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Greiffbar – Krimi

15. November 2024
Volker Schilling
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von Volker Schilling

Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?

Komm, süßer Tod

„Und scho wieder is wos passiert.“ Olaf der Rettungssanitäter braust im Einsatz für den Patienten Deutschland über die Ampel hinweg und stellt damit die lebenserhaltenden Maßnahmen der Ampel-Ambulanz ein. Sein Spenderorgan, die Schuldenbremse, gibt nichts mehr her und sein Beifahrer Christian will die illegalen Machenschaften mit dem Spenderorgan nicht weiter unterstützen. Die Patienten, das Volk, sehnen den süßen Tod der Regierung herbei und drängen auf schnelle Einweisung, um ein neues Rezept auszustellen. Klingt doch wie im Roman von Wolf Haas, dem genialen Erfinder des Kommissars Brenner, der so unnachahmlich vom Wiener Kabarettisten Josef Hader im gleichnamigen Film gespielt wird. Bitterböser schwarzer Humor, gepaart mit Wiener Schmäh. Ich habe Ihnen die Trailer in den Überschriften verlinkt. Die Neuverfilmung der Bundesregierung findet jetzt übrigens am 23. Februar statt. Mal sehen, wer in diesem Krimi am Ende auf der Strecke bleibt und welchen Fall es am Wahlabend zu lösen gilt. Bis dahin pfeift die Opposition ein Kirchenlied: Komm, süßer Tod. Oder wie Josef Hader es formulieren würde: „Scheidung ist toll, Scheidung ist super – schwierig ist die Zeit vorher.“ Der zweite Teil der Kommissar Brenner-Verfilmung heißt übrigens:

Silentium

„Was haas´n des?“ „Halts Maul, auf Lateinisch!“ So der Dialog zwischen Kommissar Brenner und dem Hausmeister im bischöflichen Knabenseminar in Salzburg. Im zweiten Teil geht es um die Machenschaften der Hochkultur, die in schäbige Geschäfte verwickelt ist. Die Repräsentanten der US-Zinskultur dagegen gelten als Saubermänner und sind dafür da, die Inflationsmachenschaften in den Griff zu bekommen. Leider ist diese mit gemeldeten 2,6 Prozent in dieser Woche wieder etwas angestiegen. Es verwundert daher nicht, dass auch über weitere Zinssenkungen in 2025 eher Silentium angesagt ist. Zumal der neue Mann an der Spitze mit seinen Zöllen die Inflation weiter befeuern könnte. Am Ende geht es womöglich so aus, wie bei Kommissar Brenner: Der Sieger bleibt ein Verlierer und die Verlierer bleiben obenauf. Noch ist nicht klar, ob der Trump Trade aufgeht, auch wenn aktuell neue Höchststände an den US-Börsen und vor allem beim Bitcoin vorherrschen. Dieser erreichte mit 93.520 Dollar ein neues Allzeithoch, da bekommt selbst Elon Musk Laseraugen. Kommen wir zum dritten Teil:

Der Knochenmann

„Pass auf, ob´s du´s glaubst oder nicht…“, das neue Kabinett des designierten US-Präsidenten ist besser als jede Besetzung eines Filmes. Unweigerlich erinnert mich Trump an „Der Knochenmann“, dem dritten Teil der Kultfilme um Kommissar Brenner. Und sein kongenialer Darsteller hat diesen dritten Teil so großartig zusammengefasst, dass er irgendwie auch die neue Trump-Administration damit beschreiben könnte: „Wir wollten einen Haufen verschwitzter Menschen zeigen, die irgendwie leider zur selben Zeit Dinge probieren, die sich nicht ausgehen, und dann passieren furchtbare Konflikte.“ Besser hätte ich es nicht zusammenfassen können – also den Film. Ab Januar läuft der Streifen in den US-Kinos an, mal schauen welcher der Schauspieler als erster ausgetauscht wird. Vielleicht der neue Justizminister mit kriminellen Erfahrungen oder der Verteidigungsminister mit Moderationshintergrund. Superstar Elon Musk ist im neuen Streifen der „Special Guest“ und gibt seine beste Rolle als Aufräumer in überbesetzten Amtsstuben. Ich kann es kaum erwarten, den neuen Streifen zu sehen. Vielleicht geht es Ihnen ähnlich? Die Wartezeit dahin können Sie sich gerne mit dem vierten Teil der Kommissar Brenner-Serie versüßen. Der Titel würde bestimmt auch einem Donald Trump sehr gefallen: Das ewige Leben.

