von Raimund Brichta
Privatleute sollten niemals Aktien auf Kredit kaufen. Das Risiko ist viel zu hoch. Ausgerechnet der Staat will das aber jetzt tun, um damit die neue Aktienrente zu finanzieren. Klingt wie ein Scherz, ist aber ernst gemeint.
Der Plan des Finanzministeriums sieht Folgendes vor: Nächstes Jahr wird ein Fonds gegründet, der 10 Milliarden Euro in Aktien investiert. Das Geld leiht sich der Fonds beim Bund und zahlt diesem dafür Zinsen. Der Bund hat aber selbst nix und muss sich die 10 Milliarden ebenfalls borgen. Der Trick dabei ist: Da der Bund gleichzeitig Forderungen gegen den Fonds erwirbt, gelten die aufgenommenen Kredite “haushaltstechnisch“ nicht als Schulden, die auf die Schuldenbremse angerechnet werden müssten. Ein Taschenspieler könnte es nicht besser machen!
Der weitere Plan ist: Über die nächsten Jahre soll der Aktienfonds Gewinne abwerfen, die von Mitte des nächsten Jahrzehnts an in die gesetzliche Rentenversicherung gesteckt werden. Dabei setzen die Macher darauf, dass die Aktien mehr Gewinne einbringen, als an Zinsen für die Kredite zu zahlen ist. Jeder Kreditspekulant am Aktienmarkt tut dasselbe. Aber sollte der Staat solchen Spekulanten nachahmen, ausgerechnet für die Rente?
Das Argument, der Bund komme schließlich günstig an Kredite, halte ich für wenig stichhaltig. Denn weiter gedacht bedeutet es: Warum nicht gleich richtig loslegen? Der Bund könnte zum Beispiel ständig mit noch viel größeren Summen auf Kredit spekulieren, um damit seinen Haushalt zu finanzieren. Nach Meinung der Initiatoren scheint das ja langfristig eine sichere und lukrative Sache zu sein. Komisch, dass noch kein Staat der Welt auf diese geniale Idee gekommen ist.
Für eine Aktienrente wäre es seriöser, erst einmal Rentenbeiträge in einen Fonds einzuzahlen und damit Stück für Stück ein Aktienvermögen aufzubauen, ohne Kredit. Aber erstens dauert das viel zu lange, und zweitens werden die laufenden Beiträge gebraucht, um die derzeitigen Renten zu bezahlen. Fürs Ansparen bleibt da offenbar nichts übrig.
Fazit: Das ist nicht die Aktienrente, die sich viele erhofft hatten – eine Rente, mit der Versicherte zusätzliche Rentenansprüche erwerben können, indem sie regelmäßig in einen Fonds einzahlen. Hier wird nur auf Pump ein neuer Topf hingestellt, aus dem später einmal ein weiterer Bundeszuschuss an die Rentenkasse fließen soll. Die Bezeichnung Aktienrente ist dafür zu hoch gegriffen.
Trotzdem hat der DAX in Aussicht auf die 10 Milliarden, die im nächsten Jahr winken, am Freitag einen Freudensprung gemacht. Er sei ihm gegönnt.
Hallo Raimund, danke für den interessanten Artikel. Das mit der Aktienrente hatte ich mir tatsächlich anders vorgestellt. Sollen denn die 10 Milliarden gleich im nächsten Jahr auf einmal bzw. innerhalb kürzester Zeit in den Aktienmarkt fließen und alles in deutsche Aktien , „der DAX hat einen Freudensprung gemacht“ ?
Das musst Du leider die Fondsmanager fragen, die es noch nicht gibt. Aber plausibel wäre es, wenn das Geld auch zeitnah in Aktien investiert wird. Zwar nicht nur in deutsche, vermutlich dürfte jedoch ein Schwerpunkt in Deutschland und Europa liegen. Stay tuned!
