von Raimund Brichta
Das ist interessant: In den USA ist die durchschnittliche Haltedauer von Aktien in den vergangenen Jahrzehnten in sich zusammengefallen. In der sechziger Jahren lag sie noch bei 8 Jahren, jetzt liegt sie nur noch bei einem knappen halben Jahr. Das geht zumindest aus einer Reuters-Analyse von Daten der New Yorker Börse hervor, über die MauldinEconomics berichtet.

Auf ein ähnliches Ergebnis kommt Statista für den weltweiten Aktienmarkt.
Als Gründe dafür werden genannt:
• Der Einfluss von Privatanlegern ist immer größer geworden und wird in den nächsten Jahren vermutlich weiter zunehmen.
• Der computergestützte und automatisierte Aktienhandel macht es leichter, kurzfristig zu agieren. Extremster Auswuchs ist bekanntlich der Sekundenhandel der Hochfrequenz-Trader.
Für Privatleute mit längerem Atem sollte das eigentlich eine gute Nachricht sein. Mit ihrer Ausdauer dürften sie in den kommenden Jahren all die Kurzatmigen ausstechen können. Vor allem, wenn sie die richtigen Aktien dafür haben, etwa wahre Werte 😀
Und wie lange haltet Ihr Eure Aktien?
Vanguard All World. Buy and hold forever.
Nichts ist “ für immer “ Mate R.
Ich habe eine Aktienquote. Manche Aktien haben bei mir mittlerweile das Prädikat „unverkäuflich“.
Und ich befolge Kostolany.
Früher kurzfristiges Traden, welches sich im Nachhinein als schlechtere Option herausgestellt hat.
Gelegentlich nutze ich Sell Offs wie bspw der Chinacrash im März diesen Jahres, und verkaufe dann einen Teil wieder mit Gewinn.
Ideologie und stures Buy and Hold halte ich für sinnfrei.
“ Ideologie und stures Buy and Hold halte ich für sinnfrei. “
Applaus, Michael !!!
Meinem Naturell nach bin ich ein Buy-And-Hold-Investor.
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Das tue ich in der Regel in den großen Indices. Manchmal wechsel ich aber die ETFs, wenn sich die Indices weiter entwickeln. (z.B. MSCI World in ACWI) Ich wechsel auch, wenn sich Investment-Gesellschaften disqualifizieren. Neuerdings füge ich auch Faktor-ETFs bei mit den Faktoren Qualität, Momentum oder Small Cap. Das hat sich besonders in der gegenwärtigen Krise bewährt. Und ich halte replizierende ETFs verschiedener Gesellschaften wegen des Emittenden-Risikos.
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Veränderungen nehme ich vor allem bei der Gewichtung der Positionen vor.
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Mittlerweile ist aber der Steuergesichtspunkt auch wichtig. Trotz aller Verluste dieses Jahr bin ich ich bei vielen Positionen doch sehr im Plus. Da nutze ich schon mal das, was ich mit Verlust verkaufen will, um anderswo Gewinne zu realisieren.
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Wenn ich mal einzelne Aktien kaufe, halte ich sie nicht lange. Das ist mir zu unsicher. Dafür bin ich nicht der Typ.
Das liegt an der zeitgleich angestiegenen Volatilität. Diese verleitet zu kurzen Halteperioden. Und die Vola kommt durch die Geldflut. Verknappe diese, sinkt die Vola, steigt die Haltedauer.
Ich halte es wie Waren Buffet.
Langfristig, Branchen und Länderstreuung (nur gefestigte Demokratien), keine Zykliker.
Und wen freut es? Die Broker 😆
Meine längsten Aktien halte ich seit 99/00. Ich bin 1998 18 geworden, recht viel länger geht nicht, und habe in dieser Zeit wirklich sehr viel mit gemacht. Aber Herr Brichta weiß das, er war damals schon Moderator.
naja Daytrading ist halt im Kommen, dazu kommen noch die ganzen Glücksjäger – und nein damit meine ich nicht nur einzelne Leute, sondern auch Spekulanten wie Cathy Woods.
