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Putin und unser Podcast

20. Juli 2022
Raimund Brichta
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von Raimund Brichta

Noch nie haben die Deutschen die wirtschaftlichen Aussichten so schlecht eingeschätzt wie zurzeit. Über Hintergründe und mögliche Auswege aus dem Stimmungstief diskutiere ich mit Etienne Bell in dieser Podcast-Folge. Wir haben den zwar schon vergangene Woche aufgezeichnet, er ist aber aus 2 Gründen immer noch top-aktuell:

1. Putin hat meine Vermutung bestätigt und nun tatsächlich Nordstream 2 ins Spiel gebracht. Wir dürfen gespannt sein, wie dieser Poker weiter geht.

2. Und was die Stimmung an der Börse angeht, spricht die neue Fondsmanager-Umfrage der Bank of America Bände. Es riecht nach Kapitulation.

Für alle Börseneinsteiger: Von einer Kapitulation spricht man dann, wenn alle schon verkauft haben, die es wollten, und deshalb die Kurse nicht mehr wesentlich tiefer fallen können.

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Kommentare

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  • Lies Land sagt:

    Putin hat laengst gedanklich mit einer Gasbelieferung Deutschlands abgeschlossen.
    Nochmal die Haelfte von der Haelfte runter und dann von unten die Haelfte rauf, reine Taschenspielertricks, um rechtzeitig moeglichst viele Gasturbinentriebwerke für die Verdichterstationen der Pipeline nach China einzulagern.
    Wissend ist der Hahn unwiderruflich abgedreht : Turbine nie gehabt … aber so lange es noch troepfelt …
    Fuer den Dax insofern fuer einen unuebersehbaren Zeitraum unguenstig, als dass er den Gasstop nicht einpreist.

    • Raimund Brichta sagt:

      Genauso hat der Westen gedanklich längst damit abgeschlossen, langfristig weiter Gas in Russland zu kaufen.

      Jetzt geht es nur um den Poker darum, was bis zum endgültigen Ende des Gasbezugs passiert und wie lange es bis dahin dauert.

      • Peter Czeck sagt:

        Was macht Putin mit dem geförderten Gas, wenn er uns nix mehr liefert? Kann die Gasförderung in Russland technisch vorübergehend -ohne abzufackeln- völlig eingestellt werden, ggf. wie lange?

        • Raimund Brichta sagt:

          Na ja, er er schaut sich schon nach neuen Kunden um, zum Beispiel China oder Indien. Genauso wie wir uns nach neuen Lieferanten umsehen.

          • Peter Czeck sagt:

            Klar, aber gibt es denn nach China/Indien schon neuePipelines oder solche, die noch nicht ausgelastet sind? Benötigen China/Indien überhaupt so große Mengen?

            • Raimund Brichta sagt:

              Natürlich gibt es die noch nicht, aber genauso wenig gibt es schon Pipelines oder ausreichende Transportkapazitäten von Katar nach Deutschland. Das wird alles erst im Lauf der nächsten Jahre wachsen. Der Übergang dauert eben eine Weile.

              • Peter Czeck sagt:

                Naja es geht doch um die Wahrscheinlichkeit, ob uns Putin auf Sicht v. 8 Monaten den Gashahn zurdreht. Wenn er für diese Zeitspanne kaum vernünftige Alternativen hat, wird er wohl eher an uns weiterliefern .

                • Raimund Brichta sagt:

                  Da hat jeder andere Zeitvorstellungen. Wie kommst Du auf 8 Monate?

                  • Peter Czeck sagt:

                    Naja in 8 Monaten so ab April 2023 werden wir dank Klimaerwärmung nicht mehr erfrieren. In Köln u. Südhessen ists da doch schon fast warm. Raimund siehst Du auch mangels russischer Alternativen die Chancen f. Eine Weiterbelieferung über die nächsten 8 Monate bei über 50%?

                    • Raimund Brichta sagt:

                      Sorry, ich lasse mich in Sachen Gasstreit nicht zu einer Prognose nötigen.

                      Das hängt ganz davon ab, was dem raffinierten Spieler Putin noch einfällt und wie die weniger raffinierten Demokraten damit umgehen.

                      • Peter Czeck sagt:

                        Die Frage ist halt was aktuell technisch f. Putin bei 100% Lieferstopp/Einstellung der Gasförderung überhaupt geht. M.E. eine wesentliche Frage, die man nicht ignorieren sollte. Ich tippe mal auf Weiterbelieferung. Der Umfang ist natürlich offen.

                      • Peter Czeck sagt:

                        „nötigen“….Es gibt nichts Schöneres als Fragen zu stellen/Zitat Raimund Brichta. Sorry wenn Du Dich genötigt fühlst. Ich hatte den Eindruck, daß Du meiner Frage ausweichst. Deshalb hatte ich etwas nachgebohrt….müsste doch ein Vollblut journalist wie Du gut verstehen.. .oder doch nicht?

                        • Raimund Brichta sagt:

                          Verstehe ich doch voll und ganz 🙂 Ein bisschen Zuspitzung gehört immer dazu, auf beiden Seiten 😉

  • Robert M. sagt:

    Bei den ganzen Themen ist die Stimmung fundamental und fiskalisch untermauert. Das war noch oben nicht immer so. Warum sollte das jetzt der Boden sein? Saisonal beginnt jetzt die schlechteste Phase gerade in den Midterm Election years. Bilanzreduzierung fängt jetzt auch erst richtig an 95mrd$. Überverkauftheiten in den Indizes sind auch schon wieder deutlich abgebaut. USVix ist auch deutlich zurückgekommen. Den Boden kann ich nicht erkennen.

