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Greiffbar – Trumphierend

8. November 2024
Volker Schilling
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von Volker Schilling

Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?

 

Verscholzt

Mein lieber Scholli, was für eine Woche. Da dachte man alle Augen sind auf die USA gerichtet, da scholzt es ein dreifach Olaf aus der Koalitionssitzung. Die Ampellichter gehen aus und ab sofort gilt damit für die Opposition Rechts vor Links. Der geregelte Regierungsverkehr mündet in einem Politcrash mit heftigen Scholzvorwürfen. Ich glaube, der Kanzler hat sich einfach nur verscholzt. Er meinte nicht, dass er bis März im Amt bleibt, er meinte lediglich, dass er bis Merz im Amt bleibt. Besagter Merz wiederum signalisierte seinerseits, dass es schon lange keine Frage des Vertrauens mehr sei, sondern vielmehr eine kurze Vertrauensfrage genüge. Und während die Ampellichter ausgehen, ist der Spot auf die Börsen gerichtet, die den Regierungsabstieg mit einem Kursanstieg quittieren. Die Kapitalmärkte setzen auf zügige Neuwahlen und eine wirtschaftsfreundlichere Regierung mit klaren Impulsen für Wachstum und Wohlstand. Ob die SPD nochmal auf Kanzlerkandidat Scholz setzt oder seine Unterstützung in den eigenen Reihen schneller schmilzt als Olaf der Schneemann, bleibt abzuwarten. Grünes Licht dagegen hat Robert Habeck, der sich vorsichtshalber schonmal selbst als Kanzlerkandidat seiner Partei nominiert hat. Und wo ist Christian Lindner?

Lindnerung

Der verschafft sich Lindnerung bei der Richtigstellung über das Ende der Koalition. Er glaubt, dass Deutschland auf dem Scholzweg ist und dringend eine Richtungskorrektur braucht. Dabei will er sich nicht auf das verbale Niveau des Kanzlers begeben, der sich voller Scholz auf die Fahnen schreibt, das Heft des Handelns in seinen Händen zu halten. Vielmehr sucht Pfadlindner Christian den richtigen Weg in der Kommunikation, um nicht in eine Schlammschlacht abzurutschen. Währenddessen irrlindnert sein Parteikollege wissinglich in eine andere Richtung. Nach dem Ampel-Aus will dieser nichts mehr bei der FDP regeln, aber weiter den Verkehr und künftig auch noch das Justizressort. Ich würde sagen, das ist das Ende seiner Karriere, im neuen Bundestag wird es ein „Wissing Link“ geben. Leider bedeutet der Bruch der Ampel auch das Ende des Altersvorsorgedepots. Jene glänzende Idee, die wirklich Lindnerung in die Altersvorsorge eingebracht hätte. Bleibt zu hoffen, dass diese Idee auch von einer neuen Regierungskoalition aufgegriffen wird. Wechseln wir den Kontinent:

Trumphierend

Die Trumpman-Show ist erfolgreich und der 45ste US-Präsident kehrt als 47igster trumphierend wieder auf seinen Posten zurück. Die Trumpfkarte war seine überzeugende Darbietung als Trumpster, ein Kofferwort seines Namens mit dem englischen Begriff Dumpster für Müllcontainer. Seine Inszenierung als Müllmann war für viele glaubwürdiger als das Vogue Cover seiner Konkurrentin. Die US-Börse feiert seine Rückkehr und preist seine Steuersenkungspläne bereits ein. Neue Höchststände bei Dow Jones & Co. Was die Börse noch nicht einpreist, sind seine Pläne für Schutzzölle, die alles Mögliche bewirken können, aber eines sicher nicht: Fallende Preise. Die Zinssenkung der US-Notenbank in dieser Woche wirkt damit fast schon wieder anachronistisch. Die US-Inflation wird aus meiner Sicht wieder deutlich steigen und mit ihr eine schwierige Zeit auf die Börse im neuen Jahr zukommen. Die Hintergründe erläutere ich Ihnen in meinem aktuellen Interview für Wallstreet online, welches Sie sich hier mit diesem Link und Titel „So wird 2025: Sind die goldenen Zeiten für Aktien vorbei?“ ansehen können. Nächste Woche berichte ich Ihnen dann, wie sich die politische Lage in Deutschland in den Iden des Merz weiterentwickelt. Bleiben Sie bis dahin gelassen.

