von Jochen
Ein deutscher Staatsfonds (DSF) etwa nach norwegischem Vorbild wäre nach Meinung vieler Ökonomen eine gute Sache. Damit gäbe es eine zukunftsorientierte Beteiligung der Deutschen am Produktivermögen der Welt, vorausgesetzt:
1) das Regelwerk (Satzung) muss sicherstellen, dass der Einfluss der „Politik“ herausgehalten wird, also keine Politiker, Finanzminister, auch nicht indirekt über KfW o.ä. im Management oder Aufsichtsrat.
2) absolute Transparenz: monatliche Veröffentlichung der Bestände (wie Norwegen)zur Vertrauensbildung.
3) Steuerfreiheit für den DSF, Kosten (TER): 2,450 an die Buba und sodann Abtretung an den DSF wäre möglich, aber gaaanz langsam ( 1 bis 2 % p.a.?), sonst gibt es einen Aufschrei.
Der Finanzminister könnte ein Startkapital p.a. dem DSF zur Verfügung stellen (z.B. anstelle des heutigen Entwicklungsetats…). Michael würde sagen: „kann weg, wir sind selbst Entwicklungsland“.
Jeder Bundesbürger könnte beim DSF ein Unterdepot einrichten und steuerfrei ansparen wie in einen Wuasi-ETF (mit Referenzindex DSF) mit einem ab 65. Lebensjahr auszahlbaren steuerfreien Guthaben. Depotzuführungen wahlweise auch anstelle der Rentenversicherungsbeiträge. Beamte sind ein Sonderkapitel.
Wenn man nur wollte…. hätte der DSF nach 10 Jahren einen Kapitalstock von geschätzt min. 1,2 Billionen Euro…
Wie ist Eure Meinung ?
Gute Idee! Im Fonds sind dann unsere WahrenWerte, und die WW-Community bestückt den Anlageausschuss.
Create Longterm Value!
Leider ein paar Druckfehler.
Korrektur zu 3):
„…TER 1 Billion Euro, die heute quasi nix wert sind, unbesichert, ohne Fälligkeit und unverzinst) könnten vermindert werden durch Kauf von z.B. Wahren Werten in I, F und E mittels Kreditaufnahme der Buba ( Hermes, L´Oréal, LVMH, Air Liquide,etc.)
Entnahmen sollten für 10 Jahre nicht möglich sein, danach sollte nur ein Teil der jährlichen Erträge (1 bis 3 %) an den Finanzminister ausschließlich für Investitionszwecke ausgeschüttet werden. Der Rest könnte den Unterdepots eines jeden Bundesbürgers gut geschrieben werden. So entstünde allmählich eine kapitalgedeckte neue Rentenreform.
Als Vorsitzende des Aufsichtsrates schlage ich Raimund und Volker als Doppelspitze vor.
Der Unterschied zu Norwegen ist, dass die Norweger ihren Staatsfonds aus den Überschüssen der Volkswirtschaft füttern. … Deutschland müsste ihn mit Schulden finanzieren. Davon wird jedem Geldanleger aus gutem Grund abgeraten.
.
Das Altersvorsorgevermögen für die Bürger könnte man doch viel einfacher wie in den USA regeln (401k). Dort kann man steuergünstig in selbstgewählte Anlageprodukte wie Aktien, Fonds oder ETFs sparen und diese nach 65 nach Bedarf aufbrauchen. Jeder ist hier für seine Auswahl selbst verantwortlich. … > einfach einen kostengünstigen ETF auf ACWI oder All World nehmen!
>>> https://www.finanzkueche.de/blog/das-rentensystem-der-usa-der-401k-als-heilsbringer
Genau, es könnte wie 401k in U.S. funktionieren oder wie in Schweden, wo die Leute in öffentlich gemanagte Fonds investieren. Ich wäre fürs Schweden-Modell mit den WahrenWerten als Zielfonds 😂
Die deutschenTarget2 Forderungen von heute ca. 1 Billion Euro, sind heute unbesichert, unverzinslich und ohne Fälligkeit quasi „nix wert“ und resultieren aus Überschüssen des Staates und könnten zur Alimentierung des DSF eingesetzt werden.
