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Fragen zum MDAX / Portfolioaufbau

4. Oktober 2025
Peter
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von Peter

Wahre Werte / Vorstellung „Peter“

In den letzten Monaten habe ich regelmäßig mitgelesen. Heute möchte ich mich erstmalig zu Wort melden.

Zu Beginn möchte ich mich kurz vorstellen:

Ich, männlich, 61 Jahre alt, selbständig mit einem kleinen Betrieb, der als Zulieferer für die mechanische Metallbearbeitung im Bereich des Maschinenbaus unterwegs ist.

Seit einigen Monaten investiere ich vorrangig in ETFs zwecks Vermögensaufbau für das Alter.

Mittel- und Langfristig möchte ich das Portfolio für meine Altersversorgung ausbauen.

Meine Grundidee für mein Portfolio setzt sich zur Zeit wie folgt zusammen.

15% Geld + Bitcoin
10% Gold
75% Akten, z.Z. in ETFs

Für folgende ETF-Streuung habe mich entschieden:

– DAX
– MDAX
– EuroStoxx 50
– WordWide ex US
– S+P 500

Da der WordWide ein sehr hohen Anteil von ca. 70% US-Aktien enthält, habe ich mich für die oben genannte individuelle Splittung in WordWide ex US mit der Beimischung von S+P 500 entschieden.

Bei den deutschen Aktien habe ich mich für die beiden Bereiche DAX und MDAX entschieden.

Für die europäischen Aktien habe ich den EuroStoxx 50 genommen.

Im Sinne der Risikostreuung ist aus meiner Sicht die Auswahl günstig. Sehe ist das richtig?

Für die Zukunft plane ich die obigen Positionen nach Möglichkeiten regelmäßig aufzustocken.

Gold und Bitcoin sollen das Portfolio abrunden.

Für ETFs habe ich mich anfänglich entschieden, um mit einer überschaubaren Investitionssumme eine optimale Streuung schnell und einfach zu erreichen.

Da ich über wenig bis überschaubare Erfahrungen verfüge, lese ich hier bei den „Alten Hasen“ mit großem Interesse mit.

Nun zu meiner Detailfrage:

Speziell bei meiner Investition mit dem MDAX habe ich eine mittlerweile zwiespältige Meinung.

Da der MDAX in den letzten Monaten gut verformt hat, leider wieder kräftig gefallen ist, stellt sich für mich die Frage, ob es sinnvoll ist, einen Teil wieder zu verkaufen und anderweitig umzuschichten?

Meine Ursprungs-Kaufentscheidung für den MDAX war, das ich dort eine höhere Kurssteigerung gegenüber dem DAX erwartete. Mittlerweile bin ich nicht mehr davon überzeugt. Vielleicht sehe ich es als „Börsenneuling“ auch zu kurzfristig gedacht.

Sind meine Grundgedanken meiner Portfolioentscheidung auf dem richtigen Weg?

Ich plane in den nächsten 3-5 Jahren das Portfolio für meine Altersvorsorge aufzubauen.

Für Informationsanstöße bin ich sehr aufgeschlossen.

Der ältere Beitrag über „Geldanlage für Senioren“ weckte mein Interesse.

Grüße Peter

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Kommentare

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  • Raimund Brichta sagt:

    Herzlich willkommen, lieber Peter, schön, dass du dich jetzt beteiligst.

    Grundsätzlich kann ich dein Portfolio gut nachvollziehen, wenn ich auch persönlich die Aufteilung in MSCI ex. USA und S. & P 500 nicht für nötig halte. Mit dem MSCI World hättest du beides in einem.

    Und eine Frage habe ich noch zur Position Geld und Bitcoin: wieso fasst du beides zusammen? Der Bitcoin ist doch eine Alternative zum herkömmlichen Geld, eher mit Gold vergleichbar.

    ich würde Bitcoin also zu Gold packen und diese Position dafür aufstocken.

    • Peter sagt:

      Danke für die Begrüßung Herr Brichta,

      mein Hauptbeweggrund für die Aufsplitterung zwischen dem MSCI-World ex USA und dem S+P 500 liegt darin, daß ich selbst den Anteil des USA-Anteils individuell steuern möchte.

      Ich persönlich möchte den hohen USA-Anteil im „normalen“ MSCI-World zur Zeit nicht mitgehen.