Ich habe Microsoft seit 1998, P&G seit 2005, Swiss Re seit 2002, Novo Nordisk seit 2008, sind alle sehr gut gelaufen, auch wenn sie schon mal noch höher standen. Kommt aber wieder, mit Microsoft mussten wir 14 Jahre warten bis wir unseren Einstand wieder hatten, aktuell über 600% Zuwachs. Je länger ich das so mache umso ruhiger bleibe ich bei Turbulenzen.
Buy and hold. Und irgendwann vererben.
Vererbung kann teuer werden für die Erben.
Rechtzeitig Gedanken machen und über eine Schenkung nachdenken…
Casino Royal?
solange der Trend intakt ist
Es ist ja auch heute leichter den Kurs in Milisekunden durch gezielt gestreute Gerüchte zu beeinflussen. Bevor das Dementi kommt zu den selbst initiierten Vorwürfen da muss man die Derivate doch schon wieder los sein.
Wenn ich mich entschieden habe bleibe ich dabei, bis ich sehe, dass es wirklich nichts mehr wird.
Sonst behalte ich meine Anlagen gerne lange.
“ Wenn ich mich entschieden habe bleibe ich dabei, bis ich sehe, dass es wirklich nichts mehr wird. “
Wie erkennst Du das? Welche Kriterien sind Dir besonders wichtig? Oder meinst Du damit rechtzeitig, bevor die wertlos verfallen, wegen Deiner Steuer, Tabea !?
Die Standard/Dividendenwerte (Dte. Telekom usw.) langfristig, Momentumwerte eher kurzfristig, 5 – 10%, des Gesamtengagements.
Die optimale Haltedauer bei Aktien hängt von der Trading System Type und – natürlich – den Exit Regeln ab. Grundsätzlich verpufft die Wirkung des Entrys aus statistischer Sicht nach wenigen Bars. Für das Traden ist daher eine eher kurze Haltedauer fachlich sinnvoll.
Wow, Thomas V.
@ Raimund
Bei roundabout 8200 +- 5/10% werde ich mit 50% einsteigen. Avisierte Haltedauer knapp ein Jahr. –
Apropos Raimund, meines Wissens hast Du hier einmal Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel bezeichnet … welche Werte sollen das denn bitteschön sein? Die der Betrüger vielleicht ?!! *räusper*
Lies hierzu bitte dies :
Sandra Navidi, BeyondGlobal
„Krypto hat keine praktische Anwendung außer Betrug“
Lies bitte genau, Lies: Ich hatte geschrieben, dass Bitcoin nie eine richtige Währung, also Geld, sein kann, weil Geld drei Funktionen erfüllen muss:
• Tauschmittel
• Wertspeicher
• Recheneinheit
Funktionen 1 und 3 scheiden aus wegen der starken Wertschwankungen. Bleibt also nur noch die Funktion als Wertspeicher für jemanden, der diese Wertschwankungen ertragen kann. Der Wert des Bitcoin wird ohnehin nur in den Köpfen der Menschen gebildet. Das ist bei anderen Wertspeichern übrigens ähnlich.
“ Der Wert des Bitcoin wird ohnehin nur in den Köpfen der Menschen gebildet “
Richtig Raimund, es ist der Gedanke, der zählt …
Das beobachten wir auch im Museum: Ist das Kunst oder kann das weg?
J. Beuys, die Fettecke u. die Reinigungskraft…..
“ Das beobachten wir auch im Museum: Ist das Kunst oder kann das weg? “
Also Raimund, mit Verlaub Du bist echt eine coole Socke …
Hund sans scho, diese Wirtschaftsjournalisten
Cool oder nicht cool – ist es so?