    • Raimund Brichta sagt:

      Ob das ein Boden ist oder nicht, wird sich zeigen. Tatsache ist nur:

      Immer wenn die BofA-Umfrage in der Vergangenheit so schlecht ausfiel, war ein Boden erreicht oder zumindest nicht mehr weit.

      Und: Der DAX hat auf seinen März-Tief aufgesetzt und ist davon nach oben abgeprallt. Dieses Doppel-Tief ist zumindest mal eine größere Gegenbewegung wert. Klar: Danach wird es auch wieder runter gehen. Aber dann gilt es zu beobachten, ob sich dabei ein höheres Tief ausbildet oder ob der Boden erneut einen Test besteht oder ob er bricht.

      Das ist zumindest meine Art, die Börse zu beobachten, und nicht jetzt schon zu orakeln, dass es bestimmt weiter nach unten gehen wird.

      • Robert M. sagt:

        Orakeln würde ich das nicht nennen. Wenn es durch die Geldpolitik nach oben ging, wird es auch durch die Geldpolitik nach unten gehen. Mit dem Unterschied das die Geldpolitik momentan bei der Inflation nur bremsen kann. Und da sind Themen wie Eskalation Russland, Corona im Herbst Europa und Asien usw. gar nicht mit drin. Die USA sehen mindestens noch die Vorcorona Hochs. Sie sind gut vernetzt. Sie wissen das in den USA Inflation das Thema ist. Nahrungsmittelpreise sind extrem hoch. In den USA haben sich viele Sachen verdoppelt Fleisch, Sprit etc.

        • Raimund Brichta sagt:

          Ich nenne es halt orakeln, weil ein großer Teil der negativen Erwartungen schon in den Kursen enthalten ist. Auch was die Geldpolitik betrifft. Nun kommt es darauf an, wie ernst es die US-Notenbank mit ihrer Bilanzschrumpfung macht. Sie wird die Schrumpfung nicht voll durchziehen können, da bin ich mir sicher. Die Frage ist nur, wann sie damit aufhört. Je mehr sie ihre Bilanz schrumpft, desto stärker wird sich das in den Kursen widerspiegeln. Wenn sie also lange weitermacht, werden die Kurse noch tiefer fallen. Aber das ist noch nicht sicher, und deshalb orakel ich zum jetzigen Zeitpunkt darüber nicht.

          • Robert M. sagt:

            Es ist ja von den Tiefs schon wieder deutlich nach oben gegangen. Und das kann natürlich auch nochmal so weit gehen. Als Langfristinvestor hätte ich jetzt auch schon mind. 40% gekauft. Und ich habe ja auch gekauft. Werde aber auch wieder auf kurzer Frist verkaufen und ggf. wieder auf die Short Seite wechseln, wenn bestimmte Marken erreicht werden. Ich möchte nicht deutlich gegen die Saionalitäten handeln. Würde aber bei neuen Tiefs im Herbst wieder zu 100% investieren.

            • Raimund Brichta sagt:

              Genau das mache ich nicht. Weder privat mit meinen Sparplänen, noch in unserem Depot. Ständig rein und raus ist mir viel zu stressig, es gibt so viele andere Dinge im Leben. Und bringen tut das auch nix, wenn Du zu Dir ehrlich bist. Oder?

    • Raimund Brichta sagt:

      Gerade lese ich das Folgende im Wellenreiter (auch dies passt also zum Umfeld):

      „Wenn das Short Interest so niedrig ist wie aktuell, haben die Marktteilnehmer das Interesse am Leerverkauf verloren. Sie sind der Meinung, dass sich „Shorten“ nicht mehr lohnt, weil die Bewertungen ausreichend gefallen sind. Die Zahl der Leer-(Verkäufer) ist so niedrig, dass es Bullen relativ einfach haben, die Kurse auch mit geringem Volumen nach oben zu treiben. Die Verkäufer wehren sich kaum. Dies ist ein bullisher Faktor.“

    • Wilhelm K. sagt:

      Es ist doch ganz einfach. ..“Wer keine Papiere hat wenn sie fallen, der hat auch keine wenn sie steigen.“ Andre‘ Kostolany

      • Raimund Brichta sagt:

        Das sehe ich genauso. Denn gerade an den unteren Wendepunkten ist die Stimmung stets so schlecht, dass die wenigsten daran denken, einzusteigen.

  • Raimund Brichta sagt:

    War das vor fast 50 Jahren oder ist das heute?

    Geschichte wiederholt sich offenbar doch:

    https://youtu.be/j8HaXgV-62I

    • Lies Land sagt:

      @ Raimund

      Das ist doch alles noch gar nicht raus, ob und wenn ja …
      Und ueberhaupt, fuer eine Rueckschau ist es doch noch sehr frueh, nicht wahr Raimund
      Unterstellt, die Stimmung ist aktuell derart schlecht, sodass wir uns aus diesem Grunde um den unteren Wendepunkt herum oder in der Naehe dessen bewegen, okayyy
      Nun, schlechte Stimmung kann ich hier im Forum rein ueberhaupt nicht erkennen.Klaro, noch bewegen wir uns iewo zwischen 12.500 und 15.000 … und es wurde hier weiterhin kraeftig nachgekauft.Liquide Mittel duerften bald mit der Lupe zu suchen sein … –
      Im Winter 2024 sind wir unabhaengig von russischem Gas, davon ist auszugehen, vorher beginnt die Rezession. Im ersten oder zweiten Rezessionsquartal koennte ein Zwischentiefpunkt ins Auge gefasst werden … so geht Boerse
      Die 10 Peozent, die zwischendurch vielleicht zu holen sind, die laesst man tunlichst dem Markt

      • Raimund Brichta sagt:

        „Im ersten oder zweiten Rezessionsquartal koennte ein Zwischentiefpunkt ins Auge gefasst werden … “

        Das würde sogar passen: In den USA SIND wir vermutlich schon in einer Rezession (Q1 und Q2 negativ). D.h. während alle noch auf due Rezession warten, ist sie längst da.

