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Wie nachhaltig ist die Atomkraft?

5. März 2022
Sebastian Kabis
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von Sebastian Kabis

von Raimund Brichta

Die deutschen Atomkrafterke werden möglicherweise länger laufen, damit wir genug Energie bekommen. Allerdings führt uns der Krieg am AKW Saporischschja in der Ukraine eindrücklich vor Augen:

• Selbst wenn die Atommüllfrage gelöst würde, selbst wenn die neueste Technik zum Einsatz kommt, bleibt das Risiko einer verheerenden Katastrophe für Mensch und Umwelt.

Wer über die vermeintliche Nachhaltigkeit der Atomkraft diskutiert, sollte auch dies beachten.

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Kommentare

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  • Dr. Steffen Assmann sagt:

    Lieber Raimund,

    ja – die Ereignisse sind dramatisch. Mal schauen, ob die aktuellen Entwicklungen (Stichwort „AKW Saporischschja“) die EU hinsichtlich der Einschätzung von Atomkraft beeinflusst.

    Wie allgemein bekannt sein dürfte hat die Europäische Kommission am 02.02.2022 Atomkraft und Erdgas als nachhaltig eingestuft (vgl. z.B. https://www.dw.com/de/eu-stuft-atomkraft-und-erdgas-als-nachhaltig-ein/a-60634517).

    Zitat aus dem oben genannten Artikel: „Unter bestimmten Kriterien ist Atomkraft gut fürs Klima, meint Brüssel. Beide Energieformen (Gas & Atom) werden in die sogenannte Taxonomie-Verordnung aufgenommen, mit der Milliarden-Investitionen in „grüne“ Energien angekurbelt werden sollen, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte. Die zuständige EU-Kommissarin Mairead McGuinness sagte, dies biete „eine echte Lösung“ für das Ziel der EU, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden“.
    Und weiter: „Theoretisch können die Mitgliedstaaten oder das Europaparlament das geplante Inkrafttreten der neuen Regeln 2023 noch verhindern. Allerdings gilt dies wegen der hohen Hürden als schwierig: So müssten mindestens 20 Mitgliedstaaten dagegen stimmen oder aber eine absolute Mehrheit im Europaparlament“.

    Der o.g. Beschluss kann also theoretisch noch gekippt werden. Ob dies so kommt, erfahren wir im Laufe der nächsten Monate… Stay tuned!

  • Raimund Brichta sagt:

    Lieber „Energiebeauftragter“ des WahreWerteBlogs,

    vielen Dank, dass Du den Weg der Atomkraft zur Nachhaltigkeit noch einmal für alle nachgezeichnet hast. Die EU-Entscheidung scheint tatsächlich gefallen zu sein. Selbst die Ampelkoalition unter Beteiligung der Grünen hat sich nur zu einer Enthaltung durchgerungen.

    Die Fakten sind m.E. eindeutig:

    • klimaunschädlich,
    • dafür potentiell gefährlich.

    Letzteres spricht dagegen, der Atomenergie eine umfassende Nachhaltigkeit zu bescheinigen. Im Kampf gegen den Klimawandel wird dieser Punkt allerdings zurückgestellt. Ein Kompromiss.

    Hoffentlich entpuppt er sich nicht als fauler Kompromiss.

  • Aries Eeberg sagt:

    Also ich setze ja auf eine neue Generation von Atomkraftwerken, die sicherer sind und vielleicht sogar die alten Brennstäbe verarbeiten können. Es wäre schön, wenn du, Steffen, das im Blick behalten könntest. Diese Technologie ist ja noch nicht wirklich ausgereift. Aber sie könnte doch jetzt mit Nachdruck entwickelt werden.

    Eigentlich denke ich ja auch grün. Aber ich sehe mit meinem laienhaften Blick nicht, wie wir ohne diese neuen Atomkraftwerke unseren Energiebedarf decken könnten. Wenn das anders ginge, wäre das natürlich gut.

  • Raimund Brichta sagt:

    Sicherer wird die neue AKW-Generation im Betrieb vermutlich werden. Aber wird sie auch gegen Beschuss sicher sein? Wenn nicht:

    Wäre damit quasi jedes Land im Besitz einer Art Atomwaffe?

  • Paulchen sagt:

    Ich denke, jeder von uns wuenscht sich eine gesicherte und bezahlbare Energieversorgung. Das aber ist unter gegebenen Umstaenden kaum moeglich. Ich habe vor Jahren irgendwo gelesen, dass der Reaktorbereich eines AKWs selbst einem Flugzeugabsturz standhalten wuerde.

