Menü
Close Menu Icon
Zurück

DAX 19.000 – wann wird es soweit sein?

3. April 2022
Dr. Erich Pitak CFA
Facebook Icon Twitter Icon Linkedin Icon Whatsapp Icon

von Dr. Erich Pitak CFA

Vor ziemlich genau zwei Jahren, im März 2020, habe ich begonnen, mein Buch „DAX 19000“ im FinanzBuch Verlag zu schreiben. Der DAX war gerade im Corona-Crash um fast 40% auf unter 9000 abgestürzt. In diesem Buch habe ich einige Überlegungen aus dem Beststeller Glassmann/Hasset „Dow 36000“ zur enormen Überlegenheit der Aktien gegenüber Rentenwerten aktualisiert. Die beiden Autoren mussten damals viel Spott einstecken, da der Dow Jones Index bald nach Erscheinen ihres Buches im September 1999 abstürzte und die Marke von 36000 erst 22 Jahre später erreichte.

In meinem Buch „DAX 19000“ zeige ich, dass auch beim DAX in den wilden 2020er-Jahren eine deutliche Höherbewertung bevorstehen sollte und begründe das mit klaren Berechnungen, orientiert am Dividend Discount Modell und an den viel zu hohen Risikoprämien, das heißt viel zu billigen Aktien.

Corona dürfte dank Impfungen mittlerweile weitgehend erledigt sein. Der Rußland-Ukraine-Krieg wird auch seinen Schrecken für die Aktienmärkte verlieren, und dann…? Dann wird klar, das mit Renten auf Dauer kein Rendite nach Inflation zu erzielen sein wird, selbst wenn 10jährige Bundesanleihen über 1% Rendite steigen sollten. Zu verlockend ist es für die Staaten, die horrenden Staatsschulden durch negative Realverzinsung auf Kosten der Anleger in Rentenwerten „wegzuinflationieren“.

Die einzige ausreichend liquide Alternative zu Rentenwerten, die langfristig etwas Inflationsschutz bietet, sind großkapitalisierte Aktien, in Europa eben die meisten der 40 DAX-Werte. Rechenbeispiel aus „DAX 19000“: Bei 1% Rendite für 10jährige Bundesanleihen und einer Rückbildung der Risikoprämie auf 4% müssten die DAX-Aktien eine Gewinn-Rendite von 5% aufweisen (1 + 4 = 5). Die Gewinn-Rendite ist das umgekehrte Kurs/Gewinn-Verhältnis, also 100/5 = 20.

Ein KGV von 20 setzt natürlich eine erfreulichere Börsenstimmung voraus als jetzt, mit einem gedrückten KGV von rund 12. Selbst wenn es im Zuge einer kurzfristigen Wirtschaftsabschwächung mit Kürzungen der Gewinnschätzungen bis 2024 dauernd sollte, bis wir einen aggregierten DAX-Gewinn von rund 1200 Euro pro Aktie erwarten können, machen wir mal schnell die Rechnung 20 mal 1200 ergäbe einen Ziel-DAX von 24000.

Somit meine Hoffnung: Auch wenn deutsche Unternehmen noch unter den Sanktionen leiden, vielleicht mehr als Russland selbst, und ein paar schwierige Wochen und Monate noch bevorstehen könnten – wenn die Erholungsrallye einsetzt, wird die Hausse die Hausse nähren, Marktteilnehmer werden bereit sein, KGVs bis zu 20 zu akzeptieren und die für mein Buch titelgebende Marke von „DAX 19000“ könnte schon 2023 überschritten werden.

Wie ich auch in meinem Buch beschreibe: Die 2020er-Jahre könnten auch an der Börse noch recht wild werden, „Roaring Twenties“ wie im vergangenen Jahrhundert. Ich beschreibe darin auch einen „Crack Up Boom“, eine leichte „Katastrophenhausse“ ab Mitte der 2020er-Jahre. Da kann der DAX auch 36000 erreichen (Rechenbeispiele in „DAX 19000“)- schneller als es der Dow Jones nach Erscheinen von „Dow 36000“ im Herbst 1999 geschafft hat.