 

Ihr Volker Schilling

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Kommentare

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  • Aries Eeberg sagt:

    Sehr interessantes Video, Volker. Vielen Dank dafür. Ich muss erst länger darüber nachdenken.

  • Michael sagt:

    „Die US-Inflation wird aus meiner Sicht wieder deutlich steigen und mit ihr eine schwierige Zeit auf die Börse im neuen Jahr zukommen.“

    Ursachen der Inflation sind insbesondere die künstlich verteuerte Energie sowie Sanktionspolitik.

    Trump wird die Öl- und Gasförderung massiv fördern. Das wird signifikante Auswirkungen haben.

    Was geopolitisch an Entspannungspolitik möglich ist werden wir sehen. Elon Musk, Donald Trump und Putin verstehen sich scheinbar ganz gut – das sind zumindest Chancen.

    Bis zu den US-Midterms 2026 wird die US-Inflation mEn im Bereich 1 – 2% liegen.

    Donald wird dieses zentrale Wahlversprechen an sein Volk einhalten. Er liebt die USA und sein Land. Eine wichtige Eigenschaft!

  • Peter Czeck sagt:

    „zügige Neuwahlen“ zwar wünschenswert ,aber die Bundeswahlleiterin warnt deutlich vor Überstürzung. Die Wahl muss technisch u. personell vorbereitet werden. Es handelt sich ja um keine turnusmässige Wahl, sondern um einen überraschenden Vorgang. Das geht nicht so holter die polter…(Stimmzettel, Wahlhelfer…). Bitte nicht nochmal wie zuletzt in Berlin..

    • Raimund Brichta sagt:

      aber hat die Bundeswehrleiterin nicht auch gesagt, dass sie Wahlen Mitte Januar durchaus stemmen könnte? Die Franzosen haben das sogar innerhalb von 14 Tagen geschafft.

      • Peter Czeck sagt:

        Lt. tagesschau de. warnt die Bundeswahlleiterin vor „unwägaren Risiken im Januar/Februar“

        • Raimund Brichta sagt:

          Ich sage nur: nehmt euch ein Beispiel an Frankreich. Die haben sowas in 14 Tagen gewuppt. Wir hätten 10 Wochen Zeit.

          • Michael sagt:

            Anders formuliert: in Deutschland haben wir eine erbärmliche öffentliche Verwaltung und sind unfähig, die Verwaltung zu digitalisieren.

        • JOCHEN sagt:

          Ich warne auch, Peter, …. vor „wägar“ dem Schrecklichen…
          Angeblich soll er lt. Tagesschau seine Kanzlerkandidatur in den Ring werfen.

          Was macht die Bundeswahlleiterin wohl so den gaaaanzen Tag ?? Kaffee trinken ?

          • Michael sagt:

            @Jochen: auf Deine Anregung hin äußere ich mich nur zu den relevanten Themen – die Bundeswahlleiterin ist bedeutungslos genauso wie Robert H. (und die Marionette Frau Harris). Dessen sollte man sich bewusst sein, die Marschrichtung wird von den Eliten aus den USA vorgegeben.

            Ps. Wir kommen grad aus dem Robinson Club Zypern – sehr schön dort, aktuell bis zu 24 Grad tagsüber. Der Club hat noch geöffnet. Wenn Du Zeit und Lust hast einfach ne Woche hinfliegen…

    • Volker Schilling sagt:

      Als ich das Interview der Bundeswahlleiterin gesehen habe, fragte ich meine Frau „Was macht ide da?“ Sie sollte lieber zügig daran arbeiten die Neuwahlen zu organsieren, anstatt Zeit dafür zu haben in langen Interviews zu erklären was nicht geht. Wenn man will geht so ziemlich alles, dann gibt es halt Nachtschichten, Überstunden und Zusatzarbeiten oder kommen diese Worte im Wortschatz der guten Dame gar nicht mehr vor?