 

Ihr Volker Schilling

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Kommentare

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  • Michael sagt:

    Volker, woher hast Du all die Zeit sämtliche Filme, Bücher und Serien zu lesen? 😉

    Aber Spaß beiseite, lass uns über Wirtschaft plaudern.

    Hierzulande wird permanent Angst über „Trumps Zölle“ geschürt und die daraus resultierende Inflation.

    Musk fasst einen wesentlichen Punkt der Inflation zusammen, siehe

    https://x.com/elonmusk/status/1856937215483396537

    Und dieser Punkt wird in den USA womöglich SEHR KONSEQUENT angegangen werden.

    Zusätzlich wird via „Drill baby drill“ die Energie deutlich verbilligt werden, eine Hauptursache für die Inflation.

    Ergo erwarte ich eine sinkende Inflation, sobald die Maßnahmen der neuen Administration umgesetzt sind und sukzessive ihre Wirkung entfalten.

    Anstatt Angst und Sorgen empfehle ich Freude und Zuversicht.

    Schaut euch die inhaltlichen und sehr konkreten Policies an und nicht das permanente Bashing in den hiesigen Medien.

    Eine spannende Besetzung ist für mich Robert F Kennedy, der sogar von demokratischer Seite gelobt wird in den USA, siehe

    https://www.foxnews.com/politics/democratic-colorado-governor-commends-trump-nominating-rfk-jr-hhs-secretary

    Denn das Thema „Gesundheit“ ist ein extrem wichtiges!

    • Andreas B sagt:

      Also Michael, die Besetzung der Posten ist im weitesten Sinne ein Desaster… und insgesamt die Auswahl passt halt zu Trump. Du zitierst häufig halt nur aus dem Trump Fanclub… Foxnews, Elon Musk…

      Die Inflation wird in den USA steigen und das allein schon durch die Zölle… sehr viel muss importiert werden… allerdings erwarte ich 2025 in den USA eine Rezession und wenn die Wirtschaft leidet, sind auch eher die Preise rückwärts anstatt aufwärts.

      Wir werden alles sehen und erleben, was unter Trump nun in vielerlei Hinsicht kommt.

      Die Mehrheit hat Trump gewählt, nicht wegen der Person Trump, sondern aus ihren eigenen Ängsten heraus, weil sie sich für ihr eigenes Leben mehr erhoffen, was Trump in ihren Augen eher schaffen könnte als Harris.

      Im Grundsatz ist die Politikwahl hier genauso, die Leute wählen das, wovon sie hoffen, dass es für sie besser wird und weil sie das Gefühl haben, die regierende Politik ist nicht mehr für sie da.

      • Michael sagt:

        Das ist eben Demokratie, jetzt sind die anderen am Drücker und schlagen in manchen Punkten eine komplett andere Richtung ein.

        Konkret wird in den USA die ILLEGALE Migration beendet werden. Das ist ein Paukenschlag!

        Was so toll an ILLEGALER Migration sein soll verstehen Menschen mit einem gesunden Menschenverstand nicht, aber Westeuropa darf und wird dieses Experiment weiterspielen (incl Rechnung und Quittung).

        Was die Inflation betrifft haben wir (Volker, Du, ich, …) unsere Einschätzungen und Szenarien – Prognosen sind eben stets mit Unsicherheit verbunden (siehe bspw meine Wahlprognose 😉). Wiedervorlage in 2 Jahren?

        Es ist doch schön und wichtig, dass wir verschiedene Quellen haben, aus denen wir unsere Meinung bilden können. Oder möchtest Du Einheitsmedien?

        Über sogenannte „Faktenchecker“ wurde versucht die Meinungsfreiheit einzuschränken. Die republikanische Partei hat dieses konkrete Thema im Wahlkampf zur Abstimmung gegeben.