Zurück Weiter

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

wp-puzzle.com logo
  • Raimund Brichta sagt:

    Vielen Dank, lieber Erich, für den aktuellen Hinweis auf Dein interessantes Buch.

    Ich könnte jetzt sagen: Die 19.000 werden eine Zwischenstation sein auf dem Weg zum DAX-Ziel 50.000, das ich vor acht Jahren fürs Ende dieses Jahrzehnts ausgegeben habe.

    Zugegeben: Bis jetzt hat sich der DAX nur schleppend auf den Weg dorthin begeben. Aber hältst Du die 50.000 bis Anfang der 30er-Jahre ebenfalls für möglich? Vor allem unter dem Aspekt, dass die Inflation hartnäckig sein könnte und Aktien langfristig einen Inflationsausgleich bieten sollten, plus eine reale Rendite von x % obendrauf?

    • Erich Pitak sagt:

      Lieber Raimund, erst müssen wir mal die 19.000 im DAX packen – hoffentlich 2023 oder 2024, wie ich auch in „DAX 19.000“ schreiben. Dann gilt: „Schau ma moi, dann seng mas scho“, wie angeblich ein berühmter deutscher Fußballer sagte. Deine 50.000 bis Anfang der 2030er-Jahre sind eine hammermäßige Ansage. Unmöglich ist gar nichts an der Börse, aber sehr wahrscheinlich ist das wohl nicht. Andererseits: In 8 Jahren ca. +245% (inkl. Dividenden) hat es aber schon an Börsen gegeben, ich rechne da eine erforderliche Performance von 16,7% p.a. aus. Im „Wirtschaftswunder“ der 1950er-Jahre gab es da sogar noch stärkere jährliche Steigerungen am deutschen Aktienmarkt. Sehr interessant dein Argument mit dem Inflationsausgleich, den Aktien bieten sollten. Da sind wir wieder bei einem Thema, das ich auch in „DAX 19.000“ behandle – der Crack-Up Boom, die Katastrophenhausse nach Ludwig von Mises. Ja, in Deutschland gab es einmal noch viel, viel stärkere nominelle(!) Kursanstiege selbst als in Wirtschaftswunder-Zeiten. Das war, erraten, während der Hyper-Inflation 1923. Auf den Punkt gebracht: Wenn der DAX die von dir genannten 50.000 Anfang der 2030er-Jahre erreichen soll, kann ich mir dies nur unter eher hohen Inflationsraten, so wie jetzt, vorstellen. Soviel vorerst, werde in den nächsten Tagen noch ein bisschen dazu rechnen.

      • Raimund Brichta sagt:

        Ohne Inflation könnte es tatsächlich schwierig werden, die 50.000 bis zum Jahrzehntwechsel zu erreichen. Mit Inflation wird es aber viel leichter.

        Da gibt es nämlich noch eine Problemchen: Paul Volcker hat die letzte große Inflation dadurch bekämpft, dass er die Zinsen aufs Inflationsniveau angehoben hat. Gekostet hat das „nur“ eine Rezession. So billig dürfte es diesmal nicht werden. Denn:

        Unser Geldsystem hat inzwischen einen Reifegrad erreicht, der solche Zinsen nicht mehr zulässt. Das Ausmaß der Verschuldung ist nämlich um ein Vielfaches höher als damals. Auch die Zahl der Schuldner, die bei steigenden Zinsen pleite gehen, ist um ein Vielfaches höher. Die steigende Inflation bringt zwar auch diesen Schuldnern eine gewisse Entlastung, dennoch dürften immer mehr von ihnen die Hände heben, wenn es mit den Nominalzinsen kräftig nach oben ginge. Das heißt:

        In diesem Fall droht ein Dominoeffekt, der das System zum Kollabieren bringt.