      Das mag aus Investionsgründen unbegründet sein, sehe aber für mich den hohen USA-Anteil für ungünstig und unangenehm. Investitionen haben aus meiner Sicht etwas mit Vertrauen zu tun und die jetzige USA-Situation vermittelt für mich kein Vertrauen.

      Aus der Sicht, daß der Bitcoin systembedingt eine begrenzte Menge erreichen kann, ist eine Parallelität zu Gold, weil beide Systeme auch nur eine begrenzte physische Menge erreichen können. Aus diesem Argument kann ich die Eingruppierung Gold / Bitcoin nachvollziehen.

      Das Geldsystem, wie es seit Aufgabe des Goldstandards besteht, steht dann nicht im Einklang mit dem Bitcoin, praktisch sehe ich es als Zahlungsmittel im Sinne von Geld. Daher meine Eingruppierung Geld / Bitcoin.

      Ich kann es nachvollziehen, daß meine Eingruppierung sachlich nach Definition nicht korrekt ist.

      Ggf. müßte ich meine Vorstellung revidieren.

      Gerne höre ich die Meinungen zu Geld / Bitcoin / Gold, auch um die Definitionen besser einordnen zu können.

      Es freut mich sehr, mich hier zu Wort melden zu können, danke dafür.

      • Raimund Brichta sagt:

        „ Das Geldsystem, wie es seit Aufgabe des Goldstandards besteht, steht dann nicht im Einklang mit dem Bitcoin, praktisch sehe ich es als Zahlungsmittel im Sinne von Geld. Daher meine Eingruppierung Geld / Bitcoin.“

        Es stimmt, dass der Bitcoin von Satoshi Nakamoto als Zahlungsmittel konzipiert war. Aber diese Funktion hat er seit seiner Erschaffung nie wahrgenommen. Und wegen seiner Begrenztheit wird er sie aus meiner Sicht auch niemals wahrnehmen können.

      • Michael sagt:

        „Investitionen haben aus meiner Sicht etwas mit Vertrauen zu tun und die jetzige USA-Situation vermittelt für mich kein Vertrauen.“

        Und die Deutschland-Situation vermittelt für Dich Vertrauen, Peter?
        Weil deutsche Unternehmen reihenweise Arbeitsplätze abbauen müssen und insolvent gehen, investierst Du ausgerechnet noch in den MDAX?

        Was sagen der Arbeitsplatzabbau und die ganzen Insolvenzen aus über den Standort Deutschland?

        Fakt ist, die ganze Welt investiert in den USA.

        Es fällt euch aus ideologischen Gründen und/oder des negativen Trump-Framings schwer, objektiv die außerordentlichen wirtschaftlichen Erfolge der Trump-Administration anzuerkennen. Die Welt ex Deutschland denkt und investiert jedoch dort, wo Investitionen gedeihen.

        „Es freut mich sehr, mich hier zu Wort melden zu können, danke dafür“

        Sehr gerne und herzlich Willkommen – wir diskutieren hier durchaus sehr kontrovers, und genau das gehört dazu.

  • Michael sagt:

    Hallo Peter,

    Wie hast Du denn prozentual die folgenden Blöcke gestreut?

    „Für folgende ETF-Streuung habe mich entschieden:

    – DAX
    – MDAX
    – EuroStoxx 50
    – WordWide ex US
    – S+P 500“

    Schau Dir mal den langfristigen Chart, gerne auch die letzten 5 Jahre, des MDAX an – warum hast Du dort investiert?

    Ich gehöre nicht zu den alten Hasen.

    • Peter sagt:

      „Wie hast Du denn prozentual die folgenden Blöcke gestreut?“

      – DAX = 16,9%

      – MDAX = 20,7%

      – EuroStoxx 50 = 30,6%

      – WordWide ex USA = 10,4%

      – S+P 500 = 6,4%

      – Gold 11,6%

      – Bitcoin 3,1%

      Werte abgerundet

      Plan:

      – Beim MDax erwarte ich eine Kurssteigerung, wenn es so kommt, werde ich einen Teil des MDAX-Bestandes verkaufen und den WorldWide ex USA aufstocken.

      – Gold und Bitcoin aufzustocken traue ich mich bei den jetzigen Ständen nicht wirklich, wahrscheinlich werde ich es moderat machen.

