von Raimund Brichta
Es läuft nicht rund in der deutschen Wirtschaft – und trotzdem ist sie zur drittgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen. Wie passt das zusammen, wie wird diese Rangliste eigentlich erstellt, und geht’s der deutschen Wirtschaft tatsächlich so schlecht, wie Wirtschaftsminister Habeck es vergangene Woche gesagt hat? Darüber spreche ich mit Etienne Bell in der neuen Folge von „Brichta und Bell – Wirtschaft einfach und schnell“.
In diesem Podcast habe ich wirklich viel gelernt. Danke!
Der Aufreisser führt die Leser in die Irre.
Deutschland hat Japan nicht überholt. Japan hat schlicht nachgelassen.
So wird ein Schuh draus.
Wenn Sie den Podcast hören, wird sich diese Aussage nicht halten lassen, lieber Peter Sikorski. Die japanische Wirtschaft ist 2023 um 1,9% gewachsen.
Interessant !
Ludwig Erhard und habeck in einem Atemzug zu erwähnen na,da bekommt man schnapp Atmung 🤪
😂
👍
Zumal Ludwigs Aussage a la „Wirtschaft = 50 Prozent Psychologie“ aus einer anderen Zeitrechnung stammt und heutzutage obsolet ist.
Die japanische Wirtschaft ist insbesondere deshalb gewachsen, weil Japan eine „Japan first“-Politik durchführt, und fundamentalistische Ideologen sowie Studienabbrecher in der japanischen Politik nichts zu suchen haben.
Die Japaner sind intelligent, friedlich und patriotisch.
„50%Psychologie……obsolet“ Richtig…der Präsident des DIW M. Fratscher vertrat heute bei ntv die Ansichcht, die Wirtschaftsentwicklung hänge zu 80% v. Psychologie ab. Wer ist neben der Regierung f. die Psychologie mitverantwortlich?
Die Medien und die Wirtschaftsverbände 😊
Das ist in etwa so, wie wenn ein übergewichtiger Leistungssportler seine Underperformance mit „temporäre mentale Schwäche“ erklärt. 😉
Tabellenletzter heißt Abstieg.
Immer super Themen, passt genau in den Tag. Weiter so….
Sehr gut geführtes Interview.
Wir sind in der Stagflation.
Ich denke, das Thema ist komplizierter.
Nehmen wir mal ein Faktum: Deutschland fehlt vorne und hinten Geld, obwohl wir eigentlich Mitarbeitermangel haben. Das müsste sich wie ein Boom anfühlen. Tut es aber nicht. Viele Menschen haben weniger Geld.
Wie kann das sein? Weil viel Geld rausgezogen wird? Ich meine, es gibt Fachkräftemangel überall, nur nicht im Büro. Beamtenjobs steigen, in der Anzahl und im Gehalt. Als in meiner Stadt die Grünen an die Macht kamen, kamen schnell 80 neue Jobs dazu, ohne Erklärung, warum niemand vorher merkte, das sie fehlten: Gut bezahlte Jobs, die nichts mit der Rente der meisten zu tun haben.
Weil sich was geändert hat: Es geht nicht mehr darum, was wir einnehmen und verdienen: Es geht darum, was wir ausgeben. Ich mag mir den Staat gar nicht vorstellen, wenn wir viel zu viele Arbeitslose haben und kaum Jobs. Das wird aber irgendwann kommen.
Wir bekommen eigentlich nicht mehr gebacken. Straßen sind schrott und die Schulen auch irgendwie. Und irgendwer kassiert ab. Notfalls verschwinden Emails oder SMS. Darum diskutieren wir auch, ob länger gearbeitet werden muss. Niemand sagt, könnten nicht mal alle einzahlen.
Als ich jung war, verdienten Angestellt im Median mehr als Beamte, die bekamen dafür mehr Rente. Heute haben sie beides: Im Median mehr Geld und bessere Rente. Es läuft etwas gewaltig schief. Ok, morgen soll jeder bis 70 arbeiten. Aber warum haben in den letzten 20 Jahren Leute manchmal nur bis 50+ gearbeitet und sind mit vollen Bezügen in Rente gegangen? Darüber redet keiner. Natürlich beim Staat. Ich kenne jemanden, der seit seinem 36igstem Lebensjahr nicht mehr gearbeitet hat, weil er höherer Beamter bei der Post war, als sie privatisiert wurde. Seitdem kann man ihn ausleihen. Hat nie jemand gemacht. Dafür bekam er viel Geld, quasi Rentner mit Mitte 30. Auch darüber redet niemand. Wir leben in einem Zustand der Verlogenheit, die nicht angezweifelt wird. Wenn der Staat Personal abbaute, dann immer zu guten Konditionen. Aber danach hat er wieder mehr eingestellt.