        Ob und wann die Rezession bei uns beginnt, ist für mich weniger relevant, da wir uns auf due USA konzentrieren.

        „Nun, schlechte Stimmung kann ich hier im Forum rein ueberhaupt nicht erkennen.“

        Bei einigen wie Robert M. und Stefan K. schon. Und wenn ich die Bedeutung dieses Forums mit der Bedeutung der BofA-Umfrage vergleiche, muss ich mich leider für letztere entscheiden 😉

        Aber noch mal: Auch ich weiß nicht, ob es sich schon um den unteren Wendepunkt handelt oder nur um ein markantes Zwischentief. Es ist mir aber auch egal, weil wir beide den unteren Wendepunkt ohnehin erst im Nachhinein erkennen werden.

        DASS es aber einen unteren Wendepunkt geben wird, halte ich für gewiss. Genau deshalb haben wir unser Depot Anfang des Jahres nicht aufgelöst, obwohl mir schon damals klar war, dass es ein holpriges Börsenjahr werden wird.

        Im übrigen können wir mit unseren WahrenWerten sehr zufrieden sein. Der Depotwert liegt heute bei 187.000 und damit nur 8,8% unter seinem Rekordwert zum Jahreswechsel. Wir bleiben bei unserer Strategie der ruhigen Hand.

        • Raimund Brichta sagt:

          Und schaut Euch nur unseren Spitzenreiter Danaher an: Heute 7,5% im Plus, seit Depotaufnahme mehr als verdreifacht!

  • Lies Land sagt:

    Habeck ist furchtbar enttaeuscht, der hat geglaubt er stelle eine Turbine in Aussicht und Putin liefert ab 21.Juli 2022 100%, weil er (Habeck) ihn so starkem oeffentlichem Druck ausgesetzt hat.
    Putin nicht faul steigt mit 30 Prozent ein und wenn das Teil nicht ein bissschen ploetzlich bei ihm auftaucht gipps davon die Haelfte. Die gipps solange bis andere Ersatzteile fuer weitere fuenf Stationen bei ihm eingehen, die er aber noch gar nicht naeher spezifiziert hat.
    Putins Ziel ist die Aufhebung der Sanktionen.
    Das mit Nordstream 2 ist ein ganz alter Hut, auf die wurde zig Mal von verschiedenen Duma Abgeordneten, Medwedew und dem Kreml Sprecher und anderen aus dem Sicherheitsapparat hingewiesen.
    Das koennte Deutschland niemals durchsetzten,Putin weiss das.Ihm geht es um Narrative.Wir wuerden gerne, koennen aber nicht.
    Und der Dax, der kann es nicht einpreisen …

    • Raimund Brichta sagt:

      Dass Nordstream 2 politisch hier nicht opportun ist, ist klar. Es gilt allerdings abzuwarten, wie es sein wird, falls der Leidensdruck ungleich höher sein sollte als jetzt. Dazu wage ich keine Prognose.

      Nur so viel: Das Pokerspiel bleibt spannend, und Putin hat bestimmt noch überraschende Spielzüge parat.

      Inzwischen fließen übrigens wieder 40% des Gases durch Nordstream 1.

      Und was den DAX betrifft: Der ist für mich – wie gesagt – weniger relevant.

      • Lies Land sagt:

        “ Dass Nordstream 2 politisch hier nicht opportun ist, ist klar. “
        @ Raimund :
        In den USA ist es das nicht, wird es nicht sein.Egal ob 30, 15% oder gar kein Gas. 2024 hat sich das erledigt. DEutschland erhaelt sein Gas von anderswo und Putin stellt sein Land mehr oder weniger peu a peu von Oel ganz auf Gas um.So oder so. Bis dahin belastet es den Dax. Es sei denn, einstellige Prozentraten oder der Stop kommen vorher.
        “ Putin hat bestimmt noch überraschende Spielzüge parat. “
        Welche sollen das bitteschoen sein Raimund,
        was kriegt er dafuer und
        was sollte uns das nuetzen?

        • Raimund Brichta sagt:

          1. In diesem Fall hatte ich nicht von den USA geredet, sondern von Deutschland.
          2. Die Frage danach, welche Spielzüge das sein sollen, erübrigt sich. Denn ich hatte von „überraschenden“ Spielzügen geschrieben. Wüsste ich sie jetzt schon, wären sie nicht überraschend.
          3. Was er dafür kriegt und was es uns nützen soll, ist irrelevant. Von einem Nutzen habe ich nicht geschrieben und auch nicht davon, was Putin dafür kriegt. Sondern nur davon, dass Putin vermutlich noch überraschende Spielzüge parat haben wird.

  • Robert Z. sagt:

    Lieber Raimund: „ … Putin ist ein Spieler …“ liest man in diesem Beitrag einschl. Kommentare oft. Mal „Poker“ mal „Schach“. Da ich beides gerne mal spiele, hier ein Kommentar dazu:

    • Ein wesentlicher Punkt beim POKER ist dass man die Karten in der anderen Hand nicht kennt. Im Lauf des Spiels kennt man nur die eigenen und die bereits gespielten Karten. Der Gegenspieler kann also bluffen und umgekehrt kann man selbst bluffen.

