Menü
Close Menu Icon
Zurück

Notenbankbilanzen: Endlich kommt jemand auf den Trichter

6. September 2022
Raimund Brichta
Facebook Icon Twitter Icon Linkedin Icon Whatsapp Icon

von Raimund Brichta

Seit Jahren schreibe ich, dass die aufgeblähten Notenbankbilanzen nicht wieder geschrumpft werden können. In diesem Fall würde es nämlich an allen Ecken und Enden an Geld fehlen, das Finanzsystem bräche zusammen.

Die wenigsten erkennen das Problem, selbst Notenbanker nicht.

Nun ist ausgerechnet ein Frankfurter Ökonom auf den Trichter gekommen und warnt. Seine Analyse wurde laut FAZ beim Notenbankertreffen in Jackson Hole vom amerikanischen Notenbankchef Jerome Powell zumindest „gespannt“ verfolgt.

Wann auch Powell und Kollegen auf den Trichter kommen und die Schrumpfung beenden, ist zwar noch offen. Aber es wird früher oder später passieren. Da bin ich sicher. Stay tuned!

Hier geht‘s zum vollständigen Artikel: https://zeitung.faz.net/faz/finanzen/2022-09-06/86b2c54e56f29c874f717bd396ab2327?GEPC=s5

Zurück Weiter

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

wp-puzzle.com logo
  • Peter Czeck sagt:

    Ja Raimund ganz wichtiger Gesichtpunkt f. die Frage halten oder verkaufen. Daneben spielen f. mich u.a. auch die hohen negativen Zinsen eine entscheidende Rolle. Allerdings verstehe ich auch die angesichts der Gemengelage skeptischen Floristen. Andererseits ist die Börse aktuell zwar schwankungsanfällig, aber doch nicht grundlos stabil. Man muß halt immer die vd. Gesichtspunkte gewichten u. nicht einfach einer Parole der Vergangenheit folgen, die auf die derzeitige Situation so einfach nicht passt. Auch wenns im Forum manchmal kriselt, geht es hier vergleichsweise sachlich zu. Das Forum war eine klasse Idee v. Dir.

  • Umberto sagt:

    Ich finde es beruhigend,dass die Fed Meinungen ausserhalb der Notenbankwelt zumindest anhört!
    Wir haben aktuell genug Menschen die in ihrer Box leben.
    Ausserdem finde ich es auch beruhigend,dass die generelle Stimmung so schlecht ist.Egal wo man hinhört ,man ist negativ eingestellt.Das bedeutet,dass bald wieder Licht am Ende des Tunnels ist ,vorallem an den Börsen .

    • Sandro sagt:

      Sehe ich genauso.

      Zuletzt habe ich folgende Aussagen vernommen: Die Bärenmarktrally sei vorbei. Nachdem Putin das Gas abgedreht hat, käme nun die Rezession (dass sie kommt, ist aber ohnehin schon lange ausgemachte Sache). Bereits seit letzter Woche wird mit einem unglaublichen Zinshammer der EZB gerechnet, der noch diese Woche bekannt gegeben werde. Es wird auch bereits über eine Finanzkrise fabuliert (ausgelöst durch überschuldete Versorger wie Uniper, welche die Banken in Mitleidenschaft zögen und so die Krise auslösten).

      Da frage ich mich: Welche Negativnachricht könnte das noch im negativen Sinne noch toppen? Börsenchrashs mit Ansage gibt es jedenfalls nicht. Ich habe heute vormittag gekauft, und schon heute nachmittag/abend stiegen Dow und Nasdaq kräftig. Wenn die EZB-Bekanntgabe durch ist, werden die Aktien weitersteigen, wette ich.

      Und außerdem: Die Richtung gibt sowieso die Wall Street an. Und ich glaube, die Wall Street interessiert sich nicht so sehr für die EZB, unsere europäische Angst vor Gasmangel und dadurch besonders geschürte europäische Rezessionsängste. Alles Negative für die Wall Street ist schon eingepreist. Irgendwann wird sich die von der FED angestrebte Liquditätsverknappung natürlich nicht nur psychologisch bemerkbar machen. Aber das dauert noch. Vorerst ist alles eingepreist.

  • Hans F. sagt:

    Das ist wirklich unglaublich, was da passiert.

  • Alex H. sagt:

    Als ehemaliger Japan Experte kann ich Dir hier voll und ganz zustimmen! Gruss aus Düsseldorf

  • Tarvo M. sagt:

    naja die EZB würde sich eh max. nur auf 0,25% Zinsen einlassen. Der Grund ist halt auch die vielen Zombies die in den letzten Jahren „gezüchtet“ und am Leben erhalten wurden.
    Andererseits braucht es aber mal endlich wieder eine richtige Marktbereinigung

  • Robert Z. sagt:

    Lieber Raimund,

    • bei solchen Artikeln in der FAZ, die oft sehr wichtige Fragen betreffen, versuche ich meist an die Original-Literatur zu kommen – wenn es mich interessiert (wie damals beim „Wasserstoff“). Die Autoren dieses Beitrags in Jackson Hole sind V. Aharya (einer NY Uni), R. Chauhan, R. Rajan (beide einer Chicago Uni.) und der genannte Sascha Steffen einer Frankfurter Privat. Uni.

