von Ulrich RĂŒger
Servus WahreWerteCommunity đ
ich möchte mal einen ganz anderen Aspekt der Werterhaltung beleuchten – besonders im Hinblick auf die neue Sicherheitslage in Europa, wo wahrscheinlich die meisten von euch wohnen und somit auch ihr Depot haben.
Eine grundlegende Annahme fĂŒr das Wahre Werte Depot ist ein mittel bis langfristiger âtotaler Zusammenbruch bzw. das âEndeâ dieses Geldsystemsâ (= WĂ€hrungsreform). Doch was nĂŒtzt dann ein Depot mit relativ wert-stabilen wahren Werten, wenn der Zugriff darauf evtl. nicht mehr möglich ist. Meine Hypothese ist nĂ€mlich, dass diese monetĂ€re Krise wahrscheinlich auch mit anderweitig chaotischen bis existenziellen LebensumstĂ€nden zusammen trifft (egal was zuerst und was eine Folge sein wird) â nicht zu 100% = zwingend bzw. garantiert doch mehr als 50% = wahrscheinlich.
Als Beispiel: meine GroĂeltern hatten wĂ€hrend des 2. Weltkrieges (WK2) ihr Geld zum groĂen Teil in Aktien angelegt. Meine GroĂvater ist frĂŒh im WK2 gefallen, meine GroĂmutter mit vier Kindern wurde bei einem spĂ€ter Luftangriff in Augsburg ausgebombt und musste auf’s Land flĂŒchten. Im Koffer mit dem Allernotwendigsten ein paar Aktien als effektive StĂŒcke (= Urkunde); der GroĂteil der Aktien war jedoch im Sammeldepot der Reichsbank in Berlin (spĂ€ter Ostberlin) gelagert. Auf die Aktien im Sammeldepot hatte sie nach Kriegsende allerdings keinen Zugriff mehr, denn dieser wurde blockiert soweit die Urkunden nicht schon zuvor bei der Schlacht um Berlin anderweitig verloren gingen. WĂ€hrend meine GroĂmutter die effektiven StĂŒcke zĂŒgig zu Geld machen konnte, um ihre Kinder und sich ĂŒber Wasser zu halten, dauerte es bei den anderen Aktien etliche Jahre und dabei hatte sie auch GlĂŒck. Im Rahmen der Wertpapierbereinigungen ab Herbst 1949 konnte sie ihre Berechtigung auf die Aktien noch nachweisen und erhielt entsprechend neue Aktien zugeteilt Im Laufe der nĂ€chsten Jahre gewannen diese auch wieder an Wert – gerade rechtzeitig und gerade so viel, um damit ihren Kindern Ausbildungen zu ermöglichen.
Daher hat sich mir gerade am Anfang des Russland Vs Ukraine-Krieges die Frage gestellt:
– wie „sicher“ ist das aktuelle Sammeldepot-Verfahren, z.B. wenn Banken pleite gehen und Informations-Infrastruktur zerstört wird?
– wie „sicher“ ist Gold, dass im Tresor in einem „feindlich“ besetzten oder radioaktiv verstrahltem Gebiet lagert?
Die aktuelle Sicherheitslage erscheint nicht mehr ganz so dramatisch wie in den ersten Kriegstagen. Doch die nĂ€chsten grauen oder schwarzen SchwĂ€ne werden kommen. Und nachdem zwar eine Verkaufs- bzw. Kauf-Order schnell geht doch evtl. Konten/Depots im Ausland eröffnen (wenn das ĂŒberhaupt möglich ist) eher lĂ€nger dauert, sollte dies frĂŒhzeitig durchdacht und vorbereite sein; wobei konkrete MaĂnahmen dann natĂŒrlich auch vom jeweiligen Krisen-Szenario abhĂ€ngen. FĂŒr hier und âheuteâ erhoffe ich mir nur ein paar erste bzw. grundsĂ€tzliche (beruhigende) Aspekte.
Ganz wichtig: es geht mir nicht darum in diesem Thread solche spezifischen Krisen-Szenarien inkl. Pro/Contra-Argumente fĂŒr deren Eintritt sowie Eintrittswahrscheinlichkeit; bei Bedarf kann bzw. soll dies in einem spezifische Thread erfolgen oder evtl. werden solche Themen auch schon anderswo diskutiert und ein Link wĂ€re prima.
Herzliche GrĂŒĂe
Ulrich
Ich fĂŒrchte, diese Fragen lassen sich nicht beantworten.
Im Zweifelsfall hilft es, ein Sammeldepot nicht nur bei einer Bank, sondern bei mehreren Banken im In- und Ausland zu haben. Es ist doch unwahrscheinlich, dass alles Gold, alle Banken, alle technische Infrastruktur auf der ganzen Welt zugleich zerbomt, verstrahlt oder von feindlichen Truppen geplĂŒndert sind.
Wer langfristig mehrere Hunderttausend Euro Cash hÀlt, sollte es vielleicht schon wegen der begrenzten Einlagensicherung auf mehrere Banken verteilen.
Aber wer so viel Cash hĂ€lt, kann sich wahrscheinlich auch eine gute Prepper-AusrĂŒstung leisten. Nur fĂŒr alle FĂ€lle.
FÀlle, in denen das theoretisch notwendig werden könnte, gÀbe es tatsÀchlich genug:
Bspw. könnte ein schwerer Magnetsturm wie das Carrington-Ereignis nahezu weltweit den elektronischen Zahlungsverkehr lahmlegen und noch viel Schlimmeres anrichten. Eiskernbohrungen legen nahe, dass so ein Ereignis statistisch alle 500 Jahre eintritt. Siehe Wikipedia, Carrington-Ereignis: https://de.wikipedia.org/wiki/Carrington-Ereignis
Ob elektronisch gespeicherte KontostĂ€nde und elektronisch gefĂŒhrte AktionĂ€rsregister dann alle noch rekonstruiert werden könnten, weiĂ wahrscheinlich kein Mensch.
Wie sicher Banken tatsĂ€chlich vor Cyberattacken sind, ist vermutlich auch nicht so einfach zu sagen. Wir wissen ja, dass selbst „absolut sichere“ Atomkraftwerke schon zerstört worden sind.
Sollte der Supervulkan im Yellowstone-Nationalpark ausbrechen, wĂŒrden sich die USA von ihrer Vormachtstellung in der Welt wohl endgĂŒltig verabschieden mĂŒssen. Das WWD mit hohem USA-Aktienanteil wĂ€re auch nicht mehr viel wert. Yellowstone ist nur einer von mehreren Supervulkanen auf der Welt.
Das WWD hatte mal Anteile von Auckland International Airport, die theoretisch ebenfalls einem Vulkan-Ausbruch zum Opfer hÀtten fallen können. Bislang ist der Vulkan aber nicht ausgebrochen.
GlĂŒcklicherweise brechen Vulkane aber nicht ganz so plötzlich aus. Es gibt in den Vorwochen Vorzeichen, z. B. viele kleine Erdbeben. Ob diese dann auch einen Depot-Alarm auslösen wĂŒrden, kann wohl nur Raimund beantworten đ
Wenn uns ein groĂer Meteorit auf den Kopf fĂ€llt, dann brauchen wir uns ĂŒber all das natĂŒrlich ĂŒberhaupt keine Gedanken mehr zu machen…
âą Auch auf die Gefahr hin, von Dir naiv genannt zu werden: Ich gestehe, dass ich wegen eines Vulkans im Yellowstone-Park keine Gefahr fĂŒr unser Depot sehe.
âą Und: Selbst wenn sich dort ein Vulkanausbruch ankĂŒndigen wĂŒrde, wĂ€re mir dies keinen Depotalarm wert.
âą Aber: Du behĂ€ltst den Vulkan fĂŒr uns im Blick und warnst uns, sobald sich dort etwas tut.
âą Hiermit ernenne ich Dich offiziell zu unserem Yellowstone-Vulkan-Beobachter.
Au ja. Da freue ich mich auf diese ehrenvolle Aufgabe. đ
Es könnte aber auch noch mehrere 100000 Jahre dauern, bis es soweit ist. Wahrscheinlich muss also irgendwann ein Nachfolger fĂŒr mich gefunden werden. đ
Es wĂ€re natĂŒrlich toll, wenn sich jetzt noch jemand findet, der alle anderen Apoklypsen im Auge behĂ€lt.
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Ich nehme mal meine neue Aufgabe als Vulkan-Beauftragter war:
Heute habe ich folgendes gelesen: Die jÀhrliche Wahrscheinlichkeit, dass der Yellowstone-Supervulkan ausbricht, berechnen Geologen derzeit mit 1:700.000.
Um diese Wahrscheinlichkeit besser einzuordnen, siehe hierzu folgende Lotto-Gewinnchancen zum Vergleich:
Gewinnklasse 1 (6 + Superzahl) Chance: 1:139.838.160
Gewinnklase 2 (6 richtige) Chance: 1:15.537.573
Gewinnklasse 3 (5 + Superzahl) Chance: 1:542.008
Fazit: Wer regelmĂ€Ăig Lotto spielt und darauf setzt, den Jackpot zu knacken, sollte stattdessen besser auf den Ausbruch des Yellowstone-Vulkans wetten.
Mit den Auswirkungen des Ausbruchs eines Supervulkans habe ich mich bislang noch nicht so detailliert auseinander gesetzt. Auf eine sehr dramatische Konsequenz möchte ich aber schon einmal hinweisen: Die Notenbanker der Fed könnten ihr jĂ€hrliches Treffen nicht mehr in Jackson Hole abhalten – das liegt zu nahe dran. đ
Nun also doch! Da kann uns nur noch Lies Land helfen. Wo ist der eigentlich? Hat ihn schon das Killervirus hingerafft?
Wo wir schon bei Katastrophen-Szenarien waren, hier mal ganz was Neues: „Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor einer möglichen „Killervariante“ noch in diesem Jahr.“ (Heute gelesen auf n-tv.de). đ
Tja, ich hab ja auch nur darauf hingewiesen, um Lies Land anzufixen. đ
Noch lachst Du…Wetten, dass Du im Herbst wieder Maske tragen musst und Dir ein, zwei „Impfstoffe“ spritzen musst?
Der Karl macht seine Sache erfolgreich. Seine Zeit kommt wieder…
In diesem Fall wette ich nicht gegen Dich đ
Bei solchen Weltuntergangsszenarien braucht man sich keine Gedanken um Aktien oder Gold machen, denn all das kann man nicht essen oder trinken.
In solchen FĂ€llen haben sich immer noch Schnaps und Zigaretten als „alternative“ WĂ€hrung bewĂ€hrt.
@Bernd S.: Sicher, wennâs hart auf hart kommt, ist Schnaps und Zigaretten besser als ein KrĂŒgerrand bei dem du vom AbbeiĂen nur Zahnschmerzen bekommst und nicht satt wirst đ
Weltuntergang? âWarum in die Ferne schweifen wenn das âGuteâ liegt so nahâ = ich halte vom Menschen verursachte Krisen-Szenarien fĂŒr wesentlich wahrscheinlicher als die o.g. Naturereignisse. Insbesondere mehr oder weniger groĂrĂ€umig lokalen Krisen, die sich mit etwas Weitblick umschiffen lassen â daher die hier in den Raum gestellten Fragen đ
@Sandro: Danke fĂŒr deine Antwort! In der Tat sind die Fragen wahrscheinlich schwierig zu beantworten đ
Dann mal die Erste bzgl. der Sammeldepots bzw. Zugriff auf ein Depot etwas konkreter -> Vorschlag von Sandro „Im Zweifelsfall hilft es, ein Sammeldepot … bei mehreren Banken … im … Ausland zu haben.“.
Ich habe mal CH recherchiert (möglich, doch deutlicher zeitlicher Vorlauf -> http://www.optimal-banking.de/bank/swissquote.php & teuer -> http://www.gevestor.de/finanzwissen/finanzplanung/depot/diese-huerden-muessen-anleger-fuer-ein-depot-in-der-schweiz-nehmen-747491.html); evtl. ist es in AT oder Luxemburg etwas gĂŒnstiger, doch dann geographisch & politisch nahe an D.
Mir schwebt da eher z.B. Portugal / Irland, USA / CA oder Australien / Neuseeland vor; vlt. gibt es auch noch weitere geeignete LĂ€nder (Aries Eeberg hat im Thread „Das neue Weltszenario: RivalitĂ€t“ als Indikator fĂŒr die „Investierbarkeit“ die Pressefreiheit vorgeschlagen); ‚einfach‘ mehrere Optionen ĂŒber die Welt verteilt, dann kann je nach Kriesen-Szenario entschieden werden. Vlt. hat ja jemand schon ein Depot im Ausland und der Info- bzw. Erfahrungs-Austausch hier spart dann allen Recherche-Arbeit & Zeit – danke.
Herzliche GrĂŒĂe
Ulrich
Hhm. könnte f. Börsianer, die v. solchen existenziellen Zweifeln geplagt werden u. nachts schweiĂgebadet aufwachen der Erwerb v. Namensaktien eine Lebenshilfe darstellen?
@Ulrich: Vielen Dank fĂŒr Deinen Input. Ein paar GedankengĂ€nge meinerseits:
– Australian, Neuseeland und Canada – einst liberale LeuchttĂŒrme – sind nicht mehr so frei wie einst. Schau Dir mal die VorgĂ€nge rund um Die „CoronamaĂnahmen“ an. Insbesondere die kanadischen Trucker-Protestaktionen haben „faszinierende Ideen“ der „Regierung“ hervorgebracht: Lizenzentzug / Berufsverbote oder Kontosperrungen fĂŒr Demonstranten…
– auch hierzulande wurden bzw werden Andersdenkende wirtschaftlich vernichtet.
– Die westlichen Wirtschaftssanktionen – laut Kanzler Scholz lange im Voraus der russischen Invasion geplant (06.04.2022) – demonstrieren, was global alles möglich ist, um russisches Vermögen zu konfiszieren.
– dank modernster IT und Vernetzung wirst Du glĂ€sern…kein Weg zurĂŒck
– die Ăbung „Cyber Polygon“ des World Economic Forum ist spannend. Wenn das Internet mehrere Tage global ausfĂ€llt, ist Dein Aktiendepot de facto eingefroren…egal in welchem Land Deine Bank ihren Sitz hat
Was macht mEn Sinn:
– eigengenutzte Immobilie in gehobener Nachbarschaft
– breit gestreutes Aktienvermögen. Kostolany fĂŒhlte sich und sein Vermögen am besten in den USA aufgehoben. Der Freiheitsgedanken ist dort noch stĂ€rker ausgeprĂ€gt.
– physisches Gold
– informiert bleiben, um globale Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren
– nicht mit dem eigenen Vermögen prahlen – Neider sind frustriert und gefĂ€hrlich!
– Sozialkapital pflegen, d.h. Familie und echte Freundschaften. Wenn es Schlag auf Schlag kommt, zĂ€hlt nur die eigene enge Bande…
– In die Bildung und EigenstĂ€ndigkeit Deiner Kinder investieren
Das vielleicht wichtigste Credo: Deine hÀrteste WÀhrung ist Lebenszeit. Diese nicht von Angst leiten lassen, sondern bewusst schön gestalten.
Angst ist eine typisch deutsche Eigenschaft und basiert auf den schrecklichen Kriegserfahrungen unserer Eltern / GroĂeltern, von denen viele alles verloren haben (insofern nachvollziehbar). Angst wird medial und politisch eingesetzt, um Menschen zu bestimmten Verhaltensweisen zu zwingen. Das Oberkommando ĂŒber Deinen Kopf hast jedoch Du selber…
Hallo Michael,
das alles wĂŒrde ich so unterschreiben. Aktien, Gold , Haus, Bildung der Kinder ( selbststĂ€ndig denken und auch finanzielle Bildung)
Ich habe es fĂŒr mich noch ergĂ€nzt um Gartenland, ObstbĂ€ume, Hochbeete, âŠ
Als Vorsorge und das macht mir Freude.
Wenn es zu groĂen Verwerfungen kĂ€me (Finanzen, Gesellschaft, ⊠) wird es u. U. nicht gelingen, das Vermögen im Ganzen zu erhalten ( Goldverbot, Zwangshypothek, Inflation, Geldumstellung âŠ) Kann so kommen oder auch nicht. Ich versuche, die Risiken abzuschĂ€tzen und habe mein Möglichstes getan
@Michael: dank fĂŒr dein konstruktives und interessantes Posting! Da sind ja gleich einige Puzzlesteine drin đ
Die Angst ist eines der Ă€ltesten GefĂŒhle – sie ist einerseits wichtig fĂŒrâs Ăberleben doch andererseits kann sie zu Selbstblockade fĂŒhren und ist ein Tor fĂŒr Manipulation⊠alle drei Aspekte im Blick habend stimme ich dir voll zu âDas Oberkommando ĂŒber Deinen Kopf hast jedoch Du selberâ!
âDeine ⊠Lebenszeit … bewusst schön gestalten.â daumenhoch-Emoji đ
Herzliche GrĂŒĂe
Ulrich
@Peter C.: ich halte es möglichst wie Michael im Thread âDiese Charts hauen Euch um!â ausgefĂŒhrt hat: âEs empfiehlt sich, Strategien zu entwickeln und diese konsequent zu befolgen. Eine Strategie ĂŒberlegt man sich in Ruhe. Die AusfĂŒhrung einer Strategie kann man dann tiefenentspannt vornehmen â ohne Hektik und ohne Emotionen. â
Danke fĂŒr deinen Anregung âNamensaktienâ, d.h. der EigentĂŒmer der Aktie ist bei der Aktiengesellschaft hinterlegt. Es ist also nahe liegend: solange eine Aktiengesellschaft etwas wert ist, existiert sie noch und die BesitzverhĂ€ltnisse sind klar). Dies kann ein Puzzlestein zur Absicherung sein. Habe allerdings mal kurz das WWD danach angeschaut und auf den ersten Blick sind die Namensaktien deutlich in der Minderheit.
@Raimund: hÀttest du da noch Hintergrund-Info dazu parat?
Herzliche GrĂŒĂe
Ulrich
âRaimund: hĂ€ttest du da noch Hintergrund-Info dazu parat?â
Ja klar: In den USA sind Namensaktien die Regel (registered shares), Inhaberaktien die Ausnahme (bearer shares). Somit besteht ein GroĂteil unseres Depots aus Namensaktien.
1) Schweiz: ein Depot ist dort viel zu teuer (auf
lÀngere Sicht). Ich habe es schon probiert und bin
dort wieder weg.
Nur den Gold – ETF aus dem WWD, der in ZĂŒrich
gelagert wird, habe ich schon viele Jahre.
2) Frankreich: hier habe ich meinen steuerlich optimierten Wohnsitz, kostenlose Bankkonten, zahle kaum Steuern, aber habe hier kein Depot, da zu teuer.
3) Irland: hier herrscht (noch) ein relativ gutes Invest- und Steuerklima. Habe dort einige Jahre gelebt. Am besten fĂŒr alle, die in D ihren Wohnsitz beibehalten (mĂŒssen…) ist m.E. der ETF
ishares S+P acc., Kostenquote: 0,09% p.a.
der fast nur „registered shares“, also Namensaktien, physisch hĂ€lt, die beste Wahl zur Risikodiversifizierung. Die eff. Aktien werden in Dublin von einer trustee- Bank verwahrt. Der ETF unterliegt dem Recht Irlands und wird von der irischen Zentralbank kontrolliert.
Guckt mal bei justETF fĂŒr mehr Infos.
@Ulrich….das Thema „wie sicher“ hat mich auch schon ernsthaft beschĂ€ftigt. Daher nochmal eine kleine ErgĂ€nzung: NestlĂ© (WW) ist wohl auch eine Namensaktie. WĂ€hrung, Firmensitz u. Unternehmenszweck könnten zusĂ€tzlich relative Sicherheit gewĂ€hrleisten ….zumindest gefĂŒhlte
NestlĂš ex-WW
Wenn Du so sicher gehen willst, sollten Deine Aktien in den USA liegen, weil ich denke, dass die USA als letztes fallen. Ich meine, ich weiĂ, dass bei einem echten Russenangriff auch alles Digitales vernichtet werden kann und Europa nur brennt, wobei Ukraine eigentlich zeigt, dass die Russen nicht so stark sind, wie viele meinen.
Ich meine also eher, dass keiner wirklich denkt, dass Russland nicht so gefÀhrlich ist.
Wenn sie wirklich so gefĂ€hrlich sind, sollte Dein Geld in den USA liegen. Die USA sind keine perfekte Demokratie, aber sie sind perfekte Kapitalisten. Das erklĂ€rt auch die aktuelle DollarstĂ€rke. WĂŒrde der Markt denken, Europa kann Russland ab, also Kriegstechnisch, wĂ€re der Euro nicht so schwach. Aber wie gesagt, man kann die Russen auch völlig ĂŒberschĂ€tzen. In 5 Jahren wird zĂ€hlen, was wir in 5 Jahren ĂŒber Russland denken. Und das kann ganz anders sein. Niemand hatte bei Kriegsanfang gedacht, dass die Ukraine lĂ€nger als 2 Wochen durchhĂ€lt. Vielleicht wird auch gerade eine perverse Geschichte geschrieben zu ungunsten der Russen. Das wissen wir nicht. Aber es hat in 5 Jahren Gewicht.
Was viele nicht peilen. Zur Zeit steht auch Russland Rolle als Supermacht auf dem Spiel. Und das bringt auch Atombomben ins Spiel. Und niemand weiĂ, wie das ausgeht.
Wenn Du wirklich sicher gehen willst, solltest Du US Konten haben. Die letzte Frage wÀre dann, ob Du rechtzeitig die USA erreichts. Die Frage davor wÀre, wie gefÀhrlich Russland wirklich ist.
Ich meine, was einer wirklich auf der Liste hat, dass Russland gar nicht so gefÀhrlich ist.
Ok sie haben Atomwaffen, haben England und Frankreich auch.
Warum ich Frankreich GB und nicht USA sage? OH
Naja, wie gesagt. Vielleicht ĂŒberschĂ€tzen wir Russland gewaltig. Das soll nicht ihre Atomwaffen klein reden. Aber vielleicht haben sich nicht wirklich mehr als Atomwaffen.
Wissen tun wir das nicht. Aber Russland demontiert sich auch gerade als Supermacht. Wenn Russland das vorher nicht war, habe ich das nicht mitbekommen. Wir erleben gerade eine blutige Geschichte, die aber auch in 5 Jahren Geschichte sein wird. Und das Schlimmste ist, dass fĂŒr Russland der Ruf einer Supermacht auf dem Spiel steht. Das peilen die meisten nicht. Weil es Nuklearwaffeneinsatz wahrscheinlich macht. Das bedeutet aber nicht, dass man uns nuklear angreift.
Mein Tipp: Hast Du Angst gehe in die USA.
Russland demontiert gerade tatsÀchlich seinen bisherigen Status als Macht.
MilitĂ€risch blamiert sich Russland massiv auf allen Ebenen – Heer, Luftwaffe, Flotte – vor der ganzen Welt. Dieser Verlust an Respekt wiegt schwer.
Die kleinen, modernen ukrainischen Einheiten sind der alten russischen MilitĂ€rmasse aus den 70ern deutlich ĂŒberlegen. Die Ukraine wurde ab 2014 erfolgreich aufgerĂŒstet und trainiert.
2015 war Russland mit einer kleinen Elitetruppe in Syrien erfolgreich. Daraus wurden womöglich falsche SchlĂŒsse abgeleitet.
In Syrien war doch hauptsÀchlich die Luftwaffe im Einsatz. Oder nicht? Das ist jetzt aber ein Bodenkrieg, eine andere Situation.
Der militÀrische Ausgang und mögliche dauerhafte Gebietsbesetzungen sind aber noch nicht entschieden.
Seinen Status demontiert Russland vor allem politisch und wirtschaftlich. Egal wie der Krieg ausgeht, wird es sehr lange dauern, bis das internationale Ansehen wieder restauriert ist. Mit jeder weiteren Bombe rĂŒckt eine Restaurierung des Ansehens in weitere Ferne, geschweige denn eine Versöhnung mit dem ukrainischen Volk.
Auch die Staaten, die sich neutral geben (z. B. China, Indien), werden wohl keine echten Freunde sein, sondern nur strategische Partner (finanzielle Profiteure), auch wenn sie das vielleicht so direkt nicht einrĂ€umen (China sprch tatsĂ€chlich von einem „strategischen Partner“). Die Zeit nach dem Krieg (falls er ĂŒberhaupt jemals offiziell endet) wird fĂŒr Russland jedenfalls nicht unbedingt einfacher. Die derzeit sehr hohe UnterstĂŒtzung der russischen Regierung im eigenen Land wird nicht ewig so hoch bleiben. Die Sanktionen werden langfristig Wirkung haben, eine lange Besatzung in der Ukraine verschlĂ€nge ebenfalls viel Geld, und irgendwann werden auch zunehmend Menschen den Polizeistaat in Frage stellen. FĂŒr viele auslĂ€ndische Unternehmen wird Russland als Investitionsstandort lange Zeit ausscheiden. Ingenieure und wissenschaftliche Eliten werden wahrscheinlich zunehmend das Land verlassen, wenn sie können und im Ausland bessere Möglichkeiten haben. Nationalismus und Patriotismus alleine genĂŒgen auf Dauer nicht alleine, um sie halten zu können.
Noch eine Anmerkung zur „militĂ€rischen Blamage“.
So wie ich das sehe, war der Grund fĂŒr die russischen RĂŒckschlĂ€ge weniger auf das MilitĂ€rmaterial zurĂŒckzufĂŒhren (Ăberlegenheit der „kleinen, modernen ukrainischen Einheiten sind der alten russischen MilitĂ€rmasse aus den 70ern“), sondern auf strategische Fehler und FehleinschĂ€tzungen. Der Blitzkriegversuch bzw. Angriff auf breiter Front hat nicht funktioniert. Nun gehen die russischen StreitkrĂ€fte organisierter und systematischer nach militĂ€rischen Grundprinzipien vor, was anfangs in der Weise vielleicht gar nicht fĂŒr notwendig gehalten wurde – man hatte mit deutlich geringerer Gegenwehr gerechnet.
@Mario Dargel: ja, die aktuelle Kriegs-Situation ist eher unsicher und es lauern erhebliche Ăberraschungsoptionen; doch fĂŒr âunsâ in Deutschland sieht es aktuell nicht enorm Angst einflöĂend aus. Du siehst die USA als âsichere Bankâ an â o.k. Was Aktien angeht ist im WWD ja zumindest mal mit Namensaktien und groĂem USA-Anteil eine gewisse Sicherheit.
Ich halte es noch zu frĂŒh fĂŒr die Auswahl eine Region auf der Erde als âsicheren Depot-Ortâ oder gar schon eine konkrete Migration zu planen, doch an der Zeit nach Optionen Ausschau zu halten.
@all: möchte daher nochmals die Aufmerksam auf die Frage leiten: hat jemand Infos bzw. Erfahrung ein Wertpapier-Depot in einem fernen & westlich orientierten Land z.B. USA zu eröffnen ohne dort einen Wohnsitz zu haben bzw. in die Wege zu leiten?
Herzliche GrĂŒĂe
Ulrich
Hallo Ulrich, âInfos bzw. Erfahrung ein Wertpapier-Depot in einem fernen & westlich orientierten Land z.B. USA zu eröffnen ohne dort einen Wohnsitz zu haben bzw. in die Wege zu leitenâ? Nachdem das Yellowstone Problem zunĂ€chst mal in guten HĂ€nden ist, bist Du doch nochmal auf Deine ursprĂŒngliche Frage zurĂŒckgekommen. Leider habe ich auch keine eigene Erfahrung â aber ĂŒber die Jahre schon mal in dieselbe Richtung gedacht.
1. Variante: Deutsche Tochtergesellschaft in den USA wĂ€hlen, die ja ausschliesslich US-Gesetzen unterliegt. Z. B. Deutsche Bank (ich weiss …?). Sie sollte hier die dortige Eröffnung beraten, ID durchzufĂŒhren unterstĂŒtzen und dann ein gewisser Draht dorthin bleiben.
2. Umgekehrt z. B. Goldman Sachs (ich weiss …?) in FFM und Hauptsitz in USA.
3. Rein USA wĂ€re z. B. Charles Schwab – Internationales Account. (https://www.schwab.com/resource/schwab-one-international-checklist)
So wie das klingt brauchst Du bei 3. keinen US-Wohnsitz â bei 1. und 2. mal zum deutschen Telefon greifen. Papierkrieg zur Eröffnung und zur steuerlichen Behandlung ist wohl in jedem Fall zu erwarten. (Ende des rationalen Teils).
SelbstverstĂ€ndlich braucht man dann gutes Monitoring des Yellowstone Szenarios. Sobald solche Projekte konkreter werden, möchte ich @Sandro bitten, bei einer seiner kommenden Dienstreisen im Auftrag des WWB einige kg Yellow-Steine mitzubringen (persönlich aus dem Steinbruch) um eine geeignete Glaskugel herstellen zu können. Wir werden zwar damit nicht die vollen 100 000 Jahre voraussehen können â aber 1% davon wĂ€re auch nicht schlecht. Das meiste hier verfĂŒgbare Material (Bild) ist von ungewisser Herkunft â vielleicht aus Xxixx â und könnte schon (nachrichtentechnisch) vorbearbeitet sein.
Ich denke, Du hast es schon erfasst. Alles in Europa ist sinnlos. Ich denke es auch. Wenn es zu einem Krieg Russland gegen Deutschland kommen sollte, sind alle Vermögenswerte hier sinnlos