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Greiffbar – Neue Maßstäbe

28. April 2023
Volker Schilling
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von Volker Schilling

Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?

Maß

„Sich zu keiner Seite hinneigen, heißt Mitte, kein Schwanken zulassen, heißt Maß.“, so der chinesische Philosoph Zhu Xi (1130 – 1200). So ist also der vielgepriesene Grundsatz unserer westlichen Demokratie von „Maß und Mitte“ ein Bonmot des Systemrivalen China. Das ist das Schöne an Weisheiten, sie sind universal und gehören keinem System, keinem Staat und auch keinem Staatsmann oder Staatsfrau. Politik sollte sich daran orientieren, an den gemeinsamen Weisheiten und weniger an den trennenden Werten. Dafür braucht es aber Maß und weniger Maßlosigkeit. Unsere Werte sind nicht zwangsläufig das Maß für andere, es ist maßlos dies von anderen zu fordern. Auch als Anleger ist der Blick auf die Finanzmärkte oft nicht mit dem richtigen Maß an Kenntnis geprägt. So flammte die Angst der US-Bankenkrise diese Woche mit der First Republic Bank wieder auf. Inzwischen steht die Aktie dieser US-Regionalbank 98% unter ihrem Allzeithoch und die Bankkunden ziehen ihr Geld im großen Stil ab. Die Bank wird wohl nicht ohne Hilfe überleben. Und jetzt zu Maß und Mitte: Bankenkrise? Nein, wir sehen hier längst fällige Anpassungen, die zudem überhaupt nicht ungewöhnlich sind. Die USA haben in den letzten 40 Jahren 70% ihrer Geschäftsbanken verloren. Waren es Anfang der 80er noch über 15.000, so existieren aktuell noch ca. 4.000 davon in den USA. Ist die US-Wirtschaft dadurch weniger gewachsen oder hat sich schlecht entwickelt? Nein, das nennt man Marktwirtschaft, schöpferische Zerstörung oder ganz einfach ein funktionierendes Wirtschaftssystem. Die Maßstäbe wurden diese Woche woanders gesetzt:

Maßstäbe

Meta, Microsoft und Google, die Blue Chips der digitalen Revolution, haben diese Woche mit ihren Quartalsergebnissen gezeigt, dass die Produktivität der Zukunft durch Cloud Business und Künstliche Intelligenz vor einem weiteren Schub stehen wird. Das Wachstum der Cloud als Grundvoraussetzung für die Datenverarbeitung und die Anwendungsbereiche der Künstlichen Intelligenz auf diese Daten eröffnen nicht nur einen weiteren Raum der Gestaltung, sondern auch dutzende neue Türen, die es in diesem Raum gibt. Die Zukunft vieler Berufe und Dienstleistungen wird sich gewaltig verändern. Ganze Branchen werden einen Produktivitätsschub spüren, andere dagegen an Bedeutung verlieren. Ein ganz neuer Zyklus der Innovation könnte sich dadurch entfalten und neue Maßstäbe auch für viele Problemlösungen setzen. Wir sollten gerade als Europäer diese Maßstäbe aktiv mitgestalten, um nicht das Museum der Welt zu werden. Eine gemeinsame digitale Offensive der Europäischen Union ist längst überfällig und könnte auch dem gemeinsamen Wertekanon wieder mehr Schwung verleihen. Einst aus der gemeinsamen Kohle- und Stahl-Gemeinschaft entstanden, ist die EU zur Wirtschaftsgemeinschaft avanciert und sollte sich eine zukünftige Digitalgemeinschaft auf die Fahne schreiben.

Maßnahmenpaket

Dazu bräuchte es mit Sicherheit wieder mehr glühende Europäer und ein langfristiges Maßnahmenpaket. Letzteres können die Amerikaner einfach immer besser, wie man aktuell am Inflation Reduction Act sieht. Der Taktgeber an den Börsen ist und bleibt weiter die USA. Vor allem die US-Notenbank FED ist die wichtigste Instanz. Egal ob beim Bankenbeben, der Inflationsbekämpfung oder der kommenden Immobilienkrise. Vergessen Sie aber Zinssenkungen, die werden aus meiner Sicht nicht so schnell kommen, wie der Markt derzeit vermutet. Solange keine Katastrophe eintritt, wird die FED am Inflationsziel festhalten und keinesfalls Zinsen senken. Sie sind anderer Meinung? Gut so, denn davon leben die Wertpapiermärkte. Sich zu keiner Seite hinneigen und keine Schwankungen zulassen ist nichts für die Börse.

Ihr Volker Schilling

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Kommentare

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  • Aries Eeberg sagt:

    Hallo Volker und Raimund, aus euren Äußerungen entnehme ich, dass es in eurer Bewertung der Lage Unterschiede gibt. (bei Zinsentwicklung, Investment in Ländern mit anderem Wertesystem z.B. .
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    Vielleicht könntet ihr dazu mal wieder ein Video machen. Mich interessiert besonders eure strategische Perspektive in Bezug auf die nächsten drei Jahre.
    .
    Hier im Forum geht es ja insbesondere um Einzelaktien und bei einigen Floristen um Marktet-Timing. Die meisten sind aber im Prinzip Buy-and-Hold-Investoren. Deshalb ist die strategische Perspektive in Bezug auf das ganze Portfolio wichtig. Zum Beispiel ist die Entscheidung für Gold und gegen Anleihen so ein Punkt. (Anleihen höchstens taktisch?) Auch die Auswahl der Anlage-Regionen war ein Thema. Interessant ist, dass gerade Europa und besonders Deutschland, denen viele hier eine düstere Zukunft prognostizieren, gerade so gut laufen.
    .
    Redet doch mal bitte über eure strategischen Gedanken für die nächsten drei Jahre. Sandro hat ganz richtig darauf hingewiesen, dass das der Zeithorizont ist, den die Börse diskontiert.

    • Raimund Brichta sagt:

      Gerne, lieber Aries, nehme ich Deinen Vorschlag auf und spreche mal mit Volker darüber. Wie wäre es, wenn Du in irgendeiner Weise am Talk teilnehmen würdest? Entweder direkt im Video oder – falls Du das nicht möchtest – indem Du uns vorab Deine konkreten Fragen und Anregungen dazu schreibst? Du hast hier Deine Themen zwar schon umrissen, aber vielleicht könntest Du es dann noch mal präzisieren.

      • Aries Eeberg sagt:

        Hallo Raimund, hier sind meine Fragen. Ob ich weiter mitwirken kann, weiß ich nicht. Ich bin doch eher ein engagierter Laie, der sich manches angelesen hat und hoffentlich aus seinen Fehlern gelernt hat.
        .
        Meine Hauptfrage ist:
        Was ist eure jeweilige strategische Perspektive für die nächsten drei Jahre?
        Es geht mir nicht um Prognosen, sondern um strategische Positionierung. Alle Fragen unten sind für einen Talk wahrscheinlich zu viel. Wir sollten uns auf das beschränken, was für die nächsten 3 Jahre am bedeutendsten ist.
        .
        Weil die Zukunft prinzipiell im Dunkeln liegt, möchte ich euch über Strategien sprechen hören, die in den nächsten drei Jahren bei mehreren Entwicklungsvarianten erfolgreich sein können. Wegen der Vielgestaltigkeit der Zukunft bin ich besonders an voneinander abweichenden Meinungen interessiert. Hier meine Fragen im Detail.
        .
        1) Habt ihr ein Standardportfolio? (Meines ist zum Beispiel 20% Gold, 20% EM, 60% ACWI – nach BIP und Einschätzung der Währungsentwicklungen. Variationen dazu halte ich auch.)
        .
        2) Welche Rolle spielen Gold und Anleihen in euren jeweiligen Portfolios? Sollte man für die nächsten drei Jahre neben Gold auch Anleihen einstellen? Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass Anleihen eher ein Risiko-Investment sind. Aber taktisch könnten sie doch gerade in den nächsten Jahren für die Investitionsreserve vielleicht sinnvoll sein. Allerdings sehe ich derzeit kein Szenario, in denen Anleihen besser als Gold oder Aktien laufen könnten.
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        3) Wie wird die Aktienquote gesteuert? Seid ihr eher für Market-Timing und flexible Asset-Quoten oder mehr für Rebalancing der Assetklassen im Portfolio?
        .
        4) Macht ihr ein Market-Timing für Einzelaktien? Wann steigt ihr ein und wann aus? Oder seid ihr insgeheim sogar mehr für Index-Investments? Volker will ja etwas über Manager-Performance erarbeiten. Da kann er schnell bei der Empfehlung zu Index-Investments landen.
        .
        5) Wie steht ihr zu Banken im Portfolio? Mir ist aufgefallen, dass Acatis zum Beispiel überhaupt keine Banken hält. Du, Raimund, bist ja auch dagegen. Die großen Indices haben zu ca. 13% Banken. Das kann zu einem Problem für alle Index-Investoren werden.
        .
        6) Wie steht ihr zu Kryptowährungen? Selbst ich als hartnäckiger Kryto-Verweigerer kann mir inzwischen vorstellen, dass Krypto nach der erfolgten Korrektur eine neue ernst zu nehmende Anlageklasse wird. Aber braucht man sie überhaupt, wenn man Gold hat?
        .
        7) Spezialfragen: Sind die Emerging Markets für euch eine Form des Faktor-Investments (political risc) oder einfach ein Portfolio-Bestandteil, um die Weltwirtschaft nach BIP abzubilden? Muss das politische Risiko der EM – besonders Chinas – neu bewertet werden oder zwingt die zunehmende Bedeutung der EM mit ihren eigenen politischen Wegen geradezu zu einem Investment dort?
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        8) Manchmal denke Ich: Die ideale Anlage-Welt wäre ACWI ohne Banken und EM mit weniger China. Andererseits: Die Indizes werden mittelfristig diese Branche und diese Region schon in der angemessenen Gewichtung berücksichtigen.
        .
        9) Auch die Währungsdiskussion, die Sandro begonnen hat, könnte weiter verfolgt werden. Ich persönlich denke ja, dass die wachsende Bedeutung des Yuan für den Welthandel und parallele Zahlungssysteme zu SWIFT unsere „westliche“ Fähigkeit zur Steuerung der Geldpolitik drastisch einschränken werden. Du, Raimund, meinst ja, dass wir die Steuerungsfähigkeit der Geldpolitik sowieso verlieren werden. Bei Volker bin ich mir da nicht so sicher. Das ist aber wahrscheinlich kein Thema für die nächsten drei Jahre.
        .
        (Von Währungsentwicklungen habe ich sehr wenig Ahnung. Als Index-Investor setzte ich einfach darauf, dass die stärkste Volkswirtschaft mit ihrer Währung am stärksten im Index gewichtet ist und deren Währung auch Stärke zeigt.)

        • Raimund Brichta sagt:

          Danke, lieber Aries, ich notiere mir die Fragen. Trotzdem fände ich es cool, wenn Du mitmachen würdest – und sei es nur, um deine Fragen persönlich zu stellen. Wenn Du Dein Gesicht in der Öffentlichkeit nicht zu erkennen geben willst, können wir Dich auch gerne nur mit dem Ton zuschalten. Überlege es Dir. Vorteil: Du könntest nachfragen und nachhaken, wenn eine Antwort Dir nicht ausreichend erscheint.

          Ansonsten hier der Aufruf an ALLE: Meldet Euch wenn Ihr bei einem solchen Talk mitmachen wollt!

        • Sandro sagt:

          Lieber Raimund,

          ich hätte weitere Fragen, die mich interessieren würden, allerdings nicht nur den 3Jahreszeitraum betreffend. Die müssen aber nicht unbedingt im Talk beantwortet werden, da es wohl zu viel würde oder da sie (teilweise) vielleicht zu speziell sind. Vielleicht also auch irgendwann später einmal.

          1. Ich weiß, ihr bevorzugt Aktien mit LURO-Charts (tue ich auch). Warum, hattest Du in der Vergangenheit schon gesagt. U. a. siehst Du einen LURO-Chart als eine Art „Gesundheitszeugnis“ für ein Unternehmen an. Dazu die ergänzende Frage: Glaubt Ihr, dass man mit LURO-Chart-Aktien langfristig auch eine überdurchschnittliche Performance erzielen kann?

          2. Ist es nach Eurer Meinung überhaupt möglich, systematisch eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen? Was haltet Ihr von der Markteffizienzhypothese? (Von Volker würde ich ein bisschen Contra erwarten, da die MEH vielleicht seine Berufsehre als Fondsmanager angreift. Vielleicht sind es aber auch Leute wie Volker, die davor sorgen, dass der Markt weitgehend effizient ist, was die Berufsehre wieder retten könnte).

          3. Ihr achtet häufig auf die Chartanalyse beim Einkauf (und ggf. auch beim Verkauf). Ist das nur eine Art Risiko-Management, oder glaubt Ihr, dadurch meistens auch günstiger einzukaufen (d. h. möglicherweise Marktineffizienzen auszunutzen, wie es Value-Investoren anstreben)?

          4. Wie Aries schon sagte, hatte ich kürzlich eine kleine Währungsdiskussion angestoßen und interessierte mich für die Skandinavier, insb. Norwegen. Im Hinblick auf den Reset hattest Du einmal geschrieben, dass Du die Währungen der Schweiz und Norwegen als stabiler ansiehst oder ihnen zumindest ein längeres Durchhaltevermögen einräumst, wenn ich mich richtig erinnere. Vielleicht könntest Du das etwas genauer erklären. (Norwegen scheint schon sehr speziell zu sein. Die Notenbankbilanz Norwegens ähnelt einer Exponentialfunktion, ohne die Hin- und Her-Spielchen mit QE und QT wie es u. a. die Fed macht. Demnach drucken die Norweger anscheinend noch ungezügelter als Fed und EZB fast permanent neues Geld. Die Staatsverschuldung ist aber niedrig und der norwegische Staatsfonds hielt Ende 2022 u. a. ca. 1,5 Prozent aller Aktien börsennotierter Unternehmen weltweit. Das ist schon eine Hausnummer!).

          5. Nicht nur die Bedeutung des norwegischen Staatsfonds interessiert mich. Was haltet ihr von Staatsfonds allgemein, insb. in Hinblick auf die Länderbewertung und den irgendwann erwarteten Reset? Ist der Deutsche Staatsfonds eine gute Idee? Staatsfonds scheinen ja immer mehr in Mode zu kommen: Befeuern sie vielleicht einen Crack-Up-Boom vor dem Reset? Welche Bedeutung haben sie, wenn es soweit ist – z. B. auch zur Bewältigung einer Weltwirtschaftskrise, insb. im historischen Vergleich zur Weltwirtschaftskrise ab 1929? Könnte es durch Staatsfonds zur Einführung einer Art „Aktiensozialismus“ kommen?

          • Raimund Brichta sagt:

            Danke, gerne kannst auch Du am Talk teilnehmen. Hast Du Lust?

            • Sandro sagt:

              Nun ja, ich bleibe eigentlich ganz gerne weiterhin pseudonym im Internet … habe auch konkrete Gründe dafür. Eine andere Sache ist: Ich habe zwar recht flexible Arbeitszeiten und kann auch in Pausen mal schnell etwas posten. Aber zu einer beliebigen Zeit an einem Talk teilzunehmen, ginge nicht so einfach.

              • Raimund Brichta sagt:

                Der zweite Grund ist keiner, denn wir würden den Aufzeichnungstermin natürlich langfristig mit allen Beteiligten abstimmen.

            • Aries Eeberg sagt:

              Wie soll so eine Teilnahme denn aussehen?
              Die Pseudonymität ist mir nicht mehr ganz so wichtig, da ich jetzt pensioniert bin.
              .
              Wir haben jetzt ja einen ganz breiten Themenfächer, der für einige Talks reicht. Schnelle Frage schnelle Antwort geht nur, wenn man einiges Wissen voraussetzt.
              .
              Vielleicht ist es möglich, Infoblocks einzufügen – z.B. zur Effiziente-Markt-Hypothese.

              • Raimund Brichta sagt:

                Lass‘ es uns nicht zu kompliziert machen. Zur Effizienz-Hypothese kann ich ein paar Worte sagen, zu andereen Hypothesen vielleicht nicht. Aber das ist nicht schlimm. Dank Google gibt‘s zu allem Hintergründe 😀

                Ich halte es auf jeden Fall für ein interessantes Experiment: Volker und ich sprechen mit Usern. Ich werte dies also als Zusage😀

                Jetzt muss nur noch Volker einverstanden sein, dann stimmen wir einen Zoom-Termin ab. Wird aufgezeichnet und danach ins Netz gestellt. Also nicht live …

                • Aries Eeberg sagt:

                  Aha … Wir könnten uns ja mit unseren Pseudonymen und nur Vornamen einbringen. Bis die AI-Gesichtserkennung flächendeckend läuft, wird es ja wohl noch etwas dauern.

  • Andreas B sagt:

    Ich glaube es gibt auch „Gemischt-Strategie-Investoren“, dazu gehöre ich. Ich habe Werte mit Buy and Hold (natürlich immer begleitend, ob sich bei den Unternehmen etwas ändert und ich doch zum Verkauf dann neige, solange ich überzeugt bin, bleiben sie), aktuell z.B. wären das bei mir Bayer, BASF, Mutares, Mercedes, Cegedim, Deutsche Post, Edelmetalle, Kryptos und nun seit Kurzem auch ein Buy and Hold bei Porsche Holding SE.
    Dann gibt es aber auch ein Teil des Depots, das schon Markt-Timing spielt und die Idee „Buy low, Sell high“ … und davon auch meine Cashquote abhängt. Wie ich schon einmal schrieb, meines Investquote liegt immer bei mindestens 50%, weil eben z.B. Timing nie immer gut sein kann. Dazu würden ich aktuell z.B. Cliq digital, Siltronic, PayPal, ThyssenKrupp zählen, die ich auch wieder verkaufen würde, wenn sie in meinen Zielbereich gelaufen sind.

    Viel interessanter finde ich ganz aktuell aber die Diskussion einer Industrie-Strompreisbremse für die nächsten 4-5 Jahre erstmal, um die Deindustrialisierung und Abwanderung der Industrie aus Deutschland zu stoppen.
    Wenn ich die Zahlen in den Nachrichten richtig gehört habe: 7 Cent sind es aktuell in Asien, in Deutschland aktuell 14 bis 21 Cent für Industrie. Ziel für die nächsten Jahre 5-6 Cent. Wenn das so kommt, wäre das für gewisse Firmen wie Chemieunternehmen u.a. ein deutlicher Booster und es könnte die Märkte weiter treiben. Sollten die Amis am 1.5. nicht schwächeln, sollte es dann für den 2.5. fast sicher sein, dass der Dax wohl mal über die 16td guckt und ich vermute im Mai das ATH sogar anlaufen könnte. Bei einem erzwungenen Shortsqueeze wäre es sogar möglich, dass er das ATH zügig auch rausnehmen könnte.
    Gerade die Profis würden dann zunehmend in FOMO-Zwang kommen, wenn sie ihre Halbjahresperformance erklären müssen.

    Trotz einer aktuellen fast All In Positionierung bleibe ich wachsam und fahre auch schnell wieder meine Cashquote hoch, eben die Positionierung des Tradings.

    • Peter Czeck sagt:

      „Abwanderung der Industrie aus Deutschland zu stoppen“…ja Andreas das Problem bei der Aktienanlage ist ja auch, dass Situationen nicht statisch eingefroren bleiben. Bei allem gelegentlichen Frust über unsere Politiker muss man doch immer auch deren Flexibilität u. Vernunft „auf dem Zettel“ haben u. mögliche künftige Massnahmen bedenken.Mal sehen, ob ein Weg gefunden wird, der EU weit
      aktzeptiert wird….die Franzosen u.a. haben ja ihre AKWs…teils an unserer Grenze. Deutschland als Hauptsponsor der EU hat natürlich auch Argumente.

      • Andreas B sagt:

        Hallo Peter, da hast du grundsätzlich recht. Allerdings muss ich auch den grundsätzlichen Gedanken von Michael beipflichten, ich sehe die Tendenz und Entwicklung in Deutschland wie auch EU auch eher kritisch.

        Wie verspielen gerade viel. Klar ist das ein schleichender Prozess und ja sehr viele Konzerne sind international angesiedelt, aber sie müssen wettbewerbsfähig bleiben und dürfen sich auch nicht abhängig machen.

        Deutschland allein ist auch letztlich zu klein, aber die EU als Ganzes kann noch eine gewichtete Größe darstellen. Ja und die Kritik an den Äußerungen von Macron in China war groß, allerdings verstehe ich seine grundsätzlichen Gedanken. Wie dürfen uns weder als kleines Rad an den USA anhängen, noch China alles durchgehen lassen und auch dort selbstbewusst auftreten, aber nicht die Keule rausholen wie es die USA macht.
        Insgesamt muss die EU ihre Werte weltpolitisch vertreten und sich in kein Lager allerdings drängen lassen, sondern dadurch eine neutrale Haltung im Grundsatz dennoch einnehmen: gegenüber USA, China, aber auch Brasilien, Indien, Südafrika… man sieht doch zunehmend, die Länder wollen sich nichts mehr diktieren lassen (die Zeiten sind klar vorbei) und wenn es um Rohstoffe usw. geht, sind wir von vielen Ländern abhängig. Also eine starke (gemeinsame Sprache der) EU und gute Beziehungen zu möglichst vielen Ländern pflegen, denn davon profitieren beide Seiten.

        Der Industriestrompreis wäre gut und würde auch die Märkte beflügeln, allerdings enttäuschten die gemeldeten Wirtschaftsdaten von Industrie und Dienstleistung in China. Ich setzte trotzdem noch auf insgesamt tendentiell positive Wochen an den Märkten, vielleicht bis in den Juni hinein.

  • Michael sagt:

    @Raimund: habt Ihr Euch überlegt, einen Youtube Kanal für den Wahrewerteblog aufzumachen?
    Dadurch erreicht ihr eine große Zielgruppe.

    Das hiesige Trüppchen könnte alternativ eine WhatsApp Gruppe aufmachen…

    • Raimund Brichta sagt:

      Wenn Du das organisierst, gerne. Für einen weiteren Kanal fehlt Volker und mir leider die Zeit. Also hast Du Lust, den wahrewerteblog auf youtube zu organisieren?