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Greiffbar – Investments zum Anfassen

29. April 2022
Volker Schilling
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von Volker Schilling

Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?

Big Tech

Das war die Woche der großen Technologiefirmen. Es hagelte Quartalszahlen bei Alphabet, Microsoft, Meta, Paypal & Co. Dazu der Big Deal des Jahres mit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk. Doch der Reihe nach. Beginnen wir mit der Google-Mutter Alphabet. Die Quartalsergebnisse waren unter den Erwartungen und entsprechend gab der Börsenkurs kräftig nach. Ich halte das aktuelle Niveau für sehr attraktiv. Welches Unternehmen kann schon 16 Mrd. US-Dollar Gewinn im Quartal vorweisen, auch wenn dies unter den Erwartungen lag? Dazu kam die Ankündigung, für 70 Mrd. US-Dollar eigene Aktien zurückzukaufen. Wer also noch vor wenigen Monaten Alphabet-Aktien interessant fand, der müsste jetzt erst recht zugreifen. Wie klein der Unterschied bei der Wahrnehmung der Big Techs sein kann, zeigen Microsoft und Meta. Dort lagen die Zahlen über den Erwartungen, wenngleich auch die beiden Unternehmen, historisch betrachtet, deutlich weniger Wachstum zeigen. Die Kursausschläge dementsprechend positiv. Ganz anders bei Paypal: Gewinneinbruch um 54% und trotzdem steigt der Aktienkurs. Warum? Die Analysten hatten mit Schlimmerem gerechnet. So, und jetzt frage ich Sie: Wollen Sie lieber einen Wert, der satte Gewinne macht, auch wenn diese unter den Erwartungen liegen oder den Titel, der am wenigsten enttäuscht? Ich habe die Frage für mich beantwortet und setze auf den „Biggest Looser“. Ganz anders hier:

Big Data

Zu den Zahlen von Meta komme ich jetzt. Fangen wir mal bei der Kursreaktion an. Die Meta-Aktie stieg nachbörslich satte 18% und quittierte damit die Umsatz- und Gewinnentwicklungszahlen erst einmal positiv. Immerhin nutzen täglich 2,9 Mrd. Menschen mindestens eine App von Meta. Egal ob WhatsApp, Instagram oder Facebook: Meta ist eine gewaltige Datenkrake. Big Daddy, Mark Zuckerberg, macht „Big Money“ mit viel Big Data. Und was ist „the next big thing“? Vielleicht eine Übernahme der Tinder-Mutter Match Group? Erste Gerüchte dazu machen die Runde und wenn wir uns das genauer anschauen, würde das perfekt matchen. Warum nicht die Beziehungssuche um die Meta-Apps erweitern? Von der Liebe bis zur Wiege, alles im Meta Universum. Und wer weiß, vielleicht demnächst sogar im Metaversum. Da macht die Physik der Liebe allerdings weniger Spaß als im realen Leben, weshalb Meta gleich den ersten Meta-Store in Kalifornien eröffnet hat. Dort trifft man dann auf echte Menschen, die einem erklären, weshalb das Metaversum künftig den physischen Weg in einen Store ersparen kann. Klingt komisch, ist aber so. Apropos:

Big Bang

Der große Knall findet gerade mitten in Europa statt. Die deutsche Bundesregierung hat sich durchgerungen, schwere Waffen in Form von Gepard-Panzern zu liefern, sucht aber noch nach der Munition derselbigen. Und obwohl Vizekanzler Habeck Entwarnung an der Front der Energieabhängigkeit von Russland gibt, rät der ADAC, in Deutschland weniger mit dem Auto zu fahren, um Benzin zu sparen. Ich hätte da eine andere großartige Idee. In Fürth gibt es seit 1938 die Spielwarenfabrik BIG. Und da der Name zur heutigen Ausgabe meiner Kolumne so gut passt, möchte ich Ihnen zum Spritsparen eines der bekanntesten Produkte von BIG empfehlen, das BIG Bobby Car. Viel Spaß damit.

Ihr Volker Schilling

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Kommentare

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  • Michael sagt:

    Sell the ralley…

    Börse ist ein Kinderspiel. Einfach Kostolany befolgen und gut ist:

    https://www.welt.de/print-welt/article502900/Geld-Psychologie-Tendenz.html

    Warum so kompliziert, wenn es auch einfach geht?