      • Peter Czeck sagt:

        Allen selbsternannten Wahlexperten hier im Forum empfehle ich dringend sich die Stellungnahme des Berliner Wahlleiters Stephan Bröchler zum Thema vorurteilsfrei durchzulesen…z.B.bei ntv u. die heutigen Beratungen der förderalenWahlleiter einfach mal abzuwarten. Berlin, Berlin wir warten auf Berlin….gerade auch im November gell

        • Raimund Brichta sagt:

          genau, denn gerade die Berliner Wahlleitung hat in den vergangenen Jahren äußerst hohe Kompetenz und Effizienz bei der Organisation und Durchführung von Wahlen bewiesen.🙂

          • Peter Czeck sagt:

            Ja stimmtRaimund, Herr Prof. Bröchler wurde nach der demokratiegefährdenden Chaoswahl in Berlin damit beauftragt das Chaos durch Organisation der tlws. Wiederholungswahl zu ordnen. Es ist ihm gelungen. Mal ohne Ironie Raimund…u. „Überstunden“ f. Wahlhelfer sind Praxis Volker…manchmal muss bis in späte Abendstunden nachgezählt werden. Noch eine Chaoswahl wie in Berlin muss unbedingt vermieden werden…schon mal was v. Wahlmüdigkeit gehört, die vielleicht Demokratiefeindlichkeit enden könnte….🤔🤔🤔

            • Raimund Brichta sagt:

              Der Kopf mag ausgetauscht worden sein. Aber was ist mit den vielen Wahlhelfenden darunter?

              • Peter Czeck sagt:

                Die werden schon allein durch normalen, natürlichen Zeitablauf tlws. ausgetauscht. Viele versuchen auch sus Frust auszusteigen, was durchaus schwierig ist. Einfach mal den heutigen Tag abwarten. Geht die Sache wg. Überstürzung schief, wird das auch die Parteien treffen, dies nicht abwarten konnten.

                • Raimund Brichta sagt:

                  meiner Meinung nach brauchen wir den heutigen Tag überhaupt nicht abzuwarten. Die gesetzlichen Regelungen sind schließlich eindeutig: 60 Tagesfrist!. Dabei werden diejenigen, die sich das ausgedacht haben, sicherlich alle Eventualitäten berücksichtigt haben. Auch ein dazwischenliegenden Weihnachtsfest. Wenn Sie für Weihnachten Sonderregelungen vorgesehen hätten, hätten Sie das mit Sicherheit auch festgelegt. In Deutschland wird schließlich alles reguliert. (Dieser Text wurde diktiert. Für Fehler ist Siri verantwortlich).

                  • Peter Czeck sagt:

                    Oha jetzt warnt auch noch die wichtigste Druckerei f. Stimmzettel vor einem Januartermin…Hi Raimund am Aufgeben erkennt man den Meister😎…nach Diktat verreist

                    • Raimund Brichta sagt:

                      nein, bin noch da und stehe gerade auf dem Parkett. Die Schalte startet in 2 Minuten. Zeit genug, um dir zu antworten. Grins. Noch ein Bedenkenträger, die Druckerei! Klasse, wir sollten unbedingt die Wahl noch weiter verschieben, vielleicht droht ja noch ein Papiermangel? Zu dumm, dass diejenigen, die die sechs Wochen Frist festgelegt haben, all diese Unwägbarkeiten nicht bedacht haben.

                      • Peter Czeck sagt:

                        Tja die norm
                        ative Kraft des Faktischen ist halt stärker. Ich hab nix gegen Wahlen im Jan., will doch nur die Meinung der Praktiker heute abwarten….die „Kritik der reinen Vernunft“

  • Michael sagt:

    PAUKENSCHLAG!!!

    Elon Musk macht ernst, und den folgenden Beitrag haben bereits rund 30 Mio Menschen gesehen!!!

    https://x.com/elonmusk/status/1856172877688570095

    Fazit: Das Propaganda-Kartenhaus bestimmter Netzwerke fällt zusammen, wenn die Menschen jetzt Pluralismus erfahren.

    Im Nachbarthread habe ich ganz bewusst Elon Musk inkludiert…der Kauf von Twitter war essentiell!

    • Raimund Brichta sagt:

      Ich kenne den im Link redenden Herren nicht, teile aber den Befund, dass der Westen und die Ukraine einen wesentlichen Beitrag zum Entstehen des Ukraine-Krieg beigetragen haben. Für jemanden, der die Geschichte live mitverfolgt hat wie ich, ist das sogar offensichtlich. Das entschuldigt Putins brutale Vorgehensweise nicht, sollte aber ein Ansporn sein, mehr zu unternehmen, um den Krieg zu beenden.

      • Aries Eeberg sagt:

        Ja, Dave Benner hat leider Recht. ….
        .
        Wenn man Entspannungspolitik will, muss man auch eigene Schuld und Fehler eingestehen und das nicht immer nur von den anderen verlangen.