        Meine Erwartung: Die Notenbanken werden es so weit nicht kommen lassen, sondern von einem bestimmten Zeitpunkt an lieber der Inflation freien Lauf lassen. Schaun mer mal, dann dann seng mer‘s scho.

        Nun bin ich aber sehr gespannt auf Deine Berechnungen. Und ich denke, viel andere Leser und Leserinnen sind es auch.

        • Erich Pitak sagt:

          Lieber Raimund, will mich nicht um die Berechnungen für einen möglichen DAX im Jahr 2030 drücken. Ich verwende da einen Ansatz wie in meinem Buch „DAX 19.000“ ausführlicher beschrieben.
          Meines Erachtens eine „Gleichung“ mit mindestens 3 Unbekannten:
          1) Welcher aggregierte DAX-Gewinn wird für 2031 erwartet? (sollte maßgeblich DAX im Jahr 2030 beeinflussen)
          2) Wo steht Rendite 10j. Bundesanleihen im Jahr 2030?
          3) Wie hoch könnte die Risikoprämie im Jahr 2030 sein?

          ad 1) Für 2022/23 dürften Gewinnschätzungen wg. Ukraine-Krieg und Rezessionsängsten weiter zurückgenommen werden.
          Rechnen wir mal eher vorsichtig mit 1.000 EUR Gewinn für den gesamten DAX 2022 – keine Prognose, nur mal Annahme. Bei gegenwärtigen DAX 14.500 würde sich KGV auf 14,5 erhöhen.
          2031, also in 9 Jahren, könnte ein nomineller Gewinn für den gesamten DAX von, sagen wir mal, 2.170 EUR erwartet werden (durchschnittliche Gewinnsteigerung inkl. Dividende von 9% p.a. angenommen – ambitioniert!)

          ad 2) Großer Geldbedarf des Staates spricht für steigende Renditen. Andererseits können wegen der schon sehr hohen Schuldenquoten Zinsen nicht zu sehr steigen, wie du richtig schreibst. Eine Rosskur wie seinerzeit unter Volcker würde Finanzsystem zum Krachen bringen, dagegen Finanzkrise 2008 fast ein Kindergeburtstag.
          Meine Einschätzung: Finanzielle Repression wird weitergehen, Pensionsfonds und Versicherungen werden gezwungen, Bundesanleihen mit negativer Realverzinsung zu halten – die Berechtigten daraus sowie die Netto-Sparer (schätze mal grob, dzt. rund 40 Millionen Deutsche) werden schleichend enteignet.
          10jähr. Bundesanleihe könnte 2030 daher z.B. bei 1% Nominalverzinsung rentieren, real klar negativ bei 2-3% Inflation.

          3) Risikoprämie: Durch die „Große Rotation“ in Aktien, um zumindest einigermaßen die Kaufkraft der Investments zu erhalten, kann sich Risikoprämie auf sagen wir 4% zurückbilden. Wenn Anleihen nominal 1% p.a. bringen, wie oben angenommen, gilt:
          Erforderlich Gewinn-Rendite des Aktienmarkts = 1% + 4% = 5%. 100/5 = 20. Ein KGV für den DAX von 20 wäre dann „angemessen“.

          Jetzt kommt die „Hammer“-Hypothese – KEINE PROGNOSE!!!:
          1) Schafft der DAX 2031 einen erwarteten Gewinn auf Index-Ebene von 2.170 EUR – da muss die Wirtschaft aber ordentlich wieder anspringen! – und
          2) rentieren 2030 10j. dt. Bundesanleihen bei 1% p.a.
          und
          3) ist der DAX mit dem 20fachen der für 2031 erwarteten Gewinne bewertet,
          ja dann (wenn ich mich nicht verrechnet habe) wäre 2030 ein DAX von 43.400 denkbar.
          Kritiker werden jetzt sagen: Wenn, ja wenn mein Oma 4 Räder hätte, wäre sie ein Omnibus. Berechtigte Warnung, denkt an Murphy´s Gesetz „Was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen!“
          Aber eines zeigt die Rechnung: Wenn, ja WENN alles gut geht und es keinen Crash gibt (damit muss man immer rechnen!!), lieber Raimund, dann können deine DAX-Hoffnungen von 50.000 Anfang der 2030er-Jahre zumindest in Reichweite sein, meint Erich, der Ösi, Autor von „DAX 19.000“.