  • Dominik sagt:

    Danke für die Nennung von Alphabet. Dieses Unternehmen ist nämlich ein super Beispiel, dass es Fälle gibt, in denen das Wahre-Werte-Denken auf eine Fundamentalanalyse trifft.
    Alphabet hat bei mir gestern mein Kauflimit erreicht, aus meiner Sicht ebenfalls aktuell sehr interessant. Die Fundamentalanalysen lasse ich jetzt mal weg, da langweile ich euch nur, was aber einen schnellen Aufschluss gibt sind schonmal die historichen Daten, siehe Bild. (Quelle: Aktienfinder.net).

    Übrigens ebenfalls der Fall bei Fiserv, weche ich schon ins Depot genommen habe. Und bald hoffentlich auch bei Carl Zeiss Meditec 🙂

    Ich zögere trotzdem aktuell mit Käufen, da ich erstens schon stark investiert bin und für mich die zinspolitische Lage und das von dir, Volker, angesprochene Risiko eines Rücksetzers ebenfalls sehr real ist.

  • Andreas B sagt:

    @Michael: ich hoffe, dass der Mai sich noch zumindest bis in die zweite Maihälfte stabil hält. Schauen was die weitere Berichtssaison macht… zudem ist noch Dividendenzeit. Der Anleihemarkt hat ja aktuell das größere Problem… wo soll das ganze Geld hin? Rohstoffe kommen zurück, Rezessionsgefahr, Zinsen steigen, schlecht für Immobilien und Anleihen, Gold (momentan) kühlt sich auch ab, Cash auf Konto wird auch durch Inflation stärker reduziert, Kryptos (Blockchain) ist Zukunft, aber sehr volatil noch…

    Die FED wird ihr Ding ein paar Monate durchziehen können (Bilanzkürzung), je nach Entwicklung der Begleitumstände… die ganze Altersvorsorge usw. basiert bei Amis auf Aktien… einen Wirtschaftseinbruch und totalen Crash an den Börsen kann und wird sich die FED nicht leisten können, denn es geht auch um den gesellschaftlichen Frieden…

    Man muss abwarten, wachsam bleiben und ich habe deine Gedanken weiter im Blick… ich könnte mir vorstellen, dass die fehlenden Anlagenalternativen die Börse stützen und Stockpicking ist/bleibt natürlich wichtig und da spielt für mich die Bewertung eben eine entscheidende Rolle… deswegen meide ich teure Techs… Ole macht bei Mercedes ein echt guten Job als CEO… es geht ihm nicht mehr um Masse, sondern um Premium, Marge, Gewinnsteigerung. VW ird es schwieriger haben, dort ist aber die Größe wichtig, die Einsparungen noch stärker möglich machen und noch hat man ja mit Porsche auch noch Premium im Stall…

    Ich bin aber auch gespannt, wie sich die nächsten Monate an der Börse entwickeln… ich denke volatil seitwärts. Ansonsten: Aktien, Cash, Edelmetalle, Kryptos… irgendwie die Mischung macht es für mich.

  • Sandro sagt:

    Na ja, eigentlich hätte ich angesichts der angekündigten Bilanzverkürzung der Fed ( die sie nicht durchhalten kann und wird) einen ähnlichen (holprigen) Verlauf wie 2018/2019 erwartet, wie Anfang des Jahres diskutiert. Aber durch den Ukraine-Krieg, Inflationsängste und Rohstoff-/Lieferengpässe scheint das nun alles verstärkt und im Zeitraffer abzulaufen.

    • Raimund Brichta sagt:

      Wieso? An der Börse läuft es bisher doch nicht anders als 2018. Die Abschläge dürften sogar noch etwas geringer sein als im Februar/März 2018. Offen ist nur noch Frage, ob es bis Sommer wie damals zu einer Erholung kommt oder nicht. Stay tuned!