    • Beim SCHACH dagegen sehen beide Spieler alle Steine und sie können die Strategie des Gegners analysieren – wenn sie dazu gut genug sind.

    • Putin kennt die strategische Schwäche „Energie“ von DE schon lange und hat eine entsprechende Drohung aufgebaut. DE versucht sukzessive mit Sanktionen und der Lieferung schwerer Waffen dagegen zu halten.

    • Beim Schach gibt es den Spruch „Die Drohung ist schlimmer als deren Exekution“. P. ist vorwiegend Schachspieler. Die Sanktionen sind peu a peu mehr oder weniger konsequent exekutiert worden. Sie sind im Spiel eine gewisse Schwächung für P. aber nicht mehr eine wirkungsvolle Drohung. P. hält mit allerlei Taktik seine Drohung aufrecht und unterstreicht seine Position noch damit dass der Gas-Preis zunimmt. DE. muss bei jeder eigenen Massnahme überdenken ob die 0-Gas Drohung darauf folgen könnte. Die Gegendrohung Lieferung schwerer Waffen scheint wirkungslos zu sein da P. als weitere Drohung „Welt-und Atom-Krieg“ zu deren Kompensation aufgebaut hat – und zwar so dass es nicht überwiegend als Bluff gewertet wird sondern wirkt.

    • Fazit: P. spielt Schach! Er pokert nicht. DEs BK hat kaum Gegenspiel. P. wird die Gas-Drohung noch lange aufrecht erhalten – sie wirkt. Wie im Spiel wird DE versuchen, sie mit taktischem Spiel aufzulösen. Das wird sehr viele Züge und Zeit benötigen (Alternativen?). Bis dahin hat P. von DE aus freie Hand in der Ukr., hat keine Lieferung schwerer Waffen von DE zu befürchten und ist auch mit neuen Gas-Kunden einige Schritte weiter. Die Gas-Kasse stimmt für ihn ohnehin. Würden jedoch trotzdem schwere Waffen von DE geliefert müsste er sofort den Gashahn zudrehen (zumindest) da er künftig nichts mehr bewirken würde – und sich mit dem evtl. entstehenden Chaos in DE zunächst begnügen.

    • Raimund Brichta sagt:

      Vielen Dank für die hervorragende Spielanalyse.

      Um mal im Bild zu bleiben und nur auf den Wirtschaftskonflikt bezogen: D spielt Räuberschach, bei dem man danach trachtet, dass möglichst viele der eigenen Spielsteine geschlagen werden. Putin dagegen spielt Schach so, wie man es von einem Russen erwartet.

      Und um es nochmal klarzustellen: Wir beide sind weit davon entfernt, Putins Kriegstreiberei zu verharmlosen. Was aber erlaubt sein muss, ist, die Gesamtlage von neutraler Warte aus einzuschätzen.

      Dies scheint mir von Zeit zu Zeit sogar dringend geboten, um die eigene Lage besser beurteilen zu können. Wie ein guter Schachspieler, der sich von Zeit zu Zeit von der eigenen Sichtweise löst und einen neutralen Blick von oben auf das Schachbrett wirft. Manch einer, aber das weißt Du als Schachspieler bestimmt besser als ich, soll während des Spiels das Brett sogar gedanklich umdrehen, um sich bewusst in die Strategie des Gegners einzudenken. Das alles vermisse ich auf deutscher Seite.

      • Michael sagt:

        Schöne Diskussion von Euch. Ich habe in meiner Jugend sehr viel Schach gespielt und auch Turniere gewonnen, ein toller Sport – und gutes Training für strategisches Denken.

        Ja, bei Langpartien ist man gelegentlich aufgestanden und hat andere Perspektiven eingenommen.

        „D spielt Räuberschach, bei dem man danach trachtet, dass möglichst viele der eigenen Spielsteine geschlagen werden.“

        😃 genial 😀

        Russland hat womöglich damit gerechnet, einen schnellen Umsturz in der Ukraine zu erreichen ohne großes Blutvergießen. Vielleicht deshalb die ominöse Kolonne vor Kiew. Eine Fehleinschätzung der russischen Dienste.

        Der Wertewesten hat damit gerechnet, Russland wirtschaftlich in die Knie zu zwingen, global zu isolieren und dabei ggf Putin zu stürzen.

        Beide Schachzüge wurden vom Gegner rechtzeitig durchschaut. Demzufolge geht die geostrategische Partie weiter.

        Die Partie wird definitiv nicht von Deutschland gespielt. Deutschland ist lediglich eine Figur, vielleicht ein Läufer oder Turm aufgrund der verbleibenden wirtschaftlichen Stärke. Wenn nötig, wird Deutschland geopfert!!!

        Die Ukraine stellt die Bauern im Schachspiel. Figuren, die grausam „abgeholzt“ werden.

        Das Schachspiel selber wird von Machthabern in den USA gespielt, dort werden die nächsten Züge entschieden.

        Annalena Baerbock darf ihre vorgefertigten Reden halten und sich dabei wichtig fühlen.

        Der schöne Habeck, der stolz darauf ist, attraktiver zu sein als andere, bspw Olaf, und sein vieles Geld momentan nicht ausgeben kann weil er den ganzen Tag rumgefahren wird, darf in 3 Jahren evtl Kanzler spielen.