        Die US-Amerikaner haben sich informiert, diskutiert und dann demokratisch entschieden.

  • Michael sagt:

    Richtig oder falsch?

    „The excess government spending is what causes inflation!

    ALL government spending is taxation. This is a very important concept to appreciate.

    It is either direct taxation, like income tax, or indirect via inflation due to increasing the money supply.“

    (Quelle: Elon)

    Eure Meinung?

    • Raimund Brichta sagt:

      I agree, but it can affect different groups of people differently.

      • Aries Eeberg sagt:

        Nein, Staatsausgaben erhöhen nicht zwangsläufig die Steuerlast und auch nicht die Inflation.
        .
        Ausgaben in Infrastruktur und Bildung sind unbedingt erforderlich. Auch Sicherheit, Gesundheit und die Regulierung der Märkte ist eine öffentliche Aufgabe. All das kostet, führt aber dazu, dass in der Gesellschaft Geld verdient wird und sich die Einzelnen persönlich und wirtschaftlich entfalten können. Es fördert in der Regel auch die Gerechtigkeit und die Chancengleichheit.
        .
        Die Ungleichgewichte entstehen, weil wir globale Märkte haben, die nötigen Regulierungen aber nur regional oder national greifen. Deshalb gibt es oben Profiteure der Globalisierung. Es gibt aber auch viele Verlierer. …. Früher lebten die Verlierer in den einst armen Ländern und wir sahen sie nicht. Heute leben die Verlierer auch bei uns und wir sehen sie.
        .
        Die Lösung ist doch eher, dass wir echte Aufstiegschancen schaffen, damit alle Menschen einen Sinn darin sehen, etwas beizutragen.
        Wie sagte Gustav Heinemann: „Wenn jeder Arbeiter sein Häuschen hat, dann findet die Weltrevolution zuhause vor dem Fernseher statt.“

        • Raimund Brichta sagt:

          „Nein, Staatsausgaben erhöhen nicht zwangsläufig die Steuerlast und auch nicht die Inflation.“

          So verstehe ich die ursprüngliche Aussage nicht. Ich verstehe sie so, dass man Staats-Ausgaben entweder mit Steuern oder mit Schulden oder mit Zöllen finanzieren kann. In allen fällen werden die Bürger damit belastet. Das ist auch logisch: Denn der Staat sind ja die Bürger. Sie müssen natürlich für ihre eigenen Ausgaben gerade stehen. Egal auf welchem Wege.

          • Aries Eeberg sagt:

            Nein, Staatsausgaben erhöhen nicht zwangsläufig die Inflation.
            .
            Staatsausgaben, die die wichtigen Staatsaufgaben erfüllen, führen dazu, dass die Menschen in einem Staat überhaupt leben können und Geld verdienen. Wenn die Menschen dann Steuern bezahlen, führt das im Idealfall zu einem für alle funktionierenden Staatswesen in dem relative Gerechtigkeit herrscht. Das hat mit Inflation überhaupt nichts zu tun. Wenn es die Staatsausgaben nicht gäbe, könnte man nicht einmal die Inflation messen!
            .
            Fairerweise muss man sagen, dass Musk von „exzessiven“ Staatsausgaben spricht. Da betritt er natürlich ein weites Feld …
            .
            Staatsverschuldung kann – richtig eingesetzt – zu einer Steigerung der Wirtschaftstätigkeit führen und die Staatseinnahmen erhöhen. Da sind wir dann bei der Diskussion um die Schuldenbremse.
            Bei der hohen Verschuldung der USA führt die Staatsverschuldung auf jeden Fall zu Lasten, die irgendwie finanziert werden müssen. Das sind aber die Staatsausgaben der Vergangenheit, die später bezahlt werden müssen. Besser gesagt werden sie in die Zukunft hinein umgeschuldet und schrumpfen durch Inflation und Wirtschaftswachstum – im Idealfall. Nur die Zinsen sind das Problem. … Da sind wir dann bei Raimunds Spezialgebiet.
            .
            Zölle und die Einnahmen über die Zentralbank können Steuern meiner Ansicht nach auf keinen Fall ersetzen. Sie dienen bestenfalls der Entlastung des Staatshaushaltes. Mit Zolleinnahmen Steuern zu ersetzten, ist Voodoo-Economy. Zölle sind schließlich immer auch Handelsbarrieren.
            .
            Allerdings können die Milliardäre durchaus mit weniger Staat leben und haben ein großes Interesse an einer Reduzierung der Steuerlast. Ihre Imperien sind schließlich wirtschaftlich größer als die meisten Staaten dieser Erde.