        • Aries Eeberg sagt:

          Fehler! In dem Video spricht Jeffrey Sachs. Laut Wikipedia ist er ein einflussreicher amerikanischer Ökonomie-Professor. Seine Thesen zur Weltpolitik und der Rolle Amerikas darin sind lebhaft diskutiert. Ich finde manche seiner Gedanken bedenkenswert, kann mir aber über sein Gesamtwerk kein Urteil erlauben.
          .
          Gerade seine Auslassungen zur Ukraine haben starke Kritik geerntet. Das gilt besonders in Bezug auf den Punkt, dass die CIA den Sturz Janukowics verursacht habe. … Die Nato-Osterweiterung und das Bedrohungsgefühl Russlands daraus ist wahrscheinlich unumstritten. Man hält ihm aber entgegen, dass die NATO im Gegensatz zu Russland nie aggressiv aufgetreten sei. … Na ja …

          • Raimund Brichta sagt:

            ich war auch überrascht, als du voreilig den anderen Namen gepostet hattest, der unter dem Video statt. Deswegen hatte ich mich raus gehalten und nur geschrieben, dass ich diesen Mann nicht kenne. Auf einzelne Aussagen von ihm würde ich mich auch nicht 100-prozentig verlassen, aber mir ging es um den Gesamtbefund. Dieser ist aus meiner Sicht korrekt.

          • Michael sagt:

            Aries, mir geht es in meinem Posting nicht um die Details der Ausführungen, sondern um die Ratsache, dass

            1) Elon Musk den Tweet verfasst
            2) Dieser Tweet bereits über 43 Mio mal aufgerufen wurde – also eine riesige Reichweite hat.

            Ein Gamechanger in der Medienlandschaft wie ich finde – genau das ist mein zentraler Punkt!

            • Raimund Brichta sagt:

              Dazu ein Auszug aus einem FAZ–Kommentar von heute. Ich sage damit nicht, dass ich diese Meinung eins zu eins teile, aber es zeigt, dass man den selben Sachverhalt, den du beschreibst, mit unterschiedlichen Augen wahrnehmen kann. Das ist alles, was ich ausdrücken will.

              Auszug aus FAZ-Kommentar:

              Er (Musk) hat die Plattform X zu einer Art Zentralorgan gemacht, um Gratiswerbung für Trump zu betreiben. Seine 44 Milliarden Dollar teure Übernahme der X-Vorgängergesellschaft Twitter erscheint heute in einem ganz anderen Licht. Rein betriebswirtschaftlich galt sie lange als Fehlschlag, aber sie hat nun einen unschätzbaren Wert für Musk, das politische Umfeld für alle seine Unter­nehmen mitzuprägen.

              Teslas Marktkapitalisierung ist seit der Wahl um mehrere Hundert Milliarden Dollar und damit um ein Vielfaches des Kaufpreises für Twitter gestiegen. Dass die Wahl in den USA in seinem Sinne ausging, dürfte Musk ermutigen, X auch anderswo verstärkt politisch zu instrumentalisieren, womöglich auch mit Blick auf Neuwahlen in Deutschland. Vor wenigen Tagen beschimpfte Musk Bundeskanzler Olaf Scholz auf X als „Narren“, er hat auch schon offen Sympathien für die AfD bekundet.

              Politik kann ohne Zweifel von privatwirtschaftlicher Kompetenz profitieren, und ein unbestreitbar erfolgreicher Unternehmer wie Musk könnte wertvolle Beiträge zum Gemeinwohl leisten. Es ist in den USA auch gang und gäbe für Manager, beratende Rollen für die Regierung einzunehmen. Damit scheint sich Musk aber nicht begnügen zu wollen – und Trump offenkundig ebenfalls nicht. Die naheliegenden Interessenkonflikte scheinen keinen von beiden zu stören.

              • Michael sagt:

                Musk ist „All In“ gegangen.

                Es hätte für ihn auch schief gehen können, wenn die andere Seite die US-Wahl gewonnen hätte. Denn er hat immer mehr Gegenwimd bekommen…

                Interessant in der medialen Retrospektive ist, dass es nur ein TV-Duell Trump vs Harris gab – in vorherigen Wahlen gab es mW drei Duelle.

                Trump hatte keine Lust auf ein zweites TV-Duell mit Harris.