        • Raimund Brichta sagt:

          Aber auch Baerbock scheint sich in Stellung zu bringen für eine mögliche neue Kanzlerinkandidatur. In Sachen Schönheit kann sie es ohnehin mit Habeck aufnehmen. Dieser wirkt zuletzt eher abgeschlagen und genervt, während sie die souveräne Dame spielt.

      • Lies Land sagt:

        “ D spielt Räuberschach, bei dem man danach trachtet, dass möglichst viele der eigenen Spielsteine geschlagen werden “

        @ Raimund

        Deine Denkweise ist interessant.
        Was laeuft da falsch, erstens, zweitens, drittens und wie loest Du das auf ? Ich meine, wenn man Dich mittun lassen wuerde …

        • Raimund Brichta sagt:

          Ich will gar nix auflösen und den Entscheidern auch keine guten Ratschläge geben. Ich beobachte lediglich und versuche, die Lage möglichst wertneutral einzuschätzen.

          Falsch läuft m. E. z.B dies: Wenn jemand einem anderen wirtschaftlichen Schaden zufügt, aus welchen gut gemeinten Gründen auch immer, darf sich dieser jemand nicht wundern, wenn der Geschädigte wirtschaftlich zurückschlägt. Erst recht wenn dieser Wladimir Putin heißt. Oder gab es irgendeinen vernünftigen Grund anzunehmen, ausgerechnet Putin würde sich wirtschaftlich ohrfeigen lassen und danach bereitwillig seine andere Wange für die nächste Ohrfeige hinhalten?

    • Peter Czeck sagt:

      „0 Gasdrohung“ Robert ich wiederhole meine unbeantwortet geblieben Frage an Raimund. Kann P. die Ölförderung technisch einfach einstellen ohne abzufackeln? Ein guter Schachspieler checkt schließlich die Stellung u. prüft die möglichen Züge des Gegners. Bei dieser Gelegenheit ….wirklich gute Schachspieler erkennen quasi immer frühzeitig, wann mangels Erfolgsaussichten der Zeitpunkt f. ein Unentschieden fällig ist. Hoffen wir, dass sich die Sache nicht weiter zu einer Hängepartie entwickelt. Ansonsten…wo der Boden war sieht man immer erst hinterher.

      • Michael sagt:

        Die Sache läuft ja wie folgt:

        Indien importiert russisches Öl, raffiniert es und verscherbelt die fertigen Produkte nach Europa / USA. Gut für Russland, gut für Indien, schlecht für die hiesigen Verbraucher.

        Jetzt kommt es noch witziger: Saudi-Arabien (!) importiert (!!!) russisches Öl für den Eigenbedarf, um mehr eigenes Öl überteuert nach Europa / USA zu exportieren 😀😃🙂

        China deckt sich ebenfalls mit günstigen russischen Rohstoffen ein und erreicht einen weiteren Wettbewerbsvorteil insbesondere gegenüber Deutschland. Erstmals hat der ehemalige Exportweltmeister Deutschland ein Handelsdefizit…hochgradig erbärmlich.

        Das mit Saudi-Arabien ist sowas von absurd und hirnrissig, Realsatire pur.

        • Robert Z. sagt:

          Hallo Michael: „ … hirnrissig … “

          • Mir ist das auch schon aufgefallen. Das klingt doch machbar für Saudi-Arabien.

          • Und wenn da tatsächlich einem Tanker-Kapitän sein Hirn >10 mal aussetzen sollte und Risse bekommt weil er laufend Seehäfen und/oder Papiere verwechselt dann muss man ihn eben mal geduldig schulen und nicht gleich bestrafen.

          • Bei uns in DE funktioniert auch nicht alles auf Anhieb. Hat denn irgendeine dieser Ringtauschsendungen über Griechenland oder Polen mal geklappt?

      • Robert Z. sagt:

        Hallo Peter „ 0 Gasdrohung“

        • Leider bin ich nicht der technische Experte dafür – meine aber dass man nicht abfackeln muss. Man wird ja nie 0 anstreben – höchstens drohen. Es geht alles über den Preis. Ich füge Dir mal den OEL Chart 1970 – 1990 bei. Da gab es 2 Krisen – auch „vermischt“ mit Inflation. Ohne irgendeinen sachlich technischen Grund ging durch pure Verknappung der Preis durch die Decke (mal Autobahn Tempo 80 nicht 130 – sonntags 0) OPEC Politik! Bei DE vs. RU gibt es nicht einmal ein Kartell – ein einzelner Staat kann jedem beliebigen Interessenten beliebige Preise nennen. Wir lesen ja jetzt schon dass z. B. RU für 50% Gas-Lieferung mehr erlöst als vorher für 100%.

        • Ich gehe ganz überzeugt davon aus dass P. dies lange und gut durchdacht hat. Sieg-Niederlage-Unentschieden? Mit meinem Kommentar wollte ich nur das Denkschema diskutieren – also mehr Schach oder mehr Poker? Zu dem ganzen Krieg wollte ich damit nichts aussagen. Aber bezüglich DE heisst es wohl ENERGIE vs. SCHWERE WAFFEN. Hier sehe ich die Partie als Gewinnstellung für P. Für eine Kompensation in Form einer wirksamen Gegendrohung sehe ich nichts. DE bleibt damit nur, die Drohung so schnell wie möglich aufzulösen in Form von alternativer Energie-Beschaffung (das wurde evtl. in einigen Kommentaren missverstanden).