            • Raimund Brichta sagt:

              Mit ging es um die Frage, wer steigende Staatsausgaben zu schultern hat. Und das ist in jedem Fall der Bürger. Entweder über höhere Steuern oder über höhere Zölle oder über höhere Schulden. Das ist doch Fakt, oder sehe ich das falsch?

              Ob daraus eine höhere Inflation folgt, entscheidet sich dann erst in einem 2. Schritt.

              • Aries Eeberg sagt:

                Raimund, du bist der Ökonom.
                .
                Meine Meinung: Ja, der Bürger muss bezahlen. Aber er hat auch etwas davon. Das ist eine Win-Win-Situation und keine ungebührliche Belastung. Das muss man doch immer zuerst sagen.
                .
                Wenn Steuereinnahmen verschwendet werden oder in die Taschen der Milliardäre wandern, wankt natürlich der Gesellschaftsvertrag.
                .
                Wenn man die Steuerlast als Hauptproblem darstellt, diese für die Inflation verantwortlich macht und die Illusion nährt, durch Zölle könnten sie sich senken lassen, ist das Volksverdummung.

                • Raimund Brichta sagt:

                  „Wenn man die Steuerlast als Hauptproblem darstellt, diese für die Inflation verantwortlich macht …“

                  Ich glaube, Steuererhöhungen macht niemand für die Inflation verantwortlich. Auch Musk nicht. Sofern es sich nicht um Verbrauchsteuern handelt, zum Beispiel die Mehrwertsteuer, ist ja auch eher das Gegenteil der Fall. Einkommensteuern zum Beispiel senken eher die Nachfrage, weil sie das Portmonee belasten. Das wirkt sogar der Inflation entgegen.

                  Meiner Einschätzung nach spricht Musk eher die Staatsquote an, also den Anteil der Staatsausgaben am gesamten BIP. Diese ist allerdings in Deutschland und anderen europäischen Ländern weitaus höher als in den USA. Sie scheint mir deshalb nicht das größte Problem in den USA zu sein.

                  • Michael sagt:

                    1) Jepp, „EXCESS government spending“.

                    Alle Ausgaben kommen auf den Prüfstand und werden hinterfragt. Und das ist gut so – eine Vorgehensweise, die in jedem privatwirtschaftlichen Unternehmen und vernünftigen Haushalt üblich ist.

                    2) Die Energiekosten massiv senken ist der zweite große Pflock, um die Inflation (und Lebenshaltungskosten) in den USA nachhaltig zu senken.

                    3) weitere US-Zölle sind zunächst einmal ein Druckmittel – Ergebnis offen.
                    Die ersten beiden Punkte werden mEn jedoch konsequent angegangen werden in den USA. Gut für US-Amerikaner, ich freue mich für sie.

    • Aries Eeberg sagt:

      Inflation zu senken ist ja ganz einfach. Man muss die Grenzen für Waren öffnen, um durch freien Handel die Vorteile der globalen Arbeitsteilung zu nutzen und in der eigenen Wirtschaft durch hohe Zinsen für eine Rezession sorgen, damit die Nachfrage nachlässt. Dann sinken die Preise und die Inflation ist besiegt.
      .
      Aber so stellt es sich das Volk nicht vor. Die Menschen wollen bei steigendem Wohlstand niedrige Preise. Das geht aber nur, wenn sie fleißig sind, ständig lernen und Vernunft bewahren.
      .
      Wer sich dick und fett frisst, mit Waffen durch die Gegend läuft und sich den Wettbewerb durch aufstiegs-hungrige Migranten vom Leib hält, wird so oder so den eigenen Niedergang erleben.