Kosten = 0, da Verrechnung im Target- System. Also keine Schuldenfinanzierung.
Zwei Fliegen mit einer Klappe.
401 k analog wäre daneben natürlich auch schön, erheblich besser als das Lindner- Modell.
Ahoi Aries,
401 K ist in USA schon ab 59,5 Jahren zu verfrühstücken. Allerdings sind dort irgendwann Steuern fällig, entweder vor Einzahlung oder bei Entnahme.
Bei dem DSF wäre alles steuerfrei! Auch Auszahlungen ab 65.
Die Target2 Forderungen der Bundesbank sind Volksvermögen und resultieren aus früheren „Exportweltmeister“ Überschüssen.
Daher sollten diese nicht verschenkt, sondern durch Verrechnung der Aktienkäufe des DSF im Targetsystem genutzt werden. Daniel Stelter hat das in seinem Blog dezidiert dargelegt.
Die Target-Lösung wäre allerdings auch ne Art Kredit: Ein Kredit AN die EZB bzw. die dahinter stehenden Schuldnerländer. Diese Forderungen könnte notleidend werden.
nee, Raimund…. die Target2 Lösung wäre eine reine Verrechnung der bestehenden ( und per heute nicht werthaltigen) Buba Forderungen.
Allerdings dürften keine deutschen Aktien gekauft werden, sondern solche im EU- Ausland. Nur so käme es zu einer Verminderung des Saldos. Bei solchen Aktienkäufen von 100 Mrd. p.a. x 10 Jahre wäre statistisch betrachtet das heutige Ausfallrisiko vom Tisch.
Hmm… die Buba-Forderungen sind doch auch wie ein Kredit, einer der ausgegeben wurde. Wenn also die Forderung notleidend wird, hat der Gläubiger ein Problem und kann seine Forderung abschreiben. Die Frage wäre in diesem Fall, zu wessen Lasten diese Abschreibung ginge …
Ja, heute sind die zugunsten der Buba bestehenden Target2 Salden wie ein unverzinslicher, unbesicherter Kredit derselben ggü. Italien, Frankreich etc. anzusehen. Die EZB ist „nur“ eine Verrechnungsstelle.
Wenn nun die Buba Aktien im EU-Ausland kauft, wird der Kaufpreis via EZB im Target2- System verrechnet und der Saldo vermindert sich entsprechend.
Wenn alles beim Alten bleibt, trägt die Buba und damit Deutschland das volle Ausfallrisiko. Wenn z.B. Italien austritt und uns eine lange Nase zeigt, wären rund 500 Mrd. Euro abzuschreiben – ätsch…
Aber wenn die Buba die Aktien kauft, gehören die der Buba und nicht den künftigen Rentnern. Außerdem halte ich das Euro-Ausland (und dort vermutlich die Länder, an die die Buba die Target-Forderungen hat) für kein sinnvolles Anlageuniversum. WahreWerte fallen damit raus. Der Plan scheint nichtviel zu taugen.
Es bleibt festzuhalten:
1) heute ist der Wert der Target2- Salden der Buba iHv. ca. 1,1 Billionen Euro nahezu wertlos, da unbesichert.
2) Der Kauf von Aktien im EU-Raum vermindert die Salden und erhöht das Vermögen der Buba. Die Schweizer Nationalbank kauft übrigens auch solches.
3) Das Volumen des Aktienmarktes in F beträgt ca. 1,5 Billionen Euro p.a., in Italien ca, 1,2 Billionen, In Spanien 0,4 B.
Allmähliche Aktienkäufe der Buba fallen da nicht sehr ins Gewicht. Ob diese werthaltige Anlagen darstellen wäre zu untersuchen, aber eine LVMH ist allemal besser als eine wertlose Target2 Forderung.