        • Und bei diesem Unterfangen kann man wohl jetzt schon von einer Hängepartie sprechen, die (Sicht heute) DE verlieren wird wg. Schaden für die Wirtschaft (Energie-Mangel/Preise) und internationalem Ansehensverlust (Waffen-HickHack). Bezüglich unseres nicht berauschenden Wirtschaftswachstums in den letzten 15 Jahren empfehle ich Bild 3 meines Beitrags „Das BIP …“ (etwas Werbung muss sein).

        • Peter Czeck sagt:

          Hallo Robert, die Frage ob P. uns das Gas 100% abdrehen kann/wird hatte ich ausgeworfen, weil viele Journalisten diese angsteinflössende Meldung ständig verbreiten u. den Zusammenbruch unserer Wirtschaft an die Wand malen. Auch hier im Forum wurde diese Möglichkeit erwähnt . Dabei wird übersehen, daß z.B. unsere großen Chemieproduzenten international aufgestellt sind u. nicht nur hier produzieren. Darüberhinaus lassen sich die Gesamtmengen an Gas wie sie derzeit nach Europa fließen aktuell nicht in andere Kanäle umleiten. Dazu verweisen ich-wie ich inzwischen feststellen konnte-auf ein Interview des MDR mit Energiewirtschaftsprofessor D. Most (s.Google). Natürlich gibt es die allerletzte Option das Gas in die Atmosphäre entweichen zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit, daß Schachspieler P. diesen Zug 100 % Liefereinstellug durchführt tendiert m.E. danach gegen 0. Für mich ist das ein wichtiger Punkt. Es bleibt die Unklarheit wie weit er herunterfahren kann….aber es war f. Viele doch schon eine große Überraschung, daß wieder 40% fließen. Naja unsere Gasrechnung hat sich aktuell bereits drastisch erhöht ….ich habe sie aber im Vorfeld durch den Kauf v. Equinor -hier im Forum wohl mal unzutreffend als 100% iger Ölförderer eingeschätzt- quasi gehedgt . An die je nach Nummernschild wechselnden Sonntagsfahrverbote kann ich mich gut erinnern. Früher gab es auch noch positive Realzinsen. Da habe ich gern mal gewechselt. Heute halte ich es mit Robert Halver:“Aktien sind inflationsgeschütztes Sachkapital“. . .Glück auf

  • Michael sagt:

    „Noch nie haben die Deutschen die wirtschaftlichen Aussichten so schlecht eingeschätzt wie zurzeit.“

    Selber Schuld. Die Bevölkerung will es so.

    Jede Regierung auf der Welt, mit Ausnahme Deutschlands, setzt die Interessen des eigenen Landes und des eigenen Volkes an erster Stelle. Es gilt fast überall America first, Turkey first, China first, Ungarn first, Brazil first, India first, Nepal first, …

    Olaf hat einen Eid geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Und jetzt schnürt die EU ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland, obwohl die Isolierung Russlands global komplett gescheitert ist.

    Dass wir hier darüber diskutieren müssen, ob uns bald das Gas ausgeht, ist das Ergebnis von kompletten politischen Versagen. Und ein Trauerspiel par excellence.

    Nuja, die EU stuft jetzt Aserbaidschan als super Gaslieferant ein. Hat sich Aserbaidschan kürzlich in seinem Angriffskrieg gegen das christliche Armenien ein paar kleine Territorien einverleibt?

    Mal sehen wie sich Italien demnächst aufstellt. Wenn Kriege ungünstig laufen, wechselt Italien gelegentlich die Seiten, was clever ist.

    Die armen Ukrainer werden auf dem Schlachtfeld verheizt. Es ist bestialisch und schrecklich. Ein Friedensvertrag ist die einzige sinnvolle Lösung.

  • Michael sagt:

    Die steigenden US Aktienmärkte ermöglichen der FED, die Bilanzsummenreduktion tatsächlich eine Weile laufen zu lassen.

    • Raimund Brichta sagt:

      Richtig ist, dass es beim letzten Schrumpfungsversuch der Aktienmarkt war, der Ende 2018 die US-Notenbank dazu zwang, gedanklich umzuschwenken.

      • Michael sagt:

        Die FED ist eigentlich in einer komfortablen Situation. Sie hat bereits Zinsschritte durchgeführt, ohne ein markantes Abschmieren der US Börsen zu verursachen.

        Jetzt sehen wir eine Erholung, die der FED entsprechende Spielräume zur Bilanzsummenreduktion verschafft. Sie kann Luft ablassen.

        All das wird ermöglicht, weil in Europa Krieg und Chaos herrscht (-> Kapitalflucht in die USA und partiell nach China). Deshalb Glückwunsch an die USA, sämtliche Verhandlungen und Kompromisse mit Russland vor dem russischen Einmarsch abgewimmelt zu haben, und die Ukraine clever aufgerüstet zu haben.

  • Lies Land sagt:

    Snap gerade bei 9,786 EUR / -38,97 % aufgeschlagen

    Raimund, in welchen Deiner Depot ETFs ist Snap mit welchem Anteil enhalten?

    • Raimund Brichta sagt:

      Manchmal stellst Du wirklich komische Fragen 😂

      Aber ich will auch diese beantworten: Ich spare in zwei Welt-Aktien-ETFs, bei denen ich nicht ausschließen kann, dass dort selbst eine Exoten-Aktie wie Snap mit einem Bruchteil drin sein könnte. Der eine dieser Fonds ist heute 0,5% im Plus, der andere 0,7% im Minus. Zufrieden?