                Harris hingegen hatte Angst vor einem 3-Stunden-Talk mit Joe Rogan, was Trump mit Bravor gemeistert hat (als 78jähriger).

                Der beliebteste Youtube-Kommentar unter https://youtu.be/hBMoPUAeLnY?feature=shared lautet übriges:

                „Podcasts are officially more important than traditional media now“

                Lustig zu sehen, wie die sogenannten Stars wie bspw Oprah Winfrey, Taylor Swift, George Clooney, Beyoncé, Springsteen, Schwarzenegger, Leonardo DiCaprio allesamt Harris lautstark unterstützt haben und es rein gar nichts gebracht hat – siehe popular vote…

            • Raimund Brichta sagt:

              und noch ne Reaktion dazu:

              eXit: Der britische „Guardian“ verab­schiedet sich von Twitter-Nach­folger X und macht seine mehr als 80 Accounts dicht. Die Redaktion bezeichnet X als „toxische Medienplattform“ und begründet den Abgang mit den US-Wahlen.
              Quelle: theguardian.com via turi-Newsletter

            • Raimund Brichta sagt:

              Auch das scheint zum Gamechanger zu gehören: Vance droht mit NATO-Austritt, falls die EU gegen Musks X vorgeht. Ist das nicht eine Verquickung politischer mit privatwirtschaftlichen Interessen?

              https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/j-d-vance-droht-mit-nato-austritt-wenn-eu-nicht-elon-musk-in-ruhe-laesst-110104347.html

              • Sandro sagt:

                Zahlreiche Promis kehren X den Rücken. Ansturm bei Bluesky. Wenn’s so weiter geht, braucht die EU gar nicht mehr gegen X vorzugehen. Dann muss Vance sich etwas neues ausdenken.

            • Sandro sagt:

              Gerade auf n-tv gelesen: „Der FC St. Pauli stellt mit sofortiger Wirkung seine Aktivitäten in dem sozialen Netzwerk X ein. Der Fußball-Bundesligist begründete seine Entscheidung mit der Entwicklung des früheren Twitter seit dem Kauf durch den umstrittenen Unternehmer Elon Musk. „Rassismus und Verschwörungslegenden verbreiten sich ungehindert oder werden sogar kuratiert“, heißt es in dem Statement des Kiezklubs: „Beleidigungen und Drohungen werden kaum sanktioniert und als vermeintliche Meinungsfreiheit verkauft.““

              Es gab 250.000 Follower.

    • Raimund Brichta sagt:

      interessanterweise wird im Tagesschau Podcast elf KM heute darüber offen gesprochen, dass die Ukraine zu so wörtlich schmerzhaften Zugeständnissen gezwungen sein könnte. Gemeint ist die Anerkennung des Status Quo, also der Verlust der Krim und der östlichen Gebiete. Es scheint also sogar in den öffentlich-rechtlichen langsam eine realistischere Einschätzung der Kriegslage einzukehren.

  • Sandro sagt:

    Interessant ist auch, wen Trump zum Justizminister machen will: Eine Person, die möglicherweise selbst mächtig Dreck am Stecken hat, wenn die Vorwürfe gegen ihn stimmen. Wenn eine Person integer sein sollte (wenn es der Präsident selbst schon nicht ist), wäre das nicht zumindest der Justizminister? Wieviel Unabhängigkeit darf man dann noch von der Justiz erwarten? (Der im Repräsentantenhaus gestürzte Republikaner McCarthy hatte ihm vorgeworfen, diesen Sturz orchestriert zu haben, um Ermittlungen gegen ihn zu stoppen, die bereits begannen, bevor die Demokraten die Mehrheit verloren). Wirklich ein „Sieg für Freiheit und Demokratie“?

    Siehe dazu den n-tv-Artikel: https://www.n-tv.de/politik/Donald-Trump-Sein-neuer-Justizminister-ist-der-bislang-groesste-Schocker-article25360462.html

  • Sandro sagt:

    Ich hatte mich kürzlich mit mehreren Personen in meinem Umfeld unterhalten, die den Wahlsieg Trumps bejubelten. Als ich fragte, warum sie es denn so toll finden, dass Trump gewonnen hat, zeigte sich ungefähr Folgendes:

    Sie haben etwas gegen abgehobene Eliten in der Politik und in den Medien und meinen, jetzt bekommen die mal ordentlich eins auf die Mütze.