          • Raimund Brichta sagt:

            Das ist ja phänomenal, lieber Erich. Ganz herzlichen Dank für Deine Berechnungen!

            Du machst zwar erst seit dem Wochenende im Blog mit, aber mir kommt es jetzt schon vor, als gehörtest Du seit Jahren zur Community. Deine Beiträge sind sehr wertvoll für uns alle!

            Kannst Du meinen folgenden Gedankengang nachvollziehen?

            1. Dein (für den Idealfall) geschätzter DAX-Gewinn für 2031 liegt bei 2.170. Wäre es denkbar dass die steigende Inflation für ein zusätzliches nominales Gewinnwachstum sorgt? Bei einer Inflation werden schließlich auch die Unternehmensgewinne inflationär aufgebläht.

            2. Teilst Du meine Einschätzung, dass in den von Dir erwarteten „roaring twenties“ (crack-up-boom) im Zuge einer zunehmenden Euphorie die Marktbewertungen deutlich steigen werden? So war es jedenfalls in der Vergangenheit in solchen Phasen. Das heißt: Was wäre, wenn zum nächsten Jahrzehntwechsel eine ähnliche Blase entstünde wie im Jahr 2000? Damals lag das DAX-KGV über 30 …

            Wo läge der DAX dann unter diesen beiden Annahmen?

          • Peter Czeck sagt:

            Respekt Ösi! Würde mich über weitere Diskussionsbeiträge sehr freuen. Bleib uns erhalten.

          • Aries Eeberg sagt:

            Macht ihr euch nur gegenseitig glücklich mit euren Berechnungen. Ja, das mit den roaring twenties könnte klappen. Vielleicht sind wir dann ja auch bald tot. Es sind ja wohl schon einige über 60 hier. Dann könnten wir reich sterben.
            .
            Ich erinnere nur daran, dass nach den 20er die 30er Jahre kamen und nur wenige die schöne Zeit der 20er länger genießen konnten.
            .
            Als Alternative biete ich die Zeit vor dem 1. Weltkrieg an. Da sehe ich große Parallelen. Zum Beispiel war die Integration der Weltwirtschaft sehr hoch und die Menschen der großen Mächte waren sich verwandtschaftlich verbunden. Es ging eine lange Friedenszeit voran und die Menschen wussten nicht mehr, was Krieg wirklich ist. Und dennoch (oder gerade deshalb) kam es zur großen Auseinandersetzung.
            .
            Ich sage nicht, dass es wieder so kommen wird. Ich rege aber an, die gegenwärtigen Denkmodelle auch an der Zeit vor dem 1. Weltkrieg zu schärfen.

            • Raimund Brichta sagt:

              • Erstens dürfte man auch als über 60jähriger das nächste Jahrzehnt noch erleben. Wer diesen Anlagehorizont nicht mehr hat, sollte sein Geld lieber ausgeben und genießen. Oder er sollte traden, wofür dies aber nicht die geeignete Webseite ist.

              • Einen Weltkrieg schließe ich ebenfalls nicht aus. Aber auch in diesem Fall gilt: WahreWerte haben die besten Chancen, diesen zu überstehen. Ist der eigene Anlagehorizont nicht mehr lang genug, gilt das oben Gesagte 😉

          • Aries Eeberg sagt:

            Ergänzung: Ein Problem bei den roaring twenties war, dass der Kriegsverlierer, Deutschland, damals durch die Reparationsverpflichtungen dauerhaft marginalisiert wurde. Heute könnte es dazu kommen, dass man mit Russland ähnlich umgeht, wenn die Sanktionen nicht wieder aufgehoben werden. Das schafft dann mittelfristig eine sehr gefährliche Situation. Auch die Andersartigen und auch die Bösen haben ein Recht zu leben. Auf nationaler Ebene können wir damit umgehen. Auf internationaler Ebene muss das auch gelten.