      Gold + Bitcoin von 13,7% auf 20%

      MSCI ex USA + S+P500 von 16,8%
      auf 30% durch Aufstockung des MSCI ex USA

      EuroStoxx50 auf 30% halten

      DAX + MDAX von 37,6% auf 20% reduzieren, durch Reduzierung des MDAX und Beibehalten des DAX

      Für mich als Neuling ist es nicht einfach die richtige Anlagestrategie zu finden und zu festigen.

      Ich denke es ist hilfreich in %-Anteilen zu denken und nicht in absoluten Summen.

      • Michael sagt:

        „Beim MDax erwarte ich eine Kurssteigerung“

        Warum?
        Wie viel Prozent pro Jahr Kurssteigerung?

      • Chris sagt:

        Gibt es einen Grund warum Du bei den Aktien so stark europalastig investierst und gar keine Emerging Markets hast?
        Die USA selbst zu gewichten, kann ich sogar nachvollziehen, aber wäre dann nicht besser und viel weniger umständlich einfach den FTSE All World Ex US ETF und dazu einen selbst gewählten Teil USA Aktien? Damit hättest du mit zwei ETFs alles abgedeckt und dein Ziel erreicht.

  • Thomas Lauer sagt:

    Hallo Peter,

    also ich finde Deinen US- Anteil viel zu gering. Nur dort findest Du die mit Abstand besten Unternehmen. Die Aktien/etf-Gewichtung würde ich auf 70% US, 15% Europa inkl Deutschland und 15 % Restwelt ändern.
    Vergleiche bitte einmal die langfristige Kursentwicklung des s&p500 mit dem Dax. Bedenke zusätzlich, dass im Dax die Dividenden mit im Kurs enthalten sind, beim s&p500 allerdings nicht. Meiner Meinung nach ist der s&p500 der mit Abstand beste Index der Welt.

    • Raimund Brichta sagt:

      Es gibt auch einen SMP 500 Index, der die Dividenden enthält. Und nur diesen sollte man bei einem Vergleich mit dem DAX heranziehen. Allerdings muss auch noch die Dollarkurs-Entwicklung im Vergleichs-Zeitraum dazugerechnet oder abgezogen werden.

  • Peter sagt:

    Michael:
    „Schau Dir mal den langfristigen Chart, gerne auch die letzten 5 Jahre, des MDAX an – warum hast Du dort investiert?“

    Ich stecke noch in den „Kinderschuhen“. Da ich erst vor wenigen Monaten eingestiegen bin, hatte ich das Glück zu einem tiefen Preis einsteigen zu können.

    Ich konnte zwischenzeitlich einen Kursanstieg von ca. +9% verzeichnen. Leider steht der MDAX gegenüber meinem Einstiegskurs bei nur noch +2%.

    Ich glaube schon, da der DAX stetig steigt, der MDAX etwas hinterhereilen wird.

    _______
    Michael:
    „Und die Deutschland-Situation vermittelt für Dich Vertrauen, Peter?
    Weil deutsche Unternehmen reihenweise Arbeitsplätze abbauen müssen und insolvent gehen, investierst Du ausgerechnet noch in den MDAX?“

    Ich glaube, daß die Firmen des MDAX sich auf die kommende Wirtschaftssituation einstellen können, wenn Personalentlassungen nötig sind, heißt das nicht, daß die Firmen keine Chancen haben, vielmehr wird sich auf eine reduzierte Geschäftslage eingestellt, mittelfristig und langfristig können dann wieder Gewinne erzielt werden.

    Viel Umsatz, heißt nicht zwingend viel Gewinn. Es ist auch mehr Gewinn erzielbar, bei geringeren Umsatz.

    _______

    Leider hatte ich den günstigen Verkaufszeitpunkt MDAX verpaßt, ich habe nicht auf mein Gefühl gehört.

    Ich werde, täglich beobachten, noch ein wenig warten, bis der Kurs wieder etwas gestiegen ist und dann aus dem MDAX aussteigen. Da ich in der Summe beim MDAX im Plus bin, habe ich noch kein Geld verloren.

    Auch kann ich meinen Anteil an deutschen Aktien so etwas reduzieren.

    Ich denke, am Anfang investiert man in Bereiche (Deutsche Aktien), die man persönlich besser einschätzen kann.