      • Dominik sagt:

        Volker und Raimund, ihr seid euch bzgl. der weiteren Entwicklung aber auch nicht ganz einig, oder? Volker erwartet ja eher nochmal tiefere Kurse, wenn ich das richtig verstanden habe.
        Der S&P hatte 2018 (im Gegensatz zum DAX) bis Sommer zwar eine Ralley, der Rücksetzer danach war aber nicht unter den Kursen zu Jahresbeginn. Analog dazu dürften wir ja die tiefsten Kurse gesehen haben.

        • Raimund Brichta sagt:

          Es war anders: Der „Rücksetzer“, wie Du ihn nennst, Ende 2018 ging erheblich tiefer als der Minicrash zum Jahresanfang. Schau Dir mal den Chart an.

          • Dominik sagt:

            Ok, das hat es mir im Handychart nicht genau genug angezeigt. Wenn ich das jetzt richtig sehe, war die Differenz ca. 200 Punkte im S&P was ca. 9% tiefer entspricht.
            Ich bin gespannt 😊

      • Sandro sagt:

        @Raimund „Wieso? An der Börse läuft es bisher doch nicht anders als 2018.“

        Na ja, erstens sind die Zinserhöhungsschritte ja wohl schon etwas heftiger als 2018/2019, und es kommen weitere belastende Faktoren hinzu: Ukraine-Krieg, Inflation / hohe Rohstoffpreise, Lieferengpässe.

        Zweitens: Die Inflation wird die Notenbanken vielleicht zum rascheren und stärkeren Handeln zwingen als 2018/2019.

        Drittens: Andererseits verknappt die Inflation zusätzlich das Geld, weshalb die Fed vielleicht auch früher schon wieder umschwenken muss. Dabei haben die Notenbanken zugleich auch schon eine prima Ausrede, weshalb sie den Sparkurs schon früher wieder aufgeben (zumindest aussetzen oder gar zur expansiven Notenbankpolitik zurückkehren): Die Inflation hat die Bilanzsummen ja auch real gesenkt – da braucht man jetzt nicht mehr ganz so viel und schnell zu sparen.

        Bevor die Notenbanken wieder zu expansiven Politik zurückkehren, müsste die Inflation natürlich erst einmal wieder zurückgehen – das wird vermutlich ganz von selbst geschehen, sobald die Geldverknappung die Wirtschaft zunehmend belastet. Hinzu kommt m. E. dabei: Die Bergfahrt der Rohstoffpreise wird auch nicht ewig so ungezügelt weitergehen – es gibt auch einen Rohstoff-Zyklus, ganz unabhängig von Corona, chinesichen Lockdowns, Ukraine-Krieg, etc….

        Deshalb liegt es für mich nahe, dass es zwar vielleicht so ähnlich wie 2018/2019 läuft, jedoch verstärkt und im Zeitraffer, wie oben geschrieben.

        Außerdem: Wir sind vielleicht nicht die Einzigen, die auf den Zeitraum 2018/2019 als mögliche Blaupause schauen, und der Markt versucht das vielleicht zu antizipieren, so dass die Börsenentwicklung zwar ähnlich wie 2018/2019, jedoch schneller und verstärkt ausfällt. Erkennbar ist z. B., dass im Unterschied zu damals der US-Dollar gegenüber dem Euro schon deutlich früher kräftig zugelegt hat (auch schon lange bevor der Ukraine-Krieg sich andeutete). Als hätte der Markt schon vorhergesagt, dass es so kommen muss und frühzeitiger entsprechend agiert.

        • Raimund Brichta sagt:

          „Na ja, erstens sind die Zinserhöhungsschritte ja wohl schon etwas heftiger als 2018/2019, und es kommen weitere belastende Faktoren hinzu: Ukraine-Krieg, Inflation / hohe Rohstoffpreise, Lieferengpässe.“

          Genau das habe ich doch gemeint: Obwohl es 2018 keinen Ukraine-Krieg gab und obwohl die Inflation damals niedriger war usw. läuft es an der Börse bis jetzt ungefähr wie damals. Das heißt, all die genannten Faktoren können die Börse bis jetzt nicht zu wesentlich heftigeren Reaktionen veranlassen. Deshalb läuft bis jetzt im Wesentlichen alles nach Plan. Wie‘s weiter geht, werden wir sehen. Stay tuned!