von Raimund Brichta
Im Eurosystem nehmen die Spannungen zu. Ein Indikator dafür ist die Tatsache, dass die Zinsen für Staatsanleihen in Italien bereits mehr als 2 Prozent höher liegen als in Deutschland. Bis 2 Prozent Differenz gelten als unproblematisch, jeder Wert darüber zeigt Stress an.
Damit kommt auch die Europäische Zentralbank in Stress: Anders als in der letzten Eurokrise kann sie den Italienern nämlich nicht mehr so einfach unter die Arme greifen, indem sie ihnen Anleihen abkauft. Die Inflation macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Wegen ihr will die EZB ihre Anleihekäufe sogar ganz einstellen.
Ein echtes Dilemma. Denn ohne EZB-Hilfe könnten zunächst Italien und andere Südländer ins Schlingern geraten und danach das gesamte Euro-Konstrukt.
Als Retter müsste diesmal Brüssel einspringen. Dort haben die EU-Bürokraten in der Coronakrise eine Waffe geschmiedet, die den Euro verteidigen kann. Diese funktioniert so: Die EU nimmt Schulden auf, stopft das Geld in eine große Kanone, mit der es anschließend in die bedürftigen Länder geschossen wird.
Ein solches, mit Gemeinschaftsschulden geladenes Geschütz ist für viele zwar ein No-Go. Es sollte eigentlich die absolute Ausnahme bleiben und nur in der Coronakrise eingesetzt werden. In einer möglichen Euro-Notlage dürfte trotzdem der Befehl zum “Feuer frei!“ kommen.
Kann es sein das unser ganzes Finanzsystem am Ende ist?
Ich unterstelle dem System immer noch ein Durchhaltevermögen bis mindestens Ende des Jahrzehnts. Stay tuned!
Um einen Systemcrash der Bevölkerung zu verkaufen, braucht es einen externen Schuldigen. Und diesen haben wir mit Russland und China derzeit. Eigentlich ist jetzt eine passende Gelegenheit wie ich finde…
…die Bevölkerung glaubt ja mittlerweile fast alles, was vorgegeben wird.
Eine Einigung / ein Kompromiss mit Russland wurde bewusst ausgeschlagen, insofern ist die aktuelle Situation womöglich gewünscht.
Das erste Mal, dass in der Westpresse von horrenden ukrainischen Verlusten die Rede ist:
https://www.theguardian.com/world/2022/jun/10/ukraine-casualty-rate-russia-war-tipping-point
Demnach müsste Russland das Momentum nutzen und auf einen umfassenden Sieg setzen, was noch Monate dauern wird. Ergo bleibt die Inflation hoch.
Mir tun alle Kriegsopfer leid. Als wenn eine neutrale, blockfreie Ukraine so schlimm für den Weltfrieden gewesen wäre…
Off topic: Elon Musk bekommt mächtig Probleme…achtet mal auf die Berichterstattung…
Es bahnt sich an, endlich :
„Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde. Die einzige Alternative lautet: Entweder die Krise entsteht früher durch die freiwillige Beendigung einer Kreditexpansion, oder sie entsteht später als finale und totale Katastrophe für das betreffende Währungssystem.“
Ludwig von Mises
Aha der Franc wackelt !!
das hab ich schon 2018 gesagt, dass sowas droht – wir stehen sogar vor einer Depression, die könnte uns 2024/2025 drohen und wird weltweit Probleme bereiten..
nichts neues, der Krieg in der Ukraine ist nichts schuldig sondern die verschuldungen die vorher getätigt wurden bevor SPD gewählt wurde und noch was, wir gehen in Richtung Deflation, wenn die EZB die Zinsen erhöht da der Markt mit enormen Massen von Geld aufgeschwämt wurde…. willkommen in der EU….
Und ich hab deswegen schon vor Wochen mein ETF auf den Euro Stoxx verkauft. Alles falsch, weil der Herr Raimund Brichta weiter ums Eck denkt als ich. War am 19.05. Mein Verkauf. Alles andere hab ich belassen.
deswegen am besten so wenig Bargeld wie möglich besitzen 👌
@ David M.
In dieser Situation ist Cash King .
Wie kritisch seht ihr das Währungsrisiko?
Ich bin überwiegend long und für viele Jahre in Aktien investiert und plane das auch nicht zu ändern. Dennoch sind alle Wertpapiere in DE gekauft und natürlich in €.
Kann das langfristig zum Problem werden wenn der € auf-/abwertet oder ganz untergeht?
Wie ist deine Meinung dazu Raimund?
Wenn der € abwertet und Du zum Beispiel in US-Aktien investiert bist, steigt der Wert Deines Investments für Dich.
Die Schuldenunion zerbröselt🤣👌👌👌
Wurde auch zeit … Euro und Europäische Union endlich ade
irgendjemand in der eu wird dem italiener schon helfen 😉
Seit Jahren betreibt die EZB keine Geld- sondern Wirtschaftspolitik. 8 Prozent Inflation und die Leitzinsen sind immer noch negativ. Realzins minus 8,5 Prozent. Die Glaubwürdigkeit der EZB ist nicht mehr gegeben. Will sie nicht die letzten Unterstützter verlieren kann sie bei diesen Inflationsraten kein weiteres Kaufprogramm starten, so gerne es sie möchte. Tritt die EU als Stellvertreter ein, um Zinsen und Konsum zu finanzieren, treibt dies tendenziell die Inflation weiter nach oben. Irgendwann muss jemand den (immer weiter steigenden) Preis dieser Politik bezahlen.
Der Euro bleibt. Das ist politisch so gewollt. –
Ich sehe absolut keinen Systemcrash. –
Gut okay, der Bitcoin wird gegen nahezu wertlos verfallen, mindestens einen grossen Aktienmarktcrash undoder eine Abfolge von mehreren Crashs hintereinander bis zum Ende dieses Jahrzehnts werden wir sehen, wahrscheinlich viel viel frueher.
Mit „ich verkaufe keine enzige Aktie“ oder „Kurs halten“ faehrt man ungebremst vor die Wand.Diese Depots sausen eh schon vom fallenden Messer durchbohrt in die Tiefe.Wobei das erst der Anfang ist !!!
„Feuer frei“ – und dann?
Dann wird mit Geld geschossen in der Hoffnung, dass es dort ankommt, wo es ankommen soll.
Die Waehrung retten oder den Aktienmarkt retten –
Die Notenbanken haben vor diese Alternative gestellt gar keine Wahl .
Und wenn die Maerkte erst erkennen, dass die Notenbanken da machtlos sind …
8200 / 2100 – 16400 / 4200 ?
Erstes kursziel 82XX, dann sehen wir weiter …
Es ist immer das Gleiche: Im Aufschwung überbieten sich die Auguren mit Kurszielen nach oben, im Abschwung nach unten. Wir bleiben auf jeden Fall dran!
“ Es ist immer das Gleiche: Im Aufschwung überbieten sich die Auguren … “ –
… und eben drum sitzen die User jetzt in der Falle . Unfaehig auch mal Verluste gelten zu lassen. Verluste gehoeren dazu .
„Verluste gehoeren dazu“
Das sehe ich genauso.
„Verluste“….das ist auch eine Frage der Definition bzw. des Zeitfensters. Trotz der letzten Kursrückgänge dürften, wenn man einen längeren Zeitraum betrachtet, noch viele Marktteilnehmer auf dicken BUCHgewinnen sitzen. Selbst die, die durch ständig nervösesTimen auf BUCHverlusten sitzen, können diese durch Verhaltensänderung (mehr Geduld) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder in BUCHgewinne verwandeln. Probleme ergeben sich doch nur f. Marktteilnehmer, die verkaufen müssen. Deshalb plädiere ich immer f. eine angemessene Barreserve zur weiteren Diversifikation durch Neukäufe, für die ich hier gelegentlich belächelt wurde u. die mich in letzter Zeit auch nervt, denn die Verluste, die Bares durch Inflation verliert sind ja gerade leider nicht nur Buchverluste, sondern real. Bisher ist mir aber nix Besseres eingefallen. Aktuell beobachte ich weiter. Für Neukäufe sind mir die Kursrückgänge noch nicht ausreichend hoch genug.
@Peter: Am 5-Jahreschart vom DAX bzw EuroStoxx 50 kann ich keine Buchgewinne erkennen…
Belächeln tu ich Dich übrigens nicht, ich denke Du triffst eine solide Aktienauswahl.
Hallo Michael, Deine Betrachtungsweise ist mir zu kurzfristig. Ein wichtiges Einstiegssignal hat seinerzeit Supermario gegeben (was immer ihr tut…) Alle die seinerzeit diesen Startschuss hörten sind dick im Buchplus. Jetzt haben wir andere Zeiten, aber wenn die Welt nicht untergeht, wird das Wesen des Menschen zu weitern Weltwirtschaftswachstum u. entsprechenden Börsenaufschwüngen führen. Wann genau weiß nur Lies. Habe heute schon mal einfach gewichtet Equinor (Gas/Öl/Wind) u. Wacker Chemie (Halbleiter/Sonnenenergie- Silizium) gekauft. Günstig bewertet u. Dividendenrendite ..es gibt auch i.d. Marktphase Aktien, die steigen.
@ Peter Czeck
Falsches Timing, falsche Aktien aus mehreren Gruenden. Aber Du hast in der Vergangenheit bereits ein paar mal noch viel schlechter getimt …
@ Constanze
„Feuer frei“ – und dann? –
So ein hingeworfener Brocken, das kann alles und auch nichts heissen … –
Wuerdest Du bitte Deine Fragestellung vielleicht etwas praezisieren. Wer feuert auf was oder wer soll(te) auf was feuern?
Das war doch nur ein Zitat vom Ende meines Beitrags.
@ Raimund
Ich steh grad auf der Leitung. Gibt es @ Constance womoeglich gar nicht? Oder habe ich Dein letztes Posting in den falschen Zusammenhang gesetzt?
Ob es Constanze gibt, weiß ich nicht. Aber selbst wenn es nur ein Pseudonym ist, hat es mit dem „dahingeworfenen“ „Feuer frei – und dann?“ ganz offensichtlich Bezug genommen auf den letzten Satz meines obigen Beitrags und gefragt, was nach dem „Feuer frei“ passieren könnte. So habe ich es zumindest verstanden.
@ Raimund
Ah okay … thank u … und ich suchte den Zusammenhang in den User Beitraegen …
Nun kann ich mir etwas daruntervorstellen. Sehr sparsam die Guteste …
Constanze gibt es und die Frage war völlig richtig verstanden und wunderbar beantwortet. Danke Raimund, Constanze
👍
Hallo Raimund,
wenn die „vereinigten“ Staaten von Europa aus allen Rohr mit Geld feuern stellt sich
für mich die Frage was hat das für einen Wert. Die Notenbank stehen noch auf der
Bremse bzw müssen auf der Bremse stehen um die Inflation einzufangen.
Paul Vocker hat Anfang der achziger Jahre die Zinsen auf 16% angehoben. Das frische Geld aus dem nichts wird die Inflation weiter befeuern. Was für mich großer Unterschied ist zu den vergangenen Jahrzehnten ist: Globalisierung wurde vorangetrieben jetzt eher Deglobalisierung, Zinsen sind laufend gesenkt worden mit gegenbewegungen jetzt sind sie in Amerika kräftig gestiegen. (Anleiheblase ist geplatzt.) Wir haben ausserdem noch Corona, Affenpocken, Lieferkettenprobleme und der Krieg in der Ukraine . Desweiteren könne jetzt noch ein spürbarer Rückgang der Immobilienpreise im Herbst kommen. Die Notenbank kann den Zins nicht mehr senken höchstens sie gehen wieder dramtisch in den Negativzins über was aber die Inflation noch mehr befeuert. Folglich steckt die Notenbanken in der Fallen die Sie über Jahrzente selbst aufgebaut hat. Ob der Aktienmarkt in der Breite sich so schnell erholt darf man gespannt sein.
Auch ich bin ab und zu gerne beim Notenbank-Bashing dabei. Es tut ja gut, wenn man einen Sündenbock hat.
Dann lehne ich mich aber zurück und schaue aufs Wesentliche. Dazu gehört: Ohne die Notenbank-Billionen, die jetzt für die Inflation sorgen, wäre das Geldsystem schon vor 14 Jahren zusammengebrochen. Ohne sie wäre die Weltwirtschaft in der Coronakrise kollabiert.
Jetzt spüren wir lediglich die Nebenwirkungen dieser Medizin. Das ist alles. Es wird spannend zu beobachten, wie das System damit zurecht kommt.
Grundsätzlich bleibt es bei folgendem Zusammenhang: All die lebensverlängernden Maßnahmen schieben den Tod nur hinaus. Sie überwinden ihn nicht. Wie bei uns Menschen rückt das Ende mit jedem Tag näher. Stay tuned!
Hallo Michael, Deine Betrachtungsweise ist mir zu kurzfristig. Ein wichtiges Einstiegssignal hat seinerzeit Supermario gegeben (was immer ihr tut…) Alle die seinerzeit diesen Startschuss hörten sind dick im Buchplus. Jetzt haben wir andere Zeiten, aber wenn die Welt nicht untergeht, wird das Wesen des Menschen zu weitern Weltwirtschaftswachstum u. entsprechenden Börsenaufschwüngen führen. Wann genau weiß nur Lies. Habe heute schon mal einfach gewichtet Equinor (Gas/Öl/Wind) u. Wacker Chemie (Halbleiter/Sonnenenergie- Silizium) gekauft. Günstig bewertet u. Dividendenrendite ..es gibt auch i.d. Marktphase Aktien, die steigen.
@ Peter Czeck
Bei Wacker bist Du leider daily bereits satt ins Minus gerutscht.Bei Eqinor hast Du wiederum das Doppeltop uebersehen … –
Ich hab vor ueber 20 Jahren mal kurz in einem Forum vorbeigeschaut, ich erinnere mich nicht mehr wie das hiess und wo das war.Dort hat jeder seine ausgefuehrten Orders eingestellt.Datum des Kaufs, Kaufkurs, Stueckzahl.Wer “ enges Stopploss “ dazugeschrieben hat,dessen Beitrag wurde wegen Wertlosigkeit geloescht.Stopploss mit allen Daten Pflichtveranstaltung. Die hatten dort keinen Bock darauf sich von Irgendwem verarschen zu lassen! Ariel das is was fuer Dich … ich weiss natuerlich nicht ob Du was fuer die User dort bist … Mit Deinen Blackrock bist Du ja leider fuerchterlich in die Bullenfalle getappt … but – No Risk – No Fun ! Du willst es auf die harte Tour und Du wirst daraus lernen … Uebung macht den Meister! Ariel, viel Glueck !!!
Wacker minus= Fake news. Eqinor: SKS Unterstützung. Hättest Du alle v. mir hier vorgestellten Käufe im Coronacrash nachvollzogen wärst Du heute besser gelaunt und müsstest hier nicht so rumkrakelen. Ich habe nix gegen Bären, die ihre Argumente hier vortragen …im Gegenteil höre gerne abweichende Meinungen. Kurzzeitig hatte ich den Eindruck Dein Stil hätte sich qualitativ gebessert. Leider Irrtum meinerseits….weiterer Meinungsaustausch entbehrlich.
@ Peter
Frag mich bitte halt das naechste mal bevor (!!!) Du wieder meinst den Ausloeser druecken zu muessen …
Aprpopos …im Coronacrash haettest Du Deine Wacker Chemie fuer roundabout 40 Euro bekommen, fuer die Du heute knapp 170 Euro beahlt hast
“ Wacker minus= Fake news. Eqinor: SKS Unterstützung “
@ Peter
… nochmal nachzaehlen ! –
Wacker Doppeltop bestaetigt.Equinor Doppeltop in Ausbildung.
Dringende Empfehlung an Dich : Ich wuerde an Deiner Stelle diese beiden Posis unbedingt absichern!
Wer auf kurzfristige Schwankungen hektisch reagiert sollte der Börse lieber fernbleiben.
@ Peter
Das ist keine kurzfristige Schwankung oder irgendetwas “ Holpriges „, wo am Jahresende ein einstelliges Plus steht …
Das ist ein lupenreiner Baerenmarkt !
Fuer das Sichern Deiner Samsung , die Du im letzten Spaetherbst leider am Hoch gekauft hast ist es bei 35, 40 Prozent eingefahrenem Verlust fast schon zu spaet, aber immer noch machbar.
Wenn Du Dein angeblich seit den siebziger Jahren bestehendes Depot jetzt nicht absicherst, dann begehst Du Harakiri !!!
Sorry meine Absicherung besteht in meiner Barreserve u. Nachkäufen. Hat sich langfristig gut bewährt. Wer Buchverluste nicht erträgt, muss halt Bargeld halten u. definitiv verwirklichte Verluste hinnehmen. Ich hatte bei Lufthansa u. Kali u. Salz schon Buchverluste v. über 50 v.H. Lufthansa habe ich noch mit 10% Plus verkaufen können. Kali u. Salz halte ich noch. Selbstverständlich habe ich auch schon Aktien mit Verlust verkauft. Guck Dir die Charts doch mal an. Die Unterbnehmensentwicklungen sind bisweilen wechselhaft u. unvorhersehbar. Ohne GEDULD geht nix. Wacker Chemie ist aktuell fundamental günstig bewertet. Aber klar gibt es auch Risiken auf der Einkaufseite u. durch Konkurrenz. Bei breiter Streuung u. Geduld sind Kursgewinne doch per Saldo garantiert. Guck dir doch mal die Langfristcharts v. S&P 500 oder msci world an. Aktien breit gestreut sind eine hervorragende Anlage. Verluste per Saldo entstehen durch hektisches hin- u. hertraden. Ich hatte Dich f. einen erfahrenen Börsianer mit etwas gewöhnungbedürftigen Stil gehalten ,dem ich dies nicht mehr erklären muss. Alle Vermögensanlage sind risikoreich u. politischer Willkür ausgesetzt.
@ Peter
Ohne Stopp Loss sind leider immer wieder hohe Verluste garantiert. –
In Baisse Phasen niemals Optionen zur Absicherung … okayyyyy …
Dein Anlagestil schaut mich wie eine Mischung aus Lotto und Zufall an.
Aber Du must das wissen.Dir muss das gefallen.
Der langfristige Aufwärtstrend z.B. im msci world u. auch meines Depots ist nicht das Ergebnis v. Lotto u. Zufall. Es ist die menschliche Natur, die dies bewirkt, sonst säßen wir noch alle auf den Bäumen. Ich wundere mich, warum Du diese offensichtlicheTatsache nicht erkennst. Ich wünsche Dir, daß Du auch die Nachteile u. Unwägbarkeiten v. Stopp Loss gut kennst u. Du einen Status erreichst, der Dein Gemüt unempfindlich gegen die unvermeidlichen Kursschwankungen macht. Wer besonders schnell reich werden will kann ganz schnell arm sein. Das Spiel mit Optionen erinnert mich allerdings an Lotto.
„Ommm“, jetzt setzen wir uns alle mal ganz ruhig hin und sagen: „Ommm“.
.
Mich beruhigt, dass Hendrik Leber (wie ich auch) immer eine hohe Aktenquote fährt, obwohl er glasklar eine Krise konstatiert. Und auch Raimund scheint noch ganz entspannt zu sein. Die Langfristcharts der großen Indices sprechen sowieso für sich.
.
Mein kleiner linker Zeh sagt, dass wir erst einmal unten angekommen sind. (Die Charts könnte man auch so lesen.)
.
Also üben wir noch einmal und sprechen: „Ommm“.
Entschuldigt, ich meinte Andreas Beck.
Zitat „…Dann lehne ich mich aber zurück und schaue aufs Wesentliche. Dazu gehört: Ohne die Notenbank-Billionen, die jetzt für die Inflation sorgen, wäre das Geldsystem schon vor 14 Jahren zusammengebrochen. Ohne sie wäre die Weltwirtschaft in der Coronakrise kollabiert…“
Das ist schon richtig, wenn die Notenbanken nicht die dagegen gesteuert hätten, wäre das System zusammengebrochen. Die Geldmenge wurde aber im Schnitt um ca. 400 % mehr p. a. erhöht, als das Wirtschaftswachstum. Es ist wie immer die Frage der Dosierung. In der Corona Krise wurde nicht nur stabilisiert, die Aktienmärkte haben sich in kürzester Zeit verdoppelt und das obwohl sie die drei Jahre vorher schon verdoppelt haben (siehe S & P, Nasdaq usw.). Da liegt m. E. das Problem, die Zentralbanken kennen seit dem Start des QE kein Maß und Mitte mehr. Beispiel: In ganz Europa notieren die Staatsanleihen von faktisch zahlungsunfähigen Staaten seit Jahren im Minus, sie haben bessere Finanzierungskonditionen als die USA. Was für ein Wahnsinn. Und dafür bezahlen wir alle jetzt zu Recht den Preis dieser übertriebenen Politik. Vorteil: Es gibt in den nächsten 6 bis 12 Monaten Übertreibungen nach unten und entsprechend gute Einkaufsgelegenheiten.
Allerdings hätten homöopathische Dosen weder in der Finanz- noch in der Coronakrise dieselbe Wirkung entfaltet. Wenn man sie einsetzt, dann sollte man das auch richtig tun und nicht nur halbherzig. Viel hilft viel …
@ Raimund
“ Viel hilft viel … “
Das gilt ohne jeden Zweifel selbstverstaendlich auch hinterher fuer das Ausmass der Bilanzkuerzungen .
Genau: Viel Bilanzkürzung sorgt anschließend für viel Chaos.
“ Viel Bilanzkürzung sorgt anschließend für viel Chaos. “
@ Raimund
May be, but –
die Notenbanken erhalten hernach ihre volle Handlungsfaehigkeit zurueck, um in der naechsten Krise hilfreich zu sein .
Das ist es doch wert.
Klar, nach dem Reset geht es wieder von vorne los. Dann kann das System in aller Ruhe aufgepumpt werden. Das ist der Lauf der Welt.
Im 5-Jahreschart schlägt GOLD den DAX deutlich, und verkleinert seinen Abstand zum S&P 500…
Schauen wir mal, wie sich das weiterentwickelt, wenn die Eurokrise – die bereits Realität ist – in den medialen Fokus rücken wird…
Für nen Euro bekommt man übrigens nur noch 59 Rubel. Vor kurzem waren es noch knapp 150, und die Westpresse hat es gefeiert…
Oder man bekommt für einen Euro noch 7,03 chinesische Yuan.
Rein logisch betrachtet müssten Scholz – der Mann hat einen Eid im Bundestag geschworen – Macron und Draghi in Kiew auf Frieden mit Russland drängen. Aber es soll ja bis zum Endsieg gekämpft werden, die westlichen Wunderwaffen werden es richten.
Sehr interessant Deine Idee Raimund.
Dazu habe ich eine Frage.
Derzeit reden alle von negativen Realzinsen um die 7%.
Wenn ich meinen Blick nach vorne richte, stellen sich im nächsten Jahr die ersten Basis-Effekte bei der Inflation ein. Dann haben wir evtl. nur noch eine Inflation von 3%. Wenn dann die Zinsen auf dem aktuellen Niveau bleiben (Swap-Rendite bei ca. 2,25% auf 10 Jahre) dann sieht’s relativ schnell ganz anders aus und der Realzins kommt zurück Richtung 0%.
Glaubst Du Raimund das die Nominalzinsen dann wieder gegen 0% wandern, sofern sich Brüssel mit den Euro-Bonds einschaltet?
Die Realzinsen haben unmittelbar nichts mit einer möglichen Eurorettung Brüssels zu tun. Das sind zwei eigenständige Entwicklungen, auch wenn es bestimmte Rückkoppelungseffekte geben sollte.
Aber ja, der Realzins WIRD sich wieder von unten an die Null-Linie heranrobben, daran habe ich keine Zweifel. Ich bezweifle nur, dass er nachhaltig deutlich positiv wird. Sollte nämlich die Inflation zurückgehen, dürfte auch der Nominalzins wieder fallen.
Für den Rückgang der Nominalzinsen wird es aber dann einen „Auslöser“ brauchen oder?
So einen starken Anstieg der Nominalzinsen hat es ja seit mehr als 20-30 Jahre nicht mehr gegeben. Aktuell kommt es mir so vor, dass viele Marktteilnehmer ihre Bonds einfach „planlos“, fast schon panisch verkaufen (müssen?) und damit den nominalen Zinsanstieg provozieren bzw. verursachen?
Da frage ich mich schon wann die ersten Instutitionellen an den Markt zurückkommen (z.B. Lebensversicherer) und die vermeintlich mündelsicheren Anlagen wie deutsche Staatsanleihen mit derzeit 1,5 % Zins einsammeln. Die Garantievereinbarung ist ja auf 0,90% zurückgegangen. Das wäre ja ein gutes Geschäft? Unabhängig vom realen Kaufkraftverlust.
Und dann werden die Nominalzinsen ja auch wieder fallen und die Aktien entsprechend steigen?
Oder verstehe ich hier was falsch?
Richtig, die Nominalzinsen können aufgrund unterschiedlicher Einflussfaktoren fallen.
Noch eine Frage lieber Raimund. Wo geht denn eigentlich die ganze Liquidität hin, die derzeit aus dem Rentenmarkt abgezogen wird? Die Aktienmärkte fallen ja auch, Edelmetalle fallen (liegt evtl. an margin calls vermute ich), kryptos fallen, (teure) Güter gibt es kaum zu kaufen – nur mit langer Wartezeit. Wo geht das ganze Geld denn deiner Meinung nach hin?
Wenn die US-Notenbank tatsächlich Geld vernichtet, wie sie das angekündigt hat, dann braucht das Geld nirgendwohin zu fließen. Es verschwindet einfach. Die jetzigen Abflüsse sind eine Vorbereitung darauf. Schließlich nehmen die Börsen alles vorweg.
Die EZB aktuell „schnell u. grenzenĺos….neue Instrumente“ ….Guten Morgen Raimund, Du hast ja doch eine Glaskugel….offenbar eine seeehr gute
Tarsächlich muss man sich die Worte von Isabel Schnabel gestern in Paris auf der Zunge zergehen lassen. Eine Art Draghi Reloaded:
“While the flexible allocation of PEPP reinvestments is one way to address fragmentation, our commitment is stronger than any specific instrument. Our commitment to the euro is our anti-fragmentation tool. This commitment has no limits. And our track record of stepping in when needed backs up this commitment.”
“We will react to new emergencies with existing and potentially new tools. These tools might again look different, with different conditions, duration and safeguards to remain firmly within our mandate. But there can be no doubt that, if and when needed, we can and will design and deploy new instruments to secure monetary policy transmission and hence our primary mandate of price stability.”
Quelle: https://www.ecb.europa.eu/press/key/date/2022/html/ecb.sp220614~67eda62c44.en.html
@ Raimund –
“ … unser primäres Mandat der Preisstabilität zu gewährleisten. “
Sag ich doch immer, ohne stabile Waehrung ist alles nichts !
Bleiben alle W – Fragen offen … * achselzucken *
Kennst Du die Antworten ?
Worauf genau?
“ Worauf genau? “
@Raimund
Wie wird die EZB gegen das Auseinanderlaufen der Renditen von Staatsanleihen in der Euro-Zone in Zukunft anders als in der Vergangenheit vorgehen?Welche Wirkungen erwartest Du im Vergleich zur Vergangenheit in welchen Zeitfenstern?
Sie scheint ja mehrere Instrumente im Kasten zu haben. Z.B. Re-Investments für auslaufende Papiere vorwiegend in Südländer-Anleihen zu stecken. Von einer Bilanzschrumpfung redet momentan ja noch niemand.
Ich sehe es aber so: Vorübergehend kann das durchaus wirken, sofern es jedoch hart auf hart kommen sollte, reichen solche Instrumente nicht aus. Dann dürfte es irgendwann zu der von mir skizzierten „Feuer-frei-Variante“ kommen.
@ Raimund
Welche noch !
Sofern das „!“ ein „?“ sein sollte: Ich bin sicher, dass den EZBlern noch einiges einfallen wird. Lassen wir uns überraschen.
@ Raimund
Das bisschen Wiederanlage fuer notleidende Suedstaaten aus der Presse … ich dachte Du hast da noch andere Ideen …
Da kommt nicht mehr viel von der EZB in dieser Hinsicht
Preisstabilitaet wiedererlangen, gescheit Zinsen erhoehen und gut is –
arbeiten wofuer die beahlt werden und keine verbotene Staatsfinanzierung !!!
Erstens sind es nicht meine Ideen, sondern die der EZBler. Und zweitens habe ich geschrieben, dass sie auch nichts bewirken, sofern es wirklich hart auf hart kommt. Im ursprünglichem Beitrag habe ich mich deshalb damit nicht aufgehalten, sondern mich gleich aufs Endresultat konzentriert.
@ Raimund
ich hatte nicht ausgeschlossen, dass Du auch eigene Ideen zur Loesung der Probleme haettest, aber okay … das ist ja kein Problem nicht .
Die EZB wird nicht darum herumkommen dauerhaft ganz unterschiedliche Zinsen in den Staaten zuzulassen und natuerlich die Zinsen gut zu erhoehen.
Andernfalls importiert man sich noch mehr Inflation ueber den billigen Euro …
„ ich hatte nicht ausgeschlossen, dass Du auch eigene Ideen zur Loesung der Probleme haettest, …“
Ich weiß, dass alle immer „Problemlösungen“ haben wollen. Ist ja auch verständlich. In Sachen drohender „Reset des Geldsystems” gibt es aber keine Problemlösung. Bzw. der Reset wird dann die Lösung sein.
In Sachen Zusammenhalt des Euro hatte ich die Problemlösung bereits im Artikel genannt: Das “Feuer frei!” der Brüsseler Geldkanonen.
@ Raimund
Ah okay. Du scheinst tatsaechlich ganz fest daran zu glauben.Da kann man nichts machen.Wie hoch sind doch gleich die Gesamtauflagen Deines Buches dazu? – Mal schaun was die Eule macht, ihr Spielraum ist jedenfalls begrenzter als gedacht, was die Zukunft anbelangt. Und Jay, das ist ein vernuenftiger Kerl, der schaut gar nicht so weit voraus, sondern von Tag zu Tag, der arbeitet mit einer excellenten Mannschaft, die immer up to date ist.Da kommt kein „reset“, was auch immer das genau beinhalten mag.Voellig ausgeschlossen.
Und es ist doch so :
erstens kommt“s anders und zweitens als man denkt. –
Was unvermeidbar ist, das ist ein reset am Aktienmarkt,vielleicht auch Kunst, Oldtimer, ja Immobilien, dort allerdings Handels- und Bueroimmbilien. Ich lege mich da zeitlich nicht fest, aber eher frueher als gedacht ! Das muss sein um die illusorischen Bewertungen zu bereinigen.Daran fuehrt kein Weg vorbei.
Der Reset des Geldsystems ist tatsächlich nur für diejenigen verstädlich, die das System durchschauen. Da kann man nichts machen. Aber ich bin sehr glücklich darüber. Denn es kann durchaus von Vorteil sein, etwas zu erkennen, was die Mehrheit der Menschen nicht erkennt.
Und was den Reset am Aktienmarkt anbelangt: Den gibt es alle Jahre wieder. Ich selbst habe schon einige erlebt.
Diesen Kommentar habe ich nicht ganz verstanden. „Da kann man nichts machen. Aber ich bin sehr glücklich darüber“. Über was glücklich?
Sorry, das war sehr verkürzt.
Ich meine damit, dass ich mich nicht ärgere, wenn andere sagen, der Raimund redet dummes Zeug, wenn er den Zusammenbruch bzw. den Reset des Geldsystems erwartet.
Ich finde, es kann durchaus von Vorteil sein, wenn man zu einer Minderheit gehört, die darauf vorbereitet ist.
Die Bezeichnung „glücklich“ war vielleicht etwas übertrieben. Aber mir fiel gerade nichts Treffenderes ein.
Jetzt habe ich verstanden, glücklich wegen dem „Verstehen des Systems.“ Ich verstehe nicht alles aber höre sehr gerne auf Deine weisen Worte!
Ich danke Dir sehr dafür und bitte um Nachsicht, wenn ich mich mal unverständlich ausdrücke.
“ … höre sehr gerne auf Deine weisen Worte! …. “
@ Constanze –
Welche Schluesse zieht Du persoenlich daraus fuer Deine Zukunft bis zum Ende des Jahrzehnts ?
“ … durchaus von Vorteil sein, wenn man zu einer Minderheit gehört, die darauf vorbereitet ist. … “
@ Raimund
Cool, Du bist vorbereitet !
Verraetst Du, wie ? Oder ist das zu privat ?
So viel kann ich verraten: Ich bin zumindest gedanklich darauf vorbereitet 😉
@ Raimund
Es ist der Gedanke, das ist alles was zaehlt
Vermutlich gibt Raimund das Geld einfach aus ;-), gönnt sich etwas, schafft sich etwas von dauerhaften Erinnerungswert an oder so ähnlich.
Wie sagte Marcus Koch letztens: spend it!
Hast Du mein Buch gelesen? Da steht das Gönnen nämlich als ein Element drinnen: Die Erinnerung ans Erlebte kann Euch zu Lebzeiten (fast) niemand mehr nehmen. Sie ist immun gegen jegliche Form des Resets.
Natürlich habe ich das. 🙂
Aber vielleicht habe ich das vergessen oder es steht nicht explizit drinnen… nämlich das Problem der Inflation bei der zum Systemerhalt notwendigen Geldmengenausweitung bis zum zum Crack-up-Boom…
Selbstverständlich steht die Inflation explizit drinnen. Offen gelassen habe ich nur die Frage, ob und wann die monetäre Inflation der Geldmengenausweitung begleitet wird vom Symptom steigender Verbraucherpreise. Denn dass Inflation auch ohne steigende Verbraucherpreise möglich ist, haben die vergangenen Jahrzehnte gezeigt.
Ja endlich ein Kommentar, der sachlich die richtigen Fragen stellt.
Könnte eine von den Notenbanken ausgegebene
digitale Währung zb €–Coin oder $–Coin das ganze System retten? Das wäre dann eine Währungsreform
Light !?
Nein, denn die offiziellen Digiwährungen werden rechtlich genauso als Schuldgeld konzipiert wie derzeit. Nur die Technik wird eine andere sein.
Hm
Ich denke irgendwann wird es ein Punktesystem geben.Für jede Persönliche Leistung gibt es Punkte statt Lohn .Mit diesen Punkten können dann Waren u Dienstleistungen erworben werden. Auch der internationale Handel könnte mit einem Punkte System betrieben werden, wenn man sich auf eine Punkte Grösse einigt .
Schon heute schaut man auf Klicks u Likes als eine Art Belohnung .Das ist Ausbaufähig!
Vielleicht haben die Jungen Menschen dann mehr Lust zu arbeiten…LOL
Das wiederum, lieber Umberto, ist Zukunftsmusik. Auf absehbare Zeit sehe ich dafür keine Chance auf Verwirklichung.
Das Problem mit den Suedlaendern ist ja nicht ganz neu , aktuell laeuft es wieder einmal auf Italien hinaus. Griechenland kommt frueher oder spaeter auch wieder wegen frischem Geld um die Ecke …
die EZB wird das loesen, das ist doch gar keine Frage.
Interessanter ist, was soll der gemeine User daraus machen, welche Aktionen sollen aus den gewonnenen Einsichten folgen.Jetzt und in Zukunft.
Wer ist der „gemeine User“?
@ Raimund
User wie “ du “ und “ ich “
wer sollte es sonst sein …
Nicht alles in € haben! USD , CHF, usw das sind die Währungen , die im Falle einer Eurokrise als sicherer Hafen dienen!
@ Umberto
Ja, das hat man vom Yen auch sehr lange gedacht … ( und vom Wertaufbewahrungsmittel Bitcoin * kicher, bruellwieherschrei * )
Und der Franken, der ist so was von ueberteuert.
Der US Dollar ist natuerlich derzeit vor, wegen der Zinsdifferenz und der Kriegsangst.
Gar kein guter Moment um jetzt umzuschichten, das macht man doch bei Dollar Schwaeche * unschuldig schau *
Gestern habe ich mir Markus Koch live zum FED-Zinsentscheid reingezogen – sehr empfehlenswert.
Ein US-Zinssatz von ca 3,6 Prozent zum Jahresende wird lustig werden, insbesondere wenn on top noch die Bilanzsummenreduktion kommt…
…währenddessen möchte die EZB bei läppischen 0,75 Prozent zum Jahresende ausharren? Eine Aufgabe der Notenbanken ist Preisstabilität. Schaun mer mal…
Ein Paradebeispiel für Medienmanipulation findet sich hier https://www.n-tv.de/politik/Draghi-bleib-rufen-die-Italiener-article23473307.html
Der Artikel suggeriert, dass die Mehrzahl der Italiener den Draghi so super findet. Ein Student habe zu den Pro Draghi Demos aufgerufen – vielleicht braucht er Geld?
Mehr als offensichtlich ist aber das Bild zur „Mit Draghi für die Zukunft Italiens und Europas“-Kundgebung in Mailand. Ein paar Dutzend „Demonstranten“ in einer Großstadt.
So wird aus einer marginalen Minderheit eine Mehrheit gezaubert. Viele lassen sich dadurch manipulieren.
…und verlieren sukzessive Wohlstand (Abstieg des Euros aufgrund des wirtschaftlichen Abstiegs), persönliche Freiheit und Sicherheit…
Droht? Wir sind schon mittendrin
Ich Unterscheide allerdings zwischen der gegenwärtigen Euro-Schwäche und einer handfesten Eurokrise.
Die Euroschwäche ist nichts Außergewöhnliches. Anfang der 2000er-Jahre lag der Eurokurs schon tiefer, ohne dass der Euro damals in der Krise war. Zudem kommt der derzeit schwache Euro einigen Mitgliedern sehr entgegen.
Unter Eurokrise verstehe ich dagegen, dass die Gemeinschaftswährung vom Zerfall bedroht ist – so wie 2010 ff bis zu Draghis „whatever it takes“. Damals lag der Eurokurs sogar deutlich höher als jetzt. Das eine hat also nix mit dem anderen zu tun.
ich rede auch nicht vom Eurokurs. Sondern davon, dass die EU sich mit ihrer selbstzerstörerischen Nibelungentreue zum anti-Russland-Kurs der USA gerade in eine derartige wirtschaftliche, geopolitische wie soziale Krise stürzt, dass dies den Euro in seinen Grundfesten erschüttern und sogar zerstören könnte.
Und das sage ich, die während der letzten Eurokrisen jede Wette gehalten (und gewonnen) hat, dass der Euro überleben würde.
Für lange Zeit war der Euro (sehr zum Missfallen der USA) für viele Länder eine alternative Reserverwährung zum Dollar und die EU ein Wirtschaftliches wie politisches Gegengewicht zu den USA. Die offensichtliche EU-Hörigkeit zu den USA in der Ukraine-Frage hat dies mit einem Streich vom Tisch gewischt. Der Rest der Welt sieht die EU fortan als Satellit der USA – und den Euro nicht mehr als Alternative.
Deshalb glaube ich, dass wir schon mittendrin sind in der Krise. Nicht wegen des Wechselkurses
Das ist aus meiner Sicht aber etwas anderes. Unter Eurokrise verstehe ich, dass der Euro aus sich heraus in die Krise gerät, weil er aufgrund seiner unterschiedlichen Mitgliedsländer zu zerfallen droht. Die Krise, die Du beschreibst, hat dagegen nichts ursächlich mit dem Euro und seiner Konstruktion zu tun. Es ist eine politisch verursachte Krise, in die Europa auch dann gestürzt wäre, wenn es die Vereinigten Staaten von Europa schon gegeben hätte. Sie mag dazu führen, dass der Euro weniger als Reservewährung gefragt ist, aber dadurch ist er nicht vom Zerfall bedroht. Deine Krise hat politische Ursachen, meine Krise, die ich als Eurokrise bezeichne, dagegen wirtschaftliche.
… natürlich hat „meine“ Eurokrise politische Ursachen. Aber der Euro war und ist immer ein politisches Konstrukt. Und die Krise, in die ich – und nicht nur ich – die EU rollen sehe, wird letztlich auch den Euro zerreißen … es sei denn, die EU wacht noch auf und reißt das Ruder gewaltig herum. Sieht aber derzeit leider nicht danach aus … was mich als überzeugte Europäerin mehr als betrübt. Dieser Zurück-in-den-Kalten-Krieg-Kurs ist politischer und wirtschaftlicher Selbstmord. Es kann auf lange Sicht keinen Frieden in Europa geben ohne Russland.
Aber wenn es ihn zerreißt, dann zerreißt es ihn, weil er von vorneherein nicht auf einem Fundament stand, das ihn dauerhaft sichert. Hätten wir z.B. die Vereinigten Staaten von Europa, dann würde der Euro nicht untergehen, selbst wenn von den Vereinigten Staaten dieselben politischen Fehler gemacht worden wären wie jetzt.