Oha „8.200“ ….ist schon wieder bald Verfallstermin? Klasse Forum…. ersetzt meine Wiedervorlage
Lieber Peter, Deine Einlassungen lassen erkennen, für Dich sind die 8200 im Dax ganz offensichtlich kaum vorstellbar.
Kann gut sein – kann schlecht sein
Ich würde mit Dir gerne eine Schampuswette machen: Eher geht der DAX auf 18.000 als auf 8.200. Welcher von beiden Ständen zuerst eintritt, gewinnt.
Top, die Wette gilt?
Wer wettet, der betrügt, aber im ernst Raimund, natürlich liegt der Dax viel näher an den 18000 als an den 8200 +- und wenn der das ATH knackt ist der schnell bei 18000 …
Allerdings ist das fuer jemanden wie mich, der klar perspektivisch denkt, irrelevant.Der Dax wird in meinen Zielbereich mit ganz hoher Wahrscheinlichkeit eintauchen. Das ist nun einmal die erste richtig große Unterstützung. Mir ist es grad egal, wann das soweit ist. Allerspaetestens bei der nächsten richtigen Krise halt …
Schade, also keine Wette …
„Mir ist es grad egal, wann das soweit ist. Allerspaetestens bei der nächsten richtigen Krise halt …“
Auch dazu ein kleiner Einspruch: Das hängt ganz davon ab, auf welchem Niveau die nächste große Krise startet. Unbestritten ist, dass in einer solchen locker eine Halbierung drin ist. Würde die Krise also bei 16.000 starten, wären 8.000 gut möglich. Startet sie aber erst bei 20.000 oder 30.000, wird es immer schwieriger, Dein Ziel zu erreichen.
Aber immerhin halte ich schon mal fest, dass Du auch zuerst 18.000 für möglich hältst, auch wenn das perspektivisch für Dich irrelevant ist 😉
Vor zwei Monaten, in der Nähe der Tiefststände, klang das noch ganz anders von Dir. Da schriebst Du, die 8.200 seien wie eine Gravitation. Und:
„Die Gruende fuer meine Ueberzeugung sind nicht in meinem Bauch zu finden. Die FED hat realisiert sie ist iwo zu spaet dran, doch fuer eine Notenbank ist es nie zu spaet fuer eine Korrektur der Einsichten.Das findet gerade statt.“
Wenn die Fed tatsächlich der Grund für die Gravitation wäre, könnte es vorher nicht noch auf 18.000 gehen, oder? Oder ist es doch nicht die Fed, sondern ist es doch Dein Bauch?
Apropos FED Raimund, Jay undoder die Maerkte haben sich da jetzt offenbar so etwas zurechtgelegt. Im Dezember ein halber Punkt, dann noch einige Viertel und stopp in der Hoffnung, das reicht um der Welt 3% US Inflation als angemessen zu verkaufen.
Die US Märkte preisen das gerade massiv ein.
Kann gut gehen – kann schlecht gehen.
Was, wenn sich die US Inflation bei 3,5, bis 4% als störrisch erweist. Dann muss Jay entscheiden, ob er das ohne dass die FED Schaden nimmt als die neue heile Welt verkauft oder den Zins von 5,25% aus weiter erhöht. Viertelpunkte werden in dem Fall nicht langen und in der Folge dessen werden US Anleihen richtig attraktiv.
Und was Deine Zahlenspiele anbelangt, darf ich Dich daran erinnern, der Dax ist schon einmal von 8200 auf 2100 gefallen. Deine 30.000 unterstellt, gesetzt der Fall, nur mal angenommen auch von da aus sind 8200 +- nicht undenkbar.
Denken wir nur an die Bewertungen in USA. Witwen – und Waisenwerte mit dem 4 oder 5 fachen Umsatz bewertet.
Fallen Dow und S&P, dann fällt der Dax.
Egal was hier so ist.
16.200, 17800 mir ist alles recht, dann denke ich über’s shorten nach … unter Umständen auch etwas frueher … immer gedanklich flexibel bleiben !