    • Raimund Brichta sagt:

      Wenn ich die Lage einmal charttechnisch einschätzen darf: Danach hat der MDAX das Potenzial, sich auf sein Allzeithoch bei 36.000 Punkten zuzubewegen.

    • Michael sagt:

      Peter, auch ich war vor Jahren sehr DAX-lastig, u.a. auch deshalb

      „Ich denke, am Anfang investiert man in Bereiche (Deutsche Aktien), die man persönlich besser einschätzen kann.“

      Aber kann man das wirklich?
      Warum kannst Du bspw eine Alphabet, Microsoft, Amazon, Johnson & Johnson angeblich nicht / weniger gut einschätzen?
      Und, darf das ein Investitionskriterium sein?

      Ich habe mich davon überzeugen lassen, meine damalige Strategie zu überdenken, und mich von den meisten „deutschen“ Unternehmen getrennt – und den US-Anteil massiv hochgefahren.

      Es reicht ein langfristiger Blick auf die Charts…

      „Leider hatte ich den günstigen Verkaufszeitpunkt MDAX verpaßt, ich habe nicht auf mein Gefühl gehört.“

      „Ich werde, täglich beobachten…“

      Ich empfehle Dir Kostolany’s 10 Gebote und 10 Verbote – wie häufig entdeckst Du Dich wieder?

    • Michael sagt:

      „Ich glaube, daß die Firmen des MDAX sich auf die kommende Wirtschaftssituation einstellen können, wenn Personalentlassungen nötig sind, heißt das nicht, daß die Firmen keine Chancen haben, vielmehr wird sich auf eine reduzierte Geschäftslage eingestellt, mittelfristig und langfristig können dann wieder Gewinne erzielt werden.“

      Ja, wenn überhaupt dann massiv gestutzte Gewinne. Schrumpfkurs. Mit entsprechenden Kursverläufen in den Charts und Depots mit hohem MDAX-Anteil.

      Die Rahmenbedingungen sind und bleiben (!) in Deutschland miserabel, während die Weltwirtschaft – insbesondere die USA – performen.

      • Raimund Brichta sagt:

        Nur mal zur Einordnung für alle:

        In dem Mainstreammedien wird immer wieder behauptet, der MDAX sei sehr Deutschland abhängig und hinke AUS DIESEM GRUND seit Jahren dem DAX hinterher. Ich hab das immer angezweifelt und werde durch eine Aufstellung der DZ-Bank bestätigt: Demnach machen die Unternehmen aus dem MDAX nur rund 25 der Umsätze in Deutschland, also 75 % im Ausland. Glaubt bitte nicht alles, was ihr so täglich hört und lest.

        • Michael sagt:

          „Demnach machen die Unternehmen aus dem MDAX nur rund 25 der Umsätze in Deutschland, also 75 % im Ausland“

          Ja, insbesondere die Unternehmen des MDAX haben aber NOCH einen hohen Anteil an Produktionsstätten in Deutschland, welche insbesondere Dank der sogenannten „Energiewende“ / „Transformation“ nicht mehr konkurrenzfähig produzieren können.

          Und genau deshalb gehen diese sukzessive kaputt – unabhängig davon wo die Umsätze eingefahren werden (welche durch die wachsende Weltwirtschaft ja prinzipiell steigen müssten).

          • Raimund Brichta sagt:

            auf diese Aufstellung bin ich gespannt: prozentuale Verteilung der Produktionsstätten auf, in und Ausland nach DAX und MDAX. Wo hast du die her?

            interessant wäre außerdem: Verteilung der Unternehmen, die gar keine Produktionsstätten brauchen, nach DAX und MDAX.

            Ich bin gespannt auf deine Ergebnisse.

            • Michael sagt:

              „auf diese Aufstellung bin ich gespannt: prozentuale Verteilung der Produktionsstätten auf, in und Ausland nach DAX und MDAX. Wo hast du die her?“

              Wer will diese wissen, und wozu benötigt man eine detaillierte Auflistung, um die relevanten Schlussfolgerungen zu ziehen?

              Peter hat den MDAX thematisiert, und zu dessen Entwicklung habe ich eine klare Meinung.

              Ich habe aber trotzdem mal die Google KI gefragt, u.a.

