirtschaft gilt, bremst die Konjunktur, wenn sie steigt. Außerdem wird es dem Staat dadurch erschwert, sein Haushaltstdefizit zu finanzieren.

👉 Nun ist das Kalkül der Notenbanker offenbar: Wenn sie wieder mehr auslaufende Staatsanleihen durch neue ersetzen, erhöht sich die Nachfrage nach diesen Papieren und der Zins könnte sinken. 

➡️ In einer ersten Marktreaktion am Mittwoch und Donnerstag scheint dieses Kalkül bereits aufgegangen zu sein. Jetzt kommt es darauf an, wie weit die Entwicklung trägt. Notfalls muss die Fed nachlegen und den Abbau der Anleihebestände weiter reduzieren oder sogar ganz beenden. Stay tuned!

Hier die Kernsätze aus dem Fed-Statement vom 1. Mai:

𝘉𝘦𝘨𝘪𝘯𝘯𝘪𝘯𝘨 𝘪𝘯 𝘑𝘶𝘯𝘦, 𝘵𝘩𝘦 𝘊𝘰𝘮𝘮𝘪𝘵𝘵𝘦𝘦 𝘸𝘪𝘭𝘭 𝘴𝘭𝘰𝘸 𝘵𝘩𝘦 𝘱𝘢𝘤𝘦 𝘰𝘧 𝘥𝘦𝘤𝘭𝘪𝘯𝘦 𝘰𝘧 𝘪𝘵𝘴 𝘴𝘦𝘤𝘶𝘳𝘪𝘵𝘪𝘦𝘴 𝘩𝘰𝘭𝘥𝘪𝘯𝘨𝘴 𝘣𝘺 𝘳𝘦𝘥𝘶𝘤𝘪𝘯𝘨 𝘵𝘩𝘦 𝘮𝘰𝘯𝘵𝘩𝘭𝘺 𝘳𝘦𝘥𝘦𝘮𝘱𝘵𝘪𝘰𝘯 𝘤𝘢𝘱 𝘰𝘯 𝘛𝘳𝘦𝘢𝘴𝘶𝘳𝘺 𝘴𝘦𝘤𝘶𝘳𝘪𝘵𝘪𝘦𝘴 𝘧𝘳𝘰𝘮 $60 𝘣𝘪𝘭𝘭𝘪𝘰𝘯 𝘵𝘰 $25 𝘣𝘪𝘭𝘭𝘪𝘰𝘯. 𝘛𝘩𝘦 𝘊𝘰𝘮𝘮𝘪𝘵𝘵𝘦𝘦 𝘸𝘪𝘭𝘭 𝘮𝘢𝘪𝘯𝘵𝘢𝘪𝘯 𝘵𝘩𝘦 𝘮𝘰𝘯𝘵𝘩𝘭𝘺 𝘳𝘦𝘥𝘦𝘮𝘱𝘵𝘪𝘰𝘯 𝘤𝘢𝘱 𝘰𝘯 𝘢𝘨𝘦𝘯𝘤𝘺 𝘥𝘦𝘣𝘵 𝘢𝘯𝘥 𝘢𝘨𝘦𝘯𝘤𝘺 𝘮𝘰𝘳𝘵𝘨𝘢𝘨𝘦‑𝘣𝘢𝘤𝘬𝘦𝘥 𝘴𝘦𝘤𝘶𝘳𝘪𝘵𝘪𝘦𝘴 𝘢𝘵 $35 𝘣𝘪𝘭𝘭𝘪𝘰𝘯 𝘢𝘯𝘥 𝘸𝘪𝘭𝘭 𝘳𝘦𝘪𝘯𝘷𝘦𝘴𝘵 𝘢𝘯𝘺 𝘱𝘳𝘪𝘯𝘤𝘪𝘱𝘢𝘭 𝘱𝘢𝘺𝘮𝘦𝘯𝘵𝘴 𝘪𝘯 𝘦𝘹𝘤𝘦𝘴𝘴 𝘰𝘧 𝘵𝘩𝘪𝘴 𝘤𝘢𝘱 𝘪𝘯𝘵𝘰 𝘛𝘳𝘦𝘢𝘴𝘶𝘳𝘺 𝘴𝘦𝘤𝘶𝘳𝘪𝘵𝘪𝘦𝘴.

