von Bernd S.
Ich würde gern mal wieder die Diskussion mehr in Richtung Börse bringen. Mir ist das Ganze zu politisch geworden. Schließlich ist das hier vom Grundsatz her ein Börsenforum. So habe ich es immer verstanden.
Nun kann man aber Börse nicht immer von Politik trennen. Daher würde ich gern eine Diskussion anregen über die Maßnahme der Trump-Administration und der Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft.
Insbesondere geht es mir um die angedachte „Zerstörung des Staates von innen“, wie es Trump gern formuliert. Erste Auswirkungen sehen wir bereits. Es finden massive Entlassungen statt, von denen einige auch Experten für Atom und z.B. Geflügelpest betreffen. Wer weiß, welche crucial player es noch trifft. Einige Behörden sollen auch ganz geschlossen werden. Warum nicht erst Gesetze und Regulieren abgeschafft oder modifiziert und dann das überflüssige Personal abgebaut wird, entzieht sich dabei meiner Kenntnis.
Wenn aber Genehmigungen für Unternehmen für diverse Sachverhalte nicht mehr erteilt werden, weil es entsprechende Gesetze oder Regulierungen noch gibt, kann das aus meiner Sicht schon Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Genauso, wenn der Staat als Ganzes nicht mehr funktioniert oder ins Wanken kommt. Immerhin hat Trump Musk aufgefordert, noch aggressiver vorzugehen.
Mittelfristig steht ja auch noch die Neubesetzung des Notenbankchefs an. Wer weiß, was dann passiert. Und auch die getätigten Äußerungen von Trump und Vance, sich nicht zwingend an Gesetze und Gerichtsurteile halten zu wollen, kann zu Verwerfungen führen.
Wie seht ihr das? Sollten wir diesbezüglich unsere sehr starke Übergewichtung amerikanischer Aktien überdenken?
WICHTIG: Bitte führt hier keine politische Diskussion. Es geht nicht darum, die Trump-Politik sachlich zu bewerten, ob man es gut oder schlecht findet, sondern lediglich die Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft. Die Bitte geht insbesondere an Michael. Dankeschön!
Bernd, die US-Republikaner plädieren für niedrige Steuern und sorgen für niedrige Energiepreise. Gut für US-Unternehmen und somit US-Aktien.
Übrigens werden die Entlassungen überflüssiger Verwaltungsjobs in den USA begrüßt, da es sich in den Augen der US-Amerikaner um TAXPAYERS money handelt. Die meisten US-Amerikaner denken gar nicht in Deine Richtung, sondern an ihren eigenen Geldbeutel.
Perspektivisch niedrigere Schuldenaufnahme heißt perspektivisch auch niedrigere Zinszahlungen.
„Genauso, wenn der Staat als Ganzes nicht mehr funktioniert oder ins Wanken kommt.“
Der US-Staat wird in vielerlei Hinsicht gestärkt, bspw im Bereich der inneren Sicherheit. Gerne kannst Du uns konkrete Anhaltspunkte geben, warum der US-Staat ins Wanken kommen sollte.
Ich bin jedenfalls sehr froh dass ich mittlerweile auch Dank diesem Forum US-Aktien übergewichte – und bleibe voller Freude dabei.
Ich kann mir gut vorstellen das es in einem ähnlichen Muster in den USA abläuft wie in den 1920ern Jahren . Damals wurde von den republikanischen Präsidenten Harding und Coolidge eine Politik praktiziert in der sich der Staat so gut wie nicht in der Wirtschaft einmischen sollte. Es galt der Grundsatz des Laissez-fair Handels. Gleichzeitig gab es extreme Korrutionsauswüchse in der Regierung Harding und wilde Pokerrunden im weissen Haus. Stichwort “ Ohio Gang „.Coolidge dämmte zwar die Korruption etwas ein aber die Nichteinmischung in der Wirtschaft blieb.
An der WallStreet gab es exzessive Auswüchse und natürlich unermesslich reich gewordene Unternehmer wie J.P.Morgen,Vanderbilt,Carnegie,Rockefeller……….
Als Coolidge dann nicht mehr antrat obwohl er noch durfte,(manche sind der Meinung er merkte selbst das diese Politik scheitern musste ) kam der nächste Republikaner Hoover Er sprach davon das Amerika eine glänzende Zukunft vor sich habe und das der Wohlstand weiter steigen werde .Dann kam der Herbst 1929,ich glaube da wissen wir alle Bescheid.
Die MAGA Sprüche jetzt, die Tech Giganten,die Wortwahl der amerikanischen Protagonisten,die steigenden Kurse an der Wall Street,die expansionistische Wortwahl (Grönland,Panamakanal,Kanada…..)
sind meinem Empfinden nach schon ähnlich wie in den roaring Twentys.
Ich kann mir gut vorstellen das die jetzige US Politik schon eine ganze Weile anhält.Sie wird uns wohl erst um die Ohren fliegen wenn die Börsenkurse so hoch bewertet sind das es globale schwere Bösencrachs gibt die das selbe Kaliber haben wie 1929 mit all ihren Nebenwirkungen wie Verarmung und Verelendung
Wie sieht Ihr das?
Ich würde mich über andere Meinungensehr freuen
leider kann ich keine andere Meinung beisteuern. Das deckt sich nämlich genau mit meinem Szenario des Crack-Upbooms bis Ende des Jahrzehnts. Und dann…
Danke an Willi Betz für den Geschichtsrückblick, war mir gar nicht so bewusst.
@Raimund: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du die Entwicklungen in USA beim Schreiben Deines Buches vorhergesehen hast. Sofern die Annahmen und Folgen von Willi Betz zutreffen, würde dann der Crack-Up-Boom unterstützt, d.h. kommt er vielleicht eher als wir uns das alle ausmalen?
nein, die Entwicklung in den USA hat damit ohnehin nur vordergründig etwas zu tun. Es gibt immer Unterschiedliche vordergründige Anlässe. Aber das dahinter stehende Geldsystem bleibt dasselbe.
„Der US-Staat wird in vielerlei Hinsicht gestärkt, bspw im Bereich der inneren Sicherheit. Gerne kannst Du uns konkrete Anhaltspunkte geben, warum der US-Staat ins Wanken kommen sollte.“
Nun, ganz einfach. Indem er nicht mehr funktioniert. Wer das Ziel ausruft, selbigen zu zerstören, der bringt ihn halt nicht nur ins Wanken.
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass der Staat zu viel Personal beschäftigt. Das gilt für Deutschland insbesondere. Aber es gibt eben Grenzen. Wenn wie geschehen „aus Versehen“ Mitarbeiter von Seuchenschutzbehörden und Experten für die Atomsicherheit entlassen werden, würde ich das schon als Problem bezeichnen. Und das sind ja nur einige Beispiele. Wenn das so weitergeht, wer weiß, was noch kommt.
Weiterhin habe ich gelesen, dass jetzt auch Daten wie das BIP (wenn ich das richtig verstanden habe) anders gerechnet werden sollen. Es mag Gründe dafür geben. Aber ich sehe Bestrebungen, dass künftig Zahlen, Daten, Fakten die gegen die Trump-Admin sprechen einfach verzerrt wiedergegeben werden. Die Börse ist aber auf reguläre Wirtschaftsdaten angewiesen. Wenn Vertrauen verloren geht, sehe ich das schon als großes Problem.
Daher nochmal die Frage. Bin ich allein, der ein Risiko für Amerikas Wirtschaft sieht, wenn Trump und Konsorten den Staat zerstören will?
Es wird vor allem die Gewaltenteilung zerstört, in Amerika als Checks and Balances bekannt. Und damit gerät das demokratische System ins Wanken. Früher hießen die jetzigen Vorgänge in den USA Gleichschaltung und Führerprinzip.
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Trump erinnert mich auch an Bismarck.
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Unter Bismarck wurde Deutschland zur Nation. Die Kleinstaaterei wurde beendet, indem alle sich in den preußisch geprägten Nationalstaat einordnen mussten. Bismarck benutzte dabei die demokratischen Institutionen, ohne überzeugter Demokrat zu sein. Er höhlte sie damit von innen aus.
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Sein Vorgehen war durchaus aggressiv, wie er beim deutsch-französichen Krieg 1870/1871 zeigte. Bismarck provozierte den Krieg durch sein Vorgehen. In Folge des Krieges schlossen sich Staaten wie Bayern dem Deutschen Bund an und Elsaß-Lothringen wurde dem Deutschen Reich einverleibt, obwohl es zu Frankreich gehörte. ….
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Das kommt einem doch heute alles wieder sehr vertraut vor.
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Das neue Deutsche Reich wurde mit Macht industrialisiert und setzte alles daran, England und Frankreich zu übertreffen. Zur Jahrhundertwende war Deutschland in vielen Disziplinen wissenschaftlich führend und eine mächtige Industrienation mit einer beeindruckenden Armee.
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Bismarck war Realpolitiker. Sein aggressives Vorgehen verband er mit der Kunst des Möglichen. Ihm ist auch die allgemeine Kranken- Unfall- und Rentenversicherung zu verdanken. Ein größenwahnsinniger Kaiser begann nach ihm den 1. Weltkrieg.
Besten Dank Bernd! Genauso sehe ich das auch, Politik ja, aber immer nur in direktem Zusammenhang mit Börse, Wirtschaft, Finanzmarkt… und nie persönlich mit Kommentaren werden, sondern Argumente vorbringen und begründen.
@Raimund: zu deiner Frage im anderen Beitrag: Meinungsfreiheit im Grundsdatz ja, aber nur dann, wenn man auch nicht Grenzen überschreitet und das heißt respektvoll, Anstand, Werte und keine Hetze über Menschen.
Nun wieder zum Thema:
Politik vs. Börse: Musk dreht durch und schafft sich damit auch nicht viele Freunde. Wir werden sehen. Das Image von Tesla könnte leiden und die Verkäufe der Autos einbrechen, außer die Hardcore Musk-Fans. Boykottaufrufe vor Tesla-Stores. Ich bin eine kleine Mini-Position short auf Tesla gegangen. Das Verhalten von Musk tut Tesla kein Gefallen.
Ich bin US-Aktien untergewichtet und Deutschland, Europa, China übergewichtet. Bisher liege ich in meiner Annahme für 2025 richtig. Es hat bei mir einfach etwas mit Bewertungsgründen zu tun.
Außerdem weiter Big-Invest in Krypto, weil ich darauf setze, dass noch der finale Peak im Bullrun kommen sollte und dann bin ich auch in großen Teilen bei Kryptos allerdings erstmal raus, bis auf kleinere Positionen. Gewinne werden dann gesichert, falls ich welche mache. 😉
Übrigens zu Steuerfreiheit Kryptos: man muss aufpassen. Ich habe ein Produkt von Invesco auf Bitcoin, das nennt sich Physical Bitcoin, da ist auch Bitcoin physisch, aber wenn ich es richtig gelesen habe, kann man sich die nicht „liefern“ lassen, dadurch wurde das Produkt nicht nach 1 Jahr steuerfrei eingestuft, meine Annahme, sondern automatisiert mit Abgeltungssteuer gleich versteuert (analog Produkte von Wisdomtree). Anders sieht es bei den Produkten von Bitwise (früher ETC Group) und ich glaube auch VanEck Produkten aus. Also ganz genau schauen, vorher informieren, wenn man die Kryptos nicht selbst über Börsen kauft, wann wo ist nach 1 Jahr wirklich steuerfrei und was wird mit Abgeltungssteuer/Kapitalertragssteuer versteuert.
sehr wichtiger Hinweis zur Steuer. Eine Alternative sind auch die Kryptos direkt – da ist die Steuerfreiheit nach 1 Jahr Haltedauer garantiert, solange die Bestimmungen nicht geändert werden.
Genau Raimund, allerdings ist Kryptos direkt gar nichts für mich. Auf Kryptobörsen, was ist, wenn sie dort gestohlen werden und auf eine Wallet extern ziehen, dann vergisst man sein Passwort oder sonst funktioniert Technik mal nicht oder oder… mir vieles zu kompliziert einfach. Dann der Nachweis von Dingen fürs Finanzamt usw. Ich nehme nur Kryptoprodukte mit wkn, es wird alles automatisch abgerechnet, ich habe problemlos gleich Nachweise fürs Finanzamt, kann alles belegen usw. … und es gibt ja auch Produkte, die nach einem Jahr steuerfrei. Aber physisch heißt eben nicht gleich steuerfrei, wie ich bisher dachte… es geht eben vermutlich um die Auslieferung, also die Möglichkeit, wie wenn man selbst kauft. Ergo Xetra-Gold ist ja auch nur steuerfrei, weil man sich das Gold liefern lassen könnte. Man besitzt es also im Prinzip echt physisch, nur liegt es eben nicht bei einem.
Die Steuerfreiheit muss garantiert sein nach 1 Jahr, wenn zum Zeitpunkt einer gesetzlichen Anpassung für eine Bestand bereits nach altem Gesetz Steuerfreiheit bestand. Anders sieht es mit Beständen zum Zeitpunkt X kleiner als 1 Jahr aus. Da könnte die Regelung dann auch bereits greifen oder die andere Variante, erst bei Neukäufen ab Zeitpunkt X gilt dann die Regelung.
Es gibt also Positionen in meinem Depot, die werde ich wohl sehr lange nicht verkaufen, weil Steuerfreiheit bereits besteht und da sollte rechtlich keiner mehr ran können. Natürlich kann der Kryptomarkt in paar Jahren völlig zusammenbrechen, Bitcoin kann aber auch vielleicht die 1 Million irgendwann mal erreichen. Also bietet sich für mich an, kleine Positionen steuerfrei im Depot zu halten und zu halten und zu halten… das Geld auch gedanklich abzuschreiben oder irgendwann mal rechzeitig zu verkaufen, wenn man denkt, es ist notwendig… wenn aber die Welt mal völlig Krypto wird und plötzlich sich global rausstellen sollte, Bitcoin ist die Lösung gegen das Fiatgeld… dann möchte ich keine Summen bzw. Preise in Fiatwährung kennen, aber es ist eben trotzdem steuerfrei. Risiko besteht bei meiner Variante, dass das Produkt (wkn) vorzeitig fällig wird und es zur zwangsweisen Auszahlung kommt.
Zur Politik kurz, heute ist ja Wahl… eins ist letztlich schon klar. Es gibt nur vier Varianten für die Politik nach bisherhigen Äußerungen. Große Koalition, Schwarzgrün, beides wird vermutlich nicht reichen… also 3er Bündnis, sprich Kenia. Sollte es die FDP schaffen, könnte auch Deutschland möglich sein. Jamaika ist ausgeschlossen, da Grüne und FDP nicht mehr zusammen wollen.
Andere Möglichkeiten gibt es praktisch nicht, nur theoretisch, da mit AFD, BSW und Linke ausgeschlossen wurde.
Mein Favorit Schwarzgelb kann es auch nicht schaffen und alle anderen genannten Bündnisse oben, kann sich jeder überlegen, was sich wie – vor allem wirtschaftlich – überhaupt ändern wird und kann. Nur um jetzt nicht zu viel Politik reinzubringen, sondern ganz klar mit Blick auf Wirtschaft und Börse. Bin zumindest skeptisch, ob bei den möglichen Regierungsbildungen der größere Wurf für viele Probleme überhaupt gelingen kann. Möglicherweise spielt das in den nächsten Wochen auch der Börsenmarkt.
„ Auf Kryptobörsen, was ist, wenn sie dort gestohlen werden und auf eine Wallet extern ziehen, dann vergisst man sein Passwort oder sonst funktioniert Technik mal nicht oder oder… mir vieles zu kompliziert einfach“
Warum so kompliziert? Mit der Trade-Republic-App geht das viel einfacher 🙂
Raimund, ich bin nicht bei Trade Republic, freu mich aber, wenn viele dort sind, ist gut für Lang und Schwarz und damit auch für mich. 😉
Wie kauft man Kryptos bei TR? Physisch, ich nehme an ja, wo liegen diese bzw. werden verwahrt? Kann man sich diese ausliefern lassen? Sind sie gesichert, gegen Diebstahl? Siehe Ende letzter Woche der Diebstahl auf einer Kryptobörse von ETH mit Gegenwert 1,4 Mrd.
Was ist, wenn man mal von TR weg will zu einem anderen Neobroker? Ich habe gehört, dann ist der Übertrag schwierig bzw. würde wie ein Verkauf steuerlich gewertet. Ist das richtig? Kriegt man von TR automatisch Bescheinigungen, das heißt für FA kann man klar Dinge belegen, wann Kauf und Verkauf?
Das sind Fragen über Fragen. Wenn du bei Lang und schwarz bist, weißt du sicherlich, bei wem TR die Kryptos sammellagert und stellst die Frage nur rhetorische… richtig?
Nein Raimund, echt nicht richtig und nur rhetorisch. Ich weiß das alles wirklich nicht, bin nicht bei TR. Ich bin bei Lang und Schwarz als Aktionär und weiß, dass sie exklusiv für TR die Dinge abwickeln (was zumindest Aktien & Co betrifft) und dass TR aktuell boomt.
Ich komme mit dem Fragen nur, weil du sagtest, Kryptos kann man doch direkt auch bei TR ganz einfach ordern, warum kompliziert… und da kamen mir eben die Fragen, sie müssen ja dann physisch existieren, man die selbst besitzen (zumindest mit Auslieferungsrecht o.ä.), damit eben z.B. auch die Steuerfreiheit wirklich greift. Wie gesagt, ich kenne mich da echt null aus. Ich mach eben Thema Krypto alles über Produkte mit wkn.
Wenn es aber über TR eben ganz einfach alles ist, was ich dir ja glaube, klar, interessiert mich das halt, warum das dort alles so einfach geht und eben Dinge wie Steuerfreiheit auch exisitert bei der Variante.
Kann jemand in Kurzform etwas sagen über Kryptokauf bei TR? Ich brauche es momentan für mich einfach und nachvollziehbar, deswegen ging bei mir Krypto auch erst los, als man damals den ersten ETC auf Bitcoin von der ETC Group über Xetra & Co kaufen konnte. Es war über eine Produkt mit wkn plötzlich einfach, keine Kryptobörse, keine Wallet, nachvollziehbar – auch für FA – einfach wie gewohnt in Analogie zum Aktienkauf.
„sie müssen ja dann physisch existieren…“
Keine Kryptowährung existiert physisch, sondern nur in Form von Bits und Bytes. Diese werden bei Trade Republic sammelverwahrt beim amerikanischen Kryptoverwahrer BitGo. und selbstverständlich gilt dafür die Steuerfreiheit, solange sie eben gilt und von der Politik nicht wieder kassiert wird. Mir hat TR im vergangenen Jahr jedenfalls keine Steuer abgezogen – trotz 50 % Kursgewinn.
Ich habe fix mal über Google recherchiert und zumindest in einem Artikel der Wirtschaftswoche steht die Verwahrstelle bei TR für die Coins wäre BitGo Europe GmbH und dort in einem Offline-Speicher gelagert, der über keine Verbindung zum Internet verfügt, und damit als gesichert gilt.
Es steht explizit zudem, dass man sich die Coins bei TR nicht auszahlen lassen kann, um sie z.B. auf eine eigene Wallet zu transferieren. Jetzt wundert mich aber, wenn bei meinem Invesco Produkt die Coins auch physisch existieren, physical bitcoin, man sich die nur nicht auszahlen lassen kann, warum dort dann aber nicht die Steuerfreiheit greift. Ich nehme an Raimund beim Besitz über TR greift sie, richtig?
Nichtsdestotrotz muss man gerade bei Thema Steuerfreiheit genau hinschauen, ob das wirklich nach 1 Jahr oder doch die Kapitalertragssteuer greift.
„Es steht explizit zudem, dass man sich die Coins bei TR nicht auszahlen lassen kann, um sie z.B. auf eine eigene Wallet zu transferieren.“
Technisch gesehen, werden die Bitcoins niemals auf eine eigene Wallet transferiert. Sie bleiben immer in der Blockchain und. Und nur dort. Eine Wallet ist eigentlich nur eine Art Schlüsselkasten, in dem die Codes aufbewahrt werden, mit denen man über die Kryptowährung in der Blockchain verfügen kann.
Und ja, du hast recht, bei Trade Republic bekommt man keinen eigenen Schlüsselkasten. Das ist mir – und vielleicht auch anderen – gerade recht. Dann muss man sich um sowas nämlich nicht kümmern. Wer allerdings auf einen eigenen Kasten wert legt, der sollte woanders hingehen.
Die Auszahlbarkeit ist bei Gold und Kryptos der entscheidende Punkt für die Steuerfreiheit. Deshalb sind ja auch nicht alle Gold ETCs steuerbefreit.
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So ist jedenfalls mein Kenntinsstand.
Aries, genau… was ich bisher gelesen habe, sind die Dinge (ETP/ETC) von Bitwise (früher ETC Group), Deutsche Digital Assets, Vaneck, 21Shares und Coinshares nach 1 Jahr steuerfrei… Wisdomtree oder Invesco nicht… aber keine Gewähr.
Kurz um, vor Kauf eines Produktes, konkret belesen und informieren. Ich habe mich bei Invesco vom Physical Bitcoin blenden lassen, aber dort wird nur das Zertifikat mit Bitcoin besichert, keine Auszahlungsoption. Da bin ich halt auf die Nase gefallen…
Aber egal, solange ich insgesamt mit Kryptos Geld verdiene, kann ich auch verschmerzen bei einem Produkt mal doch Kapitalertragssteuer zu zahlen… da weiß ich aber wenigstens, für kurzfristige Trades sind die Dinge gut geeignet, wenn man nicht überall auf die Steuerfreiheit spekuliert.
@Raimund: „…die Steuerfreiheit, solange sie eben gilt und von der Politik nicht wieder kassiert wird.“ Genau sie kann kassiert werden, ABER wenn etwas steuerfrei bereits ist, was will die Politik daran ändern?? Es gab doch schon klare Gerichtsentscheidungen, dass rückgängig nichts geändert werden darf.
Weiß jemand wie Herr Merz dazu steht, schließlich kommt er von Blackrock, da sollte er doch gegen harte Dinge Börse sein und ihm sollte es ein Anliegen sein, pro Börse, pro Altersvorsorge, pro Aktien, pro Steuerfreiheit Gold und Kryptos. Die Wiedereinführung einer Spekulationsfrist auf Aktien wird wohl mit der SPD und Esken & Co nicht kommen.
Bisher hat sich Herr Merz bedeckt gehalten in dieser Beziehung. Aber die Steuerfreiheit von Kryptos und Gold ist im Vergleich zur Steuerpflicht bei Aktien ungerecht. Nun könnte man argumentieren, dann macht doch auch die Aktiengewinne wieder steuerfrei. Ich fürchte aber, das Argument, dann macht doch auch Kryptos und Gold steuerpflichtig, findet bei Politikern mehr Gehör.
Raimund, ja das glaube ich auch… und ja, ungerecht. Aber der Joker ist eben, wenn man Dinge schon steuerfrei hat… und gerade bei Bitcoin heißt das für mich für mindestens kleinere Positionen erstmal laufen lassen, mal gucken wie der Bitcoin sein Weg über die Jahre geht…
Oder die Regelung wie bei Abgeltungssteuer damals, alles was vor Zeitpunkt X gekauft, bleibt nach 1 Jahr steuerfrei, für alles nach Zeitpunkt X greift die neue Regelung. Dann hätte alle noch die Entscheidungsfreiheit will ich oder will ich nicht und es trifft nicht die Leute, die ihre Kryptos erst 6 Monate haben…
Ich gehe aber davon aus, dass so ein Detailthema wie die Steuerfreiheit nicht im Koalitionsvertrag behandelt wird. Gibt Wichtigeres…
Aber selbst wenn, glaube nicht, dass eine Regelung vor 1.5. oder 1.6. greift und dann wären meine Positionen fast alle komplett steuerfrei.
Bernd, solche Gedanken wie du hatte ich auch schon – besonders nach dem neuesten Börsenkommentar von CNBC zu diesem kleinen Absturz am Freitag: https://www.cnbc.com/2025/02/20/stock-market-today-live-updates.html
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Ich persönlich halte USA bei etwa 50%. Meine All-World ETFs ergänze ich durch 15% Emerging Markets und zwei dividendenstarkten ETFs. Die haben auch weniger USA und auch nicht die Mag7. Interessanterweise sind diese Alternativen in diesem Jahr bisher am besten gelaufen – neben Gold natürlich.
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Interessant finde ich auch, dass Buffet vor allem Kasse hält und in Japan zukauft.
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Alles Mögliche kann passieren mit den Trumpisten – und auch das Gegenteil. Deshalb mache ich, was ich meistens mache: Nichts.
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Nur bei den Kryptos denke ich daran, meinen Bestand zu verkaufen, soweit er steuerfrei ist. Trotz aller Ankündigungen und der enormen Geschwindigkeit der neuen Regierung haben sie nämlich bisher nichts für die Kryptos getan. Deshalb vermute ich, dass einige große Investoren jetzt ihre Kryptos an die neuen verkaufen und so Kasse machen.
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Was den MSCI World angeht, muss man sagen, dass die Luft nach unten wesentlich größer ist als die Luft nach oben. Eine Korrektur ist eigentlich überfällig. Das ist aber ganz unabhängig vom Weltgeschehen. Die reichlich produzierten Nachrichten liefern eigentlich mehr die Anlässe als die Ursache.
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Überhaupt frage ich mich, was von dem, was wir alles heute zur Kenntnis nehmen müssen, Noise ist und wo die News stecken.
Endlich! Es geht auch mal runter mit den Kursen. Wir bleiben angeschnallt dabei – juhuu 🙌