Derweil kaufe ich den Fischern hier morgens ihren frisch gefangenen Fisch ab und bereite mir den am Strand zu. Es gibt wirklich schlimmeres auf der Welt als das.
Das halte ich für die bessere Geldanlage: Immer wieder frischer Fisch statt immer wieder frisches Shorten.🐟
Ach so, wie geht es Euch? Wäre für Euch „DAX 18.000“ auch „perspektivisch irrelevant“?
Der DAX ist ja sehr überzeugend in eine neue Zukunft gestartet. Maßgeblich sind zwar die US-Indices, aber der DAX-Anstieg hat auch etwas zu bedeuten. Vielleicht ist Deutschland ja inzwischen so abgeschrieben, dass es inzwischen zu einer Kaufgelegenheit geworden ist. Zumal die deutschen Firmen von den besseren Rahmenbedingungen anderswo mit profitieren.
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Ich habe auf jeden Fall für meinen Freund LEG gekauft und Biontech aufgestockt. LEG ist stark übertrieben gefallen und Biontech ist ebenso sehr günstig und weckt einige Fantasie. Eigenkapital ist bei beiden reichlich vorhanden.
Es gibt sehr gute internarionale Werte im DAX. Aber auch Verlierer. Deshalb ist der DAX Stand weniger relevant.
@Raimund“ Ich erinnere Dich an Deine negativen Kommentare zur DAX Performance und bin deshalb überrascht, dass Du den DAX verhältnismäßig häufig thematisiert.
Think global!
Klar, der S&P 500 ist – vor allem für unsere wahren Werte – um ein Vielfaches wichtiger. Dennoch nehmen User hier immer wieder auf den DAX Bezug, zum Beispiel Lies im zitierten Gravitations-Beitrag vor 2 Monaten. Deshalb, und weil der DAX nun mal das deutsche Börsenbarometer ist, sei es mir erlaubt, ihn ebenfalls öfter zu erwähnen.
Erlaubt sei Dir alles, ist ja auch Dein Revier.
Wir müssen aber nicht ständig die Lies’chen Prophezeiungen besprechen.
Als erzieherische Maßnahme eher das Augenmerk auf den S&P 500 lenken. Andererseits haben manche DAX-Zykliker noch schönes Aufwärtspotential – mittelfristig.
Mir liegt es fern, Euch „erziehen“ zu wollen 😀
Nein, natürlich nicht. Da widerspricht sich Lies auch. Ich verstehe nicht, wie man der Meinung sein kann, dass derzeit ein Anstieg auf 18000 wahrscheinlicher ist als ein Absturz auf 8200. Wenn man dieser Meinung ist, kann man auch jetzt kaufen und dann zumindest bei 16000 oder 17000 verkaufen… Naja, muss ja jeder selbst entscheiden…
Hallo Bernd, meines Wissens hat Raimund hat das gesagt und nicht ich. Ich habe lediglich gesagt, dass der viel näher oben dran ist und natürlich wenn, dann durchbrechen kann.
Was ich in diesem Falle beabsichtige habe ich klar kommuniziert. Und zwar vorher und nicht hinterher als Erfolgsmeldung.
Ich fahre eine klar definierte Doppelstrategie. Für jeden hier verifizierbar.
Was soll ich gesagt haben?
Auf mich wirkt Peter auch iwie unentspannt, Michael.
Für mich schwer nachvollziehbar, müsste doch bombig laufen bei Peter, so er seit 1970 aus kleinsten Anfängen heraus als buy & hold Investor durch alle großen Krisen sein Aktien Vermögen langfristig aufgebaut hat.
Bleib cool Lies.. bereite Dich auf den nächsten squeeze out vor
Du warst so freundlich mir Deine Wette anzubieten, Raimund. Drum gehe ich davon aus, das Du das so meinst, wie Bernd es beschrieben hat.
Sorry, ich sehe auf dem Schirm immer nur den Kommentar, den ich freischalten oder beantworten soll. Deshalb weiß ich nicht, was Du mit Bernds Beschreibung meinst?