      • Lies Land sagt:

        Zum Verstaendnis meiner Frage :
        Anteil US-Aktien MSCI World bei 67,95 Prozent (Stand: September 2021)

        @ Raimund

        Das ist schon ein gewisses Klumpenrisiko, nicht wahr Raimund.
        US Techs sind natuerlich stark gewichtet …

        • Raimund Brichta sagt:

          hmm… den Weg von

          • Deiner Frage zum Anteil von Snap in meinen Fonds
          • bis zum generellen Anteil von US-Aktien im MSCI World

          musst jetzt schon mal erklären. Das Erste hat mit dem Zweiten nichts zu tun. Bis auf die Tatsache, dass auch Snap eine US-Aktie ist, aber – wie gesagt – eine exotische.

          Ein „Klumpenrisiko“ kann ich im hohen US-Anteil am MSCI World und an unserem WahreWerteDepot auch nicht erkennen. Wie schon im Beitrag „America First“ erläutert, war es in der Vergangenheit im Gegenteil eine „Klumpenchance“. Und daran dürfte sich in Zukunft wenig ändern. Denn wenn es selbst im Mutterland des Kapitalismus nicht mehr laufen sollte, läuft es woanders vermutlich auch nicht mehr.

          • Lies Land sagt:

            „Klumpenchance“ US im MSCI –

            20,25 Jahre ist der unter extremen Schwankungen lediglich seitwaerts gelaufen, seit 5,6 Jahren interessant gestiegen und die monatlichen Anteile seitdem immer teuriger geworden. Auch dieser unnatuerliche Berg wird abgetragen und das wird allerspetestens mit der Bilanzkuerung der FED einhergehen,die grad mal verbal angelaufen ist und nicht eingepreist sein kann. Das ist der Preis der fuer den Erhalt der Waehrung zu zahlen ist und das ist und bleibt alternativlos.

            • Raimund Brichta sagt:

              Dazu nur zwei Zahlen zum S&P-500-Index aus meinem Betrag „America First“:

              • seit Anfang der 80er-Jahre plus 3.900%
              • seit dem Jahr 2000 plus 150%
              • Dividenden kommen noch dazu

          • Lies Land sagt:

            “ … Exoten-Aktie wie Snap … “
            “ … dass auch Snap eine US-Aktie ist, aber – wie gesagt – eine exotische … “

            Wie man’s nimmt Raimund, Dein „Exot“ hatte vergangenes Jahr in der Spitze eine MarKap von knapp einhundert Milliarden Euronen …

            • Raimund Brichta sagt:

              Daraus lernst Du, dass auch Exoten gehypt werden können. Es gibt viele Beispiele dafür aus der Vergangenheit, einige dieser Unternehmen gibt es längst nicht mehr.

              Mir fällt spontan eine Firma namens EM.TV ein, die zwar keine so große Marktkapitalisierung wie Snap hatte, aber immerhin eine so große, dass sie als DAX-Kandidat gehandelt wurde. Glücklicherweise flog der Schwindel gerade noch rechtzeitig auf. Anders als bei Wirecard, die ebenfalls in diese Kategorie gehört.

              • Michael sagt:

                @Raimund: EM.TV hatte ich mal gekauft. In einer Nürnberger Telefonzelle hatte ich als Student den Bankangestellten meiner Volksbank angerufen – faszinierende Zeiten.

                Unterm Strich hatte ich in meiner damaligen Aktienzeit Geld verloren. Aber viel gelernt.

                @Lies: läuft doch eigentlich alles gesittet ab. Der S&P 500 kann von der FED in einer gewünschten Bandbreite gesteuert werden. Tool: Bilanzsummenreduktion.
                Sobald der S&P 500 eine bestimmte Marke erreicht, wird die Bilanzsummenreduktion ausgeweitet.
                Bei Unterschreiten einer Marke stoppt die FED die Bilanzsummenreduktion. FED-Put.

                Unternehmen wie Danaher, die hervorragende Zahlen präsentieren, werden sich besser als der Markt präsentieren.

  • Raimund Brichta sagt:

    Die Regierenden scheinen sich zu Herzen zu nehmen, was ich in dieser Podcastfolge angemahnt habe. Inzwischen stelle ich nämlich fest, dass sich ihre Wortwahl geändert hat.

    • Vorher dominierten bei Scholz und Habeck die Warnungen vor schwierigen Zeiten, die uns bevorstünden. Deshalb war es kein Wunder, dass die wirtschaftliche Stimmung der Menschen in Deutschland auf ein Allzeittief fiel.

    • Inzwischen betonen beide viel mehr das Positive in ihren Ausblicken. Jüngstes Beispiel ist Scholz‘ „You’ll Never Walk Alone“, zu dem er extra seinen Urlaub unterbrach.

    Ich vermute, dass die Kommunikationsberater das Problem erkannt haben und die Verantwortlichen inzwischen anders briefen. Das ist gut so. Denn:

    Schon Ludwig Erhardt wusste, wie wichtig die Psychologie für die Wirtschaft ist.

    • Marco Dargel sagt:

      Putin hat eine Nachricht für den Rest der Welt:
      Der Westen ist böse und Russland ein verlässlicher Handelspartner.

      Das dürfen wir nicht vergessen: Er wird also weiter liefern. Vermutlich wird er dabei aber provozieren: Vielleicht wird es angeblich Schwierigkeiten mit der genutzten Leitung geben und er wird 100 % Lieferung mit der Inbetriebnahme von Nord Stream 2 versprechen.
      Wenn wir im Winter nicht genug Gas haben, wird er auf jeden Fall den Westen dafür verantwortlich machen.
      Einfach das Gas abdrehen wird er nicht. Er wird alle Aktionen mit Wirkung für den Rest der Welt abstimmen.
      Ich denke, er wird sogar 100 % Lieferung versprechen, wenn Nord Stream 2 aktiviert wird.
      Nord Stream 1 wird vermutlich „technische Probleme“ haben, die Russland wegen den Sanktionen nicht „beheben Kann“.