Die Rente wird man irgendwann nur noch mit der Mehrwertsteuer bezahlen können!! Das ist sicher !!Frage mich schon seit Jahren wann man zu dieser Erkenntnis kommt!
So einen Staatsfond finde ich gut, solange es nicht auf Schulden aufgebaut wird.Ausserdem braucht es Fondmanager die auch Ahnung haben! Aktuell haben der Norwegische Staatsfond u die Schweizer Nationalbank enorme Buchverluste! Letztere wird nichts an die Kantone auszahlen können… was wäre wenn nichts an die Rentner ausbezahlt werden könnte???!!!
Klasse Analyse und Zusammenfassung!
Hat jemand noch Erwartungen an die Vögel dort oben…
1) Erfolgreiche Staaten senken Steuern für ihre Bürger und Unternehmen. Diese haben dann Spielräume zu investieren – eigenverantwortlich.
2) 10 Milliarden Euro sind Peanuts. Für das Militär werden mal so kurz 100 Milliarden locker gemacht. Und 2 Prozent des BIP, welches dank Inflation steigen dürfte.
3) Volker und Raimund können sich ja als Fondmanager bewerben
4) „vermutlich dürfte jedoch ein Schwerpunkt in Deutschland und Europa liegen“. Herrlich. Am besten noch in Papiere a la Wirecard.
5) der norwegische Staatsfonds macht es richtig. Deutschland hätte das Potenzial gehabt, Haushaltsüberschüsse zu erzielen und einen eigenen Staatsfonds aufzubauen. Die Steuereinnahmen werden aber für andere Dinge ausgegeben. Der Wähler entscheidet!
“ 3) Volker und Raimund können sich ja als Fondmanager bewerben “
… und wer bespaßt uns dann hier weiter !!?
Das würden wir genauso nebenher schaffen wie jetzt 😉
Echt cool Raimund, aber Dein Kollege, der ist voll der Burner. Ich krieg immer noch Seitenstiche wenn ich an seinen ernstlichen Hinweis auf die Nachkaufgelegenheiten hinsichtlich chinesischer Tech Aktien zurückdenke. Wer dem tatsächlich zu diesem Zeitpunkt gefolgt sein sollte, der ist jetzt schon so gut wie pleite !
Wer hat auf diese Nachkaufgelegenheiten hingewiesen?
@ Raimund
VS
Und so ein Vorschlag kommt aus dem Finanzministerium. Ein Bild des Jammerns, des Grauens und des Schreckens.
Auf dem Punkt gebracht, Raimund! wie immer Top.. mir fällt zu unserem Staat samt Führung nicht mehr viel ein, es ist ein Trauerspiel..
Na ja,man kann es auch so sehen: der Staat finanziert ein Stück weit die zukünftigen Renten. Im Prinzip angesichts der demografischen Entwicklung in den 30er Jahren völlig in Ordnung. Ob die Taschenspielertricks der Finanzierung aufgehen, bleibt abzuwarten. Das Risiko, das der Staat eingeht, ist jedenfalls überschaubar.
Und dann kommt wirklich mal ein Börsencrash…
Kenn ich, sollte man nicht tun, besonders mit knock Out Produkten, auch Indices brandgefaehrlich.
Spekulieren sollten nur die, die mind.1000 Euro pro Monat frei haben, und diese auch verspekulieren können. momentan geht es mit allem drunter und drüber, Rohstoffpreise, Indices, Zinsen, da werden Chartlinien über die Nacht durchbrochen oder umgekehrt.
Wenn man die richtigen Aktien auswählt, ist dieses Vorgehen vollkommen seriös und überfällig.
Aktienanlage ist keine Spekulation, sondern seriöse Geldanlage. Solange man richtig investiert
Hier geht es ja nicht um die Aktienanlage als solche, sondern um die kreditgehebelte. Und welche Aktien die richtigen waren, weiß man immer erst im Nachhinein.