    • Prof. Viral AHARYA : “Was a Deputy Governor at the Reserve Bank of India (RBI) during 23rd January 2017 to 23rd July 2019 in charge of Monetary Policy, Financial Markets, Financial Stability, and Research. He has also been an Academic Advisor to the Federal Reserve Banks of Chicago, Cleveland, New York and Philadelphia and the Board of Governors.”

    • Aharya hat in Jackson Hole vorgetragen und Rajan war auch präsent. Beide haben vor einem Jahr eine bahnbrechende Theorie veröffentlicht zu “Liquidity Stress“. Dazu wurden nun in J.H. auf 20 Seiten empirische Daten vorgestellt und diskutiert.

    • Das Fazit: „liquidity dependence warrants that the Fed proceed on QT carefully while closely monitoring outstanding liquidity claims”. Dies bezieht sich auf die Rate, mit der vorgegangen wird, und nicht auf die Massnahme als solche. Je nach verfügbarer “System-Liquidität” muss demnach die Rate angepassst werden und selbst zwischenzeitliches QE könnte erforderlich werden. Und natürlich folgte daraus die Empfehlung sich schon bei QE Massnahmen der diesbezüglichen Problematik von QT bewusst zu sein.

    • Hat Jerome Powell gespannt zugehört? Er ist sicher ein höflicher Mensch. Da jedoch Aharya mehrere FED Banken sowie den Board of Governors berät ist anzunehmen dass diese Erkenntnisse in die Entscheidungen der FED bereits eingeflossen sind.

    • Abschliessend füge ich von der FEDR veröffentlichte Charts zu ihrer Bilanz für zwei Zeiträume bei. Im vergangenen Jahr konnte demnach sehr kontinuierlich operiert werden – und m. E. der Eindruck von „carefully while closely monitoring“ hinterlassen werden.

  • Horst Klophaus sagt:

    Raimund, da war Dein schöner Vergleich mit der Zahnpasta, die nicht mehr zurück in die Tube will.

  • Marco K. sagt:

    Herr Brichta, Sie wirken auf mich beruhigend!!!

  • Volker J. sagt:

    Die Notenbanken werden sich zwischen Inflation und der hier geschilderten Gefahr durchwursteln müssen. Trotz des anstehenden heißen Oktobers an der Börse erscheint es mir angesichts der hier geschilderten Problematik klüger, das auszusitzen und auf größere Verkäufe zu verzichten.

  • Alexander P. sagt:

    Die Träumereien von den ewig niedrigen Zinsen nehmen keine Ende. Erst war Italien der Grund, jetzt gleich das ganze Finanzsystem. Gleich spricht die Notenbank und wird für uns die Dinge klären.

    • Raimund Brichta sagt:

      Wieso Träumereien? Die Realzinsen sind dieses Jahr so stark gefallen wie selten zuvor. Das ist REAL.

    • Raimund Brichta sagt:

      Im Übrigen sind Bilanzsumme und Zinsen zwei paar Schuhe: Die Notenbank kann die Zinsen erhöhen und die Bilanzsumme trotzdem nicht schrumpfen.

      • Robert Z. sagt:

        Raimund „Bilanzsumme und Zinsen sind zwei paar Schuhe“ Jaa, und beide sind jemand im Frankfurter E…-Tower zu gross.👩‍🎓

  • M. Ahrens sagt:

    Es wird Zeit für das nächste Buch, lieber Herr Brichta.

  • Umberto sagt:

    Gerade sehe ich in der Bild:
    „Endlich gute Nachrichten für Sparer
    EZB erhöhtauf1,25 %“
    😂😂😂bei 8 % Inflation!
    Solange man in der Schule alles über Mülltrennung lernt,aber nichts über Finanzen,solange wird die Mehrheit der Bürger in eine Altersarmut landen!!!

    • Peter Czeck sagt:

      Ja Umberto, richtig müsste es eigentlich heißen, die EZB hat die jährliche prozentuale Enteigungsquote der Sparer auf nunmehr 6,75% festgelegt. Vielleicht kann die Altersarmut aber durch die geplante Aktienrente künftig abgemildert werden. Immerhin steht sie im Koalitionsvertrag. Bin sehr gespannt wie sie im Detail ausgestaltet wird.

  • Marco Dargel sagt:

    Die eigentliche Frage ist eine andere: Schnallen sie es erst, wenn es wieder zu einer Finanzkrise geführt hat? Denn sie könnten auch erst umschwenken, wenn wieder alles brennt.

    Außerdem könnten sie auch zu lange einfach durchziehen.