  • Michael sagt:

    Vielen Dank für Ihren Beitrag. Folgende Argumente von meiner Seite:

    1) Prinzipiell sehe ich Bücher / Beiträge a la „DAX bei xx.xxx Punkten in 20yy“ kritisch. Der DAX ist global betrachtet ein Underperformer und seit Jahrzehnten auf dem absteigenden Ast. Neueinsteiger werden durch solche Bücher dazu verleitet, ihren Fokus auf den DAX zu legen, anstatt global zu streuen. Ganz schlecht für den Vermögensaufbau.

    2) das deutsche Wirtschaftsmodell beruhte in der Vergangenheit auf einer ganz einfachen Formel:
    – Einkauf möglichst günstiger Rohstoffe
    – Verarbeitung durch fleißige und kompetente Mitarbeiter zu einem Weltklasseprodukt
    – erfolgreicher Verkauf auf den Weltmärkten
    Deutschland möchte künftig seine Rohstoffe zu überteuerten Preisen einkaufen, während andere Nationen ihre Wirtschaftsinteressen und Interessen ihrer Bürger an erster Stelle setzen. Ist dieser Gamechanger im Buch zum DAX berücksichtigt?

    3) die Aktienmärkte werden im Wesentlichen durch das Verhalten der Notenbanken gesteuert. Der vergangene Boom war schlicht und ergreifend eine Liquiditätshausse. Diese ist versiegt. Die Inflation verbietet ein neues Billionenprogramm. Zinsen stiegen, eine Bilanzsummenreduktion könnte on top dazu kommen. Gift für die Aktienmärkte.

    4) Welche neuen Highflyer konnte der DAX in den vergangenen Jahren hervorbringen? Wirecard? Delivery Hero? Da kam nichts mehr, da kommt nichts mehr. Währenddessen bringen die USA und China die Giganten hervor und beherrschen die neue Infrastrukturen. Genau solche Überlegungen sollte ein Investor tätigen, und nicht seinen Fokus auf den DAX richten.

    • Erich Pitak sagt:

      Lieber Michael, teile deine Kritik (per „Du“ hoffentlich ok, wenn wir uns als „Leidensgenossen“ mit dem deutschen Aktienmarkt befassen).
      Wollte ursprünglich auch im deutschen Sprachraum eine Aktualisierung des Klassikers „Dow 36.000“ aus 1999 rausbringen. FinanzbuchVerlag hat mich aber überzeugt, dass DAX das interessantere Thema – so schrieb ich „DAX 19.000“.
      Bin ein Fan globaler Aktienanlage, mit entsprechendem Augenmerk auf USA. Mache das in meinem Buch auch deutlich und kritisiere vieles in Europa. Eigenes Kapitel: Wie Deutschland die künftige Hausse noch „versemmeln“ kann.
      Für Anleger, die aber (auch) in Deutschland investieren wollen, mache ich in „DAX 19.000“ deutlich, wie attraktiv Aktien RELATIV zum völlig überbewerteten Rentenmarkt sind, der auch in den letzten Wochen total eingebrochen ist.

      • Michael sagt:

        Völlige Übereinstimmung – auch im DAX gibt es nach wie vor hervorragende Unternehmen, die erfolgreich ihre Herausforderungen meistern. Und ja, viele Unternehmen sind ohnehin global aufgestellt. Insofern ist mEn intelligentes Stock Picking aus dem DAX angesagt und besser als ein ETF auf den DAX Index.

        Sollte irgendjemand aber tatsächlich auf den Gedanken kommen und Deutschland/Europa von China abkoppeln, dann endgültig „gute Nacht“. Solche Risiken – die mittlerweile real sind – würde ich als Autor in eine entsprechende Lektüre klar benennen.

        Grundsätzlich ist es außerordentlich zu begrüßen, wenn Menschen Bücher schreiben, und andere diese lesen. Das Lesen von Büchern hat den Vorteil, sich über das gelesene in Ruhe Gedanken zu machen und zu reflektieren, sich eine Strategie auszudenken. Die permanenten Nachrichtenflut über das Handy sehe ich persönlich sehr kritisch.

    • Peter Czeck sagt:

      Michael grundsätzlich bin ich auch f. den Erwerb ausländischer Aktien. Dabei wird aber gerne übersehen, daß einige deutsche Unternehmen schon international aufgestellt sind und u.a. z.B. in China, USA, Osteuropa usw. produzieren. Der Erwerb ausländischer Aktien ist auch mit politischen Risiken versehen. Nicht nur russische Aktien können problematisch sein….auch chinesische z.B. China Mobile unterliegen amerikanischen Beschränkungen. Verstaatlichungen/Enteignungen sind auch in anderen Ländern schon vorgekommen. Mein ja nur… Sorry wollte den interessanten Meinungsaustausch wg. DAX 50000 eigentlich nicht stören.

    • Peter Czeck sagt:

      Michael man muss nicht alles glauben, was dt. Wirtschaftsjournalisten täglich so schreiben um weiße Blätter zu füllen. Aktuell dt. Exporte auf Rekordniveau…6,4% plus… Ökonomen hatten mit 1,5% gerechnet. Ansonsten klar international aufstellen. Die meisten großen Konzerne sind eh international aufgestellt.

  • Erich Pitak sagt:

    Lieber Raimund und Blog-Kollegen,
    meine ambitionierten Berechnungen – keine Prognose! – mit einem nominellen DAX-Gewinn-Anstieg von +9% p.a. über 10 Jahre haben schon eine Inflationskomponente erhalten. Real +9% p.a. bei den Gewinnen dürften Deutschlands Unternehmen über ein ganzes Jahrzehnt(!) hindurch nämlich nur sehr schwer schaffen. Die „Musik“ für eine gravierende Höherbewertung beim DAX muss da bei einem anderen Faktor spielen, den du angedeutet hast, Raimund. In einer Art „Crack Up Boom Light“, eine Verzweiflungs-Hausse bei den Aktien, weil Anleihen uninteressant sind, könnte das KGV wieder über 30 marschieren, wie 1999/2000. Genau derartige Berechnungen stelle ich in meinem Buch „DAX 19.000“ als optimistische Variante an.

    • Raimund Brichta sagt:

      Gut, eine Inflationskomponente hast Du also schon eingebaut. Wie groß ist diese denn? Als Du das Buch schriebst, lag die Inflation ja deutlich unter 2%.

      Wenn man allerdings 5-6% Inflation unterstellt, müssten die nominalen Gewinne ja mindestens um diesen Prozentsatz steigen. Real obendrauf blieben dann nur 3% übrig. Korrekt?

      • Erich Pitak sagt:

        Ich bezweifle etwas, dass die höhere Inflation voll auf die Konsumenten abgewälzt werden kann. Weiters sind 5-6% Inflation vielleicht ein Szenario für 2022, allerhöchstens 2023. Danach könnten wieder die alten dis-inflationären Effekte wie alternde Bevölkerung, Überhang an anzulegendem Vermögen, inflationsdämpfende Effekte durch technologische Weiterentwicklung usw. entscheidender sein. Sollten die DAX-Unternehmen in den kommenden 10 Jahren überhaupt 9% p.a. nominelles durchschnittliches Gewinn-Wachstum erreichen – das ist wie gesagt keine Prognose, allenfalls eine recht optimistische Annahme zur Kalkulation -, entfallen vielleicht 3% p.a. auf durchschnittliche Inflation über ein Jahrzehnt und 6% p.a. auf reales Wachstum