Zurück Weiter

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

wp-puzzle.com logo
  • Aries Eeberg sagt:

    Ich habe gewusst, dass du das jetzt schreibst, Raimund. Wir lernen von dir.
    .
    Der 10y T-Bond-Zins zeigt eine Umkehrformation. … Ob das nachhaltig nach unten weiter geht oder nur ein Abschwung im längeren Aufschwung ist, muss sich aber noch zeigen.

  • Michael sagt:

    Den Punkt habe ich auch vernommen.

    Meine Prognose: die FED sowie US Big Tech werden bis zum Wahltag die US-Indizes oben halten.

    Dabei braucht die Welt Donald J Trump dringender denn je, um Weltfrieden herzustellen mittels great deals / Kompromisse.

    Der Papst sowie Elon Musk haben ihre Statements abgegeben (und werden dafür kritisiert…).

    • Marco Dargel sagt:

      Zitat „Dabei braucht die Welt Donald J Trump dringender denn je, um Weltfrieden herzustellen mittels great deals / Kompromisse.“

      Solange wir nur die Kinder ukrainischer Mütter in den Krieg schicken, ist das kein Thema. Vietnam krepierte daran, das der Blutzoll die Mittelschicht erreichte. Davon sind Flinten Uschi und Stahlhelm Anna noch weit entfernt. Solange man sagen kann, es geht gegen das Böse, ist alles okay. Außer ukrainische Mütter singen mal, „stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin“. Eigentlich sollte jeder gegen Krieg sein, aber viele müssen halt auch nicht hin. Anders als beim letzten mal bin ich auch dafür, das Trump gewinnt. Naja und solange die ukrainische Nationalmannschaft nicht in den Krieg muss…

      Ich finde, man sollte mal wirklich nachforschen, wer alles nicht in diesen Krieg muss. Aber man muss sich nur die Nachrichten aus den 60igern reinpfeifen (nicht aus den 70igern) , um diesen Krieg zu verstehen. Es sterben halt nur die Kinder einfacher ukrainischer Mütter. Und solange der Blutzoll nicht Flintenuschi erreicht, wird halt weiter gestorben. Außer Donald gewinnt die Wahl.

      • Michael sagt:

        Die ukrainischen Mütter und jungen ukrainischen Frauen sind im Westen und insbesondere in Deutschland – wer ewiger Single ist hat JETZT seine große Chance, eine Frau abzubekommen (finanzielle Potenz Voraussetzung, äußerliche Attraktivität egal).

        Die ukrainischen Männer versuchen zu fliehen, werden jedoch eingezogen und nun bestalisch abgeschlachtet oder zum Krüppel.

        Der ukrainische Staat ist de facto zerstört, der Krieg auf dem Schlachtfeld bereits entschieden. Das wissen alle, sagen tun es aber nur Elon Musk und der Papst.

        Der 2. Weltkrieg war ebenfalls schon Ende 1941 (?) entschieden, ging dann aber noch ein paar Jahre und ein paar Mio Tote mehr.

  • Jens Kregeloh sagt:

    Gut recherchiert, danke lieber Raimund! 🙂

  • Rainer K. sagt:

    Interessant wäre zu sehen, wo die (langfristigen) Zinsen ohne jeglichen Eingriff der Notenbanken stehen würden? Seit Jahren bzw. Jahrzehnten werden die Zinsen wie in einer Planwirtschaft künstlich gelenkt!

  • Sören R. sagt:

    Aus der Maßnahme würde ich die Erkenntnis gewinnen, dass der Zins hier als richtig angesehen wird

  • Miltiadis Liakos sagt:

    Danke Raimund

  • Irma H. sagt:

    langsam aber sicher, schon ein Lichtblick

    • Michael sagt:

      „langsam aber sicher, schon ein Lichtblick“

      Welcher Lichtblick?
      Welche negativen Sachverhalte sollen von welchem Lichtblick korrigiert werden?

  • Bettina S. sagt:

    Lieber Raimund Brichta, was meinen Sie, senkt die EZB wirklich vor der FED im Juni die Zinsen?

    • Raimund Brichta sagt:

      Stand jetzt gehe ich davon aus, liebe Bettina S. Solange die Fed nicht senkt, dürfte der darüber hinaus gehende Senkungsdrang der EZB aber gedämpft bleiben 🙂