              „mdax unternehmen anteil produktionsstätten Deutschland“

              …und diese antwortet:

              „Es ist schwierig, den genauen Anteil der Produktionsstätten von MDAX-Unternehmen in Deutschland zu bestimmen, da diese Information nicht pauschal verfügbar ist, aber es ist bekannt, dass der MDAX ein höheres Gewicht an Unternehmen mit starken Umsatzanteilen in Deutschland im Vergleich zum DAX aufweist und daher stärker von einem heimischen Wirtschaftsaufschwung profitieren könnte. Viele MDAX-Unternehmen haben ihren Hauptsitz oder wichtige Produktionsstandorte in Deutschland, was eine starke Präsenz der Produktion im Inland bedeutet.“

              Dabei wird https://www.deutsche-bank.de/pk/sparen-und-anlegen/finanzmarktexpertise/perspektiven-im-fokus/dax-und-mdax-deutsche-aktien-im-fokus.html
              herangezogen. 😉

              „interessant wäre außerdem: Verteilung der Unternehmen, die gar keine Produktionsstätten brauchen, nach DAX und MDAX.“

              Auch bspw eine Lufthansa leidet unter den hohen Energiepreisen und der hiesigen Politik. Einzelne MDAX Unternehmen mögen künftig passabel performen, aber die Summe bleibt mEn ein Underperformer.

              Wer sein hart erarbeitetes Vermögen in einer hohen DAX und zusätzlich MDAX Gewichtung schreddern möchte, anstatt tiefenentspannt in den USA zu investieren (insbesondere in die Infrastrukturunternehmen des 21. Jahrhunderts), kennt meine Meinung.

              Und meine ganz entscheidende Meinung ist, dass der unwiderrufliche Abstieg Deutschlands, dessen Deindustrialisierung etc pp, mit Absicht durchgeführt wird.

              • Raimund Brichta sagt:

                “Wer will diese wissen, und wozu benötigt man eine detaillierte Auflistung, um die relevanten Schlussfolgerungen zu ziehen?”

                ich halte es für sehr relevant, wenn man wissen will, ob MDAX-Unternehmen verhältnismäßig mehr Produktionsstätten in Deutschland unterhalten als DAX-unternehmen.

                „ … aber es ist bekannt, dass der MDAX ein höheres Gewicht an Unternehmen mit starken Umsatzanteilen in Deutschland im Vergleich zum DAX aufweist”

                Diese Weisheit scheint die KI aus dem mainstream zu haben, denn das lesen wir überall. Zahlen dazu liefert die KI aber nicht. Ich hatte vor längerer Zeit übrigens auch schon mal die KI dazu befragt und eine ähnliche schwurbelige Antwort bekommen.

                Wie hoch ist denn nun der deutsche Umsatzanteil bei den DAX Unternehmen? Weniger als die 25 % beim MDAX? Dazu schweigt sich die KI aus.

                “Viele MDAX-Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland”

                Mit dieser Feststellung übertrifft sich die KI selbst, denn dasselbe gilt für den DAX.

                Fazit: Mir kommt es anders als dir nicht darauf an, den Abstieg Deutschlands zu dokumentieren. Ich will nur darauf hinweisen, dass ich die immer wieder zu hörende Begründung anzweifle, der MDAX entwickele sich so schwach, weil er so Deutschlandlastig sei. Bei lediglich 25 % Umsatzanteil kann ich keine besondere Deutschlandlastigkeit erkennen.

                • Aries Eeberg sagt:

                  Ich sehe die Zukunft Deutschlands nicht so negativ. Deutschland hat immer wieder seine Innovationskraft bewiesen. Zum Beispiel, als die japanischen Autos zu Kampfpreisen auf den deutschen Markt kamen, hat Deutschland von den Japanern gelernt – so wie sie von uns – und die Produktionsprozesse verschlankt.
                  .
                  Heute ist die Herausforderung für unsere Autoindustrie ungleich größer. Deutschland muss nicht nur den Technologierückstand zu den Chinesen aufholen, sondern auch auf dem chinesischen Markt erfolgreich sein.
                  .
                  Aber auch, wenn Deutschland einmal die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt sein sollte, ist das kein Beinbruch. Andere Länder leben gut mit den Plätzen weiter hinten. Und man muss auch keine Luxus-Autos bauen. Die sind sowieso schlecht für die Umwelt.
                  .
                  In zwanzig Jahren ist Deutschland vielleicht in anderen Industrien wie der Autoindustrie weltweit führend. … Wichtig ist, dass man sich bewegt und klug ist.