Immobilien werden auch zum Großteil über Kredit finanziert.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn man jetzt Microsoft auf Pump kauft, einen guten Deal macht.
Wer Immobilien zu 100% fremdfinanziert, geht ebenfalls ein großes Risiko ein, vor allem wenn das in großem Stil gemacht wird. In Fall der „Aktienrente“ handelt es sich um eine hundertprozentige Fremdfinanzierung.
Und was Microsoft anbelangt: „Ziemlich sicher“ ist nicht sicher. Sicher ist nur, dass bei hundertprozentiger Kreditspekulation Kursverluste doppelt und dreifach schmerzen, als sie es ohnehin schon tun. Außerdem bleibt die Frage, ob der Staat mit solchen Kreditspekulationen unsere Renten wirklich sicherer machen kann? Das soll ja angeblich Ziel der Aktienrente sein.
Toller Artikel! Super erklärt! Danke !
Aktienrente….es ist ja erst ein Plan. Immerhin ein Anfang . Besser als nix. Im weiteren Verlauf werden sich schon noch einige Änderungen ergeben….hoffentlich
Wir könnten ja unsere vorhanden Bodenschätze wie Gas und Lithium fördern und dieses Geld dann in die Aktienrente investieren.
…. Ach ne. Nicht in Deutschland. Wir machen das lieber mit den Schulden.🙈
Die Sozis und Linken hatten noch nie ein wirtschaftliches Verhältnis zu Geld. Stoppt diese Irren bevor es zu spät ist. Leider hat sich die FDP von ihren Grundwerten verabschiedet nur um mal wieder dabei sein zu dürfen.
FDPler in Regierungsverantwortung sind ja allgemein als nützliche Idioten bekannt
Ich kann der Kritik nur zustimmen. Der Staat hat ja schon viel Steuergelder in Aktienunternehmen verbrannt. Der Staat sollte Geldanlagen den Profis überlassen. Viel wichtiger wäre gewesen, die Riesterrente durch eine richtige Aktienrente zu ersetzen.
Sehr schade dass man eine so große Chance so missbraucht. Damit werden die Menschen Aktien wieder verteufeln und die Rentenversicherung hätte die große Chance gehabt ohne Schulden mit Aktien das System zu stabilisieren für alle Generationen.
Genau das hab ich auch gedacht lieber Raimund, schön dass Du es “aussprichst“. Vielleicht sollte ich das hin und wieder auch mal tun, ich denke dann immer, dass das nur meine Meinung ist und „niemanden“ interessiert.
Ich habe mir die entsprechenden Meldungen dauerhaft gespeichert um bei Bedarf einmal zeigen zu können: der Staat selbst spekuliert auf Kredit am Aktienmarkt und begründet dies damit, dass doch völlig klar ist, dass die Rendite am Aktienmarkt langfristig höher ist als die Zinsen, die dafür zu bezahlen sind. Mehr noch: der Staat sagt damit gewissermaßen, dass er langfristig keine Verluste an der Börse machen kann! Wahnsinn!
Ich hingegen als Berater führe pro Mandant(in) mehrstündige Beratungen (nicht nur weil ich das als sinnvoll und notwendig erachte, sondern weil es ja gewissermaßen auch mit dem Blick auf den Anlegerschutz so oder so ähnlich gesetzlich vorgeschrieben ist), bevor meine Mandantin und Mandanten überhaupt FONDSgeschäfte mit mir tätigen (können), also weltweit breit gestreut auf unterschiedlichste Fonds, Regionen, Branchen, Strategien etc. und das Ganze natürlich NICHT auf Pump.
Aber der Staat tut hiermit für seine Bürger (und mit dem Geld der Bürger) das, was ICH als Berater denselben Bürgern gegenüber TUNLICHST vermeiden sollte. Crazy?!? Um es zu vervollständige: natürlich kann das auch gutgehen, mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar, aber es ist eben nicht SICHER…Ausfüllend genug für einen neuen gemeinsamen Podcast? 🙂
Liebe Grüße, Jens
Gerne!