    Sie wollen sich weder von Politik noch Medien iregendetwas vorschreiben lassen. Ihnen geht z. B. die „Verbotspolitik“ der Grünen zum Klimaschutz auf die Nerven. Sie zweifeln an den Erkenntnissen von Klimaforschern oder halten Klimamaßnahmen zumindest nicht für wichtig. Vieles weitere geht ihnen ebenfalls auf die Nerven: Dazu gehört das häufige Hochhalten der politischen Korrektheit in Politik und Medien, Dinge wie Gendern, Regenbogenfarben, Rassismus- und Sexismusdebatten, Moralapostel in den Medien, Vorwürfe kultureller Aneignung und zu lockere Migrationspolitik. Sie glauben, dass sich mit der Wahl von Trump etwas daran ändern könnte.

    Freilich trifft nicht alles davon auf jeden zu, und ich kann das teilweise auch nachvollziehen. Manches nervt mich selbst. Aber kommt man mit Trump und seinem Kabinett nicht vom Regen in die Traufe? Ist die zukünftige US-Regierung nicht genauso abgehoben, nur eben auf eine andere Weise?

    Interessanterweise wussten meine Gesprächspartner äußerst wenig über Trump und die Minister, die er einsetzen wollte. Über nachgewiesene und vorgeworfene Straftaten, insb. Trumps Prozesse wussten sie nichts Genaues und auch nicht viel über Trumps angekündigte Vorhaben. Es interessierte sie auch gar nicht wirklich. Einige wissen auch nicht viel über Klimawandel etc., nehmen aber bereitwillig jedes Scheinargument auf, das die eigene Sichtweise zu bestätigen scheint. Wunschdenken?

    Ich will niemandem zu nahetreten oder irgendetwas unterstellen: Aber mich lässt das schlussfolgern, dass diese Trump-Bejubelungen von vielen Menschen im Wesentlichen emotional begründet sind und kaum eine sachliche Grundlage bzw. kaum eine Informationsgrundlage haben. Vielleicht ein Vorurteil meinerseits, das allerdings immer wieder Bestätigung findet.

    • Aries Eeberg sagt:

      Sandro, aus meiner Unterrichtserfahrung weiß ich, dass die Realschüler emotional stark und ansprechbar sind und die Gymnasiasten eher intellektuell und leistungsorientiert unterwegs sind.
      .
      In deiner Beschreibung schilderst du diesen Unterschied. Und du beschreibst auch, dass die „Emotionalen“ die „Eliten“ als abgehoben erleben. Vielleicht haben sie damit ja auch Recht. Du hast offenbar vertrauensvollen Kontakt zu beiden Gesellschaftsschichten. Aber ist es oft nicht anders? Wer von den Besserverdienenden bringt Achtung auf für seinen Heizungsinstallateur oder Dachdecker? Wer behandelt den Hausmeister genauso zuvorkommend wie den Kollegen auf der Chefebene? Das ist nicht so. Und die in den nichtakademischen Berufen, die heute auch echte Fachkräfte sind, sind es leid. Das verstehe ich. Und das muss anders werden.

    • Andreas B sagt:

      Sandro, sehe ich genauso. Bei vielen Trump-Wählern geht es ums Prinzip und nicht mehr um die sachliche Grundlage von Themen. Ist in Deutschland häufig genauso. Andererseits muss man auch eingestehen, dass in der Politik in Deutschland wie auch in den USA häufiger nicht mehr Politik für den Mensch gemacht und sich nicht auf das Wesentliche konzentriert wird. Da fühlen sich viele Menschen auch abgehängt und das mündet in Frust und Protest und da fühlt sich der „kleine Mann“ angesprochen, wie auch der frustrierte Unternehmer, weil Politik schief läuft. Ich finde auch vieles Irrsinn, bin genervt, was momentan in vielen Bereichen passiert. Dennoch versuche ich immer einen sachlichen Blick auf Dinge einzunehmen und mit meinem Geist Hintergründe zu beleuchten. Nicht nur die Keule immer rausholen und motzen, auch wenn sich gerade in Deutschland und Europa einfach viel ändern muss. Ich nutze meinen Geist und steuere und navigiere mich so bestmöglich durch mein Leben, egal, was es für Umstände gibt.

      • Michael sagt:

        „Sandro, sehe ich genauso. Bei vielen Trump-Wählern geht es ums Prinzip und nicht mehr um die sachliche Grundlage von Themen. Ist in Deutschland häufig genauso.“

        Ist die ILLEGALE Migration denn kein Sachthema?