Sehr gerne Raimund !
Bernd hat geschrieben :
“ … ein Anstieg auf 18000 wahrscheinlicher ist als ein Absturz auf 8200. … “
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann war das Dein Wettangebot. Ich habe Dich so interpretiert, das Du das so meinst und, wenn Du so willst, das Du das so gesagt hast.
Mein Wettangebot war, dass die 18.000 zumindest eher erreicht werden als die 8.200 (sofern letztere überhaupt noch mal erreicht werden sollten). Aber Du wolltest ja nicht wetten 🙁
Jo mei Lies, 8200 im Dax sind grundsätzlich möglich, aber derzeit halt höchst unwahrscheinlich. Zwar trifft grundsätzlich alles was möglich ist auch irgendwann ein, aber der Zeitpunkt ist höchst ungewiss. Falls die Altersforschung eine Vervielfachung unserer Lebenserwartung erreichen würde, könnte eine Strategie des Abwartens auf den nächsten richtig großen Börsenkrach je nach Geburtsdatum natürlich evtl. erfolgreich sein.
Jo mei, überlege Dir mal welche schönen Einkäufe Du hättest tätigen können, wenn Du auch mal Gewinne Ende letzten Jahres realisiert hättest, Peter.
Da wäre statt des Fahrrads mit Hilfsmotor vielleicht sogar ein richtiges Moped drin gewesen.
Son modernes E-Bike kostet mehr als en oller Mercedes. Mancher der hier seine Heizkosten nicht mehr finanzieren kann flüchtet nach Afrika…
Stimmt Peter, Dein E Bike spare ich ab jetzt in jeder Herbst- Wintersaison …
Wo soll ich die bloß alle hinstellen !?
Lieber Peter, der guten Ordnung halber, allein eine neue Auspuffanlage für einen „ollen Mercedes“ kostet mehr als Dein E Fahrrad. Dies dazu.
“ Jo mei, überlege Dir mal welche schönen Einkäufe Du hättest tätigen können, wenn Du auch mal Gewinne Ende letzten Jahres realisiert hättest, Peter. “
Punkt für Michael. Das Mitleid geht dieses Mal noch an Peter.(Ist gar nichts gegen Dich persönlich Peter, das ist lediglich Fakt)
Ich fürchte viele Einzeltitel werden ihre Allzeithochs aus 2021/2022 niemals wieder erreichen. Diese Charts sehen aus wie jene aus 2000/2003, nur das wir in diesem Prozess noch mitten drin sind …
Buy and hold ist Kacke …
„Buy and hold ist Kacke …“
In den letzten 70 Jahren war es das nicht, auch wenn es längere Durststrecken gab.
„In den letzten 70 Jahren war es das nicht“
Werden hier alle 120 Jahre alt?
Zombieland.
Der Punkt ist doch, dass damit etwas zur Wahrscheinlichkeit gesagt werden kann, ob Buy and Hold sinnvoll ist oder nicht. Wie gesagt: nur zur Wahrscheinlichkeit. Mit Sicherheit wissen wir es erst im Nachhinein.
Buy and hold ist auf jeden Fall für breite Indices sinnvoll. Für einzelne Aktien bin ich da sehr skeptisch, da einzelne Firmen einem Lebenszyklus unterliegen. Die Wirtschaft als Ganze ist aber ein ultrastabiles System. Und darin kann man ruhig dauerhaft investieren.
Grundsätzlich stimme ich Dir zu, möchte aber beim Thema einzelne Aktien für wahre Werte eine Ausnahme anmelden. Sinn unseres Konzepts ist es ja gerade, diejenigen Aktien zu bestimmen, die sich über Jahrzehnte als Dauerläufer erwiesen haben.
Klar, den einen oder anderen Ausfall gibt es auch hier, aber dann wird dieser ebenen ersetzt. Nichts anderes passiert in den Indices ja auch. Deshalb habe ich neulich unser Depot ganz bewusst als eine Art WahreWerteIndex bezeichnet.