10 Milliarden ist doch nichts. Man hat für die Finanzierung der deutschen Einheit 300 Milliarden aus der Rentenkasse genommen (waigel) dieses Geld ist soweit ich weiß nicht zurückbezahlt worden. Also muss sich der Finanzminister noch strecken bis er das Geld wieder zusammen hat.
1. Vom Tming her ist die Sache richtig. Jetzt ist es Zeit, Aktien zu kaufen. Sie müssen natürlich klug ausgewählt und breit gestreut sein.
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2. Der Betrag ist zu klein, um einen Effekt zu haben. Die Sache ist mehr ein Testballon. Wenn man sieht, dass er ein Erfolg war, ist die Einstiegschance verpasst.
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3. Der Ertrag der Aktion ist eher gering. Berücksichtigt man Zinsen, Tilgung und Marktschwankungen, kommen dabei langfristig 2-5% p.a. heraus. (eher 2%)
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4. Dass die anderen Staatsfonds gegenwärtig im Minus sind, ist vollkommen normal. Das entspricht der jetzigen Marktlage. Langfristig müssten sie um die 8% abwerfen, da sie aus Überschüssen gespeist sind.
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5. Für regelmäßige Zahlungen wie die Rente ist ein Aktienvermögen wegen seiner Schwankungen ungeeignet. Es sei denn, es ist so gigantisch groß, dass 2% per anno für die erforderlichen Beträge ausreicht. Das sollte in allen Lagen sicher zu erzielen sein. Der Anlage-Betrag müsste also gigantisch sein.
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6. Wenn alles gut geht, was bei einem staatlich gelenkten Unternehmen fraglich ist, könnte sie Sache die Aktienkultur in Deutschlund beflügeln.
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7. Über die langfristige Sicherheit und Ertragskraft eines Aktienvermögens muss man in diesem Forum wohl nicht diskutieren.
Wie sollte es die Aktienkultur beflügeln, wenn ein paar Fondsmanager im Hinterzimmer ein paar Aktien kaufen und in einem kreditgehebelten Aktien-Fonds verschwinden lassen? Wenn es ein daraus ein Zeichen gibt, dann doch eher dieses: Kredithebeln ist woke.
Raimund, wie würdest Du die Aktienrente im Detail ausgestalten, wenn man Dich denn gestalten ließe?
Auf jeden Fall nicht auf Pump. Langfristig Stück für Stück ein Aktienvermögen aufbauen, das dann direkt den Versicherten zusteht. Im Prinzip ähnlich wie in Schweden.
Wer zahlt dabei was Raimund?
Ich verstehe Deine Frage nicht.
Sehr gerne Raimund.
Ich meine zum Bleistift, wer zahlt wie und Oder von was die Beiträge, wer haftet für Verluste? Alles zwangsweise oder mehr oder weniger freiwillig?
Mit so einer Rente, da ist nicht zu spaßen.
Und wer Aktien kaufen will, der kann das doch jetzt schon problemlos tun, sofern er Verluste verkraften kann … –
Es wäre doch schön wenn sich uns so der tiefere Sinn des von Dir präferierten Modells erschließen könnte
Lies das, Lies: Das Umlageverfahren entspricht einem Schneeballsystem, das nur dann funktioniert, wenn hinten mehr neue Leute reinkommen und Beiträge bezahlen, als vorne gerade Rente beziehen. Beim Kapitaldeckungsverfahren sparen die künftigen Rentner dagegen im Lauf ihres Arbeitslebens ihre eigenen Renten an. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Man sollte sich deshalb nicht auf eines verlassen und dem Umlageverfahren ein Kapitaldeckungsverfahren beiseite stellen.
Wie das genau zu bewerkstelligen ist, haben Rentenexperten auszuarbeiten. Das schwedische System könnte dafür eine Orientierung bieten.