Es fehlen Lehrer? Ok, aber warum haben wir mehr als zu Baby Boomer Zeiten, dafür in Teilzeit. Ok, damals gab es 40 Schüler pro Klasse, das geht heute gar nicht mehr. Die Schulen waren sauber und heile. Und Heute?
Nein, es zählt nicht, was wir erwirtschaften, weil gewaltig rausgezogen wird. Darum ist kein Geld da.
2 Kinder und zwei Eltern sind schnell ca. 3200 Euro Netto. Das wird irgendwo verdient oder auch nicht.
Das führt zu einer lustigen Pyramide: Viele Kinder haben die Unterschicht und die Oberschicht. Die einfache Mittelschicht kann sich das nicht leisten. Die haben ein Kind oder keins.
Alles was wir über unsere Wirtschaftsstärke sagen, ignoriert aber, wo Geld versickert.
Wir sind ein Land geworden, das im Boom kein Geld hat. Aber es werden auch schlechte Zeiten kommen. Und ehe jemand meint, ich prangere sozial Schwache an, der hat mich missverstanden. Ich sage, es wird massiv viel Geld rausgezogen.
Wie gesagt, wir reden nicht darüber, ob jeder in die Rente einzahlt, sondern ob die Dämlichsten länger arbeiten. Nur um es festzuhalten, wenn wir wieder sparen müssen, werden Staatsangestellte mit jungen Jahren mit tollen Bezügen in Rente gehen. Das war schon immer so. Das wird wie immer ignoriert werden. Oder wollen wir mal darüber reden, wo in den letzten Jahren mit Anfang 50 mit tollen Bezügen in Rente ging?
Ok ich schweife etwas ab.
Aber wo genau konnte man Anfang 50 mit tollen Bezügen in den letzten 30 Jahren in Rente gehen?
Und jetzt soll man bis 70 arbeiten? Ich weiß genau, das wieder welche mit tollen Bezügen vor 60 in Rente gehen werden.
Ok, daneben geschossen. Aber mein Ansatz geht in die Richtung, dass wir ein Ausgabenproblem haben, welches nicht die sozial Schwachen verursachen.
Marco, da gäbe es eine einfache Lösung. Die Investoren sollen ihre Renditeerwartungen runter schrauben. Statt dessen sollen alle Beschäftigten mehr verdienen. Dann könnten viele wieder besser von ihrem Lohn leben. Das käme dann unter Umständen den Firmen auf andere Weise zu Gute.
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Mit deiner Beamtenschelte kann ich nicht so viel anfangen. Richtig ist auf jeden Fall, dass die Verwaltung wächst wie ein Krebsgeschwür. Dagegen muss man immer wieder vorgehen. Problem: Wer einmal in der Verwaltung arbeitet, sorgt dafür, dass er Arbeit hat. Zur Not wird eine neue Verordnung mit Berichtspflicht herausgegeben. …. Ich habe gelesen, dass der neue Bayer-Vorstand radikal im mittleren Management aufräumt, um das Verwaltungsparkinson zu heilen.
„Die Investoren sollen ihre Renditeerwartungen runter schrauben.“
Manch einer versucht permanent durch Portfolio-Umschichtungen, -Analysen etc pp seine persönliche Rendite zu maximieren, predigt aber wieder von der Kanzel, was andere zu tun oder lassen haben.
Investoren denken und agieren nun einmal global.
Deshalb muss die Politik die Wirtschaft und Gesellschaft so aufstellen, dass sie global konkurrenzfähig ist.
Das machen die meisten Länder – Deutschland nicht.
Na, da bin ich aber froh, dass solch ein „manch einer“ hier im Forum nicht zu finden ist.
Ich finde, Du übertreibst.
Fast jede(r) macht sich von Zeit zu Zeit schon mal darüber Gedanken, was gut oder schlecht für die Gesellschaft wäre. Klar, kann das auch implizieren, was im Idealfall zu tun und zu lassen wäre, und nicht selten wäre das auch utopisch. Aber eine Äußerung solcher Gedanken ist doch nicht gleichzusetzen mit einer „Kanzelpredigt“. Und selbst wenn: Niemand müsste zuhören und wäre zu irgendetwas gezwungen…
Teile der Bevölkerung beschäftigen sich auch beruflich damit, was in der Gesellschaft zu tun oder zu lassen wäre. Dazu gehören z. B.: Ökonomen, Soziologen, Philosophen, Juristen, Theologen, auch andere Wissenschaftler und selbstverständlich Politiker…
Du willst sie doch nicht alle verbannen?
Ganz einfach, Sandro: wenn jmd schreibt / fordert, dass xy seine Renditeerwartungen runter schrauben soll, aber selber permanent die persönliche Rendite hochschrauben möchte, halte ich das für Doppelmoral.
Genau diesen konkreten Punkt habe ich gespiegelt.
Doppelmoralweltmeister den Spiegel vorhalten ist einfach.
Hat nichts mit verbannen zu tun. Zensur ist falsch, Meinungsvielfalt wichtig!
Na gut, ich habe den Bogen zu weit gespannt und meinerseits übertrieben.
Aber ich finde es trotzdem überzogen, gleich den Vorwurf der Doppelmoral zu erheben. Man darf doch auch etwas befürworten oder ins Gespräch bringen, ohne selbst in jeder Hinsicht ein ein perfektes Vorbild zu sein und dem alles unterzuordnen.
Wenn ich bspw. für weniger Fleischkonsum eintrete, muss ich trotzdem nicht vollständig darauf verzichten.
Wenn ich beispielsweise für eine gerechtere Vermögensverteilung eintrete, muss ich doch auch nicht darauf verzichten, Geld renditeträchtig anzulegen (z. B. fürs Alter oder um mir später mehr leisten zu können), auch wenn andere weniger haben. Wenn ich bspw. irgendeine steuerliche Absetzunsmöglichkeit kritisiere, muss ich auch nicht darauf verichten, solange es erlaubt ist. Wenn ich z. B. für mehr Klimaschutz eintrete, muss ich trotzdem nicht vollständig aufs Auto verzichten und dem Klimaschutz alles unterordnen, um jeden Preis. Ich muss dabei auch keine 100%tige CO2-Neutralität fordern (was sowieso nicht geht). Da könnte man nun unendlich viele weitere Bespiele aufzählen. Alles weit entfernt von echter Doppelmoral.
Noch etwas: Nach den besten Anlagemöglichkeiten zu suchen oder umzuschichten, ist etwas anderes als eine hohe Rendite von Unternehmen zu fordern (so wie es z. B. gelegentlich Großinvestoren gegenüber Unternehmen tun und dabei ihre Macht ausüben). Das steht daher nicht im direkten Widerspruch zum Vorschlag, dass Investoren weniger Rendite fordern sollten. Es steht auch nicht im Widerspruch dazu, zu finden, dass Unternehmen höhere Löhne zahlen sollten – ganz unabhängig davon, ob das sinnvoll wäre.
Ich bin falsch verstanden worden.
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Marco beklagte: „Viele Menschen haben weniger Geld.“ Er erwähnte auch die desolate Infrastruktur. In beidem hat er Recht. Diese Phänomene gibt es, obwohl in der Wirtschaft nach wie vor viel Geld verdient wird. Gerade die Technologiesprünge seit den 90er Jahren und die Einflüsse der Globalisierung auf den heimischen Arbeitsmarkt haben diese Effekte verstärkt.
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Es ist auch zu beobachten, dass große Firmen die Risiken sozialisieren und die Gewinne privatisieren.
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Daraus könnte man folgern, dass Unternehmen und Investoren (Aktionäre) auf Gewinne verzichten sollten, um die Arbeitnehmer und die Öffentlichkeit mehr an ihrer Wertschöpfung partizipieren zu lassen. …. Leider ist die Welt nicht so und diese Gedanken werden wohl ein schöner Traum bleiben.
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Ich habe daraus schon in den 90ern die Konsequenz gezogen, Aktien zu kaufen und mich damit an den Gewinnen der Wirtschaft zu beteiligen. Tatsächlich gingen die Löhne real über lange Zeit zurück, während die Aktien durch Krisen hindurch immer weiter stiegen. … Das habe ich also richtig gemacht.
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Und das hat gar nichts mit Doppelmoral zu tun. Ich wäre froh, wenn die Moralischen diese Zusammenhänge erkennen und die richtigen Folgerungen daraus ziehen würden. Moralin können wir nicht gebrauchen – wohl aber persönlichen Mut und Solidarität.
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Daraus die Konsequenz zu ziehen, nur sparsam zu sein und für Familie kein Geld auszugeben, halte ich für falsch. Familie und vor allem Kinder geben uns Älteren eine Zukunft. Keiner lebt für sich alleine und kann sich alleine Sicherheit und Liebe geben. Deshalb müssen wir uns auch für die Allgemeinheit einsetzen. Es reicht nicht, regelmäßig zur Wahl zu gehen. Persönliches Engagement ist das, was eine freie Gesellschaft am Leben erhält. (Ist doch eine schöne Predigt, oder?)
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Ich jedenfalls habe gerne viel Geld für unsere Kinder ausgegeben und bereue keinen einzigen Euro davon. Dafür lebt man doch auf dieser Erde. Und dennoch geht es mir im Alter gut. … Wofür hat man schließlich Aktien?
Wie bereits angekündigt, werden deutsche Sachwerte an Investoren verscherbelt.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ampel-favorisiert-Verkauf-von-Schenker-an-arabischen-Investor-article24755721.html
Klasse Strategie: man fahre den Karren gegen die Wand, hat ein massives Ausgabenproblem, und findet daraufhin „Argumente“ zum Verkauf von Volksvermögen.
Glückwunsch an die Araber: verdienen sich mit dem Verkauf von fossilen Rohstoffen eine goldene Nase und kaufen dafür Sachwerte ein.
Die Einwohner Arabiens sind zu beneiden: sie leben von den Sachwerten, zahlen kaum Steuern.
Und hierzulande dürfen viele von Euch bald bis 70+ arbeiten, ist ja alles teuer.
Die Diktaturen der VAE sorgen für sehr gute Lebensverhältnisse ihrer Bürger – ich habe mich persönlich überzeugen können.
Hierzulande dürfen dafür die Bürger wählen gehen. Ein Privileg der Demokratie.
Der unwiderrufliche Abstieg Deutschlands zementiert sich – step by step.
„Trotz Krise“
Falscher Begriff in der Überschrift, Raimund.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Krise
„Eine Krise (lateinisch Crisis) ist im Allgemeinen ein Höhepunkt oder Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung in einem natürlichen oder sozialen System, dem eine massive und problematische Funktionsstörung über einen gewissen Zeitraum vorausging und der eher kürzer als länger andauert.“
„…Nimmt die Entwicklung einen dauerhaft negativen Verlauf, so spricht man von einer Katastrophe (wörtlich in etwa „Niedergang“).“
Ich bezeichne die Entwicklung als Katastrophe und Niedergang.
Grande Catastrophe❗️
Marco und Michael haben (leider) Recht m.E.
Konsequenzen : 1.)schon lange keine Dax-Titel mehr im Depot und 2.) jahrelang verstärkter Vertrauensverlust in die Politik, etwa beginnend seit Blüm (“ die Rende is sischa…“).
3.) Verabschiedung aus dem „System“ (=Auswanderung) und keine Steuerzahlungen mehr in D. 4.) Kauf eines Trauerflors.
Also ich habe nicht wirklich recht. Ich bin eher ein Gegenbeispiel.
Also ich habe keinen guten Job, aber sonst alles richtig gemacht. Ich habe jede Beziehung schnell versaut und keine Kinder gezeugt. Deswegen konnte ich mich mit Aktien auf die Rente vorbereiten. Also weil keine Kinder, gehe ich vermutlich nicht in Altersarmut. Also als Beispiel für die, die nicht so gut verdienen. Das macht mich für ein Musterbeispiel für alle jene, die nicht in Altersarmut leben wollen. Zeugt keine Kinder. Okay, bei mir geschah das unabsichtlich. Aber eine weitere Frage wäre, ob ich wirklich ein Beispiel sein sollte. Obwohl ich nur eine logische Folge der aktuellen Politik wäre, wenn jeder nur rational handeln würde.
Aber trotz dessen, ist die Aktienanlage die einzige gute Option. Viele verstehen TINA nicht: There is no alternative=Tina. Altersarmut gehört bei uns zu den politischen Folgeschäden, gegen die jeder vorsorgen muss, der nicht beim Staat arbeitet oder einen Superjob hat. Und Aries damit zu Dir:
Werte schaffen die Arbeiter/Angestellten. Beamte leben davon und verwalten was, was auch immer. Wenn alle nur noch Beamte werden wollen und nicht mehr Werte schaffen, dann geht das schief. Zur Zeit verdienen Beamte im Median am Besten und haben die beste Altersvorsorge. Aber sie leben von den Leistungsbringern. Und deren Job wird immer unattraktiver. Wie gesagt: Das Büro hat keine Fachkräftemangel. Den Job wollen alle.
„Wenn alle nur noch Beamte werden wollen“ 🤣 lt. Hessenschau v. 15.12.2023 sieht sich das Hessische Finanzministerium genötigt an das eigene Personal Prämien bis zu 800€ f. die Anwerbung v. talentierten Anwärtern/innen anzubieten…offenbar notgedrungen deshalb, weil gerade nicht alle Beamte werden wollen. Das sind die Fakten
„…weil gerade nicht alle Beamte werden wollen.“ Zumindest wohl nicht alle, die die Einstellungskriterien erfüllen würden. 😉
Ich sage nicht, dass keine Beamten gesucht werden. Aber ihre Jobs schaffen nichts. Nur so erwähnt. Als Griechenland baden ging, hatten sie sehr viele Beamte.
Wir haben mehr Beamte als je zuvor: Nur warum haben wir vorher nicht gemerkt, dass sie fehlen? Wie kamen wir nur in den 80igern klar? Wir haben Bürokratiemonster geschaffen, die davon leben, dass diejenigen zahlen, denen das Wasser bis zum Hals steht. Ich sage es Dir noch einmal. In meiner Heimatstadt kamen die Grünen an die Macht und sofort gab es ca. 80 Beamte mehr, die vorher keiner vermisst hatte. Das saugt uns aus. Es gibt keinen Maßstab dafür, wie viele Beamte wir wirklich brauchen. Aber im Moment verdienen sie wirklich super und saugen diejenigen aus, die sie bezahlen. Und ich rede nicht vom einfachen Polizisten.
Wer möchte heute noch Lehrer oder Polizist werden?
Müllabfuhr ist ein besserer Job, da ist man morgens unterwegs und hat seine Ruhe.
Zumal die jungen Beamten ihre Pensionen ab 67 vermutlich abschreiben können.
Der Kernpunkt der Probleme Deutschlands sind nicht Beamte vs irgendwen sonst – gegeneinander ausspielen ist mEn falsch und lenkt ab.
Die öffentliche Verwaltung könnte digitalisiert werden, wird es aber nicht.
Es entstehen eine Vielzahl von sinnlosen Jobs, die finanziert werden müssen von den wertschöpfenden Leistungsträgern (wie Marco richtig schreibt).
Tja, da der Kapitalstock abwandert, könnt ihr euch leicht ausrechnen was in 20 Jahren noch hier ist, um Wertschöpfung zu generieren.
Gestern noch durch den Ticker:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Meyer-Burger-macht-kurzen-Prozess-article24758217.html
„Das Unternehmen bekräftigt, es wolle „anhaltende Verluste in Europa stoppen und vom hochattraktiven US-Markt profitieren“.“
(Wirtschaft ist nicht „50 Prozent Psychologie“, sondern nüchterne Bewertung von Fakten.)
Wer hat alles die Märchen erzählt und nachgeplappert, dass Deutschland hierzulande die „Klimatechnologien“ produzieren wird und dadurch tolle, zukunftsfähige Arbeitsplätze entstehen werden?
Viele von Euch lügen sich sowas von grandios ins eigene Gesicht. Und dann fallen sie aufs nächste Märchen rein, was erzählt wird.
Altersarmut ist leider eine Lawine, die auf uns zukommt.
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Die vielen prekären Arbeitsverhältnisse, die vielen Minijobs und die Kürzungen des Rentenniveaus werden eine verheerende Auswirkung auf die Renten vieler Mitbürger haben.
Weil die Babyboomer nicht genügend Nachwuchs hervorgebracht haben, wird es auch immer wenige Menschen geben, die für sie in die Rentenkasse einzahlen. Den Beamten wird es da auch nicht viel besser gehen. Der Staat hat für ihre Altersvorsorge keine Rücklagen angelegt.
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Uns Aktionäre wird es wohl nicht so treffen.
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Jetzt hörte ich von einer 40-jährigen Frau. Sie sagte, sie hätte keine Zukunft, weil sie keine Rente zu erwarten hätte. Das ist nun wirklich Quatsch. Allerdings hat auch sie keine Kinder, die für sie in die Rentenkasse einzahlen könnten.
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Einwanderung alleine ist da auch keine Lösung. Wenn zu viele Menschen auf einmal kommen, geht der Grundkonsens einer Gesellschaft verloren und sie gerät aus dem Gleichgewicht.
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Vielleicht wird aber die Produktivität durch den technischen Fortschritt weiter steigen, sodass mehr Menschen von weniger geleisteter Arbeit leben können. So hat es unsere Generation ja auch schon erlebt. Der arbeitsfreie Samstag ist noch gar nicht so alt.
Zitat“Allerdings hat auch sie keine Kinder, die für sie in die Rentenkasse einzahlen könnten.“
Der Satz ist absolut falsch. Du bekommst nicht wirklich mehr Rente, wenn Du Kinder zeugst. Die gesellschaftlichen Gewinner sind DINKS. Double Income No Kids.
Wenn Du Kinder zeugst, kannst Du nicht mehr für die Rente sparen. Die einfache Mittelschicht macht ein Kind. Viele Kinder machen die Unterschicht und die Oberschicht. Kinder sind aktuell ein Armutsrisiko. Oder man lässt sich durchfüttern und zeugt ebend viele Kinder. Ein Mann, eine Frau , zwei Kinder sind je nach Alter zwischen 1700 bis 1900 Euro plus Miete, vielleicht 1400 Euro warm = ca. 3300 Euro netto. Verdiene das erstmal, wenn einer zuhause bleibt.
Das System läuft nicht so, dass Deine Kinder Deine Rente bezahlen. Sie bezahlen die Rente anderer.
Kinder bekommen ist ein Armutsrisiko, oder man lebt eh von der Stütze oder ist reich.
Ich konnte nur für meine Rente vorsorgen, WEIL ICH KEINE KINDER GEZEUGT HABE.
Aber ich habe auch einen Scheiß Job, wie viele Millionen andere auch. Kinder bringen Dir keine Rente. Sie kosten Deine Rente.
Am besten, Du rechnest Dir mal aus, was jemand verdienen muss, der 4 Kinder hat und wo die Frau zuhause bleibt. Dann weiß Du, warum die Mittelschicht nicht mehr viele Kinder bekommt.
Natürlich zahlen die Kinder nicht direkt für meine Rente. Aber sie zahlen in die Rentenkasse ein, wenn sie arbeiten.
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Außerdem geht es nicht nur darum, Kinder zu zeugen. Man muss sie auch groß ziehen und lieben und für sie Verantwortung übernehmen.
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Ja, das ist teuer – besonders für die Normalverdiener. Es gibt aber auch eine Menge Unterstützung und es gibt auch genug Leute, die das mit einem normalen Einkommen schaffen.
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Problematisch wird es natürlich, wenn man sich scheiden lässt. Dann wird das Leben plötzlich wesentlich teurer und „Vater“ Staat muss einspringen. Patchwork ist finanziell gesehen auch keine gute Lösung. Rauchen und andere ungesunde Ausgaben engen den finanziellen Spielraum noch weiter ein.
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Zum Thema „Armutsrisiko“: Du als Börsianer müsstest doch wissen, dass man überdurchschnittliche Gewinne nur erzielen kann, wenn man ein gewisses Risiko eingeht.
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Für meine Eltern jedenfalls hat sich das Risiko finanziell gelohnt, dass sie mich groß gezogen haben. Ich konnte sie retten, als sie in selbst verursachte wirtschaftliche Schwierigkeiten gerieten. Da habe ich nicht nur für unsere Kinder Verantwortung übernommen sonder auch noch für meine Eltern. Geerbt habe ich nichts außer meinen Verstand und Anteile meiner Persönlichkeit.
„Verstand“ Aries das ist doch einer der wichtigsten Teile eines Erbes, oft sogar entscheidender als der materielle Teil. Ohne Verstand u. Humor ist alles nix.
Zitat“ Zum Thema „Armutsrisiko“: Du als Börsianer müsstest doch wissen, dass man überdurchschnittliche Gewinne nur erzielen kann, wenn man ein gewisses Risiko eingeht.
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Für meine Eltern jedenfalls hat sich das Risiko finanziell gelohnt, dass sie mich groß gezogen haben. Ich konnte sie retten, als sie in selbst verursachte wirtschaftliche Schwierigkeiten gerieten. Da habe ich nicht nur für unsere Kinder Verantwortung übernommen sonder auch noch für meine Eltern. Geerbt habe ich nichts außer meinen Verstand und Anteile meiner Persönlichkeit.“
Es ist leider das Gegenteil: Das bedeutet nicht, das es Gegenbeispiele gibt und ich diskutiere auch nicht über die emotionalen Vorteile. Aber ich behaupte !!! hiermit, das für die meisten Arbeiter eine no Kids Strategie finanziell der größte Vorteil wäre, solange sie nicht auf Bürgergeld gehen. Das kann man nachrechnen. Ein Ehepaar, das keine Kinder bekommt, kann am meisten für seine Rente machen. Wir haben ein Monster geschaffen.
Bis zu einem gewissen Einkommen schaden Kinder Deine Rente, danach mit mehr Kindern ist es egal, ob Du arbeitest, Du musst schon viel verdienen, damit Du Dir mehr Kinder ohne Sozialhilfe leisten kannst.
Natürlich kann ein Kind immer der nächste Steve Jobs sein. Aber die Chancen stehen schlechter als beim Lotto.
Du musst nicht von Dir auf andere schließen. Gucke einfach, was normaler Weise passiert. Ich könnte z.B. sagen, ich könnte meinem alten Herren helfen, weil ich keine Kinder zeugte und deswegen mit Aktien ein wenig sparen konnte. Wie gesagt: Für mich gilt die Kernaussage: Nur weil keine Kinder. Arbeitstechnisch bin ich Niedriglöhner und finanziell wäre ich mit nur einem Kind am Arsch gewesen. Ich hätte gar nichts sparen können. Das war natürlich nur Glück, dass bei mir keine Kinder kamen. Aber nur ein Kind hätte für mich Grusi bedeutet (Grundsicherung). Und das ist auch eine Form der Realität. Vielleicht kann ich Grusi vermeiden, aber nur weil ich keine Kinder gezeugt habe.
Dann muss man nur mal gucken, wie viele Nierdriglöhner es gibt.
Nur, um es nochmal zu erwähnen: Ein Single gewinnt gegen Bürgergeld und könnte für die Rente sparen, wenn er seine Ausgaben im Griff hat.
Ein Ehepaar mit drei Kinder, wo die Mutter die Erziehung übernimmt, kann kaum das Bürgergeld schlagen. Egal was geschrieben wird: Bürgergeld bedeutet eigentlich, dass man nicht für die Rente spart. Es hat auch noch nie jemand geschrieben, dass man mit Bürgergeld für die Rente sparen kann. Damit offenbart sich auch die eigentliche Perversion der öffentlichen Debatte über dass Bürgergeld. Es ist kein Konkurrenz für Lebensumstände, wo man mehr erwarten kann als die Grusie. Und wenn man richtig gut zwischen den Zeilen liest, kann man lesen, dass die Regierung sogar denkt, das sehr viele in der Grusie landen: oder die Presse. Oder wer auch immer den Unsinn schreibt, dass das Bürgergeld Faulheit erzeugt.
Das Problem besteht eher darin, dass viele Hoffnungslosigkeit erkennen. Wenn ich drei Kinder habe, habe ich entweder einen tollen Job oder ich scheiß drauf. Und damit der wesentlich Punkt. Kaum jemand erzeugt Kinder für seine Rente, sondern für die Rente der anderen.
Tja Marco, ich kann deinen Argumenten kaum etwas entgegen setzen. Es stimmt, die Menschen mit geringen Einkommen können nichts sparen. Im Gegenteil geraten sie schon bei kleineren Unglücken finanziell ins Minus. Dafür kenne ich leider auch genügend Beispiele.
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Dummerweise neigen gerade diese Menschen auch oft zu großer Unvernunft im persönlichen Lebenswandel.
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Lassen wir das Thema Kinder hier mal beiseite.
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Diese Einkommenskonstellation ist gewiss auch ein Grund für das Erstarken der AFD. Es sind ja oft arbeitende Menschen mit geringen Einkommen, die AFD wählen. In gewisser Weise ist das ein Aufbäumen gegen ihre Lebenssituation. Sie akzeptieren einfach nicht mehr, dass alles „alternativlos“ ist wie zu Merkels Zeiten und wählen sich eine eigene Alternative mit „alternativen Fakten“ herbei.
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Die Löhne müssen steigen. Da sind wir uns vielleicht einig. Das kann eigentlich nur auf Kosten der Gewinne der Firmen gehen. So etwas findet sich allerdings höchstens im Wahlprogramm der Linken. Und wir Aktionäre wären von einem Sinken der Firmengewinne auch nicht begeistert. Wer soll also dafür sorgen, dass die Löhne real steigen? ???????
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Die Alternative wäre, dass die Löhne durch staatliche Transferleistungen oder Inflation steigen. …. Beides kommt wie ein Bumerang auf die Lohnempfänger zurück.
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Dennoch, dabei bleibe ich: Ein vernünftiger Lebenswandel und Kinder sind alternativlos. … Und ich bin überzeugt, wenn man so lebt, wird einen das Armutsrisiko mehr und mehr verlassen.
Zitat“ Diese Einkommenskonstellation ist gewiss auch ein Grund für das Erstarken der AFD. Es sind ja oft arbeitende Menschen mit geringen Einkommen, die AFD wählen. In gewisser Weise ist das ein Aufbäumen gegen ihre Lebenssituation. Sie akzeptieren einfach nicht mehr, dass alles „alternativlos“ ist wie zu Merkels Zeiten und wählen sich eine eigene Alternative mit „alternativen Fakten“ herbei.“
Mit solchen Aussagen musst Du aufpassen. AFD bedeutet rechtsradikal oder Reichsbürger, dagegen gehen Menschen auf die Straße. Eine Aussage, dass Menschen eventuell AFD wählen, weil sie mit den aktuellen Lebenssituationen nicht einverstanden sind, widerspricht dem Medien Mainstream. Eine Aussage, dass Menschen einfach den anderen Scheiß wählen, weil sie den Mainstream Scheiß ablehnen, kann Dich in Teufels Küche bringen. Bis *uhm* vorgestern wusste ich nicht, dass der Ausspruch „Alles für Deutschland“ ein Nazispruch ist. Ich hätte es nie gesagt, weil ich nie alles für Deutschland tun würde. Aber ich habe mich gefragt, ob das eigentlich jeder wusste.
Zitat“ Die Alternative wäre, dass die Löhne durch staatliche Transferleistungen oder Inflation steigen. …. Beides kommt wie ein Bumerang auf die Lohnempfänger zurück.“
Naja, die Löhne der Bosse konnten in den letzten Jahrzehnten gewaltig steigen. Die Einkommensverteilung ist eine Machtfrage. Es ist also nicht ganz so, wie Du schreibst. Es gibt noch einen Bumerang. Der soziale Friede ist gestört. Solange alle mehr verdienten, war es allen egal, ob die Bosse deutlich mehr verdienen. Aber das ist vorbei.
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Fast schon im Tagestakt die desaströsen Wirtschaftsnachrichten:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.aus-fuer-produktionin-heilbronn-theo-mueller-schliesst-landliebe-werke.c500daef-5ccb-4f44-8103-7b68c6ba0469.html
Die nächsten 400 Arbeitsplätze VERNICHTET. Kapitalstock ade.
„Eine umfassende wirtschaftliche Analyse hat ergeben, dass die beiden Produktionsstandorte unter diesen Voraussetzungen keine Perspektive haben.“
…unter diesen Voraussetzungen…
Aber ja, Wirtschaft ist „zu 50 Prozent Psychologie“…
Ihr lauft alle in die Falle rein, und manch einer klatscht noch Beifall.