Von einem WahreWerteIndex zu sprechen, halte ich für sehr ambitioniert.
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Was die Ultrastablität im Sinne von Andreas Beck angeht, kann das Wahre Werte Depot so sein, wenn es ein breites Segment der Wirtschaft abbildet und nach bestimmten Kriterien regelmäßig erneuert wird.
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Für einen Index sollten das Anlageuniversum, die Auswahlkriterien und die Anpassungsintervalle klar definiert sein.
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Wegen der reinen Menge der im WWD vorhandenen Aktien halte ich das WWD als Ganzes schon für buy-and-hold-würdig. Mein Ding ist es aber nicht. Die enthaltenen Aktien sind mir zu teuer und entsprechen mittlerweile auch nicht mehr alle der Luro-Vorgabe. Die Eigenkapital- und Qualitäts-Anforderungenn finde ich gut.
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Vielleicht sollte man bei der Auswahl der Werte ein Punktesystem einführen, wie es Susan Leverman anregt. Ich habe mal so ein Musterdepot begonnen. Bisher hat es sich aber im Vergleich zu einem Standard-Welt-Portfolio nicht als besonders gut erwiesen. Dafür ist aber der Zeitraum auch zu kurz. Leider kann ich nur nach vorne testen. Bis ich da einen angemessenen Zeitraum erfasst habe, bin ich im Altenheim.
Mit „ambitioniert“ magst Du recht haben. Aber was spricht dagegen, ambitioniert zu sein?
Es stimmt auch, dass wir nicht die festen Aufnahme- und Austauschregeln haben wie andere Indices. Könnte nicht gerade darin der Charme liegen, der uns von anderen unterscheidet?
Die „Luro-Vorgabe“ war keine, die wir von Anfang an hatten. Sie hat sich vielmehr erst im Lauf der Zeit dazu gesellt. Deshalb erfüllen schon seit Depotstart bei weitem nicht alle WahrenWerte dieses Kriterium. Worauf wir in letzter Zeit aber achten, ist, dass es für unsere Auswechslungen ein wichtiges Kriterium ist, welches nur in begründeten Ausnahmen hinten angestellt wird. Somit dürfte sich der WahreWerteIndex im Laufe der Zeit immer mehr in Richtung eines Luro-Index entwickeln. Stay tuned, nobody is perfect.
Hallo Raimund, Perfektion liegt mir fern. Es ist ja gerade sympathisch, dass sich die Dinge in diesem Forum langsam vorwärts entwickeln. Das ist sowieso die Methode, wie sich Kreativität entfaltet.
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Allerdings gehört zum kreativen Prozess auch, dass es irgendwann einen Durchbruch gibt und sich alles zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügt. Dann kann man der Sache auch eine festere Form geben.
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Solche kreativen Prozesse gehören zu meinem Beruf. Deshalb weise ich darauf hin und dränge auch schon mal darauf, dem Neuen eine Gestalt zu geben.
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Diese Gestalt kann man dann ja weiter entwickeln.
Klar, ich möchte Dich überhaupt nicht bremsen beim Vorwärtsentwickeln. Mache gerne Vorschläge! Wir sind gespannt darauf.
Mein Punkt ist nur der: Je detaillierter feste Regeln sind, desto mehr engen sie die Entscheidungsfreiheit ein. Was ist zum Beispiel, wenn der Reset kommt? Kann es im Vorhinein definierte Regeln geben, die auch diesen Fall abdecken? Du weißt ja, dass wir den Reset nicht ausschließen.
Tja, dann setzen wir in dieser Sache auf Genialität.
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Ich gebe zu, dass ich meine eigenen Regeln auch immer wieder mal breche. Meistens passe ich sie aber meinem Wissensstand und den aktuellen Entwicklungen an.