    • Raimund Brichta sagt:

      Flugzeugabsturz habe ich auch mal gelesen. Mich interessiert in diesem Zusammenhang aber mehr der gezielte Raketenbeschuss.

      • Aries Eeberg sagt:

        Hallo Raimund, du hast natürlich recht. Allerdings stehen heute überall solche potentiellen Atombomben. Wenn eine Macht auf die Idee käme, sie anzugreifen, würde sich die Radioaktivität weit verbreiten und wahrscheinlich auch die eigene Bevölkerung treffen. …. Alles nicht schön. Aber wir müssen auch realistisch bleiben. … Besser wäre dezentrale regenerative Energieversorgung. Dann müssen die Genehmigungsverfahren aber schneller gehen. Und die nimby (not in my backyard) – Einstellung muss aufhören. … Selbst dann bleibt noch die Frage, ob alle mögliche regenerative Energieerzeugung für unseren Energiehunger genug erzeugen würde.

        • Raimund Brichta sagt:

          „Allerdings stehen heute überall solche potentiellen Atombomben.“

          Richtig, aber das macht die Sache nicht beruhigender. Im Gegenteil spräche dies dafür, alle Bomben mit der Zeit aus dem Verkehr zu ziehen.

      • Michael sagt:

        Es ist unlogisch, dass ein Europäer ein europäisches AKW angreifen würde.

        Die Meinung in Deutschland ist ohnehin irrelevant. Wie wir sehen, werden global betrachtet viele neue AKWs geplant und gebaut. Fridays for future bieten eine Provinzplattform.

      • Raimund Brichta sagt:

        „Es ist unlogisch, dass ein Europäer ein europäisches AKW angreifen würde.

        Richtig, es ist unlogisch. Aber kannst Du Dich darauf verlassen, dass die Logik einen Verrückten davon abhält?

        Darüber hinaus kann so etwas im hitzigen Kriegsgefecht auch „aus Versehen“ passieren.

        Und: Unsere Meinungen in diesem Blog sind noch weniger relevant als die Meinungen Deutschlands oder von Fridays for Future. Trotzdem möchte ich nicht darauf verzichten wollen, sie zu äußern 😉

  • Kurt_Lachs™ sagt:

    Hallo Raimund,

    sehr cooles Thema. Ich mag das Wort nachhaltig nicht.

    Aus meiner Sicht kommen wir um die Nutzung der Kernkraft nicht herum.

    Die Gefahr wird immer da sein. Grundsätzlich kann jeder Gegenstand als Waffe genutzt werden. Die Frage ist, wollen wir uns als Geselschaft dieser Gefahr stellen?

    Ich möchte diesbezüglich einen interessanten Link teilen:
    https://app.electricitymap.org/map

    Keine Sorge, ist eine rein informative Website. Für alle Interessierten:

    Was zeigt die Seite?
    Welches ist die zum Zeitpunkt der Betrachtung primäre Energiequelle?
    Wie hoch ist der Gesamtengerieverbrauch von Deutschland zum betrachteten Zeitpunkt?

  • Raimund Brichta sagt:

    Mit meinem Beitrag hatte ich beabsichtigt, bei Euch Widerspruch herauszukitzeln. Zumindest bei Dir scheint mir das gelungen.

    Ich spreche mich nicht für oder gegen etwas aus, sondern möchte zum Weiterdenken anregen.

    Das Wort nachhaltig wird auch mir zu inflationär benutzt in den letzten Jahren. Ich habe nur noch kein anderes gefunden, mit dem ich das Gleiche ausdrücken kann. Vielleicht hast Du einen Vorschlag für mich? Unsere wahren Werte sollen jedenfalls auch „nachhaltig“ sein …

    Ob wir um die Atomnutzung langfristig herumkommen oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Da gibt es von Fachleuten unterschiedliche Einschätzungen. Was ich aber tun kann, ist, auf die Risiken hinzuweisen, damit sie in alle Überlegungen dazu einfließen.

    Jeder Gegenstand als Waffe: Ist das hier nicht eine andere Dimension? Geht es hier nicht um potentielle Massenvernichtungswaffen, die man sich in den eigenen Garten stellt?

    • Kurt_Lachs™ sagt:

      Das schwierige ist, ein Wort zu finden, dass einen Zustand beschreibt, der einen objektiven gesellschaftlichen Nutzen hervorhebt, basierend auf einheitlich definierten Kriterien.
      Zusätzlich kommt es weiterhin auf den Blickwinkel an.

      Schwierig, schwierig……

      Die Frage ist, kann ein Kernkraftwerk gebaut werden, dass auf Basis seines technischen Designs nicht als Waffe genutzt werden kann. Hier gibt es vielversprechende Ansätze:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Generation_IV_International_Forum

      Die Gefahr einer möglichen Massenvernichtungswaffe scheint auf den ersten Blick nicht mehr vorhanden, wenn man den Begriff benutzen kann.

      Die mögliche Potential der Technologie sollte es wert sein, sich der Gefahr zumindest mit 1 oder 2 Forschungsreaktoren zu stellen. Aus der Anwendung ergeben sich neue Erkenntnisse, die die Sicherheit weiter verbessern können.
      In Deutschland wurde die Forschung allerdings vollständig eingestellt.

  • Floriano sagt:

    Wenn die Luft mal radioaktiv verseucht ist, dann kann einem die Klimaneutralität egal sein – leben kann man dort sowieso nicht mehr.
    Ich war froh, als das Kraftwerk in meiner Nachbarschaft abgeschaltet wurde. Nun muss ich befürchten, dass es wieder ans Netz geht…
    Und die Suche nach einem Endlager findet ja auch kein Ende. Ein politisches Versagen.

  • Raimund Brichta sagt:

    Zur angedachten Laufzeitverlängerung kommt heute diese Meldung:

    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rechnet nach einer Prüfung seines Hauses nicht damit, dass die Atomkraftwerke in Deutschland länger laufen werden. Die verbliebenen drei Meiler gehen zum 31.Dezember vom Netz, wie der Grünen-Politiker im RTL/ntv „Frühstart“ erklärt. Eine Laufzeitverlängerung sei vom Tisch. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs sei es zwar richtig, dass es auch bei der Atomkraft keine Denkverbote gebe. „Für den nächsten Winter hilft uns eine längere Laufzeit aber gar nicht.“ Langfristig würde man Abstriche bei der Sicherheit machen müssen – und das in einer Situation, in der erstmals auf Atomkraftwerke geschossen werde. „In dieser Abwägung haben wir eine minimale Mehrproduktion an Strom für maximal hohe Sicherheitsrisiken“, betont Habeck. „Deswegen bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass dieser Weg der falsche ist.“

    Quelle: ntv

  • Raimund Brichta sagt:

    P.S.
    Interessant ist, dass Habeck meinen Einwurf vom Wochenende explizit erwähnt: Wenn erstmals ein Atomkraftwerk beschossen wurde, muss man auch dieses Risiko verstärkt berücksichtigen.

  • Michael sagt:

    Aktuelle News zum Thema: Belgien verschiebt Atomausstieg um ganze 10 Jahre.
    Der deutsche Sonderweg wird im Ausland häufig nur noch mit Kopfschütteln begleitet.
    Energie muss bezahlbar bleiben für alle Menschen, denn sie gehört zu den Grundbedürfnissen.
    Sie muss bezahlbar sein für die Industrie, denn diese steht im internationalen Wettbewerb. Der Kapitalstock eines Landes entscheidet über den Wohlstand und die Zukunftschancen der aktuellen und kommenden Generationen.
    Weltweit wird auf Atomkraft gesetzt, insbesondere – aber nicht nur – in China und Indien mir seinen rund 2,7 Milliarden Menschen:
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157767/umfrage/anzahl-der-geplanten-atomkraftwerke-in-verschiedenen-laendern/

    Einen weiteren Sonderweg beschreitet Deutschland bei den Coronamaßnahmen und wohl auch bei der Impfpflicht. Ich warte immer noch auf das Massensterben in England (Freedom Day), der Schweiz und sowieso in ganz Afrika an Corona.
    Realpolitik wird in Deutschland leider abgeschafft, und durch eine moralisch-ideologisch begründete Politik ersetzt. Letztere hat eines gemeinsam: sie führt zu Unfreiheit und Wohlstandsverlust bzw -abschaffung.

  • Sandro sagt:

    „Energie muss bezahlbar bleiben für alle Menschen, denn sie gehört zu den Grundbedürfnissen.“

    Das Problem ist: Atomenergie ist nicht günstiger, sondern sogar mit Abstand die teuerste Energieform. Zumindest galt das vor der jüngsten Explosion der Preise anderer Energieträger. Strom aus Atomenergie ist auch nur bezahlbar, wenn die Atomenergie stark subventioniert wird. Dass Atomenergie billig ist, ist ein weitverbreitetes Märchen.

    Trotzdem hat sie vielleicht ihre Berechtigung. Windkraft ist zwar fast CO2-neutral und günstig, aber es scheint ja schlicht der Platz zu fehlen, die benötigte Anzahl an Windrädern aufzustellen – niemand will sie vor der Haustür haben. Ganz abgesehen von den fehlenden Speicherkapazitäten für „Dunkelflauten“.