                • Michael sagt:

                  „dass ich die immer wieder zu hörende Begründung anzweifle, der MDAX entwickele sich so schwach, weil er so Deutschlandlastig sei. Bei lediglich 25 % Umsatzanteil…“

                  „Deutschland-lastig“ müsste konkretisiert werden:

                  1) Deutschland-lastig bezogen auf die Umsätze ist weitestgehend irrelevant.

                  2) Deutschland-lastig bezogen auf die Produktionsstätten hingegen von essentieller Bedeutung – Stichwort Energiekosten.

                  Ein gewisser Folker H. untermauert dies stets kompetent und präzise in seinen Ausführungen – schlecht, dass unabhängige Köpfe wie F.H. kaum bzw nicht mehr Gehör finden bei entscheidenden Stellen. Warum eigentlich?!

                  • Raimund Brichta sagt:

                    Klar spielt die Energie eine wichtige Rolle. Das gilt aber auch für DAX-Unternehmen wie BASF etc. Für mich ist die Energie also keine Grund, warum DAX und MDAX in den vergangenen Jahren auseinander gelaufen sind.

  • Aries Eeberg sagt:

    Das Angebot an MDAX-ETFs ist begrenzt.
    .
    Es gibt nur 3 Produkte, die zu empfehlen sind.
    – ishares, 593392, ist mit 0,51% TER recht teuer.
    – DEKA ,ETFL44, liegt mit 0,3 % TER im Mittelfeld. Dies ist der einzige empfehlenswerte MDAX-Anbieter aus Europa.
    – Invesco, A3D7QX, ist mit 0,15 % TER der günstigste und mit 2.4 Mrd Fondsvolumen auch sehr liquide. Das wäre meine Wahl.
    .
    Nicht empfehlen kann ich zwei:
    – Xtrackers, A1T795. Der ist ESG gefiltert und hängt der MDAX-Performance deshalb schon länger hinterher.
    – Amundi, LYX0R1, der nicht replizierend ist.
    .
    .
    Insgesamt habe ich mich nach längerer Überlegung gegen den MDAX entschieden. Sicherlich, sein Aufholpotential ist groß. In der Vergangenheit war er besser als der DAX und vergleichbar mit dem MSCI World. Da hat sich seit 2018 eine Schere gebildet. … Aber, ob und wann der MDAX seine Aufholjagd beginnt, steht in den Sternen.
    .
    Gegenwärtig hat er Anteil an der Schwäche der Nebenwerte weltweit. Deshalb könnte man alternativ auch einen weltweiten Nebenwerte-Fonds wählen, falls man das will.
    .
    Faktorinvestment ist ja eine Sache für sich. Ganz langfristig kann eine Anlage mit Size-Faktor den Gesamtmarkt schlagen. Es kann aber ein ganzes Jahrzehnt geben, wo die Small- und Midcaps schlechter abschneiden.
    .
    Gerd Kommer zum Beispiel hat deshalb seinen Multi-Faktor-ETF, WELT0A, entwickelt, der von den jeweiligen Faktoren im historischen Ablauf profitieren will. … Auch andere Gründe sprechen für diesen ETF. Ich habe davon mal eine Anfangs-Position aufgebaut.
    .
    Zur Grafik:
    MDAX ist schwarz, DAX ist blau und MSCI World ist gelb.

    • Jochen sagt:

      Tja Peter,

      warum kompliziert wenn es auch einfach geht und dazu langfristig mit besserer Performance und weniger Stress.

      Kurzum: konzentriere dich auf max. 3 bis 5 thesaurierende ETF (all world
      ishares und vanguard, ishares S+P) und eventuell noch Kommer sowie Gold. Das mach ich seit vielen Jahren mit 8-9- % p.a. netto.

      Der Zinseszinseffekt macht sich über die Jahre mehr und mehr bemerkbar und Du kannst dich entspannt zur Ruhe setzen.