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Dennoch – der teuerste Satz ist: „Dieses Mal ist alles anders.“
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In ihrer über 100-jährigen Geschichte hat es manche Umbrüche gegeben. Dennoch spielen sich die Zyklen immer ähnlich ab und es gibt eherne Wahrheiten, weil die Menschen, die die Kurse bewegen, sich letztlich gleich bleiben. Gier und Panik wechseln sich ab, Favoriten wechseln, aber die Wirtschaft wächst weiter. Das nennt Andreas Beck ein dynamisches oder ultrastabiles System.
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Und in dieses System kann man ziemlich einfach investieren, indem man breit diversifiziert.
Successful investing is actually very simple, but there is nothing easy about it.
Oder: „Wenn das Wasser steigt, dann steigen alle Boote.“
„Dennoch spielen sich die Zyklen immer ähnlich ab und es gibt eherne Wahrheiten, …“
Richtig, das gilt besonders für die Börse. Dort machen die Kurse schon seit mehr als 100 Jahren immer dasselbe: Entweder sie steigen oder sie fallen. Sonst nichts. Auch wenn der Reset kommt, werden sie vermutlich nur fallen, wie sie das schon unzählige Male zuvor getan haben. Trotzdem möchte ich in dieser Situation nicht in einem engen Korsett an Regeln stecken. Verständlich?
Was willste im Altenheim?
* ganz vorsichtig widersprech * Raimund , was Einzeltitel anbelangt.
Meinst Du Einzeltitel oder der WahreWerteIndex?
“ Meinst Du Einzeltitel oder der WahreWerteIndex? “
Ich denke dabei ganz allgemein an Einzeltitel, Raimund.
Ich habe nicht auf die Titel in Deinem Index Bezug genommen.
Denn vor siebzig Jahren gab es den doch wohl noch nicht …
Son selbsternannter Schiedsrichter mit gepflegter Ausdrucksweise hat dem Forum gerade noch gefehlt … die Angst vor dem nächsten Verfallstermin ist offenbar riesig. Raimund kennst Du Herrn Lies Land näher?
„Raimund kennst Du Herrn Lies Land näher?“
Tatsächlich habe ich schon lange den Verdacht, dass sich hinter diesem Pseudonym jemand verbirgt, den ich kenne. Lies hat schon Dinge über mich gepostet, die ein gewisses Insiderwissen durchscheinen lies(ß)en. Das hat er vermutlich selbst gemerkt, zuletzt lies(ß) er es nämlich bleiben.
„die Angst vor dem nächsten Verfallstermin ist offenbar riesig“
Nicht von Dir auf andere schließen, Peter.
Du machst bei Börsenabschwüngen einen sehr nervösen Eindruck.
Worauf willst Du hinaus? Das Jahr über (und auch vorher) hast Du immer wieder Kostolany und Faktor Geld gepredigt, Dich darüber mokiert, dass andere angeblich zu gierig seien und „einen auf buy-the-dip“ machten, mir u. a. vorgehalten, „Basics“ zu ignorieren,nur wenig später selber Aktien gekauft. Nun unterstellst Du Peter einen „sehr nervösen Eindruck“. Dabei hast Du selbst mehrfach im Jahr in der Nähe von Tiefpunkten gekauft, d. h. selbst „einen auf buy-the-dip“ gemacht, wie es auch manche andere im Forum gemacht haben. Du hattest über Deine Käufe berichtet. Im Grunde genommen machst Du es also auch nicht so viel anders als die meisten.
[ … „einen auf buy-the-dip“ gemacht, wie es auch manche andere im Forum gemacht haben.“ ]
Fuer mich zaehlen nur diejenigen, die ihre Kauefe am Tage des Kaufs posten. Das ist das absolute Minimum, insofern der User etwas aussagen will. Am darauffolgenden Tag nachgemeldet gilt das mangels Verifizierbarkeit nicht mehr.
Stueckzahl unterliegt selbstverstaendlich dem Datenschutz , Sandro!