4) Nach Abtretung durch die Buba an den bei ihr angesiedelten DSF als Sondervermögen „gehören “ die Aktien diesem Fond, aber nicht den „Rentnern“. Diese bekommen nach 10 Jahren Ansparphase lediglich Erträge aus Dividenden etc.auf ihre separaten Depots beim DSF eingebucht.
Die Frage ist, ob das rechtlich geht, wie sich das der Herr vorstellt: Die Buba kann ausländische Aktien auch im Inland kaufen, ohne dass es sich auf die Targetsalden auswirkt. Sie müsste die Aktien also bei einer ausländischen Einheit kaufen, die kein Konto bei der Buba hat, sondern nur bei einer Targetsaldo-Schuldner-Zentralbank. Wenn aber diese Einheit entsprechende Gegengeschäfte mit Deutschland tätigt, die den Targetsaldo wieder steigen lassen, wäre nichts gewonnen, der Targetsaldo bliebe gleich.
Außerdem müsste es egal sein, in welchem Land die AG, deren Aktien die Buba kauft, ihren Sitz hat. Das könnten auch deutsche, chinesische oder amerikanische Aktien sein. Es kommt beim Targetsaldo ja nur auf den Zahlungsverkehr an.
Am besten ist es, du oder der genannte Herr, rechnest (rechnet) uns mal ein entsprechendes Beispiel mit den erforderlichen Buchungen in den involvierten Bilanzen vor.
Nee, Raimund…. nicht Käufe im Inland. Klar , dass das keine Auswirkungen auf die Salden hat….
Die Salden entstehen erst durch grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb des Eurosystems. Wenn Buba Aktien in Italien kauft, entstehen Verbindlichkeiten/ Forderungen zwischen den beteiligten Zentralbanken, also zwischen der
Banca d´Italia und der Buba, und die „Zahlung“ der Buba wird über das Target2-System ( EZB) abgewickelt/verrechnet. Klar geht das rechtlich – ist so vorgesehen in den Verträgen.
Aber das Target2 Thema ist nur ein Teilaspekt
für die Idee des DSF… würde auch ohne umsetzbar sein, dann eben nur eine Fliege mit einer Klappe.
„ Wenn Buba Aktien in Italien kauft, entstehen Verbindlichkeiten/ Forderungen zwischen den beteiligten Zentralbanken, also zwischen der
Banca d´Italia und der Buba, und die „Zahlung“ der Buba wird über das Target2-System ( EZB) abgewickelt/verrechnet.“
Dann muss der Verkäufer in Italien sein. Wenn die Aktien an der Börse gekauft werden, kennt man den Verkäufer im Voraus aber gar nicht. Theoretisch könnte der auch in Deutschland sitzen oder in einem anderen Land, das nicht am Target System hängt. Zudem ist es für diesen Fall unerheblich, ob die gekauften Aktien, italienische deutsche oder amerikanische sind.
Mir Scheint die Target Idee, also noch unausgereift zu sein. lass uns bei einem Fonds bleiben, der das Geld der künftigen Rentner in Wahre Werte investiert. Da sind wir uns einig.
„kennt man den Verkäufer im Voraus aber gar nicht“ Grundsätzlich ist das so. Ist das immer so…u. wenn es auch anders geht (Käufer bekannt) könnte dann der Jochenplan klappen?
keine Ahnung, die Sache mit der einfachen Verrechnung gegen Targetsalden bedarf jedenfalls der näheren Prüfung. Habe dazu leider nicht die Zeit momentan. Wenn sich von Euch jemand drum kümmern könnte, gerne …
Ist egal, wer der Verkäufer ist. Entscheidend ist “ aufm Platz“, d.h. wo wird gekauft. Der Zahlungsstrom erfolgt zwischen den beiden Zentralbanken unter Verrechnung im EZB- System. Im übrigen kann der DSF die nicht der Satzung bzw. den WW entsprechenden Aktien sofort in solche umtauschen.
nach meiner Kenntnis stimmt das nicht ganz. Denn wenn der Verkäufer zum Beispiel in Deutschland sitzt, wird das einen entgegengesetzten Zahlung-Strom auslösen.