    • Michael sagt:

      Passend zur Stimmung der heutige Artikel https://www.n-tv.de/panorama/Deutsche-sorgen-sich-um-ihre-Zukunft-article23484915.html

      „Zukunftsängste breiten sich aus, weil es der Politik bisher an beruhigenden Signalen, die Zuversicht verbreiten, mangelt“, sagte Zukunftsforscher Horst Opaschowski der Deutschen Presse-Agentur.

      Die Grünen wurden von 14 Prozent der Wähler gewählt, der Olaf hatte ein paar Prozent mehr. Hinzurechnen muss man die Heerschar der Nichtwähler. Fazit: der überwiegende Teil der Bevölkerung lehnt diese Figuren ab.

      Insofern können und werden auch ein paar Sätze a la „wir schaffen das“ nicht für Aufbruch sorgen, denn diese Figuren werden nicht geachtet.

      Die Menschen sehen und spüren die Realitäten im täglichen Alltag!

      Auch der Vergleich mit Ludwig Erhard hinkt. Damals gab es ein Gemeinwesen, ein Zusammenhalt, von fast allen gelebte klare Verhaltensregeln und ein Wertekompass. Der Wiederaufbau und gemeinsam geschaffene Wohlstand das erfreuliche Ergebnis dieser „konservativen“ Werte.

      Aus dem Artikel: „Während dort 81 Prozent die Ausbreitung von Hass, Gewaltbereitschaft und Beleidigungen befürchten, sind es bei den unter 30-Jährigen nur 69 Prozent“.

      ‚NUR‘ 69 Prozent?
      69 Prozent sind eine erbärmlich hohe Zahl…werden im Artikel vom Verfasser mit ’nur‘ relativiert. Es ist eine Kapitulation im Jahre 2022. Trotz des „Wir schaffen das“ aus dem Jahre 2015…

      • Raimund Brichta sagt:

        „Zukunftsängste breiten sich aus, weil es der Politik bisher an beruhigenden Signalen, die Zuversicht verbreiten, mangelt“

        Ich glaube, dass dieser Artikel die Stimmung von vor 2 Wochen widerspiegelt. Die neueste Wende im Wording der Regierenden ist darin noch nicht berücksichtigt. Sie wird dafür sorgen, dass sich die Stimmung langsam wieder bessert.

        Ganz krass war die Kehrtwende beim Netzagentur-Müller: Vor 2 Wochen machte er den Menschen noch Angst vor einer Verdreifachung der Gasrechnungen (!), wenige Tage später sah er den Gaspreis schon auf einem Plateau angelangt.

        Es scheint ein kommunikativer Ruck durch die gesamte Riege gegangen zu sein, und ich vermute, dass dieser von den zentralen Kommunikationsstrategen hinter den Kulissen orchestriert wurde.

  • Sandro sagt:

    Kapitulation hin oder her. Bezogen auf 10jährige und 2jährige US-Anleihen liegt eine Zins-Inversion vor. Bei den 3monatigen Anleihen sah es noch längere Zeit anders aus, aber auch hier steht die Inversion nun kurz bevor. Die Rezession ist da.

    Die Frage ist nun, wie lange die Rezession anhält, ob es Folgen gibt bzw. ob noch etwas Schlimmes bevorsteht (Finanzkrise?) und wann die Notenbanken wieder drucken werden. Aktuell kann ich mir kaum vorstellen, dass wir eine große und/oder länger anhaltende Erholung bzw. Hausse am Aktienmarkt erleben könnten. Die wird m. E. erst dann kommen, wenn die Notenbanken wieder drucken.

    Nachdem ich ungefähr zum Monatswechsel etwas zugelangt habe, denke ich, dass ich in nächster Zeit erst einmal keine weiteren Aktien kaufe, sondern Gold. Vielleicht werde ich aber auch bei Minenfonds ein bisschen ins fallende Messer greifen.

    • Raimund Brichta sagt:

      „Die Rezession ist da.“

      Zur Frage, ob das eine richtige Rezession ist, werde ich etwas schreiben, wenn die offiziellen Q2-Zahlen veröffentlicht worden sind.

  • Marco Dargel sagt:

    Früher hatte ich auch öfters Angst.
    z.B. vor einem Atomkrieg, als die Pershings kamen
    oder als Tschernobyl hochging
    oder vor dem Irak Krieg, als man uns einen schwarzen Himmel ankündigte, wenn Saddam die Ölfelder anzündet.

    Ich würde mal gerne wissen, ob man irgendwie messen kann, dass die Leute heute mehr Angst haben. Oder auch nicht.

    Und noch was zum Mut machen:
    Im März 2009 wurde der komplette Untergang prophezeit. Dax Kursziel unter 2000 stand im Raum.

    Hier mal ein Youtube Video mit Dirk Müller
    https://www.youtube.com/watch?v=A5tl5WyxOpU

    Lohnt sich und ist spaßig (ist ein 2 Teiler).
    Im Nachhinein war die Oma der einzige Profi.
    Sie reduzierte die Krise auf einen einzigen Satz: Aktien sind billig: Kaufen!

    Aber wer macht das schon, wenn man Angst hat und der Weltuntergang anklopft.