Tja Sandro Michael sieht die Welt halt einfach am liebsten schwarz/weiß…und/oder provoziert gern. Besonders lustig fand ich mal seine These:“Die Liquidität ist weg.“ Aber er lernt dazu. Im weitergeführten Blog“wahre Werte Depot“ hat er sich jetzt aktuell belehren lassen, daß die Überhangliquidität noch länger andauern wird. Er hat sich artig bedankt u. nicht widersprochen. Das haben wir ihm hier zwar auch schon erklärt („Die Wanne ist voll“), aber hat lange nichts genutzt. Im alten wahre Werte Blog ist er nach meiner Erinnerung v. RA Voglmaier schon mal wg. seiner Thesen zum Verlassen des damaligen Forums aufgefordert worden. Raimund hat ihn damals den Floristenstatus gerade nochmal so gerettet. Andererseits finde ich z.B. seine Kritik an den Verflechtungen zwischen Politik u. Teilen der Presse berechtigt. Es gab i.d.Z.viele Skandale, z.B. zuletzt in Österreich . Hoffen wir auf vorweihnachtlichen Frieden. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Die Tatsache dass die Aktien immer über einen kürzeren Zeitraum gehalten werden, kommt ja nicht überraschend! Kann ja auch zum Teil wegen der aktuellen Entwicklung und Unsicherheiten erklärt werden.
Unsicherheit gibt es eigentlich schon so lange wie die Börse.
Wer 245,- $ am 2.7.1979 in Berkshire Hathaway A investiert hätte, der könnte sich jetzt aktuell über 477.085,-$ freuen !
Bsp. für ein Buy and Hold Investment
Dazu ein passender Spruch der Investorenlegende Warren Buffett:
„Wenn Sie nicht bereit sind, eine Aktie 10 Jahre lang zu besitzen, denken Sie nicht einmal 10 Minuten daran, sie zu besitzen.“
Soso Raimund.
Der gute alte Warren ist ja auch nicht mehr das, was er früher einmal war ..
Fast die Hälfte seines Vermögens hat der in Apple investiert …
Ich möchte in diesem Zusammenhang an Nokia erinnern. Gier frisst Hirn!
Haette der beispielsweise die CoBank oder andere gekauft dann wäre Dein Zahlenbeispiel gerade andersherum, Umberto.
Berkshire ist bekanntlich eine Fondaktie, die mehrere Titel vereinigt (breite Streuung verschiedenster Branchen). Berkshire mit einer Einzelaktie zu vergleichen verbietet sich f. einen erfahrenen Börsianer . ..zurückhaltend ausgedrückt
Zumindest darin sind wir uns einig: wer in sehr jungen Jahren breit gestreut investiert, braucht sich um die Altersvorsorge keine Sorgen machen.
Bildung plus finanzielle Bildung sind elementar.
“ … Berkshire mit einer Einzelaktie zu vergleichen verbietet sich f. einen erfahrenen Börsianer … “
Hat mich wirklich gefreut, dass Du wieder besser drauf bist, Peter.
Apropos, meiner Erinnerung nach bist Du der Einzige, der am Tage des Kaufs postet.
„wieder besser drauf“ Oha hab zwar schon mal gehört, daß es im Internet sog. Fernärzte geben soll…aber Ferndiagnosen aus Afrika?Alle Achtung Lies bist Du Arzt?
Richtig Peter, Telemedizin, ein ganz spannendes Zukunftsthema
AMD hatte ich 2015 eine Woche im Depot 😉
Das liegt an der zeitgleich angestiegenen Volatilität. Diese verleitet zu kurzen Halteperioden. Und die Vola kommt durch die Geldflut. Verknappe diese, sinkt die Vola, steigt die Haltedauer.
Einen langfristigen Trend zur steigenden Vola erkennt man in diesem Chart allerdings nicht. Nur ein paar krisenbedingte Ausreißer. Erst ab 2018 hat sich ein leichter Aufwärtstrend ausgebildet.