„1. Vom Timing her ist die Sache richtig. Jetzt ist es Zeit, Aktien zu kaufen.“
14.400, am Widerstand und die Rezession hat noch gar nicht begonnen, der Chinese ist auf dem absteigenden Ast und auch sonst so hat der viel zu viel Dreck am Stecken. Biden hat den Freund ja gerade erst ziemlich deutlich gewarnt.
Echte Kaufkurse für langfristige Investments, ich danke dabei an den Aufbau von richtigem Vermögen, die sehe ich im Bereich von roundabout 8200. +- 10 Prozent
Genau, so wie Du uns auch beim Dax-Stand von 12.000 vom langfristigen Einstieg gewarnt hattest.
@ Raimund
Ich bin in meiner Meinung nicht von kurz – oder mittelfristigen Kursbewegungen abhängig. Ich schaue da mehr auf das Große und Ganze.12000, 14000 oder gar mehr, das sind mit Sicherheit keine Kaufkurse für Leute, die ein richtiges Vermögen aufbauen wollen. Ich glaube ich habe das schon einmal erwähnt.
Gewiss kann man auch da mal kurzfristig Glück haben oder auch Pech haben. Wenn man denn tatsächlich noch Geld zum Investieren frei verfügbar hat. Das scheint mir das Hauptproblem zu sein.
Dazu wird einfach viel zu viel von viel zu vielen und zu jeder Zeit getrommelt.
Das Problem ist: wenn man nie investiert und immer nur auf die 8.000 wartet, kann man ebenfalls kein Vermögen aufbauen.
Raimund, und wenn die 8200 dann doch kommen, dann aber hallo …
Wenn alles auf Pump finanziert ist ja, wenn nicht, nicht.
“ Wie das genau zu bewerkstelligen ist, haben Rentenexperten auszuarbeiten. “
– Das denke ich mir, Raijmund …
Hier noch eine aktuelle Meldung, die zu meinem Beitrag mit der Abrissbirne passt. Wenn die Notenbanker so weiter machen wie angekündigt, wird es so kommen, wie von Elliott befürchtet. Wenn nicht, dann droht das Chaos erst später.
Quelle Dow Jones News Wire:
Die Investmentfirma Elliott sieht die Märkte noch nicht weit genug gefallen. Die Welt steuere auf die schlimmste Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg zu, warnte der Hedgefonds in einem Schreiben an die Anleger, das die Financial Times einsehen konnte. Die Weltwirtschaft sei in einer „extrem schwierigen“ Situation, die zu einer Hyperinflation führen könnte. Elliott reagierte nicht auf die Bitte um einen Kommentar.
Investoren sollten nicht davon ausgehen, „dass sie schon alles gesehen haben“, weil sie die Höhen und Tiefen des Crashs von 1987, des Dot-Com-Booms und -Busts, der globalen Finanzkrise von 2008 und früherer Bären- und Bullenmärkte miterlebt haben. Die „außergewöhnliche“ Zeit des billigen Geldes gehe zu Ende. Die Welt befinde sich „auf dem Weg zu einer Hyperinflation“, die zu einem „globalen gesellschaftlichen Zusammenbruch und zivilen oder internationalen Unruhen“ führen könnte.
Elliott argumentierte, dass die Märkte noch nicht genug gefallen seien und dass ein Rückgang der Aktienmärkte um mehr als 50 Prozent „normal“ sei, und fügte hinzu, dass er nicht vorhersagen könne, wann dies der Fall sein werde. Der S&P 500 ist seit seinem Höchststand zu Beginn des Jahres um 19 Prozent gefallen.
“ … Rückgang der Aktienmärkte um mehr als 50 Prozent normal sei … “
… still waiting
Lieber Raimund Brichta,
seit ich 1996 begann, mich mit Aktien & Co. zu beschäftigen, schätze ich sehr, was Sie persönlich und das ganze Team der Telebörse für Aktienkultur und Finanzbildung im deutschsprachigen Raum getan haben, aber in diesem Fall bin ich anderer Meinung.
Aus meiner Sicht ist es die richtige Idee zum falschen Zeitpunkt.
Zum m.E. richtigen Zeitpunkt, hatte ich einen entsprechenden Kommentar geschrieben:
https://www.linkedin.com/posts/sebastian-steltzer-663088103_bei-den-aktuellen-renditen-f%C3%BCr-bundesanleihen-activity-6546670748684083200-dIWa?utm_source=share&utm_medium=member_ios
Warum halten Sie die Idee, die Aktienrente mit Kredit zu finanzieren, für richtig?
Gingen Sie davon aus, dass der Bund die Kredite nicht irgendwann refinanzieren muss? Oder dachten Sie, die Zinsen blieben ewig bei null?
Meinem anderen Kommentar können Sie entnehmen, dass der Staat die Schulden nicht hätte refinanzieren müssen, das wäre durch den Staatsfonds zurückgezahlt worden.
Daher hat das Zinsniveau, ab dem Moment wo die Konditionen für 10 und 30 Jahre festgezurrt sind, keine Relevanz mehr, denn bei Fälligkeit wird zurückgezahlt.
Aber nein, ich bin nicht von Nullzins forever ausgegangen. 😉
„meinem anderen Kommentar können Sie entnehmen, dass der Staat die Schulden nicht hätte refinanzieren müssen, das wäre durch den Staatsfonds zurückgezahlt worden.“
Also ein Fonds, der nicht nur genügend Rendite erwirtschaftet
• für die Rentner
• und für die eigenen Zinszahlungen,
• sondern damit auch noch die eigenen Schulden tilgt.
Ein wahres Wunderding! Ich wundere mich wirklich, dass das noch niemand umgesetzt hat.
Raimund, das ist eben der schon übliche Formel-Kompromiss.
• Ein Partner bekommt etwas, wo „Aktie“ drinsteht, der nächste etwas mit „Schulden“ und der Dritte spielt dann die Hauptrolle, wenn festgelegt wird, welche Kategorien Aktien dafür gut sind und welche ein „No-Go“ sind. Also Win-Win-Win.
• „… Versicherte zusätzliche Rentenansprüche erwerben können, indem sie regelmäßig in einen Fonds einzahlen…“. Das entspräche m. E. nicht dem hiesigen Zeitgeist. Ich meine, die Mehrheit möchte nichts erwerben (jedenfalls nicht über Einzahlungen), sondern nur versorgt werden. Sie wird sich über Zuschüsse aus Dividenden freuen und die Schwankungen des Fonds mit dem „Fernglas“ wahrnehmen – und nicht im eigenen Vermögen.
Schulden machen (äh, ich meine Sondervermögen auflegen) für eine zweifelhafte Klimapolitik oder Waffenkäufe ist natürlich viel vernünftiger…🙄 … Ironie Off! Wir sind doch vor allem in dieser Lage, weil wir seit über 20 Jahren die Umsteuerung in der Rentenpolitik verpennt haben, obwohl wir längst wissen, dass es bei unserer Demografie so nicht weitergehen kann. Ich Hinsicht gegen Schuldenmachen, also dann bitte Vorschläge, wo man einsparen kann… da gäbe es eine Menge Möglichkeiten. Aber bitte nicht die notwendigen Rentenreformen weiter verschleppen, damit versündigen wir uns an der jungen Generation.
Die Aktienrente ist an sich eine gute Idee.
Die Investitionen allerdings zu 100% per Kredit zu finanzieren ist totaler Schwachsinn.
Es gibt ohnehin auch enorm viel Einsparpotential im Bundeshaushalt, man bräuchte dementsprechend keinen Kredit aufnehmen, wenn die Bundesregierung nur ordentlich wirtschaften würde.