Menü
Close Menu Icon
Zurück

Depotalarm: fasten, fasten, Fastenal!

26. Februar 2022
Sebastian Kabis
Facebook Icon Twitter Icon Linkedin Icon Whatsapp Icon

von Sebastian Kabis

von Raimund Brichta

Lange gewartet, endlich realisiert: Wir schicken die Aktie von Fastenal ins Rennen. Unser Scout Christian hatte sie schon vor anderthalb Jahren entdeckt. Danach setzte sie immer mehr Speck an, weshalb sie auf der Ersatzbank blieb.

Kurz vorm Start der Fastenzeit hat Fastenal aber jetzt eine fantastische Fastenkur gemacht: Ihr Kurs hat 22% abgespeckt in knapp zwei Monaten. Das finden wir cool und bringen sie deshalb ins Spiel.

Hier noch mal die Highlights zu Fastenal:

Fazit: Das ist keine Niete!

Danke Christian!

Zurück Weiter

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

wp-puzzle.com logo
  • Dominik sagt:

    Erstmal Glückwunsch zum Nachwuchs 🙂
    Was mich sehr interessieren würde ist, warum ihr den Wert gerade jetzt gekauft habt, also anhand welcher Kriterien ihr hier entscheidet. Dass es sich hier um einen Wahren Wert und ein sehr gutes Unternehmen handelt, brauchen wir nicht zu diskutieren, das sehe ich auch so. Ich möchte aber meine Gedanken zu den fundamentalen Daten preis geben. Habe hierzu ein paar schöne Langfristcharts, wäre Klasse wenn man diese bald wieder in den Kommentar einbinden kann. (Vielleicht geht das auch schon und ich bin zu doof, dann gerne kurz sagen wie das geht). Hier mal auf der Tonspur:
    – KGV: Durchschnitt 10 Jahre, welcher recht konstant war: ca. 27. In den letzten 2 Jahren ist dieser auf 40 angestiegen, jetzt bei ca. 32.
    – KCV: Durchschnitt 10 Jahre, ebenfalls stabil: ca. 27, nun bei ca. 34.
    – KUV: Durchschnitt 10 Jahre: 3,8, aktuell 4,8.
    Wenn man noch die jährlichen Gewinne mit dem Kurs vergleicht, sieht man, dass die Aktie im Zeitraum 2015-2019 unterbewertet, jetzt immer noch aus dieser Sichtweise etwas überbewertet ist.
    –> Bedeutet für mich, dass ich für den Kauf gerne noch etwas tiefere Kurse sehen möchte.

    Da Börse ja auch immer von unterschiedlichen Sichtpunkten gesehen werden kann und ich auch noch gerne von euch „älteren“ Hasen (nicht Alt 😉 ) lernen möchte, würde ich mich über eure Sichtweise hierzu freuen. Ich persönlich (Liegt wahrscheinlich an meiner Nähe zu den Schwaben) brauche beim Kauf auch fundamental immer ein „Schnäppchengefühl“ 😀
    Beste Grüße
    Dominik

    PS: Charts füge ich gerne ein, sobald das geht.

  • Raimund Brichta sagt:

    Deine Kommentare gefallen mir. Du stellst genau die richtigen Fragen.

    Warum wir gerade jetzt zugeschlagen haben, ist einfach erklärt: Der Bereich um 50$ war in den vergangenen Monaten des öfteren wegweisend für den Kurs. Erst als Widerstand von unten, dann als Unterstützung von oben.

    Fastenal
    Es besteht also eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Bereich auch diesmal zur Unterstützung wird. Das ist alles! Gelehrt ausgedrückt könnte man auch sagen, dass uns das Chance-Risiko-Verhältnis hier attraktiv erschien 😉

    Selbstverständlich kann die Unterstützung brechen, dann geht es eben weiter runter. Wir wissen schließlich auch erst im Nachhinein, wo der Tiefpunkt liegen wird.

    Und selbstverständlich kann man wie Du auf noch tiefere KGVs warten. Mir erschien der gesehene Rückgang eben schon als attraktiv, zumal ich in diesem Jahrzehnt mit tendenziell steigenden Markt-KGVs rechne (wie öfters erwähnt).

    Und man kann wie Du auch weitere Indikatoren zur Rate ziehen (KUV, KCV etc.). Ich bin einfach nur ein Vertreter von „keep it simple“. Das ist alles. Ob die Hinzuziehung weiterer Indikatoren ein langfristig besseres Anlageergebnis bringt, weiß ich nicht.

    Deshalb weiß ich auch nicht, ob Du von uns älteren Hasen etwas lernen kannst. Wovon wir aber beide bestimmt lernen können, ist der gegenseitige Austausch von Argumenten. So verstehe ich auch den Sinn dieses Forums.

    Und was das Enbetten von Grafiken anbelangt: Das funktioniert tatsächlich noch nicht für externe Nutzer. Bitte hab(t) noch etwas Geduld.

    Jetzt bin ich aber erst mal gespannt, ob Du mit Deinem Schnäppchengefühl die Fastenal-Aktie noch abgespeckter abgreifen kannst als wir 😉 Ich schließe das nicht aus.

  • Peter Czeck sagt:

    Hallo Dominik, mir hat Dein Kommentar auch gut gefallen. Würde mich mal interessieren, wie Dein Depot so strukturiert ist. Was kaufst Du und warum?

    • Dominik sagt:

      Hallo Peter,
      das ist eine gute Frage. Um ehrlich zu sein bin ich gerade (seit 2-3 Jahren ca.) erst wieder am Depotaufbau, da ich aufgrund meiner privaten Situation (Hausrenovierung) das Geld nicht langfristig zur Verfügung hatte. Jetzt sieht das aber anders aus. Heißt nicht, dass ich nicht aktiv war, aber eben nicht so langfristig, was sich seit einiger Zeit ändert.
      Meine Strategie ist aber mittlerweile recht klar. Ich lese viel, höre viele Podcasts, folge ein paar Youtubern und aus all diesem Wissen nehme ich das mit, was für mich sinnig ist und das baue ich in meine Strategie ein. Im Großen und Ganzen ist meine Strategie an Peter Lynch angelehnt, das erschien mir alles vernünftig. Zusätzich habe ich ein paar Sicherheitsregeln (Bspw. keine Einzelposition bei Kauf > 10% meines Anlagevolumens,…). Ich schaue nicht groß auf Diversifikation sonder versuche dort zu investieren, wo es für mich gerade Sinn macht, bzw. sich ein gutes Geschäft ergibt. Wichtig ist, dass die Aktie unter ihrem fairen Wert liegt (Ermittelt über DCF-Modell,…darauf müsste ich mal bei Interesse genauer eingehen). Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass eine Aktie auf lange sicht ihrem fairen/inneren Wert folgt, kurzfristig kann das anders aussehen. Zudem schaue ich auf Insidertrades, Shortquote, fundamentale Daten (kommt auf die Aktie an, was ich hier heranziehe), diese im Vergleich zu Mitbewerbern, dann Beteiligungen (Familie oder CoE ist immer gut),…
      Zusammengefasst habe ich einen spekulativen Teil (Turnarounds,…), einen „Wahre Werte Teil“ und einen Teil, bei dem ich aufgrund innerer Werte eine Unterbewertung sehe (dieser bedarf etwas mehr Pflege). Rohstoffe habe ich keine, kenne ich mich nicht aus. Kryptos habe ich bisher auch keine (kommt aber bald in kleinen Mengen) 😉
      Am besten lässt sich vieles an Charts erklären, falls Interesse besteht kann ich gerne näher auf Einzelnes eingehen, sobald sich Bilder einblenden lassen.
      So mache ich das und ich freue mich natürlich über Feedback und andere Sichtweisen.
      Achja, Charttechnik ist für mich nur kurzfristig interessant, langfristig versuche ich mich immer fundamental zu orientieren. Am Beispiel von Fastenal halte ich deshalb auch eine Seitwärtsbewegung für denkbar, bis der Kurs wieder die fundamentalen Durchschnitte trifft. Dann würde ich einsteigen.

      Alles nicht in 1-2 Sätzen erklärt und sicherlich gibt es da auch viele unterchiedlichen Sichtweisen 🙂

    • Raimund Brichta sagt:

      „ Am Beispiel von Fastenal halte ich deshalb auch eine Seitwärtsbewegung für denkbar, bis der Kurs wieder die fundamentalen Durchschnitte trifft.“

      Sofern man am unteren Ende einer solchen Seitwärtsbewegung einsteigt, wäre auch das kein großer Beinbruch 😉 Ob langfristige Seitwärtsbewegung oder nicht, auch das wird sich erst in in der Zukunft feststellen lassen.

    • Raimund Brichta sagt:

      „Charttechnik ist für mich nur kurzfristig interessant, …“

      Warum ist das so? Charts liefern immer die gleichen Signale, das gilt vom Intraday-Chart bis hin zum ganz langfristigen Kursverlauf. Und ich kenne keine Untersuchung, die zeigen würde, dass die kurzfristigen Signale bessere Ergebnisse liefern als die langfristigen.

      • Dominik sagt:

        Zur Seitwärtsbewegung: Ja du hast recht. Aber eine Seitwärtsbewegung kann auch durchaus etwas länger dauern, was sich dann natürlich auf die Rendite auswirkt. Ich investiere dann lieber in Werte, bei denen für mich alle Randbedingungen passen. Da ist bspw. Fiserv für mich aktuell sehr interessant, dessen Kurs jetzt die letzten 2-3 Jahre übriegens genau diese Seitwärtsbewegung vollzogen hat und nun auf den fundamentalen Daten aufsetzt 🙂

        Zur Charttechnik: Charttechnik gibt es meiner Meinung nach vor allem deshalb, da es genügend Menschen gibt, die an die typischen Muster glauben und danach handeln. Markiert ein Kurs, aus welchem Grund auch immer, eine Wende, so ist dieser Punkt automatisch zukünftig ein charttechnisches Signal. Klar sind dies auch Unterstützungszonen und haben genau deshalb Bedeutung, ich persönlich gehe aber davon aus, dass langfristig vor allem der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens zählt. Ein Kurs folgt für mich also mittel- und langfristig klar den Gewinnen und der Rendite und danach orientere ich mich beim Kauf. Für mich ist es einfach plausibler, mich an fundamentalen Daten zu orientieren. Ich habe mir deshalb auch abgewöhnt, bei einer Aktie gleich auf den Chart der Vergangenheit zu schauen.
        –> Als Erstes kommen für mich die fundamentalen Daten, erst dann schaue ich mir den Chart an und bei Kauf auch die Charttechnik, aber nur dann wenn der Kurs fundamental in dem Bereich ist, den ich interessant finde.

      • Raimund Brichta sagt:

        Hallo Dominik,
        Viserv ist ein gutes Beispiel, für das, was ich meine: Trotz der Seitwärtsbewegung in den letzten Jahren liegen wir mit der Aktie 20% im Plus. Als wir einstiegen, hatte Fiserv übrigens ein KGV von 26, jetzt wird es mit 14 angegeben bei Comdirect. Daran siehst Du: Das KGV kann sich verringern, obwohl eine Aktie im Kurs steigt. Verrückt, oder?

        Ich will nicht behaupten, dass dies bei Fastenal genauso sein wird, aber auszuschließen ist es auch nicht. (Weil Du ja dort auf niedrigere KGVs wartest.)

        Und was die Charts anbelangt, verfolgen wir tatsächlich vollkommen unterschiedliche Ansätze. Denn Deine richtige Erkenntnis, dass Chartssignale vor allem aus psychologischen Gründen Bedeutung haben, weil sich viele Anleger danach richten, gilt für die kurze Frist genauso wie für die lange.

        Ich gehe bei der Langfristbetrachtung sogar noch einen Schritt weiter: Ganz abgesehen von irgendwelchen technischen Signalen sind Charts nämlich das erste und wichtigste, das ich bei einer Aktie betrachte, während Du Dir abgewöhnt hast, auf den Chart der Vergangenheit zu schauen.

        Für mich ist ein Chart dagegen wie das Zeugnis einer Aktie. Auch Zeugnisse sagen nur etwas über vergangene Leistungen aus und nichts darüber, wie sich derjenige in der Zukunft bewährt. Trotzdem spielen sie in unserem Leben eine wichtige Rolle und geben wertvolle Hinweise auf das Leistungsvermögen in der Zukunft.

        Ein langfristiger Luro-Chart (links unten nach rechts oben) wie bei Fastenal ist für mich z. B. wie ein Einser-Zeugnis. Kann sich der Markt über einen so langen Zeitraum irren? Nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Und das Schöne dabei ist: Ich erkenne das in wenigen Sekunden auf einen Blick, ohne mich mühsam durch fundamentale Daten zu quälen. Diese Daten sind im Chart nämlich enthalten, ohne dass ich sie im Einzelnen kennen muss.

      • Raimund Brichta sagt:

        P.S.

        Aktuell sehe ich bei Hermès übrigens eine ähnliche Chance auf die Kurvenumkehr wie bei Fastenal. Da das KGV bei Hermès aber ungleich höher ist und die Franzosen noch nicht so lange die Ersatzbank drücken wie die Amerikaner, haben wir uns für Fastenal entschieden.

        Heute startet ja die offizielle Fastenzeit. Ich würde mich freuen, wenn Fastenal von jetzt an wieder Speck ansetzt 😉

        Hier die potentielle Chartwende bei Hermès:

        Hermes

      • Raimund Brichta sagt:

        P.S.
        Oder sollen wir Hermès zusätzlich ins Rennen schicken?

        Was meint Ihr?

    • Peter Czeck sagt:

      Danke, interessant. Die Geschäftsmodelle v. Unternehmen richtig einzuschätzen ist m.E. gleichermaßen wichtig wie schwierig. Durch breite Streuung kann man dieses Problem entschärfen. Gut finde ich, daß Du die Gewichtung der einzelnen Titel begrenzt. Insidergeschäfte berücksichtige ich auch . Kryptos u. Charttechnik beurteile ich zurückhaltend. Rohstoffaktien halte ich z.Zt. noch wg. Werthaltigkeit u. guten Dividendenrenditen. Glück auf

      • Dominik sagt:

        Danke für die Antworten, finde die Diskussion sehr interessant 🙂 Fasse das mal in einem Post zusammen.

        „Trotz der Seitwärtsbewegung in den letzten Jahren liegen wir mit der Aktie 20% im Plus. Als wir einstiegen, hatte Fiserv übrigens ein KGV von 26, jetzt wird es mit 14“
        Ja, die Aktie liegt 20% im Plus aber die jährliche Rendite der Aktie lag weit unter dem Schnitt des Depots.
        Ich orientiere mich meist weniger am KGV, mehr am Verhältnis Free Cashflow zu Kurs. Dieses war 2018 zum Kaufzeitpunkt des WWD etwa bei 21 und ist jetzt wieder auf den langfristigen Schnitt von 16 gefallen.

        „Ich will nicht behaupten, dass dies bei Fastenal genauso sein wird, aber auszuschließen ist es auch nicht. (Weil Du ja dort auf niedrigere KGVs wartest.)“
        Ich warte nicht zwingend nur auf niedrigere KGVs sondern darauf, bis sich ein für mich fairer Wert ergibt. Dieser Ergibt sich bspw. aus dem zukünftigem Gewinnwachstum, free Cashflowwachsum etc. Diese Daten sind dann ins Verhältnis zum KGV zu setzten.

        „Gut finde ich, daß Du die Gewichtung der einzelnen Titel begrenzt.“
        Ich kaufe auch nie auf einen Schlag alles, sonder immer 2-3mal mit kleineren Summen. Die Risikominimierung überwiegt hier der Gebühr aus meiner Sicht.

        Dem Thema Charttechnik kann ich sicherlich noch mehr Bedeutung zuwenden. Insbesondere bei wahren Werten macht das sicherlich auch Sinn. Der Erfolg des Depots zeigt ja, dass es auch funktioniert. Unter dem Strich ist für mich die Kombination aus beidem interessant. Dann könnte man nämlich auch ganz gut ableiten, wann eine Aktie mal eine Pause macht, wie bei Fiserv.

        Was mir bei manchen wahre Werten stark aufgefallen ist: Die KGVs und KCVs sind langfristig linear steigend. Bedeutet, dass die Anleger bereit sind, mehr für einen Anteil zu zahlen. Teilweise haben sich die Verhältnisse mehr als verdoppelt. Bei anderen Aktien ist das nicht der Fall. Woran kann sowas liegen?

        PS-1: Solche Themen würden sich aus meiner Sicht auch für einen Livetalk anbieten. Es ist schwer, in Textform alle Gedanken und Informationen kurz niederzuschreiben. Zumindest geht das mit so 🙂
        PS-2: Ich habe es auch nicht durchgehalten und wurde heute etwas schwach 😀

      • Sandro sagt:

        Ich handhabe das mit der Charttechnik ähnlich wie Raimund. Recht erfolgreich war ich in den letzten Jahren damit, gute Einstiegszeitpunkte zu finden – dies war allerdings nur mithilfe der Chartanalyse bzw. mit börsenpsychologischen Überlegungen möglich. Eine detaillierte Analyse von Zahlen ist m. E. müßig, denn das machen tausende Analysten auf der Welt (mittlerweile auch unter Einsatz von KI). Daher sind auch alle Erkenntnisse, die sich daraus gewinnen lassen, sehr schnell eingepreist. Da kann ich als Privatanleger keinen Vorteil gegenüber den Profis haben. Zahlen sind m. E. aber wichtig, um sich zu vergewissern, dass man nicht selber in eine psychologische Falle tappt, z. B. einem Hype aufsitzt. Manchmal ist der Markt ineffizient – die Kursentwiclungen widersprechen den Zahlen dann schon mal deutlich. Ich versuche, solche Marktineffizienzen auszunutzen, ähnlich, wie es Value-Investoren machen. Ich habe zudem den Eindruck, dass viele Investoren zu sehr auf Gewinnentwicklungen und KGVs schauen. Wenn schon Zahlen, dann interessieren mich vor allem die Cashflowentwicklungen, die Margen und die Eigenkapitalquote. Darüber hinaus gibt es wichtige Überlegungen, die über das reine Zahlenwerk hinausgehen. Dazu gehört z. B., ob das Unternehmen eine Monopolstellung hat (oder sich erarbeitet) und diese beibehalten kann (somit auch seine Margen beibehalten kann) – Letzteres drückt sich auch im Langfristchart aus. am Montag morgen (noch vor Börseneröffnung) hatte ich in Fonds für regenerative Energien investiert und dafür SAP und Unilever geopfert. Über den verstärkten Einstieg in regenerative Energien hatte ich schon länger nachgedacht. Aber mit dem Ukraine-Konflickt und steigenden Energiepreisen schien es mir jetzt der richtige Schritt. Kurzfristig habe ich recht behalten, der Umtausch hat sich bereits deutlich ausgezahlt (sogar noch am selben Tag). Auch dies war aber eine Überlegung, bei der einem Gewinnschätzungen und KGVs nicht weiterhelfen.

      • Sandro sagt:

        Anbei noch eine Überlegung, wobei Charts sehr hilfreich sind. Charts helfen, um defensive Werte mit geringen Schwankungen und hoher Krisenstabilität zu finden (Natürlich kann man auch auf Beta-Werte schauen, aber Charts sagen doch mehr aus.). Dabei muss man nicht nur auf die Überflieger mit überdurchschnittlicher Rendite schauen. Man kann durchaus auch solche Aktien wählen, die sich unterdurchschnittlich entwickeln, aber dafür viel stabiler, somit Cash-ähnlich sind und sie als eine Art Cash-Ersatz (oder Anleihen-Ersatz) nutzen, was in Zeiten von negativem Realzins durchaus sinnvoll sein kann. Wenn es dann Börsenwackelphasen gibt und die Kurse purzeln, kann man sie antizyklisch umtauschen in schwankungsstärkere Aktien – so habe ich es zuletzt gemacht.

      • Dominik sagt:

        Also nicht schwach bei Fastenal sondern bei 1-2 anderen Werten…

      • Raimund Brichta sagt:

        „Ja, die Aktie liegt 20% im Plus aber die jährliche Rendite der Aktie lag weit unter dem Schnitt des Depots.“

        Das entspricht immerhin rund 6% p.a.! Es ist mehr, als ich langfristig von unseren wahren Werten erwarte. Und das, obwohl sich die Aktie zuletzt in einer Seitwärtsbewegung befand. Damit bin ich überaus zufrieden. Schließlich kann nicht jeder Wert das Depot zu jeder Zeit outperformen, das soll er auch gar nicht. Abgesehen davon, dass dies auch rechnerisch gar nicht möglich ist 😉

      • Raimund Brichta sagt:


        „Ich orientiere mich meist weniger am KGV, mehr am Verhältnis Free Cashflow zu Kurs. Dieses war 2018 zum Kaufzeitpunkt des WWD etwa bei 21 und ist jetzt wieder auf den langfristigen Schnitt von 16 gefallen.“

        Egal, welche Kennzahl Du heranziehst, die Aussage bleibt gleich: Die Aktie ist preisgünstiger geworden, obwohl der Kurs gestiegen ist.

      • Raimund Brichta sagt:

        „Ich warte nicht zwingend nur auf niedrigere KGVs sondern darauf, bis sich ein für mich fairer Wert ergibt. Dieser Ergibt sich bspw. aus dem zukünftigem Gewinnwachstum, free Cashflowwachsum etc. Diese Daten sind dann ins Verhältnis zum KGV zu setzten.“

        Ist das nicht zu kompliziert? Denn:
        1. Das künftige Gewinnwachstum ist in den gängigen KGV-Berechnungen schon enthalten. Die KGV-Zahl berücksichtigt i.d.R. nicht nur den zuletzt erzielten Gewinn, sondern auch die demnächst erwarteten Gewinne.
        2. Und die Cash-flow-Betrachtun bringt häufig gegenüber dem KGV keine zusätzlichen Erkenntnisse, zumindest was den Trend betrifft (siehe meine Anmerkung zu Fiserv).

      • Raimund Brichta sagt:

        „Die KGVs und KCVs sind langfristig linear steigend.“

        Auf dieses Phänomen hatte ich an anderer Stelle indirekt mit meiner Bemerkung hingewiesen, dass ich in diesem Jahrzehnt mit steigenden Markt-KGVs rechne. Klar, das ist nicht dasselbe, denn:
        • Markt-KGVs betreffen nicht nur wahre Werte, sondern den gesamten Markt,
        • und bei vielen wahren Werten SIND die Bewertungen in den vergangenen Jahren schon gestiegen.

        Dahinter steckt m.E. aber dasselbe Phänomen: Unser Geldsystem sorgt mit den zwangsläufig ausufernden Mengen an Geldvermögen dafür, dass die Aktien-Nachfrage tendenziell zunimmt. Denn Aktien sind eine attraktive Möglichkeit, dieses Geldvermögen anzulegen.

        Das Aktien-Angebot nimmt aber nicht im gleichen Ausmaß zu wie die Nachfrage. Folglich werden Aktien in der Tendenz teurer, d.h. die KGVs steigen. Das stellt Menschen wie Dich vor die Herausforderung, gewohnte Denkmuster wie eine „faire Bewertung“ eventuell nach oben anpassen zu müssen. Was gestern als „fair“ erachtet wurde, könnte morgen als „preiswert“ gelten.

        Bei vielen wahren Werten ist dieses Phänomen schon seit Längerem zu beaobachten, weil sie besonders begehrt sind. Ich sehe sie somit als Vorläufer für diese Marktentwicklung.

        Zwischendurch kann es selbstverständlich immer wieder heftige Anpassungen geben – wie im Januar und Februar, als die wahren Werte unter den steigenden Anleihe-Renditen besonders litten. Je höher die Bewertung, desto gewichtiger sind dabei die künftigen Gewinne, desto heftiger also die Kursreaktion, wenn der Abzinsungsfaktor für diese Zukunftsgewinne steigt.

        Im Zeitablauf dürfte sich das aber anpassen, sobald der Markt alle Faktoren wieder einpreist. Zum Beispiel die Inflation: Steigt der Zins z.B. hauptsächlich wg. der Inflation, müssten die höheren Preise mit der Zeit auch in die nominalen Gewinnschätzungen einfließen und diese erhöhen. Das wirkt dann kursstützend.

  • Sandro sagt:

    Was die Bewertung betrifft: Ich schaue zwar auch auf Kennzahlen. Aber vor allem achte ich darauf, was Mr. Market bezüglich einer angemessenen Bewertung bereits verraten hat. Der Chart verrät, dass der „effiziente“ Markt schon mehrfach befunden hat, dass die Aktie 50 $ wert ist. Die Frage wäre dann: Hat sich seitdem etwas geändert, weshalb die Bewertung revidiert werden müsste? Was die „Effizenz“ des Markts betrifft: Derzeit ist er ziemlich ineffizient. Mr. Marktet interessiert sich vermutlich momentan mehr dafür, was die Aktie übermorgen kostet als für das, was sie in drei Jahren kosten könnte. Das betrifft derzeit natürlich viele Aktien.

  • Sandro sagt:

    „Schäppchengefühl“ ist wichtig. Die Idex hab mir mir jedenfalls sehr viel billiger geschnappt als Ihr. Auf ganz einfache Weise: Einfach ein tieferes Limit gesetzt. Wenn’s nicht geklappt hätte, hätte es genügend andere gut Kaufmöglichkeiten gegeben. 😉

    • Raimund Brichta sagt:

      Bei Idex waren wir eindeutig zu früh. Allerdings war damals die charttechniche Lage auch nicht so attraktiv wie jetzt bei Fastenal.

  • Dominik sagt:

    Kann unter der Unterhaltung leider nicht mehr Antworten, der Button ist weg…deshalb hier:

    „Schließlich kann nicht jeder Wert das Depot zu jeder Zeit outperformen, das soll er auch gar nicht. Abgesehen davon, dass dies auch rechnerisch gar nicht möglich ist“
    Ziel 6% p.a. ist für mich jetzt nicht einzuordnen. Ich referenziere mich immer auf einen vergleichbaren Index und das Ziel für mich muss sein, diesen mit 2-3% p.a. zu schlagen. Ansonsten lohnt sich der Aufwand nicht und ich investiere gleich in den Vergleichsindex. Aber ich wollte die Diskussion auch nicht auf Zielrenditen lenken. Meine Aussage war, dass man durch Betrachtung fundamentale Daten eventuell die Performance noch etwas optimieren kann. Dass ein Aktienkurs auch nicht rechnerisch bestimmbar ist, sehe ich auch so. Sonst wären die Mathematiker ja die reichsten Menschen der Welt 😉

    „Ist das nicht zu kompliziert?“
    Die erwarteten Gewinne sind im KGV ja nur für das laufende Geschäftsjahr implementiert. Aber ich versuche ja mit Annahmen zu best- und worst case Szenarien bzgl. zukünftiger Gewinne einen Eindruck über den aktuellen Wert zu erhalten. Schwer ist das nicht, da gibt es heutzutage sehr gute Tools (oder man baut sie sich selber), um sich schnell einen Überblick zu verschaffen.
    Anhand dem KGV stark vereinfacht eine mögliche Vorgehensweise (DCF=Discounted Cashflow Modell zu erklären würde deinen Blog jetzt sprengen :D) erklärt: KGV=Kurs/Gewinn. Bei einem konstanten KGV von 20 und der Annahme eines jährlichen Gewinnwachstums von 10% muss sich der Kurs auch im diesen Faktor erhöhen um wieder ein ausgeglichenes KGV zu haben. Also kann ich davon ausgehen, dass bei 10% Gewinnwachstum auch der Kurs um 10% steigt, wenn sich alle anderen Randbedingungen nicht ändern. Das ist meiner Meinung auch ein Grund, warum bspw. ein VW nicht steigt, obwohl KGV 5. Sie zahlen zwar eine Dividende, haben aber kein kontinuierliches Gewinnwachstum mehr und auch nicht die Aussicht darauf, was bei Tesla hingegen anders aussieht.

    PS: Habe die Woche frei, falls sich jemand wundert, ob ich nix arbeite 😀

  • Raimund Brichta sagt:

    „Ziel 6% p.a. ist für mich jetzt nicht einzuordnen. Ich referenziere mich immer auf einen vergleichbaren Index und das Ziel für mich muss sein, diesen mit 2-3% p.a. zu schlagen. Ansonsten lohnt sich der Aufwand nicht und ich investiere gleich in den Vergleichsindex.“

    Ich halte mich möglichst fern vom Vergleich mit Indizes und sage nur: Ziel unserer Wahre-Werte-Idee ist in erster Linie der Kapitalerhalt in gefährdeten Finanzmärkten und in zweiter Linie eine maßvolle Rendite obendrauf. Wenn das im langfristigen Durchschnitt tatsächlich 6% p.a. werden sollten, bin ich zufrieden. Selbst wenn es weniger wird, meckere ich nicht;) Bei negativen Realzinsen, die nach meiner Erwartung noch lange anhalten werden, ist das m. E. eine sinnvolle Erwartungshaltung.

    Und was den Aufwand betrifft, so ist dieser aufgrund meiner chartbasierten Zeugnislektüre viel geringer als für Dich 😉

    • Dominik sagt:

      😀 Da musst ich jetzt lachen…1:0 für dich.

      Ich denke schon, dass man es beim Kauf mit einbeziehen sollte und dass es sich auch lohnt, aber das ist ja jedem selbst überlassen 🙂

    • Raimund Brichta sagt:

      Ich freue mich sehr, wenn in unserem Blog auch gelacht wird 😀 Damit steht es 1:1 😉

  • Raimund Brichta sagt:

    „Meine Aussage war, dass man durch Betrachtung fundamentaler Daten eventuell die Performance noch etwas optimieren kann.“

    Dies klingt sehr vorsichtig: „eventuell noch etwas optimieren“ ist sicherlich möglich. Ich stelle mir an dieser Stelle allerdings die Frage, ob sich angesichts dieser recht vagen Aussicht der zusätzliche Aufwand lohnt 😉

  • Raimund Brichta sagt:

    „Die erwarteten Gewinne sind im KGV ja nur für das laufende Geschäftsjahr implementiert.“

    Nicht zwangsläufig. Viele KGV-Berechnungen beziehen auch weitere Jahre ein. Vor allem wenn beim KGV ein „e“ dabei steht. Die genaue Berechnungsmethode steht i.d.R. im Kleingedruckten.

    • Dominik sagt:

      Ja, das stimmt und kenne ich auch. Aber daran orientiere ich mich nicht. Für mich zählen die Kennzahlen des aktuellen Jahres und die der Vergangenen. Gewinnschätzungen der Zukunft sind die Unbekannte und die muss jeder für sich selbst einschätzen.

      • Raimund Brichta sagt:

        Dann reden wir vielleicht über unterschiedliche KGVs. Ich halte es für sinnvoll, diejenigen zu nehmen, die auch künftige Gewinne einbeziehen.

  • Raimund Brichta sagt:

    „Das ist meiner Meinung auch ein Grund, warum bspw. ein VW nicht steigt, obwohl KGV 5.“

    Vielleicht ist VW auch einfach kein wahrer Wert?

  • Dominik sagt:

    Zur Hermes Aktie hier auf die Schnelle meine fundamenale Sicht:
    1.) Chart 1: KCV/KGV haben sich ab Mitte 2019 deutlich vom langfristigen Mittel entfernt.

     Chart 1

    2.) Chart 2: Man sieht sehr schön, dass der Kurs bis 2019 den fundamentalen Werten gefolgt ist. Ab 2019 haben sich Aktienkurs und fundamentale Linien stark voneinander entfernt. Selbst wenn man etwas höhere KGVs und KCVs heranziehen würde, wäre der Aktienkurs immer noch sehr weit weg.

    Chart 2

    3.) Chart 3. Im Vergleich zu anderen Luxusmarken ist Hermes historisch immer teurer bewertet. Zu sehen ist aber auch, dass sich der Abstand innerhalb der Branche in den letzten Jahren vergrößert hat.

    Chart 3

    Fazit: Für meinen Geschmack viel zu teuer, nach meinem Verständnis kein attraktive Chance Risiko Verhältnis bei den angenommenen Wachstumswerten (welche auf Analystenmeinungen basieren, ich nehme immer etwas geringere an und baue einen Sicherheitsfaktor ein. Macht man dies, sehe ich kaum Rendite auf sicht von 3-4 Jahre).

    Wie immer nur meine Meinung 🙂

  • Peter Czeck sagt:

    Hhm. also ich gucke bei der Titelauswahl meist erstmal nach der KGV-Höhe u. der KGV-Entwicklung der letzten 3 Jahre. Dann versuche ich die geschätzte Gewinnentwicklung f. das lfd. u. nächste Wirtschaftsjahr in Erfahrung zu bringen . Früher als es noch kein Internet gab habe ich einfach 2 Börsenblättchen u. den Kursteil v. Zeitungen studiert, Werte mit ansprechendem KGV u. hoher Dividendenrendite notiert u. dann -besonders wichtig- die zu erwartende/geschätzte Gewinnentwicklung- ergänzt. Auf die Kaufliste wurden nur Werte mit geschätzter Gewinnsteigerung aufgenommen. EK-Quote hilfsweise berücksichtigt. Das Verfahren hat sich bewährt…… Bevor wir wieder anfangen über Charttechnik diskutieren, müssten wir erstmal abklären was man konkret darunter versteht. Mit dem Auswahlverfahren, welches im WWD als quasi Trendfolgemodell (Aktien mit stabilem, langfristigem Aufwärtstrend) praktiziert wird, habe ich mich schon angefreundet. Ansonsten fühle ich mich mit einer fundamental gestützten Titelauswahl wohler.

    • Raimund Brichta sagt:

      Meine Vorliebe für langfristige Luro-Charts ist definitiv KEINE Charttechnik. Das ist lediglich das Lesen von Zeugnissen mit dem Aussieben der Einser-Schüler.

      Andere Praktiken wie das Beachten bestimmter Signale kommen dagegen einer rudimentären Chartanalyse gleich.