      Lehn Dich zurück, entspann dich und setz dich zur Ruhe

      • Aries Eeberg sagt:

        Jochen, das ist im Prinzip auch meine Strategie.
        .
        Ich mische nur noch etwas Emerging Markets und Bitcoin bei. Dafür habe ich keinen S+P 500 … Und den Erfolg über die Jahre kann ich nur bestätigen.
        .
        Das gute an der Strategie ist, dass sie beliebig skalierbar ist. Sie funktioniert mit 10.000,- und mit 100.000,- und mit einer Million oder mehr.
        .
        Für die wirklich großen Anlagebeträge habe ich dann noch über verschiedene Fondsgesellschaften diversifiziert. …. Themeninvestment und stärkere regionale Konzentrationen habe ich immer wieder bereut.
        .
        Mein Motto: Keep it simple sweetheart.
        .
        Für den Vollblutbörsianer ist es allerdings schwer, „sich entspannt zurückzulehnen und sich zur Ruhe zu setzen“. Die schwerste Anstrengung dabei ist, nichts zu tun.

  • Aries Eeberg sagt:

    Hier noch ein interessanter Chart: MSCI Europe Small Cap (schwarz) vs. MDAX (blau), DAX (gelb) und MSCI World (lila) ab 2008.
    .
    – Bis 2022 war der MDAX der erfolgreichste Index ! – auch besser als der MSCI World.
    – Der DAX war über weite Strecken der schlechteste Index. Heute liegt er mit den Nebenwerte-Indices gleichauf.
    – Erst ab 2018 ist der MSCI World besser als die europäischen Small Caps. Und erst ab 2022 ist er besser als der MDAX.
    .
    Ich vermute, dass das Ergebnis für weltweite Small Caps ähnlich wäre.
    .
    Auf jeden Fall ist die gegenwärtige Schwäche des MDAX nicht auf die deutschen Verhältnisse zurück zu führen. Vielmehr folgt er dem weltweiten Nebenwerte-Zyklus.
    .
    Da Large Caps und Small Caps historisch nicht so weit auseinander liegen, könnte man mit Fug und Recht auf eine Aufholjagd der Small Caps – besonders der europäischen – spekulieren.

  • Aries Eeberg sagt:

    Hier ein anderer hochinteressanter Vergleich: USA Small Cap (schwarz) vs. MSCI World (blau) und S+P 500 (gelb) (ohne Dividende) ab 2000.
    .
    Die Grafik spricht für sich. Neben der hohen Überperformance der Nebenwerte ist ersichtlich, dass die Nebenwerte seit 2021 konsolidieren. Es müsste doch nur eine Frage der Zeit sein, bis sie wieder anziehen.

  • Aries Eeberg sagt:

    Und noch ein Vergleich. Small Cap weltweit (schwarz) vs. MSCI World (blau) ab 2014.
    .
    Der Chartvergleich entspricht im Wesentlichen dem, was ich über die europäischen Nebenwerte geschrieben habe.
    .
    Fazit: Längerfristig sind Nebenwerte eine ganz heiße Wette.

    • Chris sagt:

      Ein Grund mehr den MSCI ACWI IMI als ETF zu nehmen, der ebenfalls Small Caps beinhaltet. Den Gerd Kommer Ansatz finde ich interessant, bin aber nicht sicher, ob er nach seinen doch etwas höheren Kosten einen deutlich günstigeren ETF auf den MSCI ACWI IMI schlägt.
      Ich glaube ja inzwischen mit ETF Picking wird man langfristig nicht den breit gestreuten ETF schlagen.
      Da bin ich eher davon überzeugt, dass man mit dem Einsatz einer Investitionsreserve (Gold, Cash, Anleihen o.ä.) zu Krisenzeiten (Index fällt um x Prozent -> Verringerung des Reserveanteils und Erhöhung des Aktienanteils) ein reines Aktien ETF Portfolio outperformen kann oder die Volatilität bei ähnlicher Performance verringern kann, was ja ebenfalls sehr viel Wert sein kann.
      P.s. Übrigens hat man am Freitag mal wieder gesehen, dass Bitcoin zwar gerne als digitales Gold gehandelt wird, in allen Krisen der letzten Jahre sich aber nie „goldähnlich“ verhalten hat, sondern eher wie Aktien auf Steroiden.
      Von daher bin ich gespannt, ob es Bitcoin jemals gelingen wird sich Irgendwann einmal davon zu emanzipieren.