        Dieses konkrete Sachthema hat den 3fach Sieg der Republikaner unter Donald J Trump unter Dach und Fach gebracht.

        Die US-Amerikaner – aller Schichten (!) – finden es halt nicht so toll, wenn ca 10 Mio (?) ILLEGALE Migranten innerhalb von 4 Jahren ins Land strömen.

        Die mediale Zensur dieses Themas wurde durch den Twitterkauf von Elon Musk beendet.

        Gamechanger in den USA und vielleicht für den Westen.

        Deutschland darf weiterhin die Konsequenzen seines Handelns ab 2015 tragen – „erklärt“ von Frau Merkel.

        Seid ihr froh über die illegale Migration ab 2015?

        Ein weiteres Sachthema, worüber die US-Amerikaner abgestimmt haben, sind die „endless wars“, die die USA führen. Trump hat das in seinen unzähligen Reden stets klar adressiert.

        Und die aktuelle US-Administration lässt die zerstörte Ukraine bis zum Endsieg kämpfen.

        Zwei sehr konkrete Sachthemen. Unabhängig von Einkommen und Bildungsschichten…

        • Sandro sagt:

          „Die US-Amerikaner – aller Schichten (!) – finden es halt nicht so toll, wenn ca 10 Mio (?) ILLEGALE Migranten innerhalb von 4 Jahren ins Land strömen.“

          Ich denke, niemand findet illegale Migration toll. Weder in den USA, noch hierzulande. Natürlich ist das Thema Migration ein Sachthema. Es gab mal Zeiten, da konnte man lesen, die USA seien stolz, ein Einwanderungsland zu sein. Diese Zeiten sind längst vorbei. Auch Biden war gezwungen, sich dem Thema anzunehmen.

          Trump verkauft seinen Vorsprung an Wählerstimmen von 2 % als „Erdrutschsieg“, entsprechende T-Shirts wurden bedruckt. Das ist lächerlich.

          Vielleicht gelingt es der US-.Regierung die illegale Migration einzudämmen, aber hoffentlich ohne allzu grausame Mittel. Vielleicht gelingt es auch, unter Mitwirkung von Musk den Staat schlanker zu machen, Bürokratie abzubauen etc… Hierzulande haben wir ja ein ähnliche Diskussion. Sollen sie mal machen. Vielleicht haben sie Erfolg.

          Beim Thema Migration frage mich, wie man langfristig überhaupt mit Migration umgehen soll bzw. was zukünftrig überhaupt legal sein soll. Denn es wird zukünftig nicht weniger Migration geben, sondern mehr. Unsere Gesetze und Regelungen dazu stammen aus einer anderen Zeit unter anderen Voraussetzungen und lassen sich vielleicht auf Dauer nicht aufrecht erhalten. Nationales Recht wird von EU-Recht überlagert und der nationalen Politik sind teilweise die Hände gebunden. Ich denke, auch hierzulande wird sich irgendwann eniges in der Migrationspolitik ändern.

          Die beabsichtigte US-Handelspolitik mit hohen Zöllen läuft dem Freihandel zuwider und ist wahrscheinlich für alle nachteilig. Insbesondere nachteilig für Deutschland als Exportland. Allerdings glaube ich, dass Trump hinter seinen großsprurigen Ankündigungen zurückbleiben wird. Es wird wahrscheinlich nicht so schlimm kommen wie angedroht. Davon abgesehen denke ich, dass der Protektionismus allerdings auch ohne Trump international zunähme. Auch Biden hatte die protektionistische Handelspolitik von Trump fortgeführt. Trump legt jetzt halt noch einmal eine Schippe drauf.

          Was nun die Klimapolitik betrifft, bin ich mir sicher, dass man eines Tages sagen wird: Wie konnte man damals so doof sein, solche Dussel ins Amt zu wählen. Ein Präsident und ein Energieminister, die beide Klimawandelleugner sind: Das gehört bereits heute in die Mottenkiste der Geschichte.

          • Michael sagt:

            Konträre Meinungen, wie wir sie haben, sind wichtig und gut. Das nennt man demokratischen Austausch. Dafür vielen Dank.👍

            Was das Einhalten und die Umsetzung von Wahlversprechen betrifft werden wir in zwei bis vier Jahren mehr wissen